Desperate Love von Melodie-chan14 (Eine Tales from the Borderlands FF) ================================================================================ Kapitel 21: Zero my hero ------------------------ Nachdem wir gefrühstückt hatten, was sogar ziemlich erträglich war, beschlossen wir Gortys erst einmal wieder in eine der Taschen zu stecken, damit sie sich ein bisschen ausruhen konnte. Auch wenn sie Jahre geschlafen hatte. Kurz darauf zogen wir los. Besser gesagt zogen die Jungs los, während Rhys mich auf seinen Armen trug, da das Laufen für mich unmöglich war. Entschuldigend blickte ich zu ihm rauf, doch es schien ihn nicht zu stören. Stattdessen lächelte er mich an. Es war sogar sein Vorschlag gewesen das Problem auf diese Art anzugehen. Dabei hatte er nun noch mehr Gewicht zu tragen. Schließlich musste er mich tragen UND meine Tasche. Welche ziemlich gefüllt war. Trotzdem schien es ihm nichts auszumachen. Ich hoffte, dass ich mich eines Tages dafür revanchieren konnte. Er war immer so nett zu mir und ich hatte ihm bisher keine einzige Gegenleistung machen können. Wie sollte ich mich so denn erkenntlich zeigen? Ich konnte lediglich immer und immer wieder wiederholen, dass ich ihm dankbar war, für das was Rhys machte. Schließlich taten ihm sicherlich schon die Füße weh von dem vielen Laufen. Dann noch zusätzliches Gewicht. Er tat mir sogar leid! -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Zum Glück dauerte es nicht lange und wir fanden tatsächlich eine Werkstatt. Hoffentlich würden wir hier einen Wagen bekommen. Genug Geld müssten wir zusammen gesucht haben. Hoffte ich zumindest. Ansonsten müsste ich einfach meine weiblichen Reize spielen lassen. Dann würde das schon funktionieren. Außer die Person war eine Frau und nicht lesbisch. Dann würde es eher helfen, wenn sich Rhys ausziehen würde. Am besten noch nass spritzen und… Wenn ich weiter an so etwas denke, verliere ich noch den Verstand, dachte ich verzweifelt, weshalb ich schnell versuchte mir das Vorstellen dieser Sachen zu unterbinden. Auch wenn ich gerne zugab, dass ich solch einen Anblick sehr genießen würde. Bestimmt würde ich anfangen zu sabbern, wenn ich ihn tatsächlich in solch einem Zustand zu Gesicht bekommen würde. Nackter Oberkörper. Nass. So etwas ließ das Frauenherz höher schlagen. Nicht nur Männer konnten pervers sein. Wir Frauen durften das hin und wieder auch. Vorsichtig betraten wir die Werkstatt und sahen uns neugierig um. Niemand zu sehen. Ob sie verlassen war, konnte man nicht wirklich feststellen. Zwar waren Wagen zu sehen, doch schienen diese gerade bearbeitet zu werden. Wer weiß wie lange schon. Während ein paar der Regale vollkommen verstaubt zu sein schienen. Als ob man sie jahrelang nicht mehr geputzt hätte. Dahingegen sahen die Wagen brandneu aus. Ich konnte wirklich nicht beurteilen, ob hier nun jemand lebte und arbeitete oder nicht. Bis wir plötzlich von jemanden begrüßt wurden. Er war alt. Das sah man ihm sofort an. Seine Haare waren grau, genauso wie sein Bart am Kinn. Er besaß eine kleine Wampe und ich schätzte ihn um die 60 oder 70 Jahre. Dazu schien er ungefähr 190cm groß zu sein. Auf jeden Fall war er größer als ich. Was auch nicht unbedingt schwer war. Seine Stimme klang ein wenig kratzig aber trotzdem freundlich, weshalb ich erleichtert zu lächeln begann. „Was führt euch in meine Werkstatt? Mein Name ist übrigens Leon“, stellte er sich höflich vor, während er den Schraubenschlüssel in seine Latzhose steckte und sich die von Öl verschmierten Hände an einem Tuch abwischte. Wenn das überhaupt Öl war. In dieser Welt war ich mir bei so etwas nicht mehr wirklich sicher. Damit ich mich besser vorstellen konnte, stieg ich schnell von Rhys Armen, welcher mich überrascht ansah. Trotzdem hielt er mich nicht auf, sondern half mir dabei, mich ein wenig an ihm abzustützen, während ich Leon mein Handy reichte. Ich wunderte mich ein wenig über solch einen gewöhnlichen Namen. Überraschungen erwarteten mich wohl an jeder Ecke in dieser Welt. Das hieß allerdings nicht, dass ich nicht höflich sein musste. Somit setzte ich mein bestes Lächeln auf und stellte mich höflich vor. Dabei ließ ich Rhys und Vaughn nicht außer Acht. „Freut mich Leon. Ich bin Rose. Das sind Rhys und Vaughn“, sagte ich freundlich und wartete darauf, dass er meine Hand annehmen würde. Kurz darauf tat er dies auch und schüttelte sie mit starker Hand. Man merkte sofort, dass er Mechaniker war. Vielleicht konnte er uns also einen Wagen bauen. Oder zumindest reparieren, welchen wir uns dann ausleihen könnten. Denn zum Baumen würde er sicherlich mehrere Tage benötigen. Zumindest ging ich davon aus. „Freut mich ebenfalls Rose. Was kann ich denn für euch tun?“, fragte er, bevor sein Blick zu meinem Fuß wanderte, woraufhin er uns ein Zeichen gab, dass wir kurz warten sollten. Für wenige Minuten verschwand er und kam schließlich mit einem Stuhl wieder, auf welchen er mich sofort drückte. Danken blickte ich zu ihm nach oben und lächelte ihn an. Danach setzte ich mich gemütlicher in den Stuhl und schlug eines meiner Beine über das andere. Auch wenn ich diese Sitzposition recht unbequem fand war sie recht praktisch, wenn man einen Rock trug. Auf jeden Fall sah das eleganter aus. Wobei ich mich fragte, wieso ich überhaupt elegant aussehen wollte. War es wegen Rhys? Nein bestimmt nicht. Vielleicht wollte ich einfach mal wie eine Frau wirken. Denn trotz meines Alters war ich noch sehr kindlich. Das merkte man mir sicher sofort an. Ich schämte mich manchmal sogar dafür. Doch etwas daran ändern konnte ich nicht wirklich. So war ich einfach. „So. Da die junge Dame versorgt ist nochmal die Frage. Was führt euch zu mir?“, fragte Leon erneut, woraufhin Vaughn das Wort ergriff. „Wir benötigen einen Wagen. Ziemlich schnell.“ „Hm… Ich habe gerade etwas in der Reparatur. Der Kerl ist allerdings sowieso verstorben. Wenn ihr wollt könnt ihr diesen dann haben. Doch das kostet. Habt ihr überhaupt so viel Geld dabei?“, fragte Leon ernst und stemmte eine seiner Arme in seine Hüfte, während er andeutete, dass die Beiden ihm folgen sollten. Doch bevor sie konnten, trat jemand in den Raum, den ich gar nicht in solch einer Gegend erwartet hätte. Sofort begannen meine Augen zu funkeln. Zero! Der Zero stand hier. Ich konnte mich kaum noch zurück halten. Am liebsten hätte ich geschrien und ihn umarmt. Doch ich versuchte nicht auszurasten. Dabei war er so cool. Vor allem wollte unbedingt mal sein Schwert halten, welches er besaß. Ich LIEBTE Schwerter. „Ah Zero. Du besuchst mich auch mal wieder?“, fragte Leon, woraufhin Zero nickte, bevor sein Blick auf Rhys und Vaughn haften blieb. Vor allem Rhys schien er noch einmal genauer zu betrachten. Glaube ich zumindest. Man konnte Zeros Augen nicht erkennen, da er einen Helm darüber trug. Oder gehörte das zu seinem Anzug? Ich war mir dabei nie sicher. Allerdings schien er Rhys wieder zu erkennen. Kein Wunder. Die Beiden hatten sich schon bei der Übergabe des Geldes getroffen, als Bossanova reingefahren kam und Zero sich mit ihm angelegt hatte. Kurz darauf sahen sie sich wieder, als er Rhys davor bewahrte von einem Skag gefressen zu werden. Skaggy war übrigens auch noch an unserer Seite. Er hatte sich neben mich gelegt und schlief gerade ruhig. Als ich wieder aufblickte, bemerkte ich, dass Zero zu mir blickte, woraufhin ich ihm nervös lächelnd zu winkte. Kurz darauf strich ich eine meiner Strähnen hinter eines meiner Ohren und blickte schnell zur Seite. Dieser Typ konnte einen schon schwach machen. Auch wenn man so gut wie gar nichts von ihm sehen konnte. Bloß den Körper, der unter dem Anzug durchschimmerte. Trotzdem war seine Art faszinierend. Doch obwohl ich ziemlich für ihn schwärmte, war ich nicht wirklich verknallt in ihn. Es war lediglich eine Schwärmerei. Mehr nicht. Doch mein Verhalten konnte man sicherlich schnell anders deuten. Rhys: Ich blickte überrascht zu Zero, als dieser ganz normal hinein spaziert kam. Ich fand ihn irgendwie cool. Seitdem ich ihn hatte kämpfen sehen, war ich so etwas wie sein Fan. Ihn schien das nicht zu stören. Zumindest hatte es damals nicht so gewirkt. Er hatte mir sogar das Leben gerettet. Somit mochte ich ihn. Dabei konnte man ihn gar nicht richtig einschätzen, denn sein Gesicht war versteckt, genauso wie sein gesamter Körper. Trotzdem wirkte es sympathisch. Auch wenn es einen irritieren konnte, wenn er redete. Er sprach immer in solch seltsamen Sätzen. Hatte, wenn ich mich recht entsinne, irgendetwas mit Haikus oder so zu tun. Ganz sicher war ich mir da nicht. Allerdings kannte ich mich mit so etwas auch nicht aus. Musste ich auch nicht. „Hm?“, machte ich, als ich bemerkte, dass sein Blick auf Rose fiel, welche wie ausgewechselt wirkte. Auf einmal zupfte sie an sich herum und strich eine ihrer Strähnen hinter ihr Ohr. Dazu lief sie rot an. Ihre Augen begannen zu funkeln. Grummelnd beobachtete ich sie ganz genau. Wieso sah sie Zero so an? War sie etwa in ihn verliebt? Anders konnte ich mir diese Reaktion nicht erklären. Sie wirkte plötzlich wie ein schüchternes Mädchen, welches sich zum ersten Mal verliebt hatte. Dabei kannte sie ihn doch gar nicht. Außer vielleicht wieder von ihren Spielen. Wieso mussten wir in ihrer Welt auch bloß als fiktive Figuren existieren? Ob sie mich vielleicht auch nur als eine Spielfigur sah? Wahrscheinlich war ich für sie gar nicht real genug. Zero im Gegensatz anscheinend schon. Sie konnte nicht einmal mehr ihren Blick von ihm richten. Genervt seufzte ich aus und wandte meinen Blick an. Das konnte man ja nicht mehr ertragen! Sollte sie für ihn schwärmen. Mir doch egal! „Tja, Kiddo, da hat deine Kleine wohl einen neuen Spielgefährten gefunden“, mischte sich Jack ein, woraufhin ich genervt zu ihm blickte. Er wiederum hob eine seiner Augenbrauen, bevor ich kurz zu lachen begann. Toll. Jetzt wurde ich auch noch ausgelacht. Wieso überhaupt? Mir doch egal was Rose trieb! Sollte sie in diesen Kerl verknallt sein. Mir war das egal. Schließlich gehörte sie mir nicht und wir waren auch nicht zusammen. Warum sollte es mich also interessieren? Trotzdem schmerzte mein Herz. Ich wollte gerade einfach alleine sein. Erstens, um ein bisschen meinen Wut verarbeiten zu können. Zweitens, um dieses Stechen in meiner Brust wegzubekommen. „Hey Kumpel. Alles ok?“, fragte mich Vaughn. „Jaja!“, knurrte ich genervt und wandte mich lieber wieder an den Mechaniker, damit wir endlich an Fahrzeug bekommen könnten und dann schnell weg von hier. Dabei fiel mir Vaughns Blick auf. Er wirkte verletzt. Es tat mir auch leid ihn so blöd angemacht zu haben, doch gerade kochte mein Blut. Wahrscheinlich war ich eifersüchtig. Sobald das hier vorbei war, müsste ich mich bei ihm entschuldigen. Schließlich machte er sich nur Sorgen um mich. Er war immer noch mein bester Freund. Er sollte als letzter unter meinen Gefühlen leiden müssen. Somit schielte ich entschuldigend zu ihm, woraufhin er mir zulächelte und ich ihm zurück. Zum Glück war er nicht sauer oder nachtragend. „Wie viel genau kostet die Reparatur denn?“, fragte ich nun einfach, um mal auf andere Gedanken kommen zu können. Doch schon mischte sich Zero ein. Konnte der Typ nicht einfach wieder verschwinden? Er ging mir gerade ziemlich auf die Nerven. „Leon warte mal. Die Drei sind Freunde von mir. Geht also aufs Haus“, sagte er in dieser seltsamen Art, woraufhin Leon zu überlegen begann. Kurz darauf nickte er und sagte: „Gut. Wenn du sie einladen möchtest ist mir das Recht. Na dann kümmere ich mich mal um euren Wagen.“ „Wie lange dauert das ungefähr?“, fragte ich neugierig und versuchte nicht mehr so genervt auszusehen. Auch wenn ich Zero gerade am liebsten auf den Mond schießen würde. Wieso war er überhaupt hier? Sollte ein Vault Hunter nicht woanders sein? Zum Beispiel AUF DER SUCHE NACH VAULTS?! Wieso wurden sie sonst VAULT Hunter bezeichnet? „Keine Sorge. Innerhalb einer Stunde müsste ich das gute Stück fertig haben. Wollte ihr eine bestimmte Farbe oder ein bestimmtes Design haben? Bisher kann ich das Design noch ändern“, fragte Leon, woraufhin ich zu Vaughn schielte. „Such du etwas aus. Ich geh ein bisschen an die frische Luft…“, schlug ich meinem besten Freund vor, woraufhin dieser nickte und mit Leon mitging. Anscheinend hatte er sofort verstanden, warum ich tatsächlich raus wollte. Ich wollte nur noch weg von diesem ZERO. Was war das überhaupt für ein Name? Zero. Klang doch total bescheuert. Selbst wenn es bloß ein Codename sein sollte. Das ergab überhaupt keinen Sinn. Welcher normal denkende Mensch gab sich schon selbst die Bezeichnung Null? Musste ich nicht verstehen. Aus meinem Augenwinkel beobachtete ich, wie Rose sogar aufstand, um sich Zero besser vorstellen zu können. Anscheinend hatte sie ihre Schmerzen im Fuß einfach vergessen. Sie schleifte es ein wenig hinter sich her oder hüpfte auf dem Anderen, allerdings wirkte es plötzlich so lässig. Als ob sie so etwas seit Jahren geübt hätte. Wollte sie Zero damit etwa beeindrucken? Auch wie sie vor ihm stand. Die Arme hinter ihrem Rücken verschränkt und die Beine aneinander gepresst. Leicht beugte sie sich sogar nach vorne, bevor sie ihm die Hand reichte und sich vorstellte. Nachdem er ihre Hand geschüttelt hatte, kreischte sie heraus: „Kyah! Zero du bist so cool~“ Er wiederum zeigte ihr ein Herz mit seinem komischen Helm. Genervt seufzte ich aus und verdrehte die Augen, bevor ich mich aus der Werkstatt begab. Ich hätte schwören können, dass ich kurz meinen Namen rufen gehört hätte. Allerdings glaubte ich, dass es meine Einbildung gewesen sei und ignorierte es einfach. Kurz darauf setzte ich mich auf einen Stein und nahm andere in meine Hand, bevor ich diese einfach irgendwohin warf. Weg mit ihnen in die Einöde. „Was mache ich hier eigentlich…?“, fragte ich mich, während ich dies immer und immer wieder wiederholte, bevor ich zu seufzen begann und den Kopf hängen ließ. „Das frage ich mich allerdings auch, Kiddo? Gibst du wirklich so schnell auf? Wie enttäuschend.“ „Kannst du mich nicht einfach für ein paar Minuten in Ruhe lassen?“, fragte ich Jack, welcher neben mir aufgetaucht war. Doch statt mir eine Antwort zu geben, setzte er sich einfach neben mich. Grummelnd starrte ich lieber wieder den Boden an und begann die Steine zu zählen, die sich dort befanden. Besseres hatte ich sowieso nicht zu tun. „Hör zu, Kiddo. Du solltest ihr endlich sagen, was du fühlst. Nur so kann man eine Frau gewinnen. Nun und mit gutem Aussehen und Komplimenten. Ich spreche aus Erfahrung.“ „Schön für dich… Ich habe aber keine Komplimente parat und… gut aussehen tu ich auch nicht unbedingt. Zumindest nicht gut genug.“ „Nun vielleicht nicht so gut wie ich. Aber so gut wie ich kann sowieso niemand aussehen. Trotzdem! Ich habe schon hässlichere Typen gesehen. Viel hässlichere!“ Langsam wanderte mein Blick zu ihm. Wieso half er mir überhaupt? Sah ich so erbärmlich aus, dass sogar er Mitleid empfand? Wahrscheinlich. Anders konnte ich es mir nicht erklären. „Außerdem hat unsere Prinzessin da drüber ein Auge auf dich geworfen. Vertrau mir. Wieso sonst sollte sie die ganze Zeit hier her starren, anstatt sich auf die Lektion von dem Möchtegern Helden zu konzentrieren? Naja außer um mich anschmachten zu können.“ Rose: Irritiert blickte ich Rhys hinterher, als er einfach so die Werkstatt verließ. Kurz rief ich nach ihm, doch er ignorierte mich einfach. Betrübt wanderte mein Blick zum Boden und ich seufzte leise. Hatte ich irgendetwas Falsches gesagt? Dabei hatte ich doch gar nicht mit ihm geredet. Lediglich mit Zero hatte ich mich in ein Gespräch vertieft. Wenn man das überhaupt so nennen konnte, da er ständig in Haikus sprach, was manchmal schwer zu verstehen war. Allerdings machte es trotzdem Spaß mit ihm zu reden. Vor allem weil ich ihn schon immer faszinierend fand. Während des Spielens hatte ich immer ein Auge auf ihn geworfen. Auch wenn das in Haikus sprechen abschreckend ein konnte. Trotzdem war ich erleichtert darüber, dass er mich nicht als einen Freak sah. Somit konnte ich ihn gerade heraus fragen, ob er mir mal sein Schwert zeigen könnte. Dabei schlug ER mir sogar vor zu zeigen, wie man damit umging. Freudig nahm ich dieses Angebot an. Auch wenn mir Rhys immer noch nicht aus dem Kopf ging. Er schien wütend zu sein, doch verstand ich nicht wieso und ich wagte es auch nicht ihn zu fragen. Denn offensichtlich war er sauer auf mich, auch wenn ich nicht verstand wieso. Und genau das machte mich fertig… Das war auch der Grund, warum mein Blick immer wieder zu ihm wanderte, sodass ich mich kaum auf den Unterricht von Zero konzentrieren konnte. Ich fragte mich stattdessen lieber, worüber sich Jack und Rhys wohl unterhielten. Kurz deutete Jack sogar auf mich. Sprachen sie etwa von mir? Ließ sich Rhys bei ihm aus, wie furchtbar ich wirklich war? Hasste er mich etwa? War das alles nur gespielt gewesen? Seine Nettigkeit. Seine Freundschaft. Die zärtlichen Momente. Die Romantik. Die Einbildung, dass er mich lieben könnte. Die Fürsorglichkeit. War das alles bloß eine Lüge gewesen, um mein Vertrauen zu gewinnen und danach zu zertreten? Wollte er mich verletzen, da ich in diese Welt gedrungen war? Vielleicht steckte ich eigentlich in einer Parallelwelt fest, welche dieser ähnelte. Das würde zumindest auch Jacks Freundlichkeit erklären. Somit wäre Rhys eigentlich der Böse. Das würde auch erklären, warum er mich plötzlich ignorierte und wieso die Beiden über mich redeten. Aber… glauben konnte ich es nicht. Ich wollte das nicht glauben! Es musste eine andere Lösung geben. Rhys hasste mich doch nicht… O-oder? „Rose, alles in Ordnung? Du wirkst etwas aufgebraucht. Du bist am weinen“, erkundigte sich Zero bei mir, woraufhin ich erschrocken zu ihm hoch blickte. In seinem Helm spiegelte sich kurz mein Gesicht. Er hatte Recht. Tränen flossen meinen Wangen hinunter. Ich konnte gerade gar nicht richtig nachdenken. Ich wusste nicht was ich sagen oder machen sollte, somit blieb mir nur noch Eines übrig. „T-tut mir leid. I-ich muss kurz weg!“, sagte ich schnell, bevor ich aus einer Seitentür hinausstürmte, um nicht an Rhys vorbeilaufen zu müssen. Wobei das Stürmen schwer fiel, denn immer wieder stolperte ich, um meinen Fuß ruhig halten zu können. Außerdem tat jedes Auftreten weh. Doch da ich nicht hinfallen wollte, musste ich versuchen so vorsichtig wie möglich hinaus zu gehen. Mit einem riesen Kloß im Hals schaffte ich das schließlich auch. Keuchend lehnte ich mich draußen gegen den Tür und rutschte diese langsam hinunter, bevor ich meine Beine dicht an mich hinan zog und zu weinen begann. Ich verstand nicht einmal wieso ich überhaupt weinte. Allerdings verstand ich eine Sache. Mein Herz schmerzte. Es fühlte sich so an, als ob man mir gerade ein Messer in die Brust gerammt hatte. Nur weil ich davon ausging, dass mich Rhys hassen könnte. Ich begann langsam die Liebe zu HASSEN! Wieso tat es so weh?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)