A long Time ago von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 18: Letzte Worte ------------------------ Mimi und Tai waren bereits bei Mimi zu Hause angekommen. Sie zog sich frische Klamotten an. Heute war ein kühler grauer Sommertag. Es war bewölkt und leicht regnerisch. Genauso fühlte sie sich auch. Sie zog sich eine hellblaue Röhrenjeans an, die an den Knien etwas aufgeraut war, darüber trug sie ein schwarz-weißes lockeres Shirt, dass sie am ende des Shirts, in die Hose steckte und eine Bordeauxfarbene Lederjacke, während Tai eine lange grüne Hose trug, ein schlichtes graues Hemd, sowie eine dunkelblaue leichte Regenjacke. „Bist du soweit?“ fragte der Braunhaarige ruhig nach. „Ja“ murmelte Mimi nervös. „Oma möchte, dass wir sie mitnehmen. Meine Eltern fahren heute nicht mehr ins Krankenhaus. Sie sind noch im Hotel und sonst hat sie keine Möglichkeit, ins Krankenhaus zu kommen“ erklärte sie. „Ist doch kein Problem. Möchtest du das ich fahre?“ bot der Braunhaarige an. Als Antwort bekam er lediglich ein stummes nicken von ihr. Riku trat gerade in den Flur. „Das sind übrigens sehr schöne Rosen.“Lächelnd sah Riku zu ihrer Enkeltochter und ihrem Begleiter. „Du bist wohl der derjenige, der ihr die Rosen geschenkt hat?“. „Ähm ja, Taichi Yagami, freut mich sehr Sie kennenzulernen“ erwiderte der junge Mann höflich und steckte ihr seine Hand entgegen. Riku ergiff sie „Riku, freut mich auch und du begleitest uns heute?“ „Ja, also wenn es Ihnen nichts ausmacht“ entgegnete der Braunhaarige und steckte seine Hände in seine Hosentasche. „Nein, gar nicht. Mimi kann im Anschluss sicher Trost gebrauchen und ich bin nicht so sicher, ob ich ihn ihr geben kann. Im Übrigen brauchst du mich nicht zu sitzen. Ich sagte doch, ich bin Riku“ tadelte sie ihn, während Tai beschämt zu ihr sah „Okay, dass ist sehr nett von dir, Riku“ erwiderte er und sein selbstbewusstes Grinsen machte sich wieder in seinem Gesicht breit. Mimi beobachtete das ganze Schauspiel mit entspannter Miene „Also sollen wir dann los?“ fragte sie in die Runde. „Wenn du soweit bist, liebes“. „Klar warum nicht“ erwiderte sie monoton. Tai griff nach ihrer Hand und zu dritt machten sie sich auf den Weg ins Krankenhaus. Tai saß am Steuer, während Mimi den Beifahrersitz ihrer Großmutter überließ, damit sie nicht umständlicher weise auf die Rückbank klettern musste. So saß Mimi hinter Tai und er konnte ihr Gesicht im Rückspiegel erblicken. Die fahrt ins Krankenhaus war sehr still und gedankenverloren blickte Mimi aus dem Fenster und stützte ihr Gesicht mit ihrem linken Handgelenk ab. Tai musterte sie immer wieder im Spiegel. Er fühlte sich etwas unbehaglich, was sollte er ihr sagen? Wie konnte er sie trösten? Er schwieg momentan sei es wohl das Beste wenn jeder seinen eigenen Gedanken hinterher hing. Mimi überlegte die ganze Zeit was sie ihm wohl sagen sollte. Ihre letzten Worte an ihren Großvater, schon alleine bei diesem Gedanken kämpfte sie mit den Tränen. Die Welt war so ungerecht. Tai fuhr auf dem Krankenhausparkplatz und Riku lotste ihn durch die Einfahrt. Er parkte den Wagen problemlos ein und hielt Riku die Beifahrertür auf und half ihr beim aussteigen, dann holte er den Beifahrersitz nach vorne, sodass er auch Mimi seine Hand ausstrecken konnte. Die Brünette rutschte auf die andere Seite der Rückbank rüber und ließ sich von Tai hochziehen. Als sich ihre Blicke kurz trafen, schenkte Tai ihr ein aufmunterndes lächeln. Er umgriff ihr Gesicht mit seinen Händen und küsste sie kurz auf den Mund. Mimi lächelte gequält und schloss die Türe hinter sich zu. Tai schloss den Wagen ab und die beiden folgten Riku ins dritte Stockwerk des Krankenhauses. „Es ist so, dass immer nur zwei Personen gleichzeitig ins Zimmer dürfen. Geht ihr doch als Erstes, ich warte solange“ erklärte Riku ihr. Tai sah mit einem mulmigen Gefühl zwischen Riku und Mimi hin und her „Ist das wirklich okay für euch?“ fragte er mit Bedacht nach. Er kannte Mimis Großvater schließlich nicht und so ein intimer und persönlicher Moment - war es wirklich okay für die Beiden, wenn er da einfach so mit ins Krankenzimmer trat. Er gehörte ja nicht zum engeren Familienkreis. Riku lächelte ihn an „Einer muss doch hier dabei sein um den Schmerz zu stillen.“ Tai schluckte und nickte schließlich. Mimi betätigte die Klingel zur Intensivstation „Ja bitte“ trat es aus dem Lautsprecher „Hier ist Mimi Tachikawa, ich würde gerne zu meinem Großvater Takuya Tachikawa“ erklärte die 18-Jährige mit zittriger Stimme. Ein Summen erklang und die junge Frau öffnete die Türe. Mimi unterwies Tai darin erst einmal die Hände zu desinfizieren. So tat er es ihr nach und folgte anschließend schweigend seine Freundin durch die Intensivstation. Er fühlte sich elendig. Mimi tritt ins Zimmer ein, dass sowie alle anderen Zimmer offen war. Sie schritt gleich auf das Krankenbett zu uns sah ihren Großvater an und gleich sammelten sich sämtliche Tränen in ihren Augen. Wie er da lag. Zwei Tage war sie nicht hier und es kam ihr vor, als sei sie zwei Monate nicht hier gewesen. Er lag da wie ein Schatten seiner selbst, umgeben von sämtlichen Schläuchen, seine Hände waren ganz blau und geschwollen, sämtliche versuche neue Zugänge zu legen fiel ins Leere, doch das schlimmste war die Atemmaske, er konnte nicht mehr selbstständig atmen und er hatte weiter abgenommen. Er war so schwach und krank. Er hatte Schmerzen, warum musste er so Leiden? Mimi rang um Atem. Tai starrte ebenfalls auf Takuya, selbst er war schockiert, dieser Anblick war selbst für ihn als gestandener Mann zu viel. Er konnte sich nicht mal im Ansatz vorstellen, wie Mimi sich fühlen musste. Er litt selbst ohne ihn zu kennen. Mimi bemühte sich selbst zu beruhigen, sie hat sich viel für heute vorgenommen. Sie ging ganz nah an ihn heran und streichelte seine Stirn und seinen Kopf „Hallo Opa, hier ist Mimi“ begann sie mit wackliger Stimme „Ich habe auch jemanden mitgebracht. Sieht du den jungen Mann da vorne? Das ist mein Freund. Er heißt Taichi“ fuhr sie ruhig weiter und zeigte auf ihren Freund. „Aber alle nennen mich nur Tai“ ergänzte der 19-Jährige lächelnd. Mimi erwiderte sein lächeln und nickte „Ja, das stimmt“. Wieder begann Mimi zu schluchzen und sie wusste, dass sie ihre Tränen nicht länger zurück halten konnte. Tai ging auf die kleine Nasszelle zu, zog einige Taschentücher hervor und überreichte sie seiner Freundin. Mimi ging ganz nah an Takuya heran und flüsterte „Es tut mit so leid, dass du so leiden musst, dass hast du nicht verdient“ schniefte die junge Frau und hielt sich das Taschentuch vor die Augen, wieder versuchte die junge Frau sich zu beruhigen und setzte erneut an „Ich wollte mich noch für so vieles bei dir bedanken. So viel Zeit haben wir nicht mal mehr. Du bist der beste Opa, den ich mir nur wünschen konnte. Ich werde dich niemals vergessen.“ Mit heiserer Stimme brach Mimi ab. Selbst Tai konnte es nicht verhindern, dass auch ihm die Tränen in die Augen schossen, beim Anblick seiner zerbrechlichen Freundin, wie sie alle Ihre Kraft aufbrachte um ihn diese Worte zu schenken machte auch ihn verwundbar. Aber er war hier um ihr Mut zu geben, er stellte sich neben seine Freundin und spendete ihr Trost. „Wenn ich einmal so weit bin, hoffe ich dass ich für meine Enkelkinder genauso da sein werde, wie ihr, wie du es immer für mich warst“ begann sie erneut „Ich liebe dich Opa“ hauchte sie und küsste ihn auf seine Stirn, während die Tränen auf ihn tropften. Tai bemerkte wie Takuya sich bemühte seine Augen zu öffnen, dass rechte Auge war weiterhin geschlossen, aber das linke Auge war auf. „Mimi sein linke Auge ist geöffnet“ versuchte der Braunhaarige seine Freundin darauf aufmerksam zu machen. Schnell wechselte Mimi die Seite des Krankenbettes um ihn direkt ansehen zu können. Er sah sie mit leeren Augen an und versuchte sich die Atemmaske abzuziehen. Auch er wollte seiner Enkeltochter noch etwas sagen, aber er war sehr schwach. Schon piepte es im gesamten Raum und die Geräte schlugen an. Mimi verstand gleich „Nein Opa, du musst nichts sagen. Es ist alles gut. Ich bin hier, ganz ruhig“ versicherte sie ihm und tätschelte mit der rechten Hand seine Hinterkopf, während ihre linke Hand seine rechte Hand umgriff um ihn von seiner Atemmaske zu lassen. Er umgriff ihre Hand und legte seine linke Hand oben drauf und drückte sie ganz leicht. Mimi weinte erneut und wimmerte laut los „Du kannst mir das doch nicht antun und hier jetzt einfach so von mir gehen“ flüsterte sie und küsste ihn noch einmal auf seine Stirn. Takuya beruhigte sich wieder und die Geräte und das piepen erklang wieder im gewohnten Ton. „Ich werde auf ihre Enkeltochter aufpassen, dass verspreche ich ihnen“ kam es auf einmal aus dem Brünetten jungen Mann heraus. Mimi sah zu Tai hinüber und schluchzte dabei weiter. Tai lächelte Takuya an. Auch wenn er ihn nicht kannte, war er es ihm schuldig, ihn wissen zu lassen, dass seine Freundin nicht alleine bleiben würde und er da sein würde. Takuya bewegte leichte seinen Kopf und suchte nachdem jungen Mann, aber er schaffte es nicht. Behutsam legte auch Tai seine Hand auf die von Takuya und so bleiben sie eine ganze Zeit stehen. „Wir sollten langsam mal die Oma zu ihm lassen, die ist sicher schon ganz ungeduldig“ kam es unruhig aus der Brünetten. „Bist du sicher?“ fragte Tai beherzt nach. „Ja Besuchszeit ist ja nur bis sechs und wir haben schon halb fünf. Sie soll auch ihre Zeit mit ihm haben.“ Setzte sie tapfer an Wieder erblickte sie in das Gesicht ihres Großvaters, der beiden Augen wieder geschlossen hatte „Und er muss sich auch etwas ausruhen“ ergänzte die junge Frau. Mimi drückte ihm noch einmal einen Kuss auf die Stirn, streichelte ihn noch einmal über seinen Kopf, berührte noch einmal seine Hand, fühlte noch einmal sein schwaches Herz in seiner Brust. „Du wirst für immer in meinem Herzen sein. Ich werde dich niemals vergessen“ flüsterte sie in sein Ohr und verließ das Krankenbett. Schnell ging sie zurück zum Flur, ihre Großmutter kam ihr bereits entgegen. Sie konnte nicht länger warten. Kurz umarmten sie sich, ehe Mimi und Tai die Intensivstation verließen und Riku das Krankenzimmer ihres Mannes betrat. Unerbittlich fing Mimi an zu weinen, sofort zog Tai sie in eine Umarmung und tätschelte immer wieder ihren Hinterkopf. Die Brünette konnte sich gar nicht mehr beruhigen und bekam einen regelrechte Attacke. Tai wiegte sie hin und her und sprach ganz leise mit ihr „Das ist alles so ungerecht. Warum muss er nur so leiden?“ wimmerte die Brünette „Er hat doch bald Geburtstag, ich habe bald Geburtstag. Er wird den wahrscheinlich gar nicht erleben. Er wird nichts mehr erleben, nicht meinen Schulabschuss, nicht meine Hochzeit, nicht mein erstes Kind“. Mimis brach in einen weiteren hysterischen Heulkrampf aus, als sie die letzten Worte laut aussprach „Mein Baby“ wimmerte die junge Frau und Tai war heillos überfordert. Wie sollte er sie nur beruhigen? „Alles wird wieder gut“. Mimi stieß in zurück „Nichts wird gut Tai! Er wird sterben und vorher muss er leiden. So etwas hat kein Mensch verdient! Keiner sollte so leiden müssen, keiner sollte so von dieser Welt gehen! Er hat Krankenhäuser immer gehasst, er wollte nie so von uns gehen. Er wollte nie an Geräten hängen, die ihn künstlich am leben halten, er wollte nie in einem Krankenhaus sterben und jetzt tritt genau das ein und das hat er nicht verdient!“ schluchzte die Brünette während tränen unaufhaltsam ihren Weg über ihr Gesicht bahnten. „Du hast Recht, so etwas hat wirklich keiner verdient und diese Welt ist viel zu oft grausam und ungerecht und trotzdem ich verspreche dir alles wird wieder gut.“ Mimi floh wieder in seine Arme zurück, sie zitterte und verkrampfte sich mit ihren Händen in Tais Hemd. Als sich vorsichtig ein junger Arzt näherte „Alles in Ordnung?“ fragte er einfühlsam nach. „Na ja hätten sie vielleicht etwas zur Beruhigung?“ stammelte der Braunhaarige unsicher nach und hoffte, dass Mimi ihm das nicht übel nahm. „Natürlich kommen sie mit“. Tai bugsierte seine Freundin in einen kleinen Untersuchungsraum und setzte sie auf die weiße Liege „Ich werde Ihnen Propofol und Buscopan geben, dies ist ein krampflösendes Schmerzmittel. Das wirkt recht schnell, jedoch führt es auch dazu, dass sie gleich recht schnell müde sein werden. Am besten sie gehen gleich nach Hause und legen sich hin. Sie dürfen natürlich nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen“ erklärte der junge Arzt. „Das geht nicht meine Großmutter ist noch hier und sie soll so lange bleiben wie sie möchte“ entgegnete die junge Frau zitternd „Ich brauche nichts“ erwiderte sie gleich hinterher. Tai sah mit einer Mischung auf Sorge und Unsicherheit zum Arzt, der seinen Blick erwiderte. „Passen sie auf, ich geben ihnen eine Tablette mit, die hat eine ähnliche Wirkung ist aber nicht so hochdosiert. Dann können sie ganz frei entscheiden, ob sie sie nachher noch nehmen möchten oder nicht.“ Dankend nahm Tai die Tablette entgegen und steckte diese in seine Hosentasche. Tai und Mimi warteten vor den Intensivstation in dem kleinen Wartebereich. Etwas gefasster saß Mimi neben Tai, legte ihren Kopf an seine Schulter ab und schluchzte gelegentlich aus, als schließlich zwanzig Minuten später eine verheulte Riku mit einem Koffer an der Hand auf die Beiden zu trat. „Was hast du da?“ fragte Mimi ihre Großmutter. „Sie haben mir den Koffer für den Opa schon mitgegeben, die Sachen brauchen sie wohl nicht länger“ schniefte die ältere Dame „Also wirklich muss das denn sein?“ fragte der Brünette verärgert nach. „Lasst uns gehen Kinder. Ich halte es hier nicht mehr aus“. Tai griff nachdem Koffer „Ich mach das schon.“ Ohne große Umschweife ließ sie sich den Koffer abnehmen, während Mimi ihren Arm um ihre Großmutter gelegt hatte und sie zurück zum Parkplatz begleitete. „Sie geben ihm ab heute Morphium gegen die Schmerzen“ entgegnete Riku. „Ich habe noch ganz kurz mit dem Arzt gesprochen. Das Ergebnis der Biopsie lag endlich vor“ erwiderte die ältere Dame und drückte ganz fest ihrer Enkelin an sich „Er hat zusätzlich noch Bronchialkarzinom, aber sie behandeln ihn natürlich nicht mehr dagegen. Sie behandeln nur noch seine Schmerzsymptome“ erklärte Riku und auch ihre roten Wangen zeigte wie sehr sie mit der Fassung rang. „Auch noch Krebs? Was muss er denn noch alles erleiden?“ bitter senkte die Brünette ihren Blick. „Reicht es nicht langsam?“ fragte sie verärgert nach. Wohl wissend, dass ihr darauf keiner eine Antwort geben konnte. Tai öffnete erneut die Beifahrertür und Mimi stieg als erstes ein, während Tai vorsichtig auch Riku beim einsteigen half. Er lief schnell zur Fahrerseite rüber und fuhr sie wieder nach Hause. Mimi schloss die Haustür auf, ihre Eltern warteten bereits auf die Beiden. Sie wussten, dass sich Mimi heute von ihrem Großvater verabschieden wollte und wollten sichergehen, dass es ihr einigermaßen gut ging. Sofort lief Kesuke auf seine aufgelöste Tochter zu und hielt sie ganz fest. „Er sieht so schlimm aus!“ jammerte die Brünette und ließ ihren Tränen erneut freien Lauf. „Ich weiß es ist schrecklich ihn so zu sehen“ stimmte ihr Vater ihr zu und stellte gerade erst fest, dass eine weitere Person die Wohnung betreten hatte. Er kannte den jungen Mann doch irgendwoher... „Du kommst mir bekannt vor“ setzte Kesuke an und sah Tai direkt an. „Aber Schatz das ist doch Taichi Yagami“. Mimis Mutter hatte Tai gleich erkannt, sie kannte alle Freunde ihrer Tochter. Sie hatte in ihrem Zimmer schließlich genug Bilder von all ihren Freunden. „Was führt dich denn hierher?“ Neugierig ging sie zu ihm und blieb gleich vor ihm stehen. „Ähm..also“ begann Tai seinen Satz und griff verlegend mit seiner Hand zu seinem Hinterkopf. „Tai ist mein Freund, wir sind zusammen“ sprang die Brünette dazwischen. Ungläubig schauten Kesuke und Satoe sich an „Seit wann hast du denn einen Freund?“ fragte Satoe erstaunt nach. „Seit gestern“ stellte Mimi klar, ließ von ihrem Vater ab um nach der Hand von Tai zu greifen. Tai war sichtlich angespannt, hatten Mimis Eltern etwa ein Problem mit ihm? Normalerweise würde Tai sich erst mal vorstellen, sie höflich begrüßen und ihnen die Hand reichen. Aber er kannte sie und sie ihn. Wie stellt man sich da vor? „Es tut mir sehr leid mit Takuya“ erklärte er und man sah ihm an, dass er diese Worte ernst meinte. „Danke, warst du etwa mit im Krankenhaus?“ fragte Kesuke nach. Tai nickte. Kesuke verzog etwas seine Augenbraue. „Zum Glück. Er hat mich heute gerettet“ erwiderte die Brünette, sah Tai direkt an und lächelte ihm dankbar zu. „Ach was ich habe doch gar nicht gemacht“winkte der Ältere ab. „Oh doch“ stellte die Brünette klar. „Was hast du denn da in der Hand?“ fragte Kesuka nach und deutete mit der Hand auf den Koffer. „Sie haben ihn mir mitgegeben, sie brauchen ihn da nicht länger.“ erklärte Riku, die bereits auf dem Weg ins Wohnzimmer war „Und lasst den jungen Mann, der ist wirklich sehr liebenswert. Mimi du hast wirklich einen sehr netten Freund“ entgegnete die Hausdame. Mimi lächelte „Ich weiß.“ Mimis Eltern sahen zu Tai zurück. Kesuke nahm ihm den Koffer ab und beförderte ihn ins Wohnzimmer. „Möchtest du zum Abendessen bleiben? Dann können wir uns in Ruhe unterhalten?“ schlug Sosuke Tai vor. „Oh ja gerne, Danke“. Mimi zog Tai mit sich in ihr Zimmer „Sagt ihr Bescheid, wenn das Essen fertig ist?“ rief sie noch kurz hinterher. „Ja es dauert nicht mehr so lange.“ „Haben deine Eltern ein Problem mit mir?“ wandte sich Tai gleich an seine Freundin, als er ihr Zimmer betrat. Misstrauisch sah sie ihn an „Was? Nein warum sollten sie?“ „Kam mir gerade nur so vor. Sie haben mich so komisch gemustert?“ erklärte Tai leicht verunsichert. „Das darfst du nicht persönlich nehmen. Die ganze Sache mit den Opa ist für sie natürlich auch nicht leicht und du bist mein erster Freund seit.... na ja... so lange ist das alles noch nicht her. Sicher machen sie sich nur Sorgen“ versuchte die Brünette ihren Freund milde zu stimmen. Tai nickte mit den Kopf „Okay, ja sicher hast du recht.“ Das klingeln seines Handys unterbrach die Beiden. Tai zog sein Handy aus der Hosentasche, betätigte die grüne Taste und setzte an „Matt alter, alles klar?“ „Hey ich habe nichts mehr von dir gehört und wollte mal fragen, ob du mit Mimi ein Stück weiter gekommen bist?“ sprach er aus der anderen Leitung. „Na ja...also ich bin gerade bei ihr. Wir sind jetzt zusammen“ erklärte der Braunhaarige und sah dabei lächelnd zu Mimi, die dieses nur gerne erwiderte. „Zusammen?“ Ungläubig sprach er die Worte auf. Während im Hintergrund gekreischt wurde. Prompt war Sora am Telefon. „Zusammen? Oh mein Gott. Habt ihr Zeit? Lasst uns ins Shiba gehen. Ich will alles wissen.“ Die Rothaarige freute sich sehr für ihre Freunde, aber das musste sie jetzt sofort hören Mimi bekam das Gespräch mit und schüttelte mit dem Kopf. „Ich bleibe hier, aber gehe du ruhig.“ Lächelnd sah die Brünette ihren Freund an. „Ich glaub heute ist kein guter Tag“ setzte der 19-Jährige an. Mimi nahm ihm das Telefon aus der Hand und ignorierte seinen verärgerten Blick. „Hallo Süße. Du ich würde heute gerne zu Hause blieben. Ich bin noch ziemlich aufgewühlt. Der Tag war wirklich hart und ich denke ich werde gleich einfach nur noch ins Bett gehen, aber Tai kann euch ja trotzdem treffen und alles erzählen.“ „Ähm ja okay“ murmelte Sora enttäuscht. Tai sah Mimi verwirrt an, nahm ihr sein Handy wieder ab und hielt eine Hand aus Display, damit die anderen nichts verstehen konnten. „Was soll das? Ich bleibe bei dir“ erwiderte der Braunhaarige. Die Brünette schüttelte traurig mit ihrem Kopf. „Tai das musst du nicht. Ich werde wirklich gleich schlafen und du brauchst mir nicht beim schlafen zuzusehen, dann kannst du deinen letzten freien Abend lieber mit deinen Freunden verbringen“ erklärte sie ihm einfühlsam. Tai war hin und her gerissen und wusste nicht was er machen sollte. Er wollte seine Freundin jetzt nicht alleine lassen. Mimi sah ihm an, dass er sich in einem Konflikt befand und nahm ihm wieder das Handy ab „Sora er ist um acht im Shiba“ entgegnete die Brünette und legte zügig auf. „Hey das ist meine Entscheidung, nicht deine Mimi“ setzt er barsch an. Mimi legte ihre Hände um sein Gesicht „Du hast in den letzten zwei Tagen genug für mich gemacht. Ich komm schon klar. Bitte.“ Beruhigend sprach sie auf ihn ein und küsste seinen Nasenspitze. Tai seufzte „Oh Man kannst du stur sein“ und schloss sie in eine Umarmung. Nachdem gemeinsamen Abendessen, das wesentlich entspannter Verlief, als Tai zunächst erwartete verabschiedete er sich höflich von Mimis Eltern und ihrer Großmutter. Die Beiden verließen den Esstisch und Mimi folgte Tai in den Hausflur „Und du möchtest wirklich nicht mitkommen?“ fragte Tai nach, während er seine Schuhe anzog. Mimi schüttelte mit dem Kopf „Und du möchtest auch wirklich nicht, dass ich hierbliebe?“ Auch dies verneinte die Brünette und lächelte etwas. „Na gut, aber melde dich, wenn irgendwas sein sollte.“ Die junge Frau nickte und ihr Lächeln wurde eine Spur breiter. Er erwiderte ihr Lächeln und küsste sie zum Abschied, während er sich seine Jacke überzog und die Wohnung verließ. Mimi verharrte noch einen Moment seelenruhig im Flur, ehe sie sich sammelte und den Weg ins Badezimmer zurücklegte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)