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Unsere gemeinsame Zeit

Meliodas x Elizabeth; Ban x Elaine; King x Diane
von

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Nightmare

Blitze zuckten über den Himmel und ein lautes Donnern ließ die Erde erbeben. Mit zusammengepressten Lippen starrte der Junge auf den Boden vor sich, der eine beachtliche Anzahl an Kratern aufwies. Seine Augen brannten und er fühlte wie sich Tränen in seinen Augen bildeten. Er hatte es schon wieder getan. Schon wieder hatte er die Kontrolle über seinen Körper, seinen Geist und vor allen über seine Seele verloren.

Wieder waren unschuldige Menschen ihm zum Opfer gefallen. Wahrscheinlich hatte er auch seine Freunde umgebracht. Angst fuhr in seine Glieder und er hob den Kopf, suchte mit gehetztem Blick nach ihr. Seine Angst steigerte sich ins unermessliche, als er sie nicht fand. Sein Körper schmerzte, doch Meliodas ignorierte es. Er spürte, wie seine Beine sich in Bewegung setzten und immer schneller sich bewegten. Er musste sie finden! Wenn er sie fand und sich davon überzeugen könnte, dass es ihr gutging, würde diese Angst, die sich tief in seine Seele brannte, verschwinden.
 

Sein Körper bewegte sich so schnell, dass er die Umgebung nur verschwommen wahrnahm. Vielleicht war das aber auch so, weil ihm der Regen in die Augen lief. Vielleicht waren es auch seine Tränen. Er wusste es nicht. Aus dem Augenwinkel konnte er einige eingestürzte Häuser erkennen, die restlos ausgebrannt waren. Von Leichen, keine Spur. Vielleicht war das auch besser so. Meliodas wollte nicht die Toten sehen, an deren Leid er Schuld trug. Das hatte schon einmal gesehen. Meliodas konnte das Bild vom zerstörten Danafor nicht loswerden. Was er damals angerichtet hatte, hatte sich bis auf den Grund seiner Seele gebrannt. Dieses Bild würde er wohl nie loswerden.
 

Er sprang über eine niedrige Mauer und blieb wie angewurzelt stehen. Er traute seinen Augen einfach nicht. Meliodas hatte zwar Elizabeth nicht gefunden, aber zu sehen, dass er auch nicht vorm ihm sicher gewesen war, zerriss ihm das Herz.

Obwohl er eigentlich unsterblich war, hatte Meliodas es irgendwie trotzdem geschafft die Fuchssünde der Gier zu töten. Sein weißer Haarschopf war mit Blut verschmiert, der halbe Rücken aufgeschlitzt. Ban lag halb auf etwas rosafarbenen. Meliodas schluckte schwer und neue Tränen sammelten sich in seinen Augen. Ban hatte Hawk wirklich gemocht. Sogar im Tod hatte er versucht ihn zu beschützen. Es war wirklich schrecklich. Seine beiden besten Freunde lagen Tod zu seinen Füßen. Und er war dafür verantwortlich, was mit ihnen geschehen war.

Unsägliches Leid breitete sich in ihm aus und ließ seinen Körper erzittern. Warum war das bloß geschehen? Warum nur hatte er diejenigen getötet, die ihm so viel bedeuteten?
 

Er trottete weiter ziellos durch die Ruinen des zerstörten Liones. Weiter vorbei an seinen getöteten Freunden. Er konnte nicht weiterrennen, dafür tat ich alles zu weh. Aber doch hielt er immer noch die Augen offen, auf der Suche nach einer silberhaarigen Gestalt. Sein Körper tat inzwischen so sehr weh, das es ein Wunder war, dass er sich noch auf den Beinen halten konnte. Doch wenn er an die wunderschöne silberhaarige Prinzessin mit diesen tiefblauen dachte, durchströmte neue Kraft seine Beine, breite sich in seinen Zehen aus und machte seine Schritte fester und härter. Er wollte sie so schnell wie möglich finden und sehen, dass es ihr gut ging.

Seine Schritte wurden langsamer. Er hatte die Überreste der Kirche gefunden. Schutt war aufgewirbelt worden und vereinzelte Ziegelsteine lagen im Staub. Doch seine Augen hatten schon etwas anderes entdeckt. Er rannte zu ihr. Ihre langen Haare waren vom Staub ganz schmutzig. Er kniete sich neben sie, schob seine Hand vorsichtig unter ihren Kopf und hob ihn hoch. Er erkannte eine getrocknete Blutspur an ihrer rechten Schläfe und erschrak. Panisch legte er ihren Kopf auf seinen Schoß und umfasste ihr Gesicht mit den Händen. So eindringlich wie möglich starrte er sie an, als könnte er dadurch bewirken, dass sie ihre Augen öffnete.

Doch es tat sich nichts.

Eiskalte Erkenntnis packte ihn. Das durfte nicht wahr sein. Das konnte nicht wahr sein. In seinem Dämonen-Zustand hatte er sie noch nie angegriffen. Immer hatte er sie an ihren Geruch erkannt.

Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren, atmete ganz tief ihren Geruch ein. Tränen tropften auf den Boden. Er hatte sie schon wieder verloren.
 

~


 

Keuchend schlug er die Augen auf. Das Zimmer in dem er lag, war abgedunkelt und nur einige Lichtstrahlen drangen durch die Vorhänge. Er brauchte einige Sekunden, bis er realisierte, das er lag. Da fiel ihm wieder ein, was geschehen war. Ruckartig schoss er in die Höhe und wollte gerade aus dem Bett springen, als ein Arm ihn zurückhielt. Sein Kopf schoss zur Seite. Er brachte einige Augenblicke bis er realisierte, wer es war. Lange silberne Haare flossen über das Kopfkissen, ihre Brust hob und senkte sich regelmäßig. Eine unglaubliche Erleichterung durchfuhr Meliodas und sein Herz begann sich langsam zu beruhigen. Sein Blick wanderte zu dem Arm den sie um seine Hüfte geschlungen hatte und ihn so daran hinderte ordentlich aufzustehen. Ihre Augen hatte sie geschlossen, also schlief sie wohl noch. Er ließ sich zurück ins Bett fallen und achtete dabei, darauf dass er sie nicht weckte. Als er ganz sicher war, das sie nicht aufgewacht war, stützte er sich auf einen Ellenbogen und beugte sich über sie. Seine Augen studierten konzentriert ihre Gesichtszüge. Vorsicht und sachte legte er eine Hand an ihre Wange, streichelte über die weiche Haut der Prinzessin. Er lächelte und ein ungeheures Glücksgefühl stieg in ihm auf. Es war nur ein Traum gewesen, nicht die Realität. In der Wirklichkeit war sie noch bei ihm, lachte mit ihm, munterte ihn auf, machte ihn einfach glücklich mit ihrer bloßen Anwesenheit.

Meliodas bemerkte erst, wie nah er mit seinem Gesicht ihrem gekommen war, als er mit der Nasenspitze an ihre stieß. Seine Augen wanderten zu ihren Lippen. Sie sahen so verführerisch weich und glänzend aus, dass er sich nur schwer beherrschen konnte, sie nicht zu küssen.

Ein leises Kichern ertönte. Vor Schreck wäre der Blondschopf beinah aus dem Bett gesprungen, doch zwei Arme die sich bereits um ihn geschlungen hatten, hinderten ihn daran. Elizabeth öffnete ihre Augen. Ihre Wangen glühten, doch sie hielt seinem Blick entschlossen stand. Meliodas‘ Herz ging mit jeder Sekunde schneller. Er merkte, wie sie sich noch näher kamen. Im nächsten Moment spürte er samtweiche Lippen auf seinen. Blaue und grüne Augen schlossen sich. Elizabeth legte ihre Hände neben ihren Kopf, wo sie sich mit Meliodas seinen verbanden.

Als sie sich voneinander lösten, keuchten beide. Elizabeth‘ Wangen leuchteten inzwischen geradezu vor röte. Beide blickten sich in die Augen. Sie sagten nichts, doch es bedurfte auch keine Sprache. Sie verstanden sich auch so.


 


 



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