鼓動 - Kodou von abgemeldet (live your dreams to the fullest) ================================================================================ Kapitel 5: 五 ------------ Nun da unsere Tour ansteht werde ich nicht sonderlich den Raum haben um diesem Idioten aus dem Weg zu gehen. Vor allem nicht, wenn wir die kommenden drei Monate in einem Bus zusammen unterwegs sind. Da Gray zurzeit ebenfalls mit Aufnahmen den Hut voll hat kümmert sich kurzerhand meine Nachbarin um Frosch. Eine nette alte Dame, die selbst fünf Katzen ihr eigen nennt. Doch wenn ich ehrlich sein muss, dann tut es verdammt weh zu wissen ich bin nur so etwas wie ein Ersatz in seinen Augen. Sting ist doch in erster Linie nur an mir interessiert weil ich Hisao so ähnlich sehe. Nur ein Ersatz. Allein bei diesem Gedanken verkrampft sich tief in meinem Inneren alles auf schmerzhafte Weise. Warum nur musste ich auch beginnen tiefere Gefühle für ihn zu empfinden? Nun fällt es mir schwerer ihn auf Distanz zu halten. Rufus, Orga und Minerva ist es in den letzten Tagen klar aufgefallen wie verschlossen ich auf einmal Sting gegenüber bin. Ich bin froh, dass keiner ein Wort deswegen sagt. Ich will mich ihnen gegenüber auch nicht erklären müssen was mich dazu bewegt ihm plötzlich aus den Weg zu gehen. Oft sind seine saphirblauen Augen in einer recht unsicheren Weise auf mich gerichtet. So als wüsste er nicht so recht ob er mich nun anreden soll oder nicht. Dabei ergeht es mir ehrlich gesagt nicht anders. Denn wie in aller Welt soll ich bitte damit klar kommen, dass die Person für die ich angefangen habe diese tiefen Gefühle zu empfinden einst etwas mit jener Person gehabt hat die ich über alles verabscheue? Es setzt mir zu, dass ich in diesem Punkt scheinbar etwas gemeinsam mit Hisao habe. Mit einem leisen Seufzen gehe ich wortlos an Sting vorbei ohne ihn direkt ansehen zu müssen und ich steige direkt nach Rufus in den Bus ein. Ich muss zusehen, dass ich die gesamte Tour über bei klaren Gedanken bleibe. Selbst wenn ich mich kurzerhand dafür belügen muss was ich tatsächlich für einen gewissen blonden Idioten mit saphirblauen Augen empfinde. ************ Ich hasse dieses Gefühl. Ich hasse einfach wie die Situation momentan zwischen Rogue und mir ausgeartet ist seit wir dieses Gespräch über Hisao geführt haben. Während der angesetzten Proben ist er mir weitgehend ausgewichen. Doch nun wo wir auf Tour sind ist das zum Großteil unmöglich für ihn. Ein kurzes Lächeln huscht mir deswegen über die Lippen. Denn während wir mit dem Bus unterwegs sind habe ich die Chance mit ihm zu reden. Yukino hat sich kurzerhand bereit erklärt nach Lector zu schauen als ich ihr erklärt habe ab wann wir genau quer durchs Land unterwegs sind. Zum Glück für mich, denn sie ist ja nur noch diese zwei Monate in Japan da sie ja danach zum Studieren nach Europa reist. Ich merke sofort, dass es Rogue nicht gut geht. Er wirkt blaßer als sonst und scheinbar hat er auch etwas abgenommen. Jedes Mal, wenn sich unsere Blicke treffen wendet er seinen sofort ab und senkt dabei seinen Kopf. Dieses Schweigen zwischen uns, es zerfrißt mich förmlich. Ich habe nie beabsichtigt ihn in irgendeiner Weise zu verletzen oder von mir zu weisen. Auf den Weg nach Shizuoka, wo wir unser erstes Konzert in dieser Tour spielen werden ruht mein Blick ständig auf Rogue, wenn ich nicht gerade die Songtexte für unseren Auftritt durchgehe. Bilde ich es mir nur ein oder wirkt er als hätte er in der letzten Zeit kaum geschlafen? Diese ganze Sache scheint wohl eine größere Bürde für ihn zu sein als er vor allem mir gegenüber versucht weiß zu machen. Rufus erinnert ihn daran, dass wir ihn in Topform benötigen, daher steht er auf und begibt sich in den hinteren Bereich des Busses. Ich wäre ihm jetzt nur all zu gern gefolgt, aber ich tue es einfach nicht. Stattdessen gehe ich die Setlist für Shizuoka durch. Ich versuche mich voll auf den bevorstehenden Auftritt zu konzentrieren. ,Es wird sich schon wieder legen‘ rede ich mir geistig ein als ich mich nun mit Minerva zusammen setze um den genauen Ablauf vor Ort durchzugehen. Im Moment ist mir alles was mich davon ablenken kann mir den Kopf über Rogue zu zerbrechen lieb. Ich habe hier schließlich einen gewissen Ruf zu wahren. Kaum in Shizuoka angelangt geht es gleich einmal los mit dem Soundcheck. Rogue ist in erster Linie ein Perfektionist, daher erstaunt es jeden von uns, dass er sich plötzlich im Soundcheck merhmals verspielt. Rasch entschuldigt er sich deswegen bei uns, dann ist er offensichtlich wieder ganz der Alte. Kurz vor dem Auftritt habe ich eine Tür entdeckt die in einen kleinen Hof hinaus führt und nachdenklich wie ich bin sitze ich dort mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Dabei spiele ich mich mit der Packung Zigaretten, welche ich mir aus welchen Grund auch immer mitgenommen habe. Dank Rogues energischen Einsatz bin ich ja eigentlich davon abgekommen zu rauchen, doch in diesem Augenblick hadere ich damit ob ich mir wirklich eine anzünden soll oder nicht. „Das Zeug bringt dich eines Tages noch um“ vernehme ich nun eine Stimme an mich gerichtet als ich gleichzeitig eine flüchtige Berührung wahrnehme. Als ich aufschaue steht Rogue vor mir, der mir die volle noch geschlossene Packung aus der Hand nimmt und sie kurzerhand in den nächsten Mistkübel wirft. „Dem bin ich mir klar bewusst“ werfe ich darauf nur ein, grinse dabei leicht und als ich gerade dabei bin aufzustehen fällt mir auf, dass er geblieben ist. „Warum zerbreche ich mir überhaupt den Kopf darüber? Es ist schließlich dein Leben und nicht meines“ höre ich ihn nur sagen als er sich umdreht und wieder hinein gehen will, doch ich weiß ganz genau was er damit ausdrücken will. Auch wenn ich weiß, dass er mich nicht in unmittelbarer Nähe haben will, so umarme ich ihn ganz kurz, schließe meine Augen und lehne mich mit meiner Stirn an seinem Hinterkopf an. Zu meinem Erstaunen lässt er diese Geste sogar zu ohne gleich zu protestieren. Für einen kurzen Augenblick verweilen wir so, dann schließen wir zu den Anderen auf um uns für den Auftritt vorzubereiten. Einer aus der Crew sagt in diesem Augenblick etwas zu Rogue, dessen Augen sich plötzlich weiten und ehe ich mich versehe ist er aus der Garderobe gerannt. Verwirrt als auch sichtlich neugierig geworden entscheide ich mich dazu ihm zu folgen. Kaum bin ich draußen am Gang erstaunt es mich wie schnell Rogue tatsächlich ist. In einer gewissen Weise würde man es seinem schlanken, zierlichen Körper nicht zutrauen. Mit einem leisen Seufzen lehne ich mich bei der Wand neben der Garderobe an da ich leider nicht weiß wohin exakt er verschwunden ist, also entscheide ich mich kurzerhand hier auf ihn zu warten. ************ Kaum das ich von einem Mitglied der Crew informiert werde bin ich auch schon los. Dabei klopft mein Herz vor lauter Aufregung schnell. Ich kann es kaum fassen. Nach all den Jahren bekomme ich sie also doch wieder zu Gesicht. Die einzigen beiden Personen neben Gray, die ich tatsächlich als meine besten Freunde bezeichnen kann. Als ich beim Eingang für die Künstler als auch die Crew ankomme ist jegliche Sorge wie von selbst weg gewischt. „Rogue“ vernehme ich die vertraute Stimme zu mir sagen, weise dabei ein Lächeln auf und umarme gleich einmal den Schwarzhaarigen. „Ihr seid tatsächlich gekommen“ „Klar, ich werd doch meinen kleinen Bruder hier nicht einfach in Stich lassen“ vernehme ich die zweite mir vertraute Stimme sagen, deren Träger mir durch mein Haar wuschelt und mit einem Lächeln sehe ich ihn direkt an. Weiss und Nero. Ich war damals in meinem Abschlußjahr als sich unsere Wege kreuzten. Die Beiden sind über die Jahre hinweg wahrlich wie Brüder für mich geworden und neben Gray und Frosch ebenfalls ziemlich wichtig für mich. Es ist vollkommen egal, dass wir unterschiedlicher Nationalitäten sind. Könnte ich wählen, dann würde ich meinem Vater kurzerhand vorschlagen sie an Hisaos Stelle in unseren Familienstammbaum eintragen zu lassen. Doch so einfach ist das leider nicht. Nebenbei fällt mir klar an mir auf, dass ich in diesem Augenblick vergessen kann was mich im Augenblick im Bezug zu Sting sichtlich belastet. Gemeinsam mit ihnen begebe ich mich wieder hinein, nachdem ich Minerva kurzerhand davon überzeugen kann sie während der gesamten Tour in den Backstagebereich zu lassen. Denn mit den beiden im Hintergrund brauche ich auch keine Angst davor haben, dass Hisao mir etwas antun könnte. Kaum bin ich wieder bei der Garderobe entschuldige ich mich rasch bei meinen Bandkollegen, dabei fühle ich klar Stings Blick auf mir ruhen. Es ist fast so als würde er auf der Stelle von mir eine Antwort verlangen. Leise seufze ich deswegen auf, binde rasch meine losen Haare in einen Pony zusammen, schlüpfe in meinen Shihakusho und folge schließlich in Richtung Bühnenaufgang. Später im Bus habe ich genug Zeit um mit Weiss und Nero zu reden. Doch jetzt muss ich gedanklich zu 100% bei unserem Auftritt sein. Kurz schließe ich meine Augen, warte auf mein Zeichen ab und betrete nun die Bühne. Jetzt zählt nur, dass wir den Bekanntheitsgrad von Sabertooth ankurbeln. Das wir dafür sorgen, dass uns die Welt als Band akzeptiert. Kaum auf der Bühne huscht mir ein Lächeln über die Lippen als ich bemerke wie voll die Halle ist. Mit so vielen Menschen habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet, dabei bin ich ja erst fast ein Jahr ein Mitglied bei Sabertooth. Kaum das Sting auf der Bühne ist kocht die gesamte Halle und man merkt deutlich wie textsicher unsere Fans sind, denn allein bei ,Lotus‘ singen sie vom der ersten Strophe an mit. In meinen Augen beweist es nur, dass wir eindeutig am besten Weg sind Fairy Tail was den Bekanntheitsgrad angeht einzuholen. Kurz bevor wir das Konzert beenden steht Sting direkt neben mir, legt seinen Arm auf meine Schulter und blickt grinsend in die Menge. Dann geht er wieder zurück auf seine Ausgangsposition und zerreißt vor dem Publikum sein Shirt, welches er in die Menge wirft was ein sichtliches Kreischen des hauptsächlich aus weiblichen Fans bestehenden Menge auslöst. Wir werden um zwei Zugaben gebeten, dann erst sind wir endlich von der Bühne entlassen. Völlig erschöpft als auch glücklich lasse ich mich ins Sofa fallen, schließe meine Augen und ich fühle nur wie etwas sich auf mich fallen lässt. Kurz öffne ich meine Augen, dabei stelle ich fest es ist Sting der seinen Kopf in meinem Schoß ruhen hat. Für diesen Augenblick lasse ich ihn kurzerhand gewähren. Auch wenn er doch mittlerweile wissen müsste, ich mag es nicht sonderlich in aller Öffentlichkeit einen gewissen Grad an Zuneigung an den Tag zu legen. Ich weiß selbst nicht was mich dazu bewegt aber ich streiche ihm sanft durchs blonde Haar, lasse meinen Blick auf ihm ruhen und aus dem Augenwinkel heraus bekomme ich nur mit wie Rufus sich gerade mit Minerva unterhält. Erneut schließe ich meine Augen, dabei kommt es mir fast so vor als passt sich meine Atmung an seine an. Ob ich vielleicht nicht doch überreagiert habe? Schließlich konnte Sting ja nicht wissen wie ich tatsächlich zu Hisao stehe. Kurz darauf bin ich auch schon samt Sting allein, denn Rufus und Orga erklären sich bereit beim Abbau mitzuhelfen. Ich würde ja auch gern, nur werde ich momentan von besagten Blondschopf als Kissen verwendet. Ein leises Seufzen entweicht meinen Lippen. Warum nur macht er es mir so verdammt schwer mich von ihm zu distanzieren? So gesehen hat es ja keinen Sinn sich etwas zu erhoffen. Trotzdem, ich kann einfach nicht aufhören doch mehr in ihm zu sehen als mir in meiner jetzigen Lage hilfreich ist. Auch wenn ich nun weiß er hegt ehrliche als auch tiefere Gefühle für mich und das er vor meinen Einstieg in Sabertooth ausgerechnet mit jener Person zusammen war die ich so verabscheue; ehrlich gesagt setzt es mir innerlich sehr zu, dass ich im Grunde genommen nur so etwas wie die zweite Wahl für ihn bin. „Steh auf, du kannst schließlich im Bus schlafen“ „Will nicht, hier bei dir ist es viel bequemer“ vernehme ich ihn nun leise sagen, worauf mir doch ungewollt eine leichte Röte über die Wangen huscht. Er soll sich das nicht zur Gewohnheit werden lassen. Doch eine Seite in mir ist erleichtert als auch froh nicht als eine Art Ersatz angesehen zu werden. Warum muss ausgerechnet jetzt mein Herz so schnell schlagen? Wahrscheinlich noch von unserem Auftritt. Ja, genau das muss es sein. „Wenn wir nun deinetwegen den Tourbus verpassen...“ fange ich nun an zu sagen, dabei vernehme ich ein leises Grummeln von ihm, dann setzt er sich langsam auf und blickt mich dabei direkt an. „Ich weiß, ich weiß“ meint er nur darauf, hat beide Hände an meinen Wangen ruhend, lehnt seine Stirn an meine an und hat dabei seine Augen geschlossen. Denn was die Regeln betrifft da ist Minerva äußerst strikt. Kurzerhand breche ich in Richtung Ausgang auf, nachdem mir Sting versichert ebenfalls zu folgen. Nachdenklich wie ich gerade bin bleibe ich mitten am Gang stehen. Warum müssen es ausgerechnet solche wortlosen Momente sein wo ich das Gefühl vermittelt bekomme er weiß ganz genau wie es mir gerade geht? Warum gelingt es ausgerechnet ihm mit dieser unbeschreibbaren sanften Art mich zu berühren wie es noch nie zuvor jemand geschafft hat? Ein leises Seufzen entweicht mir. Soviel dazu ich bleibe bei klaren Gedanken. ************ Wenn ich ehrlich sein muß, dann passt es mir einfach nicht, dass die beiden Männer mit uns unterwegs sind. Seit sie sich in Shizuoka uns angeschlossen haben ist Rogue stets in deren unmittelbaren Nähe aufzufinden. Obendrein wirkt er wie ausgewechselt. Ich will derjenige an seiner Seite sein der dafür sorgt, dass er einen Grund zum Lachen hat. Ich will derjenige an seiner Seite sein der für dieses Strahlen in diesen rubinroten Iriden sorgt. Klar weiß ich, es ist ganz allein Rogues Entscheidung mit wem er zusammen sein will, doch ich komme einfach nicht damit zurecht, dass es jemand Anderen gibt zu dem er sich hingezogen fühlt. Es zerfrißt mich förmlich zu wissen, dass er offensichtlich schon vergeben ist. Allein bei diesem Gedanken spannt sich mein gesamter Körper an. Ich bin endlich in der Lage mir einzugestehen, dass diese tiefen Gefühle in mir ruhend zu Rogue gehören und nur zu ihm. Ich muß wohl ein blinder Narr gewesen sein als ich damals Hisao begegnet bin. Das Einzige was mich an ihn band war mein Verlangen nach körperlicher Liebe. Ich sehe mittlerweile ein, dass es ein gewaltiger Fehler von mir war meine Seele an ihn zu verkaufen. Tief seufzend lehne ich mich beim Bus an, habe meine Augen kurz geschlossen und fische mir eine Zigarette aus meiner Jeanstasche hervor. Um mich geistig irgendwie abzulenken habe ich kurzerhand doch wieder mit dem Rauchen begonnen. Nur muß ich diesmal achtsamer sein, denn Rogue würde sonst rasch Wind bekommen. Kurzerhand zünde ich mir diese an, mache gleich einen tiefen Zug davon, lege leicht meinen Kopf in den Nacken und blicke gen Horizont auf dem sich langsam die Farben des Morgens abzeichnen. Wie gut das ich ein Frühaufsteher an sich bin. Denn auf diese Weise kann ich wenigstens eine rauchen gehen bevor Rogue es überhaupt mitbekommt. Warum nur raubt er mir nur stets meinen klaren Verstand? Ich will doch nur weitaus mehr als ein Freund für ihn sein. Ist das etwa zuviel verlangt? Warum bestraft er mich so sehr mit meiner Unwissenheit? Was kann ich denn bitte dafür, dass ich erst seit kurzem weiß mit wem Rogue tatsächlich verwandt ist? Außerdem, ich hätte ihm unmöglich zu dem Zeitpunkt seines Einstiegs sagen können, dass ich mit seinem Vorgänger nebenbei eine rein sexuelle Beziehung geführt habe von der niemand innerhalb der Band etwas wusste. Nein, denn er wäre uns ansonst sofort abgesprungen. Ein leises Seufzen entweicht meinen Lippen als ich einen weiteren Zug von meiner Zigarette mache und den blauen Dunst gen Horizont puste. Verlange ich etwa wirklich zuviel von meinem Umfeld ab? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Wieso schaffe ausgerechnet ich es ständig in solche verzwickte Situationen zu geraten? Wieso eigentlich? Habe ich in meinem vorherigen Leben irgendwelche gewaltigen Fehler aufkommen lassen für die ich jetzt zur Rechenschaft gezogen werde? In Ruhe rauche ich auf, beobachte dabei wie sich langsam die ersten Sonnenstrahlen bemerkbar machen und auch der Busfahrer sich mit einem Becher Kaffee in der Hand zurück zum Bus begibt. Den Rest der Kippe schnippe ich weg, steige kurzerhand ein und ich widme mich gleich einmal unserer Setlist für Sendai als die Fahrt wieder weiter geht. Während der Rest langsam wach wird arbeite ich nebenbei an einem neuen Songtext der mir eben durch den Kopf schwirrt. Ich fühle deutlich wie rubinrote Iriden streng auf mir ruhen und das lässt nur eine plausible Erklärung zu. Er hat offensichtlich mir etwas zu sagen. Doch ich ahne schon um welche Thematik es sich handelt. Es ist mein Leben. Ich kann schließlich damit tun und lassen was ich will. Kurzerhand blicke ich vom Block auf, sehe ihm nun direkt in die Augen und ich bin wahrlich überrascht wie ernst sein Blick ausfällt. Leise seufze ich auf, lege kurzerhand Block als auch Stift zur Seite und ich folge ihm in den hinteren Bereich des Busses. „Was ist los, Rogue?“ frage ich nun nach, lehne mich bei der Wand an, versuche so gelangweilt wie möglich zu wirken und die Stille die uns eben umgibt ist etwas erdrückend. „Das sollte ich eigentlich dich fragen“ vernehme ich ihn nun zu mir sagen, worauf er seine Arme verschränkt und mich dabei eingehend ansieht. Er ist ein verdammt guter Beobachter, das muß man ihm ruhig lassen. Verlegen streiche ich mir nun durchs Haar, dabei versuche ich leicht zu grinsen. Woher weiß er bitte was mir momentan so zusetzt? „Es ist alles in bester Ordnung“ „Das sehe ich aber anders“ höre ich ihn nun sagen, worauf ich mehr als erstaunt bin über das kurze Aufblitzen inmitten der rubinroten Iriden. Für eine Weile umgibt uns erneut eine erdrückende Stille, dabei fällt mir erst jetzt auf wie nah er von sich aus zu mir kommt. Ehrlich gesagt weiß ich nicht sonderlich was ich nun darauf sagen soll. Auf einmal vernehme ich ganz klar wie die Türe abgeschlossen wird und augenblicklich wird mir hier bewusst gemacht er lässt mich erst gehen wenn ich mit ihm geredet habe. Nebenbei überschlagen sich förmlich meine Gedanken. Was wenn mir nun endlich die Chance geboten wird ihm durchaus näher zu kommen? „In wie fern denn?“ „Du verrätst dich viel zu leicht“ „Gar nicht wahr, ich...“ bringe ich nun verteidigend hervor, wobei mir eine kurze Röte über die Wange huscht als ich deutlich bemerke wie seine rubinroten Iriden direkt auf mich gerichtet sind und wir uns nun Nasenspitze an Nasenspitze sind. „Denkst du, ich bekomme nicht mit, dass du heimlich rauchst?“ vernehme ich ihn recht streng zu mir sagen, dabei entkommt mir ein leiser Seufzer. Rogue muss wohl im letzten Leben ein Raubvogel gewesen sein, anders kann ich mir sonst nicht erklären weshalb er seine Umgebung so gut im Blick hat. Ehe ich mich versehe hat er meine angefangene Packung Zigaretten hervor gefischt und kurzerhand einkassiert, nebenbei sieht er mich mit bösem Blick an. „Es ist schließlich meine Entscheidung was ich mache“ „Und es ist meine Entscheidung dafür zu sorgen, dass diese Band erhalten bleibt“ kontert er nun darauf, dabei steht er mit verschränkten Armen mir direkt gegen über. Er trägt einen einfachen anthrazitgrauen Yukata der vor allem seine rubinroten Augen recht gut zur Geltung bringt und gedanklich schweife ich dazu ab wie es wohl wäre ihm sogar auf intime Weise näher zu kommen. „Wenn das alles ist worüber du mit mir reden willst...“ fange ich nun an zu sagen, drehe mich kurzerhand um und will gerade auf die Tür zu gehen als ich fühlen kann wie sich ein paar Arme um meinen Bauch schlingt. Nebenbei kann ich deutlich seinen warmen Atem auf meiner Haut trotz meines Shirts fühlen und ein leichter Schauer rennt dabei über meinen gesamten Körper. Selbst wenn er jetzt kein Wort sagt so verstehe ich was er mir versucht auf diese Weise zu sagen. Ein Lächeln huscht mir nun über die Lippen, denn ich weiß nun er ist mir nicht sonderlich böse. ************ Egal was ich auch tue, ich bekomme ihn nicht mehr aus dem Kopf hinaus. Ich möchte einfach nicht, dass zwischen uns beiden so eine Spannung herrscht. Nero scheint es rasch aufgefallen zu sein was mich gerade innerlich so stark beschäftigt. Auch wenn ich eisern versuche abzustreiten, dass ich weitaus mehr für Sting Eucliffe empfinde, so hat mich Nero dahingehend schon durchschaut. Wir sind gerade auf den Weg nach Sendai als mir vor allem Weiss anrät ich sollte meinen freien Tag dazu ausnutzen um die Sachlage zu klären in der ich mich befinde. Im Grunde meines Herzens ist mir klar bewusst, dass ich mich momentan doch recht unfair gegenüber Sting verhalte. Nur weil wir beide durch die Komponente namens Hisao verbunden sind heißt das noch lange nicht, dass ich all meine negativen Gefühle auf meinen Bruder auch auf Sting abwälze. Ich bin ihm wohl mehr als nur eine simple Entschuldigung offen. Auf einmal fühlt es sich für mich recht merkwürdig an, wenn ich mich dazu entscheide Nero an mich heran zu lassen. Auch wenn ich mittlerweile weiß wem sein Herz gehört, klein wenig empfinde ich auch für ihn Gefühle die doch weitaus mehr als nur reine Freundschaft sind. Doch es sind diese stark aufkeimenden Gefühle für Sting die ich auf diese Weise versuche zu unterdrücken. Ich habe ehrlich gesagt doch Angst davor ihm zu gestehen was er mir tatsächlich bedeutet. In diesem Punkt hat Nero aber recht. Es zieht einem verstärkt abwärts wenn man sich ständig nur selbst belügt. Mti einem leisen Seufzen richte ich meinen Yukata, binde mir meine Haare rasch in einen Pony, dann fälle ich kurzerhand die Entscheidung gleich einmal Sting aufgrund seiner offensichtlichen Verhaltensänderung anzusprechen. Mir ist in den letzten Tagen nicht entgangen, dass er scheinbar wieder mit dem Rauchen begonnen hat. Ich muß unbedingt heraus finden weshalb. Als wir los fahren und ich nach vor gehe lasse ich meinen Blick eingehend am Blonden ruhen, dabei beiße ich mir kurz auf die Lippen da ich nicht sonderlich weiß was ich zu ihm sagen soll. Er bemerkt mich rasch, legt seinen Block samt Stift zur Seite, dann folgt er mir nach hinten. Es ist der einzige Bereich, der mit einer Tür versehen ist und ich schließe diese sofort ab, damit ich wenigstens mit Sting ungestört sein kann. Ein gewaltiger Sturm tobt in meinem Inneren. Mein Herz schlägt so schnell das es sich fast schon so anfühlt als würde es mir gleich aus der Brust springen. Ich habe immer noch nicht verstanden, warum ausgerechnet Sting Eucliffe diesen Strudel an Gefühlen in mir auslöst. Ich habe doch schon Frosch, Gray, Nero und Weiss um mich. Ich brauche niemanden für dem ich mehr als nur rein freundschaftliche Gefühle empfinde um mich herum. Trotzdem ist es als zieht er mich mit einer steten Kraft an als wäre er die Sonne und ich ein verirrter Komet. Kurzerhand umarme ich Sting als ich bemerke wie er sich umdreht um auf die verschlossene Tür zuzugehen, schließe meine Augen und lehne meine Stirn an seinen Nacken an. Tausend Worte an sich reichen einfach nicht aus um ihm zu erklären wie nötig ich seine Nähe brauche. Worte an sich reichen hier gar nicht aus um ihm klar zu vermitteln was er mir tatsächlich bedeutet. Kurzerhand dreht er sich nun inmitten meiner Umarmung um, sehe nun direkt in saphirblaue Iriden und mir ist auf einmal als beginnen meine Wangen zu glühen. „Sting, ich...“ fange ich nur an zu sagen, doch da legt er mir kurz seinen Zeigefinger auf die Lippen, lächelt mich sanft an, dann küsst er mich auf recht zärtliche Weise. Ein wohliges Seufzen entkommt mir, während ich ihm über den Rücken streiche, meine Augen geschlossen halte und verstärkt auf diesen Kuss eingehe. Wenn ich ehrlich sein muß, so habe ich es wahrlich vermisst seine Lippen auf meinen eigenen zu fühlen. Ich will ihm ehrlich gesagt durchaus näher kommen als es für normale Freunde üblich ist. Tief in meinem Inneren verzehre mich förmlich danach ihm sogar auf intime Weise nahe zu kommen, doch bis jetzt konnte ich diese Tatsache vor ihm geheim halten. „Zeige mir was du wirklich für mich empfindest, Sting Eucliffe“ bringe ich nun leise hervor als er kurz darauf den Kuss löst, sehe ihm tief in die Augen und ich bin definitiv bereit diesen Schritt zu gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)