Crossroads von lunalinn (decisions are never easy) ================================================================================ Kapitel 26: Alltag ------------------ Es war beinahe unheimlich, wie schnell der Alltag in Hogwarts einkehrte, trotzdem die unheilverkündenden Worte des Sprechenden Huts immer noch in der Luft lagen. Remus bezweifelte, dass sie ernsthaft jemand vergessen konnte, woran die beunruhigenden Neuigkeiten des Tagespropheten sicherlich nicht unschuldig waren. Er selbst überflog die Artikel meistens nur, hörte mit halbem Ohr zu, denn die Details würden nichts an der Situation ändern. Das Ministerium würde ausgebildete Auroren entsenden, wenn dazu Anlass bestand, während sie sich darum kümmern mussten, die Prüfungen am Ende des Jahres zu bestehen. Für Remus würde es selbst mit guten Noten schwierig werden, als Werwolf eine Anstellung zu finden – zumindest in der magischen Welt. Die Frage war, ob es besser für ihn laufen würde, wenn er unter Muggeln beispielsweise in einer Bücherei arbeitete und sich einmal im Monat wegsperren ließ. Doch wen sollte er überhaupt darum bitten? Seine Eltern hatten schon genügend seinetwegen durchgemacht, als dass er ihnen sein Schicksal noch länger aufbürden wollte. Seine Freunde würden bald ihr eigenes Leben haben, irgendwann eine Familie gründen, während es für ihn kaum vorstellbar war. Er würde sich darüber eingehendere Gedanken machen und dann zu einem Entschluss kommen müssen, der möglichst niemanden belastete. „Hallo Remus!“ Er blickte auf, als jemand seinen Namen rief, und erkannte Lilys roten Haarschopf, der selbst hier unten in den Kerkern leuchtete. Ihre grünen Augen strahlten wie eh und je, trotzdem das neue und letzte Jahr unter keinem guten Stern zu stehen schien. Er ahnte, dass es nicht daran lag, dass Lily die Gerüchte egal waren, sondern vielmehr daran, dass sie sich innerlich eingestanden hatte, dass sie in James verliebt war. Man konnte nicht übersehen, dass sie glücklich war, und Remus freute sich ebenso für sie, wie er sie beneidete. „Warst du noch in der Bibliothek?“ Dort hielt er sich meistens auf…und zu seinem Leidwesen tat es auch Snape. Die Zeiten, in denen sie gemeinsam dort gesessen und gegenseitig ihre Aufsätze korrigiert hatten, schienen unglaublich lang her zu sein. Wenn sie einander nun sahen, wichen sie sich aus oder einer von ihnen verließ den Raum, um der unangenehmen Stimmung zu entgehen. Er zwang sich jedoch bloß zu einem müden Lächeln, wollte nicht, dass Lily etwas bemerkte. „Ja…schätze, mit dem Lernen kann man nicht früh genug anfangen, oder?“ „Da hast du Recht“, stimmte sie ihm ebenfalls lächelnd zu, während sie neben ihm ging. „Ich lerne seit den Sommerferien…“ Das glaubte er ihr sofort, denn Sirius hatte nicht nur ihn oftmals einen Streber genannt. Lily war zweifellos sehr intelligent, aber eben auch fleißig…sie bemühten sich beide für das Ergebnis, während James und Sirius hauptsächlich Talent hatten. Das Meiste schien ihnen leicht zu fallen, sodass sie sich gerade mal halb so viel anstrengen mussten, wie er es tat. „Ich wollte auch anfangen, aber viel habe ich leider nicht geschafft…“, gestand er und verschwieg dabei die Gründe. Es war schwierig, sich auf den Stoff zu konzentrieren, wenn man ganz andere Sorgen hatte. Lily blickte ihn mitfühlend an, dachte vermutlich an die Wunden, die ihn so lange außer Gefecht gesetzt hatten. Nun, seine verletzten Gefühle überstiegen den körperlichen Schmerz bei Weitem, doch das sollte sie nicht wissen. „Ich bin gespannt, was wir heute bei Slughorn brauen“, wechselte sie das Thema, wofür er ihr dankbar war. Die letzten Male hatte es keine Partnerarbeit gegeben und er fragte sich unweigerlich, wer von ihnen beiden darüber erleichterter war. Peter war sein Freund, aber leider ein komplettes Chaos, was Tränke betraf, und da Lily meistens Peter zugeteilt wurde… Er sagte jedoch nichts dazu, sondern ging ein paar mögliche Tränke, die sie noch nicht gebraut hatten, mit ihr durch, bis sie im Raum angekommen waren. Slughorn stand bereits am Pult, die stachelbeerfarbenen Augen fest auf seine Unterlagen geheftet, ohne diese anscheinend richtig zu sehen. Die gelegentliche Unkonzentriertheit war Remus bereits in den vergangenen Stunden aufgefallen, doch warum sollte die Unruhe nur die Schüler betreffen? Als sich der Raum allmählich füllte, schien Slughorn aus seiner Trance zu erwachen und er schenkte ihnen ein schiefes Lächeln unter seinem gewaltigen Schnurrbart. James und Sirius trudelten als Letzte ein, grinsten ihm kurz zu, ehe sie zu ihren Plätzen gingen. Ihm fiel auf, wie James danach einen Blick mit Lily tauschte, welche ihm zulächelte und sich eine Strähne ihres roten Haares hinters Ohr schob. Sirius verdrehte neben ihm die Augen, äußerte sich aber nicht dazu, was Remus zum Schmunzeln brachte – jedenfalls bis sein Blick versehentlich Snape streifte. Abrupt wandte er sich nach vorn, wo Slughorn nun das Wort ergriff, um ihnen das Thema des Unterrichts mitzuteilen. „Nun, da Ihnen allen die Prüfungen bevorstehen, werden wir heute einen Trank mit einem höheren Schwierigkeitsgrad behandeln. Den Trank, um den es heute gehen wird, kann man gewissermaßen als Heiltrank bezeichnen, auch wenn dies nur zum Teil zutrifft. Die Heiler im St. Mungo verwenden ihn häufig, um ihre Patienten am Leben zu erhalten, sollten diese einen massiven Blutverlust erlitten haben.“ Remus fragte sich, ob sie diesen Trank so dringend lernen sollten, weil dies ihr letztes Jahr war oder weil die Welt dort draußen gefährlicher wurde. Es schien sich alles darum zu drehen, sodass es schwieriger wurde, es zu verdrängen. Einige schienen seine Gedanken zu teilen, denn Gemurmel ertönte, welches Slughorn allerdings ignorierte und weitersprach. „Sollten Sie sich einmal in einer brenzligen Lage befinden, kann dieser Trank Ihr Leben retten…dementsprechend ist es sicher nicht verkehrt, stets ein Fläschchen bei sich zu tragen. Nun denn…finden Sie sich bitte paarweise in derselben Anordnung wie im letzten Jahr zusammen und schlagen Ihre Bücher auf. Auf Seite 282 finden Sie die Zutaten und Anleitung, die für diesen Trank nötig sind.“ In derselben Anordnung. Remus wünschte sich, Slughorn würde nicht darauf bestehen; hatte dieser vergessen, dass Snape ihn im letzten Jahr beinahe getötet hatte? Oder war das der Versuch, Frieden zu stiften? Ging es letztendlich nur um ihr gutes Ergebnis? Dass sich Slughorn in den Kopf gesetzt hatte, ihre Häuser zu vereinen? Remus sparte sich die Fragen und trottete zu Snapes Tisch herüber, wobei er diesen keines Blickes würdigte. „Professor! Kann nicht einer mit Remus tauschen?“ Sirius. Natürlich war es Sirius, der aussprach, was bestimmt einige heimlich dachten, und so gut es gemeint war, er wünschte sich, er hätte geschwiegen. Es war unangenehm, dass sie ihn nun alle ansahen. Ihn und Snape. „Ich kann stattdessen mit Snape arbeiten“, unterstützte James seinen besten Freund, woraufhin Remus diesen anblinzelte. James wollte freiwillig mit seinem selbsternannten Erzfeind zusammenarbeiten? Seit wann war dieser so erwachsen, dass er seinen Groll beiseitelegen wollte, um ihm zu helfen? Remus spürte, wie dieses warme Gefühl in ihm aufstieg, das ihn sich automatisch besser fühlen ließ. Das Wissen, nicht allein zu sein…Freunde zu haben, die stets an seiner Seite standen, wenn er sie brauchte. Es gab nur eine Sache…nein, eine Person, die diesen Moment mit einem Satz zerstören konnte. „Nur über meine Leiche, Potter“, zischte Snape nämlich so hasserfüllt, dass es Remus durch Mark und Bein fuhr. „Lieber arbeite ich mit einem Troll als mit jemandem, der über noch weniger Intelligenz verfügt! Wenn überhaupt…“ „Halt dein dreckiges Maul, Schniefelus, bevor ich es dir für immer stopfe!“, fauchte Sirius und sprang auf, schlug die Faust auf den Tisch. Zweifellos würde eine Zusammenarbeit zwischen Snape und James eskalieren, auch wenn dieser jetzt noch nicht laut wurde. In diesem Fall war es ihm wichtiger, seinen Freund vor einem verpfuschten Trank, einem möglichen Fluch und Nachsitzen bis zum Ende des Jahres zu bewahren…als sich selbst zu schützen. Vor Snapes Nähe und dem Gift, das er vermutlich verspritzen würde, sobald sie zusammen am Kessel standen. „Nun ist es aber wirklich genug!“, unterbrach Slughorn den Streit sichtlich aufgebracht. „Solch eine Ausdrucksweise! Ich muss doch wirklich sehr bitten! Sie sind junge Männer, keine Kinder mehr! Also, Mr Snape, wenn es Mr Potter schon anbietet, werden Sie-“ „Schon gut, Professor“, unterbrach Remus diesen ruhiger, als er sich fühlte. „Ich arbeite mit Snape, das ist kein Problem. Wir sind aufeinander abgestimmt, weil wir schon einige Male zusammen gearbeitet haben, wie Sie wissen.“ Die entgeisterten Blicke seiner Freunde versuchte er auszublenden, ebenso wie den Rest der Klasse. Es fühlte sich beschämend an, auf diese Weise Mittelpunkt der Klasse zu sein, doch er schaute Slughorn fest an, um sich davon abzulenken. Dieser runzelte die Stirn, sah von einem zum anderen, ehe er langsam nickte. „Sie sollten sich alle wirklich ein Beispiel an Mr Lupin nehmen, der das Ergebnis seiner Arbeit vor Augen hat, anstelle einer Diskrepanz aus dem letzten Jahr.“ Diskrepanz? Hatte Slughorn nicht mitbekommen, dass er beinahe verblutet war? Anscheinend wollte er die Lage herunterspielen, was Remus einerseits verstand, andererseits aber doch als…bitter empfand. Sirius machte den Eindruck, als würde ihm jeden Moment der Kragen platzen – und Remus wusste nicht, wem er einen Fluch entgegen schleudern würde... Snape oder Slughorn. „Aber Professor-“ „Genug. Damit meine ich auch Sie, Mr Potter. Arbeiten Sie bitte wie schon zuvor mit Mr Black zusammen…und das gilt für Sie alle. An die Kessel, bevor wir wichtige Zeit verlieren!“ Damit war das letzte Wort gesprochen und alle fanden sich zusammen. Remus versuchte, zu ignorieren, dass sich ihm der Magen umdrehte, je näher er Snapes Tisch kam. Er würde das schaffen. Es war nur eine verdammte Unterrichtsstunde. Eine Aufgabe, ein Trank…er würde nicht mehr als nötig mit Snape reden. Es war okay. „Welche Zutaten brauchen wir?“, überspielte er die Situation, indem er den Slytherin immer noch nicht ansah und direkt auf den Trank zu sprechen kam. Um sie herum wurde Gemurmel laut, die anderen schienen sich ihren eigenen Kesseln zuzuwenden, auch wenn Sirius und James weiterhin finster in Snapes Richtung starrten. Peter hatte dafür keine Zeit, da Lily ihn direkt antrieb – anscheinend erinnerte sie sich ebenfalls sehr gut an das letzte Jahr. „…Feuersalamanderblut, Fledermausmilz und Murtlapessenz. Ich hole die Wurzeln und Bohnen.“ Remus nickte nur stumm, ehe er sich daran machte, besagte Zutaten aus dem Schrank zu holen…und sich wunderte. Keine harschen Worte, keine Anschuldigungen…Snapes Tonfall klang im Gegensatz zu gerade eben neutral. Vielleicht sogar resigniert…oder Remus bildete sich dies ein, weil er wollte, dass es Snape wenigstens ein bisschen schlecht ging. Dass es diesem nicht…gleichgültig war, was zwischen ihnen passiert war. Als er wiederkam, schaute er den Slytherin zum ersten Mal an diesem Tag richtig an und stellte fest, dass dieser zwar nicht mehr so fertig wie im Zug aussah, doch etwas stimmte nicht. Remus hatte eigentlich gedacht, dass Snape vor Überheblichkeit strotzen würde, nun, da Lestranges Gefolge überall verbreitete, er hätte beinahe einen Gryffindor umgebracht. Stattdessen wirkte Snape in sich gekehrt und abweisend, ohne die übliche Gehässigkeit, die er ihm sonst um die Ohren gehauen hatte. „Ich schneide die Wurzeln…du die Bohnen.“ Kurz und knapp. Remus hatte nicht erwartet, dermaßen…ignoriert zu werden. Das war beinahe schlimmer als der Zynismus, den Snape nicht mal während ihrer vermeintlichen Freundschaft hatte vollständig ablegen können. „Gut.“ Er würde sich nicht weiter dazu äußern, sondern es einfach durchstehen, seine Arbeit gewissenhaft erledigen. Irgendwann würde die Stunde zu Ende sein und dann konnte er Snape wieder aus dem Weg gehen, wie er es seit Anbeginn ihres siebten Jahres tat. Außerdem konnte er so immerhin arbeiten, ohne dass Snape ständig etwas kritisierte. Er musste bloß das Positive an der Sache sehen… „…du schneidest sie nicht gleichmäßig genug. So entfalten sie nicht die volle Wirkung.“ Wie hatte er auch glauben können, dass ihn der Slytherin nicht kritisieren würde? Remus atmete tief durch, bemüht, sich davon nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Nein. Er war ein Ruhepol und er ließ sich nicht provozieren. „Verzeihung.“ Es klang kein bisschen danach, als würde es ihm leidtun, auch wenn er sich bemühte, die Bohnen gleichmäßiger zu schneiden. Als er Snape einen Seitenblick zuwarf, erkannte er, dass dieser die Lippen fest zusammenpresste. Zweifellos verkniff er sich jeden bösartigen Kommentar, während er starr auf seine Wurzeln sah. Snape riss sich offenbar ebenso zusammen wie er selbst. Gut so. „…du weißt, dass ich Recht habe“, entkam es ihm einige Sekunden später. Remus schaute starr auf seine Bohnen herunter, schnitt eine weitere. „Sicher. Du hast ja immer Recht.“ Hoffentlich hörte man den Sarkasmus gut genug heraus und hoffentlich stopfte er Snape den Mund. Nach monatelangen Selbstzweifeln und Vorwürfen konnte er sich wohl doch nicht so benehmen, als sei nie etwas vorgefallen. „…willst du wirklich jetzt damit anfangen?“, hörte er Snape murmeln. „Hier?“ Natürlich nicht. Nicht, wenn James, Sirius und der Rest ihrer Mitschüler im selben Raum waren und überhaupt… „Ich will überhaupt nicht mehr anfangen. Mit gar nichts“, brummte er so leise wie möglich zurück. Er bemerkte den Seitenblick, den Snape ihm zuwarf – flüchtig und…ja, was? Nervös? Er konnte ihn nicht deuten, aber die tonlosen Bewegungen seiner Lippen ließen Remus stutzen. Was wollte Snape ihm sagen, das er nicht aussprechen konnte? „…gib die Bohnen hinzu, dann dreimal umrühren. Links herum“, war alles, was er schließlich sagte. Remus wusste nicht, ob er froh darüber sein sollte, denn es verschaffte dem unangenehmen Ziehen in seiner Brust keine Linderung. Ihr kurzer Wortwechsel ließ ihn sich elend fühlen, obwohl er sich jedes Mal vornahm, es nicht mehr an sich heranzulassen. Er kam nicht vor und nicht zurück; Stillstand. Die restliche Stunde sprachen sie wenig und wenn, dann ausschließlich über den Trank. Anweisungen, ja, nein…man konnte es nicht wirklich als Dialog bezeichnen. Sie waren erfolgreich, so wie sonst auch, und das reichte Slughorn aus, um sie hochtrabend zu loben…als Beispiel für ein freundliches Miteinander ihrer Häuser zu nennen, obwohl es Differenzen gegeben hatte. Remus fragte sich immer noch, was ihr Lehrer für Zaubertränke damit erreichen wollte, indem er das Geschehen aus dem letzten Schuljahr herunterspielte. Snape hatte etwas getan, für das er von der Schule hätte fliegen können…Schlimmeres, wenn der Fluch tödlich geendet hätte. Aber das war wohl Slughorn und obwohl Sirius sich unheimlich darüber aufregte, sagte Remus selbst nichts dazu. Allerdings konnte er seine Gedanken selbst nachts, als sie alle in ihren Betten lagen, nicht abstellen. Na ja…fast alle, denn James‘ Bett war leer. Remus drehte sich auf die Seite, blickte in die Dunkelheit, während er an James‘ breites Grinsen dachte, als dieser ihnen gesagt hatte, er würde nun seinen Pflichten als Schulsprecher nachgehen. Sirius hatte ein Kissen nach ihm geworfen, das James lachend abgewehrt hatte, bevor er verschwunden war. James Potter. Schulsprecher. Dass er das noch erleben durfte. Obwohl es schon irgendwie bitter war, dass er nicht ausgewählt worden war, glaubte er den Grund zu verstehen. Vermutlich hatten sie ihn damals zum Vertrauensschüler ernannt, damit er seine Freunde ein bisschen unter Kontrolle hielt – gelungen war ihm das nicht wirklich. Dass sich James gemacht hatte, vernünftiger geworden war, lag bloß an einer…und natürlich war Lily Schulsprecherin geworden. Er gönnte es ihr, denn keiner hatte es mehr verdient als sie. Was James anging, so hatten die Lehrer wahrscheinlich die Hoffnung, dass ihn der Posten davon abhalten würde, sich im letzten Jahr einen Streich auszudenken, der in die Geschichte von Hogwarts einging. Remus musste schmunzeln; davon konnte ihn wahrscheinlich nicht mal Lily Evans abbringen. Er blickte weiterhin in die Dunkelheit, lauschte Peters Schnarchen und Sirius‘ dunklem Brummen, das ihn an dessen Animagusform erinnerte. Anscheinend wurde das nichts mit Schlafen, sodass er sich aufsetzte und nach seinem Zauberstab tastete. Dann erhob er sich leise und öffnete den Schrank, suchte nach dem Stück Pergament, welches James wahrscheinlich mitgenommen hatte. Er stutzte, als er die Karte wider Erwarten fand – war James so aufgeregt gewesen, Lily zu treffen, dass er sie vergessen hatte? Schwer vorstellbar. Vermutlich hatte er eher Sorge gehabt, sie könnte erfahren, was es damit auf sich hatte. Als Schulsprecher hatten die beiden mehr Freiheiten und somit konnten sie ein nächtliches Treffen oder gar durch die Schule Streifen als nötige Pflicht auslegen, um zum Beispiel Schüler in ihre Schlafsäle zurückzubringen. Er murmelte ein Lumos und die nötigen Worte, tippte die Karte an und suchte nach den beiden Namen, fand diese auch recht schnell. Remus runzelte die Stirn, als er Lily und James im Astronomieturm fand, und Bitterkeit stieg in ihm auf. Ausgerechnet dieser Ort. Sicher konnte das ziemlich romantisch sein, wenn man nicht fürchten musste, dass die Person, die man mochte, sprang. Oder wenn man einen Korb auf die schlimmstmögliche Art bekam. Remus‘ Eingeweide schienen sich zu verknoteten, als er abgesehen von den beiden Namen noch einen weiteren entdeckte. Ebenfalls beim Turm. Viel zu nah…und ihm wurde heiß und kalt zugleich. Severus Snape Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)