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A long Time ago

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Die überstürzte Abreise

Aoshima Tag 3 / dritter Teil
 

Wie eine Furie betrat Mimi das gemeinsame Hotelzimmer. Sie hatte sich eine zweite Schlüsselkarte geben lassen und war ohne Umschweife auf das Zimmer zugelaufen. Wütend schrie die junge Frau immer wieder auf. Sie war es so satt, sie war es so leid. Sie wollte keinen Moment länger mehr an diesem Ort verweilen, den Entschluss hatte sie gefasst, als sie weinend im Bus saß. Sie hatte sich alle Mühe gegeben – hier für Tai da zu sein, ihm beizustehen, ihm zu verziehen, obwohl sie seinetwegen so Angst hatte. Er ließ seine schlechte Laune an ihr aus, beleidigte sie und gab ihr auch noch die Schuld. Ihr! Wer war sie denn? Sein gottverdammter Mülleimer? Ganz sicher nicht! Nicht mit Mimi Tachikawa, da konnte er sich eine andere suchen. Ja sie liebte ihn, aber Teufel komm raus, deswegen ließ sie noch längst nicht alles mit sich machen. Total in Rage betrat die 19-Jährige das Badezimmer, schmiss alles belanglos in ihre Kulturtasche, kramte ihre Klamotten in ihren Koffer, suchte nach ihren Habseligkeiten. Als sie alles zusammen hatte, sah sich noch einmal um, um sicher zu gehen, das sie nichts wichtiges vergessen hatte. Sie nahm sich ein Stück Papier, einen Stift und hinterließ Tai eine bitterböse Nachricht.
 

Den Zettel ließ sie mitten auf dem Bett liegen. Sie nahm ihren Koffer, schmiss sich ihr Handgepäck über die Schulter, sowie ihre Handtasche und knallte lautstark die Türe hinter sich zu. Immer noch rasend blieb sie an der Rezeption stehen und klingelte ohne Unterbrechung auf die Klingel ein.

Herr Toyama kam zu Rezeption und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Und ich hätte schwören können, dass Herr Yagami am Empfang ist“ witzelte er, als er auf Mimi zu kam.

„Hören sie mir auf mit diesem Mann. Herr Yagami ist ein Vollidiot und der kann mich mal“ redete sich die junge Frau in Rage. „Was hat er denn dieses Mal angestellt?“ fragte Herr Toyama interessiert und amüsiert zugleich nach „Er hat mich einfach mit einem Mülleimer verwechselt, aber den Scheiß zieh ich mir nicht rein, seine schlechte Laune, kann er woanders raus lassen! Ich will auschecken. Jetzt!“erwiderte sie zornig.

„Sind sie sicher, dass sie das ungeklärt zwischen Ihnen belassen wollen und abreisen möchten?“ fragte er vorsichtig nach.

„Ja. Hier ist der Schlüssel. Wo kann ich unterschreiben?“ fragte sie aufgebracht nach.

„Man, sollte nicht im Streit auseinander gehen.“

„Man sollte auch seine Freundin nicht beleidigen“ feuerte sie dem Hotelmitarbeiter entgegen.

„Er hat es sicher nicht so gemeint“ versuchte er erneut die junge Frau zum bleiben zu bewegen.,

„Dann soll er es nicht sagen“ erwiderte sie knapp und deutete ungeduldig mit dem Kugelschreiber am Tresen herum. Herr Toyama legte daraufhin das Abreiseformular hin, ohne zu zögern unterschrieb sie das Stück Papier und machte auf Absatz kehrt. „Ich wünsche Ihnen alles Gute Frau Tachikawa und eine angenehme Heimreise.“ Die Brünette drehte sich nochmal kurz zu dem älteren Herren um und lächelte leicht. „Danke. Ihnen auch alles Gute.“ Sie verließ das Hotel, stieg in ein Taxi ein und ließ sich ohne Umwege zur Fähre fahren.
 

Tai lief einfach immer weiter geradeaus, ohne Ziel vor Augen. Diese vereinsamte Insel nervte ihn und alles kotzte ihn an. Nicht mal eine Kneipe gab es hier um sich ordentlich die Kante geben zu können. Sein dämlicher Vater, er war ein Mönch. Ein Mönch! In welchem schlechten Film war er denn gelandet? Er bekam diese Diagnose und anstatt ehrlich zu sein, und dies gemeinsam mit der Familie zu überstehen, beschließt er nach Aoshima zu reisen um alleine zu sterben, aber nicht ohne vorher Firmengelder zu veruntreuen. Das Geld hätte die Familie in Teufelsküche gebracht, wenn sie plötzlich so viel Geld gehabt hätte. Tai wusste ja nicht mal um welche Summe es sich handelte, aber wenn man deswegen alles hinter sich lässt, waren es nicht nur ein paar Hunderter gewesen. Die Firma hätte doch eins und eins zusammengezählt und sicher hätten seine Mutter, oder womöglich er, dafür die Konsequenzen tragen müssen, denn sie hätten ihnen doch niemals geglaubt, dass sie nichts davon wussten. Verärgert über all dieses Wissen, ließ er erneut einen lauten Aufschrei los.

„Junger Mann, zügeln sie ihre Stimme. Sie sind hier an einem Tempel“ brachte eine ältere Frau hervor. Tai blickte sich um, ihm war gar nicht klar, wo er eigentlich war. Er war also im Tempel angekommen. Er entschuldigte sich kurz bei der älteren Dame und sah sich erstmalig um. Eigentlich wollte Mimi ja hier hin, dachte er verbissen. Er wusste das er sich heute wie ein Arsch verhalten hatte. Er ließ all seine schlechte Laune die er wegen seinem Vater hatte, an ihr aus, obwohl sie am wenigstens dafür konnte und es auch nicht verdiente. Er würde sich nachher auf jeden Fall bei ihr entschuldigen, aber er war jetzt noch nicht dazu bereit, er musste erst mal runter kommen. Er lief weiter geradeaus und kam irgendwann an einem Gebetshaus an. Er fixierte die ganzen Gebetsketten und hing seinen Gedanken hinterher. Im Unterbewusstsein suchte er nach seinem Handy, zog es aus seiner Hosentasche hervor und schrieb eine SMS: `Es tut mir leid. Ich bin ein Idiot.`

Er schickte die Nachricht ab, er erwartete gar nicht, dass sie antwortete. Er würde selber wohl auch nicht gleich antworten und dass sie ihn etwas zappeln ließ, hatte er wohl auch verdient...
 

„Was würden die jungen Leute nur ohne Handy machen?“ drangen diese Worte auf einmal in seiner Ohren. Er drehte sich um und stand einem Priester gegenüber.

„Entschuldigung. Das war wichtig“ murmelte der Braunhaarige und verstaute sein Handy wieder in seiner Hosentasche. „Was führt sie hierher?“ fragte der ältere Mönch nach. Tai zuckte mit den Schultern „Ich wollte gar nicht hierhin, bin zufällig hier gelandet“ antwortete er höflich.

„Man landet nicht zufällig hier. Es gibt immer einen Grund“ erwiderte der Mönch, Tai grübelte

„Vielleicht brauchte ich einfach mal einen Ort zum Nachdenken“ erwiderte er leise, beinahe flüsternd. „Was sind es denn für Gedanken, die sie beschäftigen? Vielleicht kann ich Ihnen ja helfen“ fragte der ältere Mönch nach, griff nach einer Gebetskette und hielt sie dem jungen Mann entgegen.

Unsicher nahm der Braunhaarige die Gebetskette entgegen, gebetet hatte er noch nie, kurz dachte er, dass sein Vater dies wohl ständig tat und schnaufte wütend aus.

„Woran haben sie gerade gedacht?“ hakte der Mönch nach.

„An meinem Vater“

„Suchen sie ihn?“

„Nein, ich habe nicht nach ihm gesucht, aber ich habe ihn trotzdem gefunden“ erklärte der Braunhaarige weiter, beruhigte sich aber etwas.

„Man findet nicht immer nur Sachen, nach denen man sucht. Oder man findet immer das, was man gerade nicht sucht, mit denen wir gerade nicht gerechnet haben, weil wir einen Umweg gegangen sind“ erwiderte der Mönch. Tai hörte aufmerksam zu, irgendwie waren diese Worte die Worte seiner Freundin die sie neulich am Strand gesagt hatte sehr ähnlich. Seit wann, war sie denn so spirituell? dachte er verzückt und lächelte. „An wen haben sie gerade gedacht?“ fragte der Mönch erneut nach. „Ähm, an meine Freundin“ antwortete er ehrlich.

„Sind sie zusammen mit ihr hierher gereist?“ Tai nickte „Wo ist sie?“

„Ähm...irgendwie haben wir uns eben gestritten. Sie ist das Beste in meinem Leben und der einzige Grund, warum ich nicht komplett durchdrehe und ich mach sie auch nur dumm an“ zischte er.

„Wenn sie sieht, dass es ihnen ehrlich leid tut, wird sie ihnen sicher vergeben und sonst können sie ja jetzt dafür beten“ erwähnte er lächelnd. Tai begann ebenfalls zu lächeln

„Ein Versuch kann ja nicht schaden. Sie kann ganz schön stur sein, da werde ich sicher alle Hilfe der Welt brachen“ erwiderte er.
 

„Sie müssen ihrem Vater nicht vergeben. Egal was er getan hat, was geschehen ist, ob sie viel Zeit oder nur noch wenig Zeit haben. Sie müssen ihm nicht vergeben, nur weil sie glauben, sonst keine Zeit mehr zu haben. Taichi.“ Geschockt riss der Braunhaarige die Augen auf. Sein Name hatte er doch gar nicht erwähnt und woher wusste er nur was er denkt? Der Priester musste ja wirklich ein Heiliger sein. Der Mönch fing an zu kichern. „Ich habe vor einigen Tagen deine Schwester Hikari getroffen. Sie ist wirklich ein sehr liebes Mädchen. Sie erzählte mir, das sie nach ihrem Vater sucht. Wie ich sehe, hat sie die Zeichen doch folgen können, dass freut mich und ich kenne deinen Vater und seine Geschichte selbstverständlich auch und sie sehen sich alle wirklich sehr ähnlich und haben alle so eine besondere Aura" erklärte er dem immer noch fassungslosen jungen Mann. Er brauchte ein paar Minuten um sich wieder zu sammeln.

„Ich kann seine Beweggründe einfach nicht verstehen“ bemühte er sich zu erklären.

„Das verlangt doch auch niemand. Sie kennen nun die Fakten, was sie daraus machen, bleibt vollkommen ihnen überlassen. Sie brauchen ihrem Vater auch jetzt noch nicht zu vergeben, aber vielleicht sollten sie anfangen ihnen selber zu vergeben.“ Tai blickte zu dem Mönch.

„mir selber?“ stammelte er verwirrt. Der Mönch nickte „Ja, Taichi nur dann können sie auch ihrem Vater vergeben und vielleicht wieder neu anfangen.“

„Was wenn ich dafür nicht mehr genug Zeit habe“ erwiderte er angespannt.

„Hmm...sie haben so lange Zeit wie sie leben, nicht solange er lebt“ Tai blickte erneut zu dem Priester „Wie..wie meinen sie das?“ Der Mönch lächelte

„Man kann einem auch über den Tod hinaus vergeben, das gilt nicht nur für Lebzeiten.“

Tai nickte gedankenverloren. „Vielen Dank. Was schulde ich Ihnen für die Gebetskette.“

Der Mönch lächelte „Die ist ein Geschenk Taichi, möge es dir immer Kraft und Mut schenken, auch wenn der Weg noch so unsicher und ängstlich erscheint.“ Tai bedankte sich höflich und steckte die Gebetskette ein. Er verabschiedete sich dankbar von dem Mönch und wollte so schnell wie möglich zurück zum Hotel. Er hatte noch etwas wichtiges zu erledigen.
 

Mimi hatte gerade noch so die Fähre erreicht, setzte sich auf eine Bank und ließ ihren Blick über das Meer verweilen. Das Summen ihres Handys holte sie schließlich aus ihren Gedanken. Sie wühlte in ihrer Handtasche herum und zog es heraus.

„Pfff. Ja, du bist ein Idiot, deine dämliche Entschuldigung kannst du dir sonst wohin stecken“ murmelte sie, machte ihr Handy aus und pfefferte es zurück in ihre Handtasche. Ja, vielleicht war es etwas übereilig gleich abzureisen, aber sie hatte jetzt keine Lust mehr auf seine dämlichen Entschuldigungen und vielleicht würde es ihm ja auch mal ganz gut tun, wenn er einfach mal für sich alleine war, denn das war er ewig nicht gewesen und außerdem würden sie ja morgen eh alle abreisen und so hätte sie doch die Möglichkeit bei den Vorbereitungen für die Beerdigung zu helfen und dies war ihr gerade wichtiger, als sich erneut mit den Launen ihres Freundes auseinander zu setzen.
 

Tai lief gerade durch die Hotellobby, als Herr Toyama ihn sah, aufsprang und dem Braunhaarigen hinterher rief. „Hab gerade keine Zeit“ rief er nur zurück und lief die Treppen zum dritten Stockwerk, weil er nicht auf den Fahrstuhl warten wollte. Er wusste wo er nach ihr suchen würde wenn sie nicht im Zimmer war, aber er hoffte, dass sie beleidigt auf dem Bett saß. Hastig stürzte er ins Zimmer, doch dann wurde es ihm augenblicklich speiübel. Er fand nirgendwo Sachen von ihr, er ging ins Badezimmer – nichts, öffnete den Kleiderschrank – nichts.

„Scheiße, sie ist doch nicht...“ murmelte er und sah sich im Zimmer um, als ihm plötzlich ein Zettel auf dem Bett auffiel. Eilig lief er auf den Zettel zu und las die Zeilen durch.
 

`Mach deinen Scheiß alleine. Du kannst mich mal. Suche dir eine andere Dumme, die deinen Scheiß mitmacht. Prinzesschen`
 

Sie war weg, sie war abgereist. Er konnte es nicht glauben. Was sollte das? Wollte sie nicht mehr mit ihm zusammen sein? Augenblicklich zog sich sein Magen zusammen, hastig suchte er nach seinem Handy und rief sie an. Handy aus! Wütend schmiss er das Handy gegen die Wand. Sie war wirklich gegangen und weigerte sich nun, sich mit ihm auszusprechen. Mit beiden Händen fuhr er sich durch die Haare und ließ sie dann langsam über sein Gesicht fahren. Er hatte es eindeutig vermasselt. Was hatte er auch erwartet? Wieder hatte er einen Wutausbruch und trotzdem war sie bei ihm geblieben und wollte für ihn da sein, doch er verhielt sich wie ein Arsch. Warum sollte sie auch hier auf ihn warten? Der Gedanke, dass sie gar nicht mehr mit ihm zusammen sein wollte schnürte seine Kehle zu. Er brauchte sie, es wirkte zwar so, als ob er ihre Stütze war, aber tatsächlich brauchte er sie viel mehr. Er lief zurück zur Rezeption, mit beiden Ellenbogen stützte er sich am Tresen ab. Herr Toyama sah ihn neugierig an. „Sie ist abgereist?“ fragte er nach, obwohl er die Antwort bereits kannte. Herr Toyama nickte entschuldigend. „Warum haben sie sie nicht aufgehalten?“ fragte er gereizt nach. „Ich glaube niemand hätte sie in dem Moment aufhalten können. Sie war ganz schön wütend“

„Ja, das glaube ich sofort. Hab ich noch eine Chance sie zu erwischen?“ hakte er ungeduldig nach. Herr Toyama schüttelte den Kopf „Bezweifle ich, die Fähre fährt jeder volle Stunde und sie ist schon seit Stunden weg.“ Verzweifelt fuhr er sich durch die Haare und schnaufte aus.

„Ich dachte sie hätten ihre Lektion gelernt?“ fragte er nach.

„Tja..manche Vollidioten müssen den gleichen Fehler zweimal machen, bei Glück hab ich wenigstens jetzt was draus gelernt.“

„Ja, so etwas hab ich eben schon gehört. Machen sie sich keine Sorgen, sie wird sicher gesund und munter in Tokio ankommen. Bei ihrer Laune, wird sich sicher niemand mit ihr anlegen“ erwiderte der ältere Herr beeindruckend. „Ja, ist schon etwas ganz Besonderes“ entgegnete der Braunhaarige und fuhr sich wieder verzweifelt durch die Haare.

„Warten sie kurz“ sagte der Hotelmitarbeiter und ging kurz ins Hinterzimmer. Er schritt mit einem Whiskyflasche, Cola und zwei Gläsern nach vorne, schüttete ihm ein Glas ein und reichte ihm das Getränk. „Geht aufs Haus.“ Dankbar lächelte der junge Mann ihm entgegen und exte das Whiskyglas in einem Zug leer. Das tat ihm gut „Darf ich noch einen haben?“

„Einen noch, ausnahmsweise“ entgegnete Herr Toyama lächelnd und machte für Tai und sich ein zweites Glas fertig.

„Aber verraten sie mich ja nicht.“

„Würde mir nie einfallen“ erwiderte der Braunhaarige und zwinkerte den älteren Herren dankend zu.
 

„Tai?“ erklang es auf einmal hinter ihm und jemand tippte ihm auf die Schulter. Er saß noch immer bei Herr Toyama an der Rezeption. Tai trank den gesamten Whisky leer und redete den ganzen Abend von Mimi, wie dumm er war, wie toll sie war. Herr Toyama beruhigte ihn, das alles nur halb so schlimm war und sie sich vertragen würden, wenn er wieder zu Hause sein würde.

Er drehte sich herum „Hallloooo Schwesterherz“ lallte der Braunhaarige und er zog seine Schwester in eine Umarmung. „Alles okay bei dir?“ fragte sie besorgt nach. Tai lachte daraufhin laut los

„Ob alles okay bei miiir ist? Gar nüx is okay....“ hickste er und sah sich erstaunt sein leeres Glas an.

„Oh nein, schon wieder leer“ nuschelte er.

„Ich glaub du hast für heute genug“ erfuhr es der Braunhaarigen, nahm das leere Glas aus seiner Hand und reichte es mit dem Hotelmitarbeiter zurück.

„Eyyyy, I-ich habe noch gar nicht.... genug“ protestierte er.

„Wo ist Mimi?“ fragte der Blonde überrascht nach, nachdem er sich überall in der Hotellobby umgesehen hatte und die Ältere nirgends fand.

„Sie ist abgereist“ murmelte der Braunhaarige, suchte nach seinem Glas und deutete darauf

„Auffüllen“ forderte er.

„Wie sie ist abgereist? Warum?“ fragte die Braunhaarige irritiert.

„Weil ich ein Idiot bin, kaum nachdem ich die Luxussuite von Daddy verlassen hatte, habe ich Mimi in einer Tour angefahren und sie stehen lassen“ erklärte er erst verbittert und dann traurig.

„Oh Man, Tai du bist aber auch ein Idiot“ setzte die Braunhaarige an.

„Ich weiß, ey Kollege...wo bleibt mein Whisky“ fragte er ungeduldig und sah dann erneut zu den beiden Jüngeren. „Kommt ihr jetzt etwa erst zurück? Seid ihr jetzt wieder ein Herz und eine Seele“ fragte er genervt nach. „Die Reunion von Familie Yagami. Sitzen wie nächste Woche wieder zu viert am Tisch und klagen über Mums Essen?“

„Sei nicht so albern, Tai. In deinem derzeitigen Zustand erkläre ich dir gar nichts“ erwiderte die

16-Jährige.

„Vielleicht sollten wir ihn hoch ins Zimmer bringen?“ unterbrach der Blonde die beiden Geschwister.

„Ja, das ist eine gute Idee“ erwiderte die Jüngere und zog an Tais Ärmel, nachdem er noch ein weiteren Glas geleert hatte.

„Danke, neuer bester Freund“ entgegnete der Braunhaarige, zog den älteren Herrn zu sich und gab ihm einen dicken Schmatzer auf seinen Hinterkopf.

„Er sollte lieber seine Freundin küssen“ sagte der ältere Herr und nahm das Glas wieder entgegen.

„Oh ja, ich will Mimi küssen...küssen, küssen. Sie schmeckt so gut“ nuschelte er, während Kari und T.K den Älteren packten und ihm beim Gehen halfen. „Mimi hat volle schöne Lippen“

„Ja, davon bin ich überzeugt“ stimmte Kari ihrem Bruder belustigt zu.

„süße, rote Kirschlippen, die in an einem sonnigen Frühlingstag an einem Kirchbaum erblühen“

„Jaaaa“ erwiderte Kari, während sie ihren Freund ansah der sich lachend den Mund zuhielt.

Kari und T.K halfen den Braunhaarigen aufs Zimmer. Er war ziemlich betrunken und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Kari und T.K beruhigten ihn so gut wie es ging, dass schon alles wieder gut werden würde und Mimi jetzt erst mal runter kommen müsste und sie dann schon wieder mit ihm reden würde. Sie kannten sie und ihr Temperament ja auch gut genug. Vorsichtig half Kari ihrem Bruder ins Bett und zog seine Schuhe aus. „Den Rest mache ich aber nicht“ nuschelte sie und sah zu ihrem Freund.

„Ja, meinst du ich zieh den aus oder was?“ fragte er belustigt nach und fuhr fort.

„Lass ihn einfach so liegen.“

Kari nahm noch eine Wasserflasche aus dem Rucksack und stellte diese auf dem Nachtschränkchen ab. „Sicher wird er morgen ordentlich Durst haben“ erwiderte sie besorgt und deckte ihren Bruder mit der dünnen Decke zu. „Gute Nacht Brüderchen“ verabschiedete sie sich noch.

„Gute Nacht Schwesterherz. Hab dich lieb“ murmelte er verschlafen.

„Hab dich auch lieb“ erwidere sie kopfschüttelnd, löschte das Licht und verließ gemeinsam mit Takeru das Zimmer.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo... Mimi ist also überstürzt abgereist... hättet ihr mit der Reaktion gerechnet??? Ich muss gestehen... ich hätte mich wohl ähnlich verhalten XDD

Danke an alle fließigen Leser :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ariana
2016-08-22T21:35:17+00:00 22.08.2016 23:35
Da ist er wieder! Mein Herr Tomaya die geile sau 😂😂😂
Respekt das er sich traut Mimi zum bleiben zu bewegen.

Hach aber ich wäre auch nicht geblieben. Wahrscheinlich hätte ich noch irgendeinen besitzt von Tai zerstört 😤
Gut so Mimi! Bleib stur! Das muss er jetzt richtig zu spüren bekommen.
Jaja ich gebe es zu, Mimi ist mein kleiner Liebling, schon immer!

Bitte lass Tai nen fetten fetten Kater haben mit kotzen und allem drum und dran 😂😂😂
Antwort von:  Linchen-86
23.08.2016 13:19
Ja, Herr Tomaya durfte auch da nicht fehlen ;) und er wollte einfach nochmal sein bestes geben, aber... Nein... das wird er wohl nicht schaffen, dazu war Mimi zu enttäuscht und konnte nicht mehr bleiben...
Mimi ist auch immer schon mein Liebling gewesen, aber ich mag eben auch Tai... daher natürlich Michi XD

Und den Wunsch mit dem dicken Kater konnte ich dir erfüllen, ich fand nämlich auch, er hatte es verdient :P
Von:  Black-Starshine
2016-02-02T22:45:11+00:00 02.02.2016 23:45
Und nochmal weiter XD
 
Zum einen. Herr Toyama ist cool. Aber lebensmüde ist er auch. Mit Mimi diskutieren, die so in Rage ist, scheint für mich sehr mutig zu sein, aber auch lebensmüde. Später holt sie die Nagelfeile raus und steckt sie ihm in die Nase XD
 
Ich finde es gut, dass Taichi unterwegs auf den Mönch trifft. Manchmal schadet es nicht, mit jemanden zu sprechen, der eine neutrale Persönlichkeit ist. Neutrale Meinungen sind meist ehrlich und aufrichtige und haben keine Vorurteile. Ähnlich wie der Mönch eben. Nur kommt Taichis Eingeständnis reichlich zu spät. Beten ist das wirklich notwendig. Schließlich kennen wir ja alle Mimi. Stur und launig. Und bestimmt niemand, der alles einfach so verzeiht. Vor allem, da Taichi in diesem Urlaub ja nicht das erste Mal was verbockt. Ûu
 
Hah! Das geschieht Taichi Recht! Genau wie Mimi, wäre ich auch gegangen. Manche Menschen verstehen es nur auf diese Art. Und Taichi wird es schwer haben, das wieder gut zu machen. Dass Mimi nämlich die Schnauze voll hat, kann ich vollkommen verstehen. Sie ist schließlich kein Ball, an dem alles abprallt. Wobei ich mir sicher bin, dass sie ihm mit der Zeit verzeihen wird. Schließlich ist sie ja in ihn verliebt. Aber manchmal muss man sich selbst treu bleiben, anstatt sich verletzen zu lassen. Und Mimi hat das wirklich nicht verdient.
 
Und ich hoffe, Taichi wird mit einem ordentlichen Kater bestraft -.-
 
Ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel ^^
 
Liebe Grüße
Janine
Antwort von:  Linchen-86
03.02.2016 14:48
Hallo Janine :)

Besser hätte ich mein eigenes Kapitel nicht kommentieren können XD
Und deine Reflexion spiegelt genau meine Gedanken wieder... und ja Herr Toyama ist lebensmüde und zwar vollkommen... er konnte froh sein, das Mimi gerade keine potenzielle Waffe zur Hand hatte XD

Und Tai ja das Gespräch hat ihm gut getan und das mit dem beten musste ich einfach einbauen, wer kann ihm jetzt schon noch helfen, wenn nicht eine Übermacht? XD

Ich wäre ebenfalls sofort abgereist,wie ich es im meinem Nachwort bereits geschrieben hatte... man liebt ja, aber man sollte sich ein Stück weit selbst nicht vergessen und man darf auch nicht einfach alles mit sich machen lassen...
Tai ist zweimal übers Ziel hinaus gesteuert... und mimi ganz schön verletzt... und wie oft erkennt man seine Fehler, erst wenn so etwas passiert? Leider viel zu oft... :/

Und ich finde auch, dass es Tai verdient mit einem ordentlichen Kater aufzuwachen XD

Aller liebste grüße zurück ;)
Von:  Tasha88
2016-01-31T21:00:13+00:00 31.01.2016 22:00
arme, arme Mimi -.-

ich wusste es zwar schon, aber es tut mir wieder so leid :(

und dann Tai... bis der endlich was blickt... auch wenn er eigentlich nicht so blöd ist... hier zeigt er es doch mal wieder XD

und dann Herr Tomoya... füllt der Tai einfach ab XD
ich hoffe, Tai wacht mit richtig fiesen Kopfschmerzen auf - das hat er verdient!!!

Liebe Grüße :***
Antwort von:  Linchen-86
01.02.2016 14:57
Tasha *--*

Ja eigentlich ist er nicht doof, aber eben eigentlich manchmal doch und da war er es XD

Und ja er musste mal so richtig abgefüllt werden und ich finde auch, er hat einen ordentlichen Kater verdient ;P

Liebe Grüße :*


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