Frauen aufreißen für Anfänger von dumm ================================================================================ Kapitel 1: Frauen aufreißen für Anfänger ---------------------------------------- »Ich will eine Freundin.« »Das was du brauchst ist ein Hund.« »Bitte, was?« »Na, mit einem süßen Hund zieht man Mädchen magisch an. Mit einem Welpen kannst nicht einmal du etwas falsch machen.« Taemin war ohne Frage ein guter Freund. Vermutlich sogar der beste, den man sich wünschen konnte. Das Problem war nur, dass seine Ideen nicht immer die klügsten waren. Aber leider glaubte Jongin seinem besten Freund mehr als es gesund war. --- »Mama, ich will einen Hund.« »Wieso einen Hund? Ach, frag deinen Vater.« »Papa, ich will einen Hund.« »Frag deine Mutter.« »Sie hat Ja gesagt.« »Okay.« Und das war die Geburtsstunde eines idiotensicheren Masterplans. Kim Jongins zukünftige Freundin: Nimm dich in Acht! --- Eigentlich sollte der Hund nur ein Mittel zum Zweck sein, aber als er in die dunklen Augen des braunen Pudels blickte, war es um ihn geschehen. Jongin konnte gar nicht aufhören durch das lockige Fell zu streicheln und seiner geistesabwesenden Mutter ständig zu erzählen, dass er genau diesen kleinen Welpen haben wollte. Zum Glück hatte der kleine Hund seine Mutter, nachdem sie das Mobiltelefon endlich weggesteckt hatte, auch sofort um den Finger gewickelt. Jongin taufte seinen Masterplan Monggu. --- Der Hund war das Beste, was ihm die letzten Monate widerfahren war. Und Jongin hatte nie Probleme in seinem Leben gehabt (davon abgesehen, dass er keine Freundin hatte und nicht flirten konnte), aber Monggu machte alles noch besser. Er hatte selten so viel Spaß gehabt sich um etwas, oder jemand, zu kümmern wie im Moment. Monggu bekam das beste Futter, unzählige Spielzeuge, eine schicke Leine mit einem noch schickeren Halsband und all seine Freizeit, dass Taemin es fast bereute diesen Vorschlag gemacht zu haben. --- Taemins Plan klappte tatsächlich. Halbwegs zumindest. Denn es gab viele Mädchen (oder Kinder beiden Geschlechtes), die den Hund anstarrten und sogar fragten, ob sie ihn streicheln durften. Es gab viele Mädchen, die ihn in ein Gespräch verwickelten. Leider wusste Jongin noch immer nicht wie man flirtete und so verpasste er wohl auch jede Chance, die zum Greifen nahe war. Davon abgesehen achtete er im Moment sowieso mehr auf seinen süßen Welpen und nicht auf die teilweise echt schönen Mädchen. Wahrscheinlich fühlte er sich mehr wie ein stolzer Papa als ein Sugardaddy. --- »Und, wie viele Mädchen hast du schon klar gemacht?« »Uh«, fing er an. »Keine.« »Was? Wieso? Die Mädchen scharen sich doch förmlich um dich und löchern dich mit Fragen.« »Ja, schon.« »Wieso hast du dann noch niemand klar gemacht?« »Keine Ahnung, klappt irgendwie nicht.« Taemin seufzte tief. »Du bist wirklich ein unmöglicher Fall. Dabei siehst du nicht einmal wie ein Schlagloch auf der Autobahn aus.« »Das war so kreativ, dass ich das nun einfach mal als Kompliment auffasse.« »... Kein Wunder, dass du keine Freundin findest.« »Ich hab jetzt eh keine Zeit mehr für eine Freundin, glaub ich.« »Huh, wieso das denn plötzlich?« »Na, weil ich die Zeit mit Monggu verbringe.« »Ja, das merke ich...« »...« »...« »Tut mir Leid.« »Schon okay.« »Ich muss dann los, Monggu braucht Auslauf. Aber du könntest mitkommen, wenn du willst.« »Am Schluss hab ich nur wieder mehr Verehrerinnen und du trittst mich deswegen erneut. Also besser nicht.« »Du hast recht. Besser nicht.« Denn eine Freundin wollte er nach wie vor. Auch wenn er nicht mehr so viel Freizeit hatte. Aber mit der könnte er ja gemeinsam Zeit mit ihr und Monggu verbringen. --- »Aww, der ist ja süß! Darf ich ihn streicheln?« »Klar.« Schweigend beobachtete er, wie das Mädchen seinen Pudel streichelte, der das durchaus genoss. »Wie heißt er denn?« »Monggu.« Kai hoffte, dass sie fragen würde, wie er hieß. »Und wie alt ist er?« Tat sie, wie alle anderen, auch natürlich nicht. »Drei Monate«, erklärte er. Sie gab nur ein Geräusch von sich, das stark nach einem süßen, langen »awwww« klang. Kai hätte ihr gern erzählt, dass er sechzehn Jahre ist und keine Freundin hat und dass sie hübsch war und dass sie gern mal zusammen spazieren gehen könnten. Sie fragte jedoch keine Fragen über ihn und er erzählte auch nichts von sich aus. Letztendlich sah er ihr nur hinterher, nachdem sie sich verabschiedet hatte. Obwohl die Verabschiedung wohl mehr seinem Hund gegolten hatte. Vielleicht war sein Masterplan doch nicht so viel Masterplan wie er geglaubt hatte. --- »Oh nein! Wie niedlich!« Sie fragte nicht, ging einfach in die Knie und streichelte ihn. »Na, wie heißt du denn?« Jetzt stellten sie die Fragen sogar schon an Monggu und nicht an ihn. Würde er Monggu nicht lieben, würde er Taemin für seinen doofen Plan verfluchen. Dummerweise konnte er die Mädchen wohl alle verstehen. Ärgerlich war es dennoch. »Er heißt Monggu.« »Monggu? Aww, du bist ja ein ganz süßer.« Kai seufte innerlich, während er dabei zusah wie das Mädchen und ihre Freundin seinen Hund streichelten, der fröhlich mit dem Schwanz wedelte. Er war nicht halb so interessant wie sein haariger Vierbeiner. Vielleicht gab es ja gar keine Freundin für Kim Jongin da draußen in der weiten Welt? --- Manchmal waren da auch Jungs die Monggu streichelten. Der Junge im Moment tat es nur, weil Monggu, der auf seinem Schoß saß, an dem Arm des anderen geschnuppert hatte. Volle U-Bahnen waren ein Graus. »Niedlicher Hund«, sagte der Junge mit einem schmalen Grinsen. »Jeah«, machte Kai nur, wissend welche Fragen sicher bald kommen würden. »Wie heißt du?«, wollte der Junge nach einer Weile wissen, während er Monggus Kopf noch immer kraulte, was der Pudel absolut genoss. »Monggu.« Moment. Da stimmte etwas nicht. »Eehh! Er heißt Monggu. Ich bin Kim Jongin«, verbesserte er sich dann eilig, als er den Fragenden Blick des anderen bemerkt hatte. Der Junge sah ihn an und begann plötzlich zu kurz, aber amüsiert zu lachen. »Kim Jongin und Monggu«, wiederholte er mit einem charmanten Grinsen. »Ich bin Do Kyungsoo.« »Hi, Do Kyungsoo«, erwiderte er und grinste ebenfalls. »Ich werde nur selten gefragt, wie ich heiße. Die meisten wollen immer nur wissen, wie er heißt. Nicht wahr?« Der letzte Satz war an seinen Hund gerichtet, dessen Fell er verwuschelte. »Na, da kann man auch mal durcheinander kommen«, sagte der andere trocken, gluckste dann aber und Jongin stieß ihm leicht in die Seite, schmunzelte. Er bemerkte, wie komisch es war, dass ihn nach Monaten plötzlich jemand nach seinem Namen fragte. Und dann kam die Frage auch noch von so schönen, vollen Lippen. Jongin glaubte, dass er das Küssen mit dem Jungen wirklich gern ausprobieren würde, wenn da schon keine Frau war, die nach seinem Namen fragte. »Wenn du Lust hast und nicht so weit weg wohnst, können wir ja mal gemeinsam spazieren gehen. Monggu würde sich sicher über hübsche Gesellschaft freuen. Und ich auch.« Der Junge, dessen Alter Jongin gar nicht so wirklich schätzen konnte, blinzelte verwirrt und sah ihn dann an. »Flirtest du gerade mit mir?«, wollte er mit gesenkter Stimme wissen, damit nicht jeder in der vollen U-Bahn von ihrem Gespräch mitbekam. Jongin starrte zurück. Warte. Was. Flirten? Er? Guter Witz. Moment. Tat er das denn gerade doch? »Ich kann gar nicht flirten«, sagte er dann schnell. Stimmte ja auch. Jeder wusste, dass Kim Jongin nicht flirten konnte. »Na, zumindest nicht besonders einfallsreich. Aber ich geh gern mal mit euch beiden spazieren.« Jongin blickte dem Jungen, der dicht neben ihm saß, aus seinen dunklen Augen an und wirkte einen Moment so, als hätte er gar nichts verstanden. »Echt? Wow, cool! Bekomm ich dann deine Handynummer?« Kyungsoo hob die Augenbrauen hoch und Jongin glaubte für einen Moment, dass er das vielleicht nicht hätte sagen sollen. »Willst du mich nicht gleich in ein Restaurant einladen?« Jongin stockte. »Willst du denn?« »Wenn du bezahlst.« »Klar?«, sagte er unsicher. »Wann?« »Wann hast du Zeit?« Was tat er hier? »Jetzt?«, schlug Kyungsoo vor. »Jetzt? Uh, klar, wieso nicht. Wenn Monggu dich nicht stört?« »Natürlich nicht.« »Okay, gut!« Zum Glück gab es Leute, die die Initiative ergriffen und einen Kim Jongin, der nicht besonders gut im Flirten und noch schlechter im Nachdenken war, einfach mal dazu brachten, jemand zu einem Date einzuladen. Was ihm natürlich erst bewusst geworden war, als der andere ihm nach dem Essen, auf dem Weg zur Bushaltestelle, gegen eine Wand gedrückt und geküsst hatte. Im Großen und Ganzen lief es zwar nicht so wie gewollt, aber wohl dennoch besser, als er es sich vorgestellt hatte. --- »Taemin.« »Ja?« »Ich...« »Ja?« »Ichhabeeinenfestenfreund.« »Was?« »Ich habe einenfestenfreund.« »Du hast was?« »Einen festen Freund.« »Du hast einen festen Freund?« »Ja.« Taemin starrte ihn fassungslos an. »Du hast also einen Freund.« »Ja?«, sagte er unsicher. »Ich weiß nicht ob ich lachen, weinen oder beides tun soll.« »Was, wieso?« »Wolltest du nicht eine Freundin?« »Uh... ja, schon.« »Wieso hast du dann jetzt einen Freund?« »Ich... gute Frage.« »Okay. Du hast also einen festen Freund.« Jongin nickte zur Zustimmung. »Und wie hast du das angestellt?«, wollte sein bester Freund wissen. »Ich weiß nicht. Wir waren in der U-Bahn und er hat gefragt, wie ich heiße und ich meinte Monggu und-« »Du hast gesagt du heißt Monggu?«, unterbrach Taemin ihn. »Ja, weil sonst jeder nur nach Monggus Namen fragt und nicht nach meinem. Auf jeden Fall haben wir geredet und irgendwie... sind wir dann Essen gegangen. Ich weiß auch nicht, wie genau das passiert ist, aber, ja.« »Ooookay«, machte Taemin langgezogen. »Und dann haben wir uns geküsst.« »Ihr habt euch geküsst?« »Bist du dumm? Das hab ich gerade gesagt!« »Ja, ja, und weiter? Wann?« »Vor ner Woche.« »Und jetzt?« »Jetzt... sind wir zusammen.« »Okay. Wow. Jongin, weißt du was?« »Was?« »Ich werde dir nie wieder einen Vorschlag machen. Denn ich hab keine Ahnung wie du es fertig bringst, alles total zu verdrehen.« »Oh. Aber hey, ich mag ihn wirklich!« »Ja, ja, ist ja gut. Aber Frauen aufreißen kannst du nach wie vor nicht.« »Vielleicht... wollte ich das ja auch gar nie.« »Vielleicht.« »Ja, vielleicht.« »Vielleicht bist du aber auch nur dumm.« »Viellei- Hey.« »Der Idiot sagt was?« »Was?« »Haha, Volltrottel.« »Ich hasse dich.« Frauen aufreißen für Anfänger: Der Guide - Aber ganz gewiss nicht von Kim Jongin. ____________________________ (Plottwist: Frauen aufreißen für Profis: Ein Guide mit dem Serienmörder Do Kyungsoo.) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)