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Dunkler als schwarz

Shinichi x Ran
von

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Kapitel 47: Au revoir

Kapitel 47 - Au revoir
 

Er hatte versucht, zu verhandeln.

Er hatte zumindest eine Stunde Zeit erbeten, um sich verabschieden zu können – was ihm gewährt worden war, war eine Viertelstunde am Telefon.
 

Shinichi stand am Gang, die Tür zu Bradys Zelle war geschlossen – und in ihm brodelte es.

Jenna saß bei Brady, unterhielt sich mit ihm, redete ihm gut zu. Er hatte Angst.
 

Und er wollte reden.
 

Das war gut, an und für sich – aber genau das war der Grund, warum Montgomery ihn nun nicht wegließ. Sie wussten nicht, wie lange er klar sein würde, sie wussten nicht, wie lange er überhaupt noch zu leben hatte, und so wollte er seinen Beamten, oder besser gesagt, den Beamten, mit dem ihr Zeuge – denn das war er nun in Montgomerys Augen – reden wollte, nicht einfach verschwinden lassen.
 

„I just want to tell her that I can’t take her to the airport. I want to say goodbye to her. That can’t be too much asked for…“

Er war aufgeregt, sein Gesicht blass. Er spürte den Schmerz in seinem Schädel pochen, schluckte hart, massierte sich kurz die Nasenwurzel.

Ließ es bleiben, als Montgomery ihn anschaute.

„You know, as well as I know, that we can’t predict how long he’ll be in that condition; now, we can question him, he’s perfectly clear and willing to cooperate. And if you don’t want to squeeze every bit of information out of his feverish brain like the juice out of a lemon, then you have to use this chance. In short – if you don’t want to treat him like they’ve been treating you, then there’s just no other choice. You can’t leave right now. I don’t let you leave. You are the only one accustomed with that situation, you will be the only one who’ll be up to deal with it, when…”
 

Shinichi hatte ihn angesehen, sprachlos. Hatte Shihos, Heijis und Kogorôs Blicke in seinem Rücken gespürt und hatte in diesem Moment ernsthaft bereut, so schnell wieder eingestiegen zu sein.
 

„We need you here. Right. Now. I won’t discuss this matter any longer.“

„One hour – that can’t be–…“, Shinichi brach ab, als er die steinerne Miene seines Vorgesetzten sah.

Er räusperte sich, straffte die Schultern.

„Here’s your place, Superintendent Kudô, and I hate repeating myself. You must not leave this building. You will attend yourself to the interrogation of our witness and the subsequent investigations. Have I made myself clear to you?“

Shinichi starrte ihn an, seine Lippen zu einem feinen Strich zusammengepresst, kaum verhohlene Wut in seinen Augen.

„Have I made myself clear?“, wiederholte Montgomery lauter.

„Yes“, murrte Shinichi gepresst.

„I think I did not understand you…?“

„Yes!“, wiederholte er etwas lauter, schluckte hart.

„Well then“, meinte Jackson Montgomery, wandte sich um.
 

Und nun stand er da, Shiho, Heiji und Kogorô immer noch in seinem Rücken, und immer noch vor Wut kochend.

Er wusste, ganz Unrecht hatte Montgomery nicht. Dennoch – er war sauer.
 

„Und jetzt?“, murmelte Kogorô leise.

Shinichi seufzte.

„Ihr fahrt mit Shiho jetzt zu den anderen, und dann mit ihnen zum Flughafen. Ich… rufe Ran an und versuche ihr zu erklären, dass die Arbeit vorgeht. Schon wieder.

Kogorô schluckte. Er sah ihm an, zum ersten Mal, wie sehr er diese Tatsache hasste.

„Sie wird es verstehen, Shinichi. Ich werde…“

Er brach ab, als er Shinichis Kopfschütteln bemerkte.

„Das sollte sie aber nicht müssen. Nicht ständig. Abgesehen davon ist es das nicht… nicht nur. Ich… ich hab einfach kein gutes Gefühl bei der Sache.“

Heiji schaute ihn an.

„Das kann ich dir nachfühl’n. Allerdings sind wir ja auch noch da – und das FBI…“

Und das war wohl das Stichwort gewesen.
 

„Detektive Superintendent Kudô!!“
 

Montgomery war zurückgekommen – und er schien verärgert. Als Shinichi sich umdrehte, sah er auch, warum.

Neben ihm ging James Black. Shinichi schloss die Augen, atmete tief durch.
 

„Could you tell me, please, just how many balls you are juggling at once?! Running with the hare and hunting with the hounds, aren’t you?“
 

Shinichi ballte die Fäuste, lockerte sie wieder, ballte sie erneut.

„Ihr geht jetzt besser. Ich… ruf sie dann an. Sagt ihr, dass ich sie anrufe, ja?“

Heiji nickte ihm zu, schaute ihn nachdenklich an, ehe er sich umdrehte, um Shiho zurück zu den anderen zu bringen. Shinichi sah den dreien hinterher, als sie sich entfernten, wartete, bis Black und Montgomery an ihn herangetreten waren – und sie sahen beide wütend aus.
 

„How dare you, you are an officer of Scot-…“, fing sein Vorgesetzter an, kam aber nicht weit.

„I work for you to resolve that murder case.“, setzte Shinichi mit ruhiger Stimme an.

„The case concerning the Black Organization was always in the hands of the FBI. For years. You know my file, don’t you?“

Montgomery schaute ihn immer noch wütend an.

„You were meant to talk with me first – it is your duty, now, you…“

Shinichi seufzte, schaute ihn an, lächelte leicht spöttisch.

„Honestly, Sir? Are we going to discuss about what you’d have spat into my face, until this very morning, if I’d told you about my suspicion?“
 

Montgomery schwieg, schaute ertappt zur Seite.
 

„What I needed most was somebody who actually believed me. And someone… who’d be able to protect my loved ones. I… just couldn’t count on you in this matter. So… if you must, just go ahead and suspend me again.“
 

Er schaute ihm entschlossen ins Gesicht.
 

„You know, I’ve always been true to you, and loyal. But you weren’t, in this very case.”
 

Shinichi schluckte, holte tief Luft.

„Well, that’s how I put it – either, you insist in your right and expel Mr Black from your premises and me from my office – or you let us do our work. And do yours in return.“
 

Sie konnten förmlich sehen, wie Montgomery auf seiner Zunge kaute – und sie konnten erkennen, dass sie offenbar recht bitter schmeckte. Schließlich lenkte er ein, winkte unwirsch.

„Go ahead then. As if anybody in here would still listen to what I’m saying…”

Damit drehte er sich um, eilte den Gang entlang und entfernte sich. Zurück blieben James Black und Shinichi, die sich ein paar Sekunden einfach nur stumm ansahen.
 

„You could’ve called and announce your visit.“

„And you could’ve called and tell us that you’ve found victim number four and inform us that you’re back at work.“

Shinichi hob resignierend die Hände.

„Let’s call it a tie, then. Brady’s in there. I’ll be there in a few minutes. Before I can… do this, I have to call her, at least. That much I owe her.“
 

Damit drehte er sich um, verließ den Gang in die andere Richtung, um sich ein ruhiges Plätzchen zum Telefonieren zu suchen.
 


 

Ran stand gerade mitten in der Schlange vor der Kasse von Selfridges, ein ganz und gar entzückendes Sommerkleid in den Händen, als ihr Handy zu klingeln anfing. Sie schluckte, ahnte fast, dass das nichts Gutes bedeuten konnte – und als sie seinen Namen auf dem Display aufblinken sah, seufzte sie lauter als sie es wollte. Yukiko wandte sich um, mit ihr Sonoko, und beide sahen ebenfalls den Namen des Anrufers auf Rans Handydisplay. Yukiko nahm ihr wortlos das Kleid ab, bedeutete ihr, sich ein ruhiges Plätzchen zu suchen – Ran lächelte ihr dankbar zu, entfernte sich etwas außer Hörweite, aber nicht außer Sichtweite, zu den anderen. Dann tippte sie auf den grünen Hörer, um abzuheben.
 

„Ich dachte schon, du hebst nicht ab.“

Sie hörte seine Stimme an ihrem Ohr, seufzte fast lautlos. Er hörte es trotzdem.

„Du ahnst, warum ich anrufe…“

Sie hörte die Reue in seiner Stimme und merkte, wie es in ihrer Magengegend zu ziehen begann.
 

„Du wirst es nicht schaffen, uns zum Flughafen zu bringen.“, murmelte sie leise, wusste die Antwort, bevor sie in leise gewisperter Form an sein Ohr drang.

„Nein.“

Er schluckte.

„Nein. Wir haben… vorhin Meredith gefunden. Eduard Bradys Freundin, er…“

„Euer Hauptverdächtiger.“

„Nicht meiner.“

Shinichi schüttelte den Kopf.

„Vater und ich fanden sie. Im Sherlock Holmes Museum. In einem silbergrauen Kleid. Mit einem Bild…“

Er hörte, wie sie scharf ausatmete.

„Sie lebte noch. Sie… lebt auch immer noch.“

Sie hörte seine Stimme an ihrem Ohr, zitterte wie Espenlaub.
 

„Allerdings… wurde Brady offensichtlich vergiftet. Mit der… Droge.“

Shinichi schluckte. Sie ahnte, wie ihn das mitnahm.

„Deshalb hast du Shiho holen lassen… nicht wahr?“

„Ja.“

Shinichi lehnte sich gegen die kühle Wand des Treppenhauses, an dessen Fuß er stand, starrte nach oben durch das Gewirr von Treppenstufen und Handläufen und Geländersprossen.

Es schien schier unendlich zu sein.
 

„Man hat ihm irgendwie eine Überdosis gespritzt. Wir vermuten, dass sein Anwalt… einer von ihnen war. Möglicherweise Gin. Er… stirbt.“
 

Ran fühlte sich, als ob man ihr den Boden unter den Füßen wegzöge, geriet ins Schwanken.

„Sie wird überleben? Und er stirbt?“

Ihre Stimme zitterte.
 

„Ja.“
 

Seine Stimme war leise, klang fast ein wenig heiser. Und sie hörte, dass es ihm nahe ging, was hier passierte. Dann schien er sich am Riemen zu reißen, denn als er erneut das Wort ergriff, klang sein Tonfall deutlich gefestigter.
 

„Aber momentan ist er klar und er will reden und das… will er mit mir, deswegen lässt man mich hier nicht weg, nicht einmal kurz. Ich…“

„Shinichi…“

Ran unterbrach ihn. Ihre sanfte Stimme ließ ihn verstummen, gepresst ausatmen.

„Ich hab wirklich versucht, ihn zu überreden, mich gehen zu lassen. Ich wollte dich zum Flughafen bringen, wollte da sein, warten, bis du im Flieger bist. Ich wollte… sicher gehen, diesmal. Aber nicht mal für eine Stunde lässt er mich weg, ich hab nur fünfzehn Minuten gekriegt. Ran…“

Sie seufzte leise ins Handy, ließ ihn abermals innehalten.

„Das weiß ich, Shinichi. Aber ich… so traurig es ist, es zeichnet sich nun ein Ende ab, oder? Er will mit dir reden… das ist doch ein gutes Zeichen! Vielleicht weißt du in fünf Minuten, wo Gin ist und kannst…“

„Ja, vielleicht.“

Er klang unüberzeugt.

„Ich wäre… allerdings viel lieber zum Flughafen gekommen.“

Shinichi schluckte.

„Ich wollte dich…“

„Ich hätte dich auch gern noch einmal gesehen, heute.“

Ran biss sich auf die Lippen.

„Aber es ist wichtig, dass du mit ihm sprichst… gerade, wo er es nicht mehr lange kann. Es ist richtig, dass du das tust, Shinichi. Und du hast doch bereits einen Flug,… wir sehen uns bald wieder! So bald schon. Das ist doch im Vergleich zu den fünf Jahren… ein Wimpernschlag…“

Sie wollte zuversichtlich klingen, und ermutigend, er hörte es deutlich. Und er dankte ihr dafür, dass sie das für ihn sein wollte, wo er doch genau wusste, dass sie ihn am liebsten gleich mit in den Flieger mitnehmen wollte. Im Handgepäck, wenn nötig.

„Ich verstehe, dass es nicht geht. Und ich erwarte, dass du… dass du… dafür sorgst, dass er nicht umsonst stirbt, Shinichi…“

Er schüttelte den Kopf.

„Warum sagst du das…“

„Weil…“

Ran schluckte.

„Weil ich weiß, dass du eigentlich nur einen Grund hören willst, der dich dazu bringt, sofort herzukommen, Shinichi. Aber ich will das nicht sein… ich will wichtig sein für dich, aber ich will nicht, dass du dich entscheiden musst zwischen mir und dem, was auch wichtig ist – für dich. Für… alle. Deine Arbeit. Diese Menschen, dieser Fall. Also beende ihn. Ein für alle Mal. Und dann komm…“

Er kniff die Augen zusammen.

„Dann komm zu mir nach Hause und geh nie wieder fort…“

Ihre Lippen zitterten, als sie die Worte ins Telefon wisperte.

Seine Finger krampften sich um das Telefon, als er nach Atem rang, nach Worten suchte und sie nicht so wirklich fand.
 

„Ich hab ein saudummes Gefühl bei der Sache, Ran…“
 

Ran schloss die Augen kurz, atmete durch, fühlte, wie ein Gefühl zurückkehrte, dass sie seit gestern für besiegt gehalten hatte.

Angst.

Furcht, die sie ausfüllte wie kaltes Wasser, in ihr hochstieg bis zum Hals, ihr die Luft zum Atmen raubte, sie nach Luft schnappen ließ wie eine Ertrinkende.

Der Wunsch nach seiner Nähe wurde fast übermächtig, ließ sie fast ihre guten Vorsätze über Bord werfen, ihm keinen Vorwand zu geben, sich wieder Ärger einzuhandeln, in dem er sich seinem Vorgesetzten widersetzte.

Sie wollte ihn an ihrer Seite, jetzt gleich. Damit er ihre Angst vertrieb.

Und damit sie seine vertreiben konnte.

Zu gern hätte sie ihm gestanden, dass es ihr genauso ging. Dass sie sich fürchtete, auch kein gutes Gefühl bei der Sache hatte. Dass sie wollte, dass er herkam. Bei ihr war.

Auf sie aufpasste.
 

Und sie wusste, er würde kommen, egal, was ihn kostete, wenn sie ihn vor die Wahl stellte – aber sie wusste auch, dass er diese Wahl nicht haben durfte. Er musste diese Sache jetzt durchziehen.

Vielleicht war es ihre einzige Chance, endlich zusammen zu sein.
 

Es war dieser eine Gedanke, der sie ihre eigenen Wünsche über Bord werfen ließ.

Dieses Ziel, dieser ultimative Wunsch, dessen Erfüllung langsam in greifbare Nähe zu rücken schien.
 

„Agent Akai ist doch bei uns… er wird schon auf mich aufpassen, Shinichi.“
 

Shinichi seufzte leise – Ran hörte es trotzdem, laut und rauschend durch die Übertragung an ihrem Ohr. Er hatte sich auf die Stufen sinken lassen, starrte auf den Kunststein unter seinen Füßen, sah sein bleiches Gesicht blass in der Spiegelung. Er dachte nach.

Dachte über Akai nach, und über Shiho.
 

Wo wirst du die Prioritäten setzen, wenn es hart auf hart kommt, Shuichi?

Wenn sie euch angreifen… und sie es auch auf Shiho abgesehen haben.

Und sie werden sich das bestimmt nicht entgehen lassen wollen, wenn wir ihnen das Päckchen schon so schön schnüren…

Du wirst doch auf sie alle aufpassen können… oder?
 

„Shinichi?“

Rans Stimme klang an sein Ohr, ungeduldig, nervös. Offenbar hatte sie schon ein paar Mal versucht, ihn anzusprechen.
 

„Hm?“

„Shinichi, du solltest jetzt gehen. Ich… rufe an, wenn ich daheim angekommen bin.“

Sie klang bestimmter, als sie es war. Und sie hörte deutlich die Resignation in seiner Stimme, als er sprach.

„Wahrscheinlich hast du Recht. Danke… für dein Verständnis, Ran.“

Sie lächelte in sich hinein.

„Dafür musst du mir nicht danken. Versprich mir nur eins…“

„Und das wäre?“

„Pass auf dich auf.“

Sie holte tief Luft.

„Ich liebe dich.“
 

Damit hängte sie auf, ließ ihn sprachlos und allein mit dem Freizeichen im Ohr zurück.

Ein bitteres Lächeln kroch auf seine Lippen, als er sich am Geländer hochzog, das Handy anstarrte. Er schüttelte den Kopf – dann steckte er es ein.
 

Ran…
 

Ein letztes Mal legte er den Kopf in den Nacken, starrte hoch in die unendlichen Wendungen des Treppenhauses, ehe er zurückging, um mit Eduard zu sprechen.
 

Man hatte ihn im geholfen, sich aufzusetzen, und der Stuhl, der in seiner Zelle gestanden hatte, stand nun neben seinem Bett. Als Shinichi den kleinen Raum betrat, wandte Jenna sich um, die neben Brady saß, schaute ihn abwartend an. Er bedeutete ihr mit einer kleinen Handbewegung, noch sitzen zu bleiben. Sie nickte knapp, wandte sich wieder um und tupfte mit einem feuchten Tuch den Schweiß von der Stirn des jungen Studenten.
 

Ein leises Aufstöhnen drang an seine Ohren, ließ ihm einen Schauer über den Rücken laufen, der eiskalt und aufreizend langsam jedes der vielen kleinen Härchen auf seiner Haut, die sich in seinem Weg befanden, aufstellte.

In diesen Sekunden die Erinnerung an seine Zeit in der Organisation in der finsteren Ecke seines Kopfes zu halten, kostete ihn fast alles an Willen, den er aufbringen konnte – fast übermächtig stark schienen sich die Bilder gegen die Tür zu stemmen, hinter der er sie unter Verschluss hielt.
 

Ein leises Räuspern schließlich beendete diesen stummen Zweikampf, den Shinichi mit sich selbst führte. Neben der Tür stand James Black, fast unsichtbar wie ein Schatten, schaute ihn ernst an.
 

„He’s not doing well.“
 

Shinichi schaute ihn kurz aus dem Augenwinkel heraus an, schluckte nur hart. Black sah ihn an, bemerkte trotz des dämmrigen Lichts im Zimmer die Blässe im Gesicht seines Freundes.

Er konnte nur ahnen, wie nahe ihm das wirklich ging.

„I know.“

Der junge Superintendent sprach leise, um zu verbergen, wie nahe ihm das wirklich ging.

„I’ve made the experience myself, as you might remember.“

Ein leicht bitterer Ton war in seine Stimme getreten.

„Shiho said, there’s nothing that could be done for him. No remedy, no painkillers, there’s already too much damage done. He’ll die today, a very ardous, a very painful death… so why on earth should he do well…”
 

Er drehte sich nicht zu Black um, als er nun zu Jenna an das Bett trat, leise und kontrolliert durchatmete. Jenna schaute auf, als sie ihn hinter sich hörte, stand auf und machte ihm Platz.
 

Shinichi jedoch machte noch keine Anstalten, sich zu setzen. Brady hatte seine Augen einen Spalt geöffnet, schaute ihn an und schluckte trocken.
 

„I want to talk to him alone.“
 

Während Jenna der Bitte ihres Partners ohne Widerworte Folge leistete und in Richtung Tür ging, schaute James Black ihn ernst an.

„I think…“

„No.“

Shinichi schüttelte den Kopf.

„Just no. No discussion.“

Mehr sagte er nicht, zwang den alten FBI Agent durch puren Starrsinn und mit unbeugsamem Blick durch die Tür nach draußen.

Er würde hier niemand anderen dulden.
 

Dann drehte er sich um, ließ sich neben Brady auf den Stuhl sinken. Der Student hatte seine Augen geöffnet, schaute ihn an, machte dann Anstalten, nach dem Glas Wasser zu greifen, das neben ihm auf einem kleinen Tischchen stand. Shinichi reichte ihm sein Wasserglas, half ihm, es an die Lippen zu setzen, weil Bradys Hände so stark zitterten, dass er den Inhalt des Glases fast verschüttete. Als er fertig war, nahm er es ihm wieder ab, stellte es sachte ab.
 

„You know about your state, Eduard? Your… illness, and your… prognosis?“
 

Er fiel mit der Tür ins Haus.

Shinichi hatte lange überlegt, auf dem Weg vom Treppenhaus hierher und geschlagene fünf Minuten vor der Tür, wie er ihr Gespräch eröffnen sollte – der direkte Weg schien ihm am sinnvollsten. Er wollte mit vollkommen offenen Karten spielen.

„I was poisoned.“

„You were.“

Shinichi nickte langsam.

„The poision has mainly two different symptoms. The halloziongenic component, which you have already encountered, as well als the component which is directly affecting your organic system. The shivering, the feeling of unbearable heat, the spasms and …“

„You don’t have to explain to me how a drug works, Superintendent.“

Brady lächelte angestrengt.

„I was addicted for years.“
 

Shinichi seufzte, schaute ihn an.

„This is not like any other drug you might have been exposed to, Eduard. It was designed to fulfil only two functions – to torture, in order to press people into confessing everything by exposing them to their worst fears and unbearable pain - and to kill.”

Er schluckte hart.

„This was it. It was not made to gain profit. And as there’s no one here to use it in order to make you talk… the only other reason why they applied it to you is therefore…“

Shinichi brach ab, als Eduards leere Augen auf sich ruhen sah – der Mann schien auf einmal wie erstarrt, als ihm aufging, was Shinichi ihm klarzumachen versuchte.
 

„It’s going to kill me.“
 

Shinichi atmete kaum, als er nickte.

„You were given an overdose. Within the next hours, the drug’s effects and those of its withdrawal will…“
 

Er konnte zusehen, wie der junge Mann vor ihm in sein Kissen sank, seine Augen starr und glasig wurden, als Tränen sich in ihnen sammelten.
 

„I feared it. I mean, I guessed as much. He told me that they’d no longer need me…“
 

Er zuckte zusammen, als sich ihm eine ganz andere Frage aufdrängte.
 

„Meredith!“

Er schaute Shinichi nervös an, wollte sich aufrappeln, irgendwie aufstehen.

„They took Meredith! She…“

Eduard brach ab, als er Shinichis Blick auf sich spürte, hielt inne bei seinen ohnehin fruchtlosen Bemühungen, das Bett zu verlassen.

„Meredith is in hospital. We found her this morning. She was hurt, but under these circumstances, she’s doing fine.“

„Circumstances… what d’you mean with that?“

„She… was hurt. As I just told you.“, erklärte Shinichi zögernd.

„But there’s really no need to worry. She’ll make a full recovery.“

„Good… that is… good news… at last.“
 

Shinichi schaute ihn an – konnte förmlich sehen wie er abdriftete in Erinnerungen an seine Freundin. Er biss sich auf die Lippen, kurz. Er hätte ihm die Erinnerungen an seine Liebste gern gegönnt – wohl aber wusste er, dass ihnen die Zeit davon lief. Er kannte die Zeichen, wenn er sie sah, und der Tropfen kalten Schweißes, der Brady über die Schläfe in seinen Dreitagebart rann, war ein beredter Bote des Ereignisses, das bald folgen würde.
 

„You wanted to talk to me about those who did this to you…?“, fing er vorsichtig an und schreckte damit Brady wieder aus seinen Gedanken hoch..

„I’d love to talk to her. Please…“

„With whom? Meredith?“

Shinichi schaute ihn stirnrunzelnd an.

„Yeah.“

Der junge Mann schaute ihn bittend an.

„Yes. Please. It’ll be so… relieving to hear her voice and I want to explain…“

Shinichi schluckte hart.

„Eduard – I hate having to say that, but we don’t have much time to talk. In fact, it’s rather limited…“

„I know. Because I gonna die.“

„No. That means, that’s not the only reason.“, seufzte Shinichi, blickte kurz an die Decke.

„You remember what you experienced, just before? The pictures you saw? Meredith, being hurt, dying…“

Der junge Maler schaute ihn bestürzt an, in seinen Augen die unausgesprochene Frage, woher er das wusste. Shinichi seufzte leise.
 

„You told us. You were hallucinating, Eduard – and these hallucinations appear frequently, they repeat themselves, interchanging with these clear moments. The next one can’t be far away and I don’t know whether you’ll be in any condition to talk to me about those people afterwards…”

Brady schaute ihn fragend an, stutzte, als er das bittere Lächeln auf Shinichis Lippen erblühen sah.
 

„How would you know that?“
 

Shinichi schüttelte den Kopf. Es widerstrebte ihm, mit dem Mann über seine Vergangenheit zu reden.
 

Andererseits… er stirbt in den nächsten Stunden. Wem soll er noch was erzählen…
 

Er räusperte sich.

„Because I was treated the same way as you, five years ago – with one difference. They wanted to get me into talking. I know the man who poisoned you.“

Shinichi beugte sich nach vorn, hielt dem entsetzen Blick des Mannes stand, legte eine Schärfe und Ernsthaftigkeit in seine Stimme, die zustandezubringen er unter den gegebenen Umständen nicht vermutet hätte.
 

„Oh, yeah. I know him so well. This man. A voice like ice, shattering on the floor. The disgusting smell of those cigarettes which he likes to chain-smoke. The almost silvery, blonde hair, the black clothes. And above all, this laughter.“

Er hielt inne, kurz.

„The very special kind of laughter that tells you that you’ve lost before the game has even begun. That tells you that he knows no mercy. He wants to see you suffer, he wants to see you lying shattered on the floor, smashed like a worm. And then – he would let you live. Just to watch how you torture yourself. He plays with you a cat-and-mouse-game; and someday he’d come back and finish what he has begun. Without hurry, but following a detailed plan with determined precision. And she’d be there, too; everyone who has seen the butterfly batting its wings, knows what’ll gonna happen next. Just a word of warning – in our culture, the butterfly is a herald that comes from the afterworld.“
 

Shinichi seufzte – erst jetzt richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Gegenüber.

„Now you see, Eduard, I know your demons very well – or rather you were as unlucky as to encounter mine. And I know this man’s not done with me, and I bet, you know that, too. You remember the issue with the mouse, I just talked about.”
 

Eddie starrte ihn an, keuchte. Seine Augen waren weit aufgerissen und voller Entsetzen.

Shinichi beugte sich nach vorn.
 

„They’re just the same. They wanted to kill Meredith and the’ve done the first step to kill you, you know that. And they will go on killing, if we don’t stop them. So, please, Eduard, talk to me, as long as you’re still able to! I beg you.”

Der junge Maler sah ihn an, und Shinichi konnte sehen, wie ihn die Erinnerung an die letzten Tage einholte.

Und die Angst.
 

„Probably this ist he last time I can think clearly, you say?”, murmelte Brady tonlos, schien schon wieder abzudriften.

„If that’s indeed true, I have to talk to Meredith. I must tell her…”

Shinichi stöhnte auf.

„Don’t you listen…“

„I can’t! You don’t understand...!“

„Oh, I bet I do…“, murrte Shinichi tonlos, schaute seinen Gegenüber nur matt an, wusste, dass er ihm den Wunsch wohl nicht würde abschlagen können, auch wenn alles in ihm aufschrie bei dem Gedanken, diese Gelegenheit aufs Spiel zu setzen.

Eben, weil er verstand.

„I- I just can’t! Not before I haven’t talked to her. I love her. I have to…! If this is my last chance, I…“

Shinichi ließ den Kopf in den Nacken sinken, merkte, wie es hinter seiner Stirn zu pochen anfing. Und er merkte, wie er weich wurde, weil Brady die Stelle berührte, die momentan seine Achillesferse war.

Sein flehender Apell klang in seinen Ohren nach. Dann ließ er seinen Kopf nach vorne sinken, seufzte tief.
 

„If I called the hospital and get her on the phone for a couple of minutes, could you then, please, tell me everything you know! Eduard, this is important, there are lives threatened, and your knowledge…“

“I know.”

Eduards Stimme klang heiser.

„I know whom he’s after, and you know as well. I already drew her…“

Der junge Maler schaute Shinichi mit einem Blick an, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
 

„But you must understand… I’ve got to say goodbye…“
 

Shinichi schaute ihn an.

„Five minutes.“
 

Dann zückte er sein Handy, wählte die Nummer des Krankenhauses und machte das Unmögliche möglich. Sie hatten Glück – Meredith war gerade von ihrer Operation aufgewacht. Er mochte sich nicht vorstellen, wie das Mädchen nun im Bett saß, und ihren Freund am Telefon hörte, wie er sich von ihr verabschiedete.
 

Und um davon möglichst wenig mitzubekommen und auch um dem jungen Mann seine Ruhe zu lassen, in dieser hochemotionalen Situation, ging er.
 

Wartend stand er jetzt vor der Tür, massierte sich die Schläfen, behielt die Uhr im Auge und ignorierte die fragenden Blicke Blacks und Jennas – und schätzte sich glücklich, dass Montgomery momentan nirgendwo in der Nähe war. Der Mann hätte ihm die Hölle heiß gemacht, auch nur eine Minute ihrer kostbaren Zeit zu verplempern. Und es waren mehr als fünf Minuten. Shinichi unterdrückte ein Stöhnen, spürte nur, wie ein Schweißtropfen langsam seinen Nacken hinunterprickelte.
 

Als die Stimme Bradys erstarb und er die Tür wieder öffnete, lag sein Handy auf dem Nachttisch. Brady war blass, sah ihn nicht an, als er eintrat, starrte auf seine Finger, die er in die Bettdecke gekrallt hatte, atmete immer noch heftig. Rote Ränder säumten seine glänzenden Augen, verliefen sich auf seinen Wangen. Shinichi schluckte, nahm sein Handy, setzte sich langsam.
 

„Well, know. I don’t want to push, but we really should…?“
 

Und ein Blick in seine Augen sagte ihm alles.
 

Immer neue Tränen rannen über Eduards Wangen – und Shinichi wusste nicht, was er sagen sollte.

„It was dreadful…“, wisperte er erstickt.

Shinichi schaute ihn nachdenklich an, überlegte lange, ehe er sprach.

„So you said goodbye?“

„No.“

Eduard starrte auf seine Bettdecke, schüttelte den Kopf.

„She cried that much. She was so relieved to hear my voice. How could I have told her…“
 

Shinichi schluckte langsam, lehnte sich zurück.

„… the truth? Simple enough. Just by saying it.“

Seine Stimme klang schärfer, als er es beabsichtigt hatte. Eduard war zusammengezuckt, starrte ihn aus glasigen Augen an.

Der junge Detektiv biss sich kurz auf die Lippen.
 

Kudô, reiß dich zusammen. Das ist nicht dein Leben.

Nicht deine Entscheidung.

Du musst ihm das Leben nicht noch mehr zur Hölle machen, als es das ohnehin schon ist… und wenn er es für besser hält, dann hast du das nicht anzuzweifeln.
 

„What?“

Die heisere Stimme des Malers riss ihn aus seinen Gedanken. Zweifel und Schmerz lagen in seinen Augen, bohrten sich tief in Shinichis Blick.

Der junge Superintendent schüttelte den Kopf.

„Forget about it. It was your decision and if you think things are better handled that way...“
 

Er versuchte ein beschwichtigendes Lächeln, dann holte er das Diktiergerät, stellte es auf das Beistelltischchen und schaltete es ein.
 

„I know how you feel.”

Er holte tief Luft.

„But in your and Meredith’s best interests, please get a grip now. We have no time to waste.“

Er merkte, wie eine gewisse Schärfe zurückkehrte.

„I might sound harsh, but you can’t change things that have already happened. What you can do, though, is take revenge and change the future, by helping me.”
 

Während seiner Rede schauten seine Augen an seinem Gegenüber vorbei – fokussierten ihn nun, ließen ihm keine Chance mehr, ihm zu entkommen. Seine Geduld war nun aufgebraucht.
 

Ich hab heute deiner Meredith das Leben gerettet. Nun hilf mir verdammt nochmal, Ran zu retten…!
 

Eduard starrte ihn an – offenbar hatte der laute, bestimmte Tonfall ihn aufgeschreckt.
 

„They told us, we were about to make a synthesis of the arts. That much they promised us. Mr. Kurosawa and his partner, that woman. I called her Madame Butterfly, because of her tattoo. You already mentioned it.”

Eduards Stimme zitterte leicht.

Shinichi hingegen merkte, wie ein unangenehmer Schauer ihm über den Rücken lief.

Er hätte nicht gedacht, dass er so dreist wäre, seinen wirklichen Namen zu verwenden, nachdem er ihre Identitäten hatte auffliegen lassen.
 

Gin…

Was planst du…
 

„She picked us up at university, and acquainted us to her partner. We really thought we’d make art. Meredith thought this until the day before yesterday. I know… for about over a week what was actually going on. Since I went to him with Ayako and saw how he murdered her, right in front of my eyes. He’s after you, you know that much. And the last victim is going to be your girlfriend. Her picture is not finished, but I guess, they don’t care about that any longer. The dress is ready, I guess, that’s all that matters.”
 

Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. Shinichi starrte ihn an, merkte, wie sich sein Kopfschmerz intensivierte.

„A white dress?“

„A white dress, yeah.“

Brady nickte.

„Meredith’s masterpiece. A wedding dress. Originally, she made it for…“

Er brach ab, schüttelte den Kopf.

„A white dress. For your girlfriend. And their second hideout is…“
 

Dann schnappte er nach Luft, schrie auf, kurz, starrte an die Decke, seine Augen vor Angst weit aufgerissen. Er presste seine Fäuste auf seinen Brustkorb, keuchte. Shinichi schluckte, war aufgesprungen, fühlte nun seinen Puls an seiner Halsschlagader, merkte, wie ihm ebenfalls der Schweiß ausbrach.
 

Ein Krampfanfall.
 

Brady hustete erstickt, bekam kaum Luft; Shinichi packte ihn an Schulter und Hüfte, drehte ihn auf die Seite, was die relativ harte Liege etwas erleichterte. Aus Eduards Mundwinkel rann ein feines, rotes Rinnsal; seine Hände waren immer noch an seinen Brustkorb gepresst, seine Augen vor Schmerz zusammengekniffen.
 

„Where’s their hideout, Eduard…?“

Shinichi schluckte, hasste sich dafür, dass er auf seiner Frage beharren musste.

„Please! Tell me where it is…!“

Shinichis Kopf befand sich so dicht an dem von Eduard, dass er dessen heißen Atem auf seinem Gesicht spüren konnte.
 

„Please…“
 

Doch er wusste, es war zu spät.

Eduard lag bewegungslos in seinem Bett, atmete stockend ein und aus, sein Blick starr und unfokussiert.
 

„Meredith.“
 

In dem Moment ging die Tür hinter ihm auf. Herein trat Montgomery, dicht gefolgt von Jenna.

„What’s up? Do we know…?“

Shinichi schüttelte den Kopf, ohne den Blick von Brady abzuwenden.
 

„He’s gone.“

Montgomery trat neben ihn, ließ das Bild kurz auf sich wirken.

„Than you’ve got to…“

„Forget it.“

Shinichi stand auf.

„I’ll never…“
 

Er beendete seinen Satz nicht – er ging einfach.
 

Allein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben! Bitte entschuldigt die lange Wartezeit... momentan ist mal wieder viel los hier (was ja prinzipiell nicht schlecht ist)... deshalb kann es sein, dass die Kapitel ein wenig dauern. Seid aber versichert, dass ich sicherlich nicht abbreche – ich mach keine halben Sachen. Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen, bis zum nächsten Mal! Über Kommentare freue ich mich immer, auch über konstruktive Kritik.

Beste Grüße,

Eure Leira Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Leylis
2017-02-08T14:33:51+00:00 08.02.2017 15:33
Achja Eduard... eigentlich hatte ich ihn abgeschrieben, seit er das Mädchen umgebracht hat. Konnte mir seitdem nicht vorstellen, dass er aus der Sache lebend raus kommt. Nun lebt er tatsächlich immer noch, aber wohl nicht mehr lange und durch diese tragische Verzögerung tut er mir nun doch Leid...

Außerdem das Klischee eines Zeugen schlechthin. Wenn er endlich redet, wird er in dem Moment unterbrochen, da es interessant wird... >_<
Mal schauen, wie Shinichi nun am Ball bleibt. Ob er doch noch irgendwas aus den Blumenhinweisen raussehen kann oder ob Eddie vllt nochmal zu sich kommt... so ganz kurz für ein, zwei Worte ohne große Vorrede...?

Allgemein fand ich dieses Kapitel übrigens eher unspektakulär... es ist aber natürlich nötig, um einiges zusammen zu bringen und anderes vorzubereiten... btw, ich seh da immer noch schwarz, was den Flughafen anbelangt... jetzt erst recht.
Von:  Reshin
2016-12-15T08:14:57+00:00 15.12.2016 09:14
Armer Shinichi ;(
Und soo klar, genau in dem Moment wo er wichtige Informationen sagen will, kommen die Krämpfe..
Hätt mir gedacht das er die Info vielleicht gleich einfach so rauswirft! Adresse xy. Dauert ja nur einen Atemzug lang. Danach hätte er das ganze andere Besprechen können... ach ach ach :(
finds auch schade, dass es heißt man kann ihm nicht mehr helfen. Ich denke, vielleicht in ner Intensivstation in einer Klinik oder so.. T_T ich will einfach nicht, dass er stirbt!
Scheinbar war nach diesem Kapitel wirklich eine lange warte Zeit. Typischer Kliffhänger, was? ;) Freut mich aber, dass du weiterschreibst :) Wäre sonst wirklich wirklich schade!
Also: Nur weiter so! Fait~o! ;)
Von: abgemeldet
2016-11-05T20:01:43+00:00 05.11.2016 21:01
Wann kommt das nächste Kapitel? Lass mich nicht hängen T.T ... Es ist wirklich schwer immer so lange zu warten... ich will keinen Druck machen, stress dich nicht, aber schreib doch bitte wann voraussichtlich das nächste Kapitel rauskommt.
evit
Von:  Julep7
2016-11-01T18:37:36+00:00 01.11.2016 19:37
Hallo Leira,

es war nicht von mir beabsichtigt mich so lange nicht zu melden, aber so ist es nunmal gelaufen.
Ich hoffe du bist wohlauf! ^^

Bei den ersten beiden Sätzen dachte ich zuerst es geht um Brady, nur um kurz danach festzustellen, dass es über Shinichi war. Also hab ich den Anfang nochmal gelesen um mich zu vergewissern. hehe

Das Telefongespräch von Shinichi und Ran war wieder mal traurig.
Was ich nicht ganz nachvollziehen kann: Wenn Shinichi ein "saudummes Gefühl bei der Sache" hat, warum bläst er das Ganze dann nicht ab? Klar will er Ran in Sicherheit wiegen, aber wenn er schon fühlt, dass es ein Fehler ist sie in den Flieger zu setzen, dann soll er ihr das auch direkt so sagen. Oder hab ich das falsch interpretiert? Ist natürlich auch möglich.

Shinichi scheint doch sehr entzweigerissen in diesem Kapitel zu sein und auch etwas egozentrisch.
Er selbst möchte eine Stunde Zeit haben um sich von Ran verabschieden zu können und bei Brady macht er aber Druck. Ich kann es ja verstehen, dass er Brady sogleich ausfragen möchte, da dieser womöglich nicht mehr lange bei vollem Bewusstsein sein wird. Allerdings sollte gerade er verstehen warum Brady auf diesen Anruf besteht. Ich fand es gut, dass er Brady diesen Anruf gewähren möchte und finde du hast das sehr gut beschrieben, wie hin- und hergerissen er in dem Moment ist.
Auf was ich eigentlich hinauswollte: Wenn Shinichi wirklich die Stunde (oder sogar länger) weg gewesen wäre, hätte er womöglich gar nicht mehr mit Brady sprechen können - wäre er wirklich dazu bereit gewesen dieses Risiko einzugehen - er, mit seiner Moral für das Gute?

Trotz dieser und anderer Kleinigkeiten fand ich das Kapitel sehr gut.
Es freut mich zu hören, dass du nicht vorhast abzubrechen, sondern es ein Ende des Fanfics geben wird. :)

Ganz liebe Grüße
Julep

Von:  Diracdet
2016-09-25T21:41:23+00:00 25.09.2016 23:41
Hallo Leira,

oh je... ich bin wieder richtig spät. Es tut mir wirklich Leid, aber... ich wurde abgehalten, nothing more to say on that one.

Zum Kapitel. Ironisch, diesmal gefielen mir die meisten Charaktere in ihrer Position wieder deutlich besser als letztes Mal. Insbesondere Montgomery.
Und das wird wohl gleich am Anfang deutlich. Was soll er anderes Shinichi erlauben. Der einzige Zeuge (solange Meredith nicht aufwacht) für den Fall, der auch nur mit ihm reden will, stirbt gerade und Shinichi hätte gerne ne Stunde um sich zu verabschieden – wie wir wissen von einer Person, die er erwartet, in zwei Tagen wieder zu sehen. Natürlich, es ist wiedermal ein gebrochenes Versprechen Shinichi's, aber ganz ehrlich, da war er ja auch wieder so voreilig, sich während des Falles festzulegen auf eine weitere unbedachte Aussage.
Ich bleibe übrigens dabei, mit Akai vor ihrer Tür wäre Ran sicherer in London als so. Man stelle sich vor, Gin könnte ne Bombe reinschmuggeln und würde vom Boden aus Shinichi drohen. 12 Stunden Flugzeit ohne eine Chance für ihn einzugreifen!
Jedenfalls, Montgomerys „Sturheit“, wenn man so will, fand ich hier sehr passend und angebracht. Aber eben auch konträr zu seinem 'I believe everything you say!' vom letzten Mal. Es wirkte wesentlich abgeklärter.

Das gleiche dachte ich bei Montgomery, als Black auftauchte. Nebenbei, da hast du aber einige englische Sprüche ausgegraben bei ihm, I'm impressed!
Vielleicht bereut er jetzt schon, ihn eingestellt zu haben, wenn Shinichi hinter seinem Rücken die Nummer abzieht. Und letztlich wird das ja nicht durch 'Ich hatte aber recht mit der Organisation' geklärt. Hier wird auf fundamentaler Ebene das Vertrauensverhältnis Mitarbeiter Vorgesetzter verletzt, und zwar vom Mitarbeiter. Wenn ich es realistisch vermuten würde, sollte alles gut ausgehen (von jetzt an), würde Shinici vermutlich noch nen Orden oder ähnliches für die Fallaufklärung bekommen und man sich dann hinter geschlossenen Türen einigen, wie man die Zusammenarbeit beendet. Es ist nämlich nicht tragbar so. Und, sicher von dir so gewollt, es erinnert total an seine Alleingänge früher. Er kann einfach nicht kooperieren. Und darum ist Montgomerys Abwinken nachher so verständlich für mich. Lass ihn den Fall beenden, danach wird eh Schluss sein mit Holmes' Karriere bei New Scotland Yard. Und vielleicht auch Montgomery's...

Da ist noch ein Punkt, mit Shinichi... soll ich es das Hamlet-Gen in ihm nennen?
„Ich… ich hab einfach kein gutes Gefühl bei der Sache.“
Wer hat denn so auf diesem Flug bestanden? Gegen Vorbehalte so ziemlich aller anderen? Und überhaupt, soll das bedeuten, nur wenn du dabei ist, ist es sicher, ohne dich ist es plötzlich ne 'blöde' Idee?
Und im Gegenkontext kurz danach:
„And someone… who’d be able to protect my loved ones.“
Vertraust du Black und Akai oder nicht? Nochmal, Ran wurde verletzt, als du dabei warst! Ich weiß halt nicht, da Hamlet so ein großes Thema in dieser Geschichte ist, ob du ihn bewusst so einsetzt, aber er widerspricht sich doch hier selbst, oder bin ich nur so verbohrt darin?
Sein anderes Argument ist zumindest sinnvoll:
„The case concerning the Black Organization was always in the hands of the FBI. For years. You know my file, don’t you?“ Stimmt. Auch wenn das die Frage aufwirft, welchen Rechtsanspruch das FBI auf britischen Territorium hat. Aber zumindest ist es richtig, dass Shinichi bei NSY nicht an diesem Fall arbeitete. Und dass Montgomery auf Nachfrage nicht an diese Verwicklung glaubte.

Zu Ran kurz. Bezogen auf meine Kritik vorher spricht dieser Dialog ja Bände:
„Du ahnst, warum ich anrufe…“
„Du wirst es nicht schaffen, uns zum Flughafen zu bringen.“
Im Prinzip sollte Shinichi aufhören, Versprechen zu geben, weil die Realität sie ihn nicht halten lässt. Dass selbst Ran das schon klar wird, macht einen eher nachdenklich, was es noch braucht, damit er seine eigenen Grenzen mal anerkennt. Und wie gesagt, da kommt wieder der Punkt rein, dass er sich auf eine Variante versteift hat, die dann daran scheitern könnte, weil er nicht dabei ist, weil er einen Job hat...

Ansonsten gefällt mir das Gespräch zwischen den beiden sehr gut, auch wenn es bitter traurig ist. Ran meint die aufmunternden Worte sicher ernsthaft. Zumindest scheint sie es auch so rational zu sehen, die Wichtigkeit von Bradys Aussage anzuerkennen – immerhin würde Shinichi ihr wahrscheinlich nicht nach Japan folgen, wenn Gin und Chianti diesmal entkämen. Auch dass es halt am Telefon ist und damit wiedermal keine ordentliche Verabschiedung, dass es ein wenig sich wie eine Wand anfühlt, auf die die Realität hat sie da krachen lassen, das alles kommt wirklich gut rüber. Definitiv eine der besten Szenen der Geschichte.

Und dann kommt dieser düsterste Moment in Shinichis Gedanken:
'Wo wirst du die Prioritäten setzen, wenn es hart auf hart kommt, Shuichi?
Wenn sie euch angreifen… und sie es auch auf Shiho abgesehen haben.'
Oh je. Puuh, da lässt du ihn aber einen wirklich, wirklich dunklen Gedankengang hinab gehen. Es gäbe da zwei (gekoppelte) Fragen an unseren Detektiven. Wenn die Situation umgekehrt wäre, Akai im Dienst gebunden, und du mit Ran und Shiho auf dem Weg zum Flughafen, dürfte er dann dieselbe Frage an dich stellen; wen würdest du im Zweifelsfall schützen, Shiho oder Ran? Und die zweite Frage, dass du überhaupt diese hypothetische Frage im Kopf formulierst, Shinichi, bedeutet das, dass du schon wüsstest, zuerst Ran zu schützen und Shiho eiskalt fallen zu lassen?
Ich musste wirklich schlucken, als ich den Gedanken las, Leira. Er ist unglaublich egoistisch aus meiner Sicht. Um nicht zu sagen, verstörend in der Anschuldigung und ihrer rückwirkenden Aussage über ihn.

Zurück zu Brady. Die Szene fand ich wieder gut gelungen. Wie schon gesagt, das Argument, warum Shinichi mit ihm reden sollte, ist sehr sinnvoll. Er kennt die Droge und weiß, in etwa, wie sich Brady fühlt dabei. Und es spielt sich auch ziemlich realistisch aus – so weit ich das als Nicht-Junie einschätzen kann. ;)
„Eduard – I hate having to say that, but we don’t have much time to talk. In fact, it’s rather limited…“
Ich musste an der Stelle mehr ironisch schmunzeln, dass Shinichi hier den Zeitfaktor anerkennt, aber bei sich ne Stunde rausschlagen wollte. Und ein kleiner Tipp bezüglich Englisch: „I hate to break it to you...“ wäre als Redewendung hier vielleicht noch etwas besser geeignet.

Am besten in der Diskussion ist sicher die Beschreibung Shinichis von Gin und Chianti. Nicht nur, weil du beide, meiner Meinung nach, gut getroffen hast. Ich denke, im Kontext der Droge hatte Brady auch einiges an Halluzinationen von den beiden, so dass sich ihre Charakteristika nur noch stärker eingeprägt haben und eher wie dämonische Schatten in seinem Unterbewusstsein lauern. Shinichi spielt mit diesem malträtierten Unterbewusstsein in der Szene, würde ich sagen. Gefällt mir, auch wenn es zynisch ist.

Ja, ich geb's zu, auch die Reaktion auf Bradys Telefonwunsch ließ mich schmunzeln. Es ist genau der Spiegel, den Shinichi verdient – mit dem bösen Ende, dass ihm Brady eben nicht erzählen kann, was er wusste. Ob es Shinichi im Hinterkopf behält, wer weiß... Aber umgekehrt, hätte es funktioniert, sich zu verabschieden und das neue Versteck zu verraten, hätte er es vermutlich jedem unter die Nase gerieben, dass er einmal recht hatte! Nicht immer geht alles schief, aber wer ein offenes Risiko eingeht, darf sich nachher auch nicht beschweren, wenn es schief geht. Er war auf der anderen Seite einer entsprechenden Diskussion, sein Wunsch wurde, für höhere Ziel abgewürgt. Er hat es durchgehen lassen und... es hätte klappen können, hat es aber nicht.
Viel Glück mit der weiteren Suche, Shinichi!

Das Ende... war so richtig fies von dir!!! Was auch sonst, so einen Cliffhanger kann man ja gar nicht einfach vorbei ziehen lassen, oder? ;)
Nur muss ich gestehen, Shinichis letzten Satz „I'll never...“ verstehe ich ehrlich nicht, was er sagen wollte. Hm... muss ich wohl nochmal warten.

In jedem Fall doch ein gutes Kapitel, auch wenn Shinichi mal wieder zu sehr... Shinichi-Hamlet war für meinen Geschmack.

Bis zum nächsten Mal!
Liebe Grüße,
Diracdet
Von:  Aleandra
2016-09-12T11:48:19+00:00 12.09.2016 13:48
Wahnsinn das wird ja immer spannender. Musste auch teilweise weinen (zum Glück sieht das keiner). Muss mich meinen Vorrednern anschließen =D mach weiter so! Bin schon gespannt wie es weiter geht. Du triffst die Charakter der Personen echt super, besonders Shinichi/Ran. Ganz liebe Grüße =)
Von: abgemeldet
2016-09-10T07:20:50+00:00 10.09.2016 09:20
Aaaahhhhhh
Cliffhanger!
How could you!
Das Kapitel ist wirklich super, für sowas lohnt sich die Wartezeit! Aber hey, ohne wär's noch besser;)
Ich will jetzt nicht ewig aufzählen was alles perfekt war, dann könnte ich gleich die Geschichte kopieren... Bis zum nächsten Kapitel, ich warte (hoffentlich nicht wieder so lange)
Von:  Sunah
2016-09-08T21:53:38+00:00 08.09.2016 23:53
................holy shit o.o *taschentuch greif* Ich fand ja schon immer, das so ein Tod eins der grausamsten ist, wenn man weiß das man definitiv jeden Moment stirb.
Wäre das ein Film würde ich es immer-und-immer-und-immer wieder gucken, so 2 Wochen lang und damit jeden nerven. Mir fallen garkeine Worte ein, wie gut mir dieses Kapitel gefällt.
Einer meiner Lieblingsstellen, James Black und die Zurechtweisung, das war echt weniger eine Rechtfertigung von Shinichis Seite, warum er das FBI verständigt hat, sondern eine Zurechtweisung, was ich top fand, weil er mit dieser Aktion zwar nicht den Regel entsprechend ging aber das Richtige tat und dem konnte Montgomery nun mal nicht widersprechen. Nächste Lieblingsstelle Ran/Shinichi Telefonat, ohboy......puuh, ja...alles passt einfach.

Egal wie lang man wartet, bei dir lohnt es sich. Nur mach es bitte nicht wie BBC Sherlock >.<

P.S Am Anfang des Kapitels dachte ich , das es aus Bradys Sicht erzählt wird, was ja auch gepasst hätte.






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