Die Fünf Schwarze Vampire - Helden, Anführer und Dunkle Kreaturen von Aranduriel ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 - Liebe ---------------------------- “Nein!” „Bitte!“ „Ich sagte nein!“ “Komm schon Cyel, wir bleiben auch höchstens ein paar Jahre dort. Ich will da unbedingt hin. Die Menschen in der Zukunft würden sogar morden, um an unserer Stelle zu sein.“ „Ja, alle Menschen ausgenommen. Die würden morden um da nicht hin zu gehen.“ Schon seit Monaten ging das zwischen den beiden so. Leuna versuchte Cyel zu überreden, aber der nun schon seit Jahrtausenden inoffizielle Anführer der magischen Wesen blieb stur. Cecil, Ashia und Lynx schauten wie immer gelangweilt zu. „Bitte Cyel, ich mach auch alles.“ Cyel seufzte. Wieso gab sie auch nicht auf. Normalerweise widersprach ihm niemand, weil seine Entscheidungen sowieso immer richtig waren. Aber heute war seine beste Freundin wohl eine Ausnahme. „Wir können da nicht hin Leuna. Es könnte leicht passieren, dass uns etwas ausrutscht was die ganze Zukunft verändern könnte. Wir sind noch viel zu tief in der Vergangenheit.“ „So tief nun wieder auch nicht. Schon in ungefähr 2000 Jahren wird Hogwarts gegründet.“ Cyel rollte mit den Augen. „Ja, aber tief genug um alles zu verändern. Es ist alles andere als klug, jetzt zu der Krönungsfeier von Ramses II. zu gehen. Wenn man uns erkennt, was man nicht sollte, könnte das schlecht ausgehen. Entscheidungen könnten anders gemacht werden und die Schicksale von den Ländern könnten anders ausgehen. England könnte vielleicht nicht gegründet werden oder Hogwarts nie entstehen.“ Cecil hatte genug. Langsam gingen ihm diese Streitereien mächtig auf die Nerven. „Wisst ihr, dieses Streit ist lächerlich. Cyel, wenn etwas schief läuft können wir einfach in der Zukunft das Gedächtnis von den Menschen soweit ändern, dass alles so läuft wie es soll. Und Leuna, du wirst dich zurück halten. Keine Autogramme oder Rumschnüffeleien. Klar soweit?“ Missmutig nickten die beiden Vampire. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ „Nein Cyel, wir gehen nicht durch den Elbenwald. Das ist Zeitverschwendung,“ kam es genervt von Lynx. „Doch, Leuna hat bekommen was sie will. Jetzt bin ich dran.“ „Wieso muss du eigentlich mindestens zweimal die Woche in den Elbenwald gehen? Hol Ylvie doch einfach zu dir.“ „Nein, sie will nicht von ihrem Volk getrennt leben.“ Ashia seufzte. Cyel und Ylvie. Das war so ein Thema für sich. Seit dem ersten Treffen der beiden waren nun über 7000 Jahre vergangen. Danach hatten sie sich ungefähr 2000 Jahre lang nicht gesehen. Doch dann, durch einen Zufall waren sie sich in China begegnet. Was genau damals passiert war, wussten die Geschwister des großen Vampirs nicht genau. Nur das die beiden seitdem ein Paar waren. Sie hatten sogar vor 3000 Jahren eine Bluthochzeit gehabt, und sich mit Blut und Seele verbunden. Ein heiliges Ritual. Seitdem war Cyel oft in dem Elbenwald zu treffen, welcher in den tiefsten Wäldern Europas lag. Ein Ort, welcher selbst in Jahrtausenden noch immer ein Wald sein würde, wie sie sicher wussten. „Gut. Wir gehen einfach nach Ägypten und schauen uns dort um. Währenddessen kannst du einfach mal bei Ylvie vorbei schauen. Seid ihr beide jetzt zufrieden?“ Bevor Lynx auch nur etwas erwidern konnte, war Cyel schon mit einem ‚danke Ashia’ verschwunden. Kopfschüttelnd schaute Lynx ihm nach. „Wenn die anderen Rassen nur wüssten, was für eine Hitzkopf ihr Anführer manchmal sein kann.“ Leuna lächelte frech. „Sagt ja auch genau der Richtige.“ Als Antwort bekam sie einen beleidigten Blick von ihrem Gefährten. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Als Cyel das Dorf der Elben betrat, schlug ihm eine kalte Stimmung entgegen. Das fröhliche Volk war leise, und fast alle Elben hatten sich in ihre Häuser zurückgezogen. Das mächtige Wesen runzelte die Stirn. Sein ganzes Leben lang hatte er nicht gesehen, dass die Elben so betrübt waren. Was war nur passiert? Mit eiligen Schritten ging er zu der Hütte von Ylvie zu. Sie konnte ihm seine Fragen wahrscheinlich beantworten. Doch das was er in ihrem Haus vorfand, schockte ihn nun doch. Seine Gefährtin lag auf ihrem Bett und weinte. Ihre Augen waren rot und unaufhaltsam flossen Tränen ihre Wangen herab. Er hatte sie noch nie so gesehen. Das einzige Mal wo sie Tränen vergossen hatte war der Tag gewesen, an dem er ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte. Doch damals war es vor Freude gewesen. „Ylvie?“ Ihr Kopf rückte hoch und ihre blauen verheulten Augen schauten in seine grünen Seen. Mit einem neuen Weinkrampf klammerte sie sich an ihn und weinte weiter. „Shh, Ylvie. Was ist passiert?“ Sie brauchte ein paar Minuten, bis sie sich soweit beruhigt hatte, um sprechen zu können. „Sunna ist tot,“ flüsterte sie leise. Die Augen des Vampirs weiteten sich. „Was? Wie?“ Der weise Anführer der Elben sollte tot sein. Nun konnte er aber wenigstens verstehen, wieso sie so betrübt zu sein schien. Sunna war beliebt gewesen, außerdem hatte er sich auch um Ylvie und ihren Bruder Tjark gekümmert, als die Eltern von den beiden gestorben waren. So war er Fast wie ein Vater für sie gewesen. Er war sich sicher, dass es Tjark auch so schlimm ging. „Menschen. Die Jäger haben herausgefunden, dass die Elben doch nicht ausgestorben sind. Ein Trupp von ihnen hat durch Zufall Sunna erwischt. Gegen der Überzahl hatte er keine Chance gehabt. Diese verdammten Jäger haben wahrscheinlich noch nicht mal eine Ahnung davon, dass sie unseren König erwischt haben. Aber es kommt noch schlimmer.“ Am Anfang war ihre Stimme voller Hass gewesen, doch bei dem letzten Satz wurde sie wieder weinerlich. Cyel zwang sie mit seinem Finger ihn anzuschauen. „Was ist passiert Schatz?“ Sie schluchzte wieder und schlang ihre Arme um seine Hals. Er konnte ihren Atem an seinem Hals spüren, und auch ihre Tränen, welche ihn durchnässten. „Der Rat der Elben hat beschlossen, einen Elben aus Asien zu unseren neuen Anführer zu machen. Ich kannte ihn von früher, damals war ich noch nicht deine Gefährtin und habe wohl eine Eindruck hinterlassen“ Sie schloss kurz ihre Augen. „Er erinnert sich anscheinend immer noch an mich und hat verkündet, dass ich seine zukünftige Gefährtin und Königin sein werde. Fast niemand außer den jeweiligen Königen der Rassen kennt dein Gesicht. Sie wissen nicht, dass du ihr unumstrittener Anführer bist, sondern nur ein Vampir ohne Rang. Deshalb ist ihnen unsere Beziehung egal, und niemand von den Elben, Tjark ausgenommen, weiß wer du wirklich bist, da Sunna nun tot ist. Wir haben ihnen deine Identität nicht verraten, da wir wussten wie sehr du es hasst angestarrt zu werden, und genau das würde passieren, wenn alle wissen wer du bist.“ Ihre doch recht lange Aufklärung stoppend, sah sie ihn an. Sein Blick war in die Ferne gerichtet, und seine Augen hatten etwas Nachdenkliches an sich. „Ich werde dann aufhören meine Identität geheim zu halten. Du bist es mir wert Ylvie. Ich liebe dich über alles und bevor ich zulasse, dass dich dieser Elb heiratet, würde ich eher sterben. Außerdem werde ich mal sehen was für ein Typ das ist. Wenn er mir nicht gefällt, lasse ich auch nicht zu das er der König wird.“ Die Elbin lächelte erleichtert. Wieso hatte sie sich überhaupt Sorgen gemacht, Cyel verlassen zu müssen? Er würde sie wohl kaum verlassen, weil er nicht angestarrt werden wollte. „Und weißt du Ylvie. Ich weiß auch schon wie ich ihn dazu kriegen kann dich los zu lassen, ohne jemandem meine Identität zu verraten.“ Er grinste. Ja, wieso sollte er sich auch verraten, wenn er es auch ohne schaffte, seine Elbin aus ihre verzwickte Situation zu befreien. Seine Gefährtin verdrehte nur die Augen. Das war so typisch für ihn. Wieso nur eines haben, wenn man auch alles haben konnte. Doch bei seiner Position war es auch kein Wunder; dass er so Arrogant war. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Aurel stolzierte mit hoch erhabenen Kopf zu der Hütte seiner zukünftigen Gefährtin. Er wusste das sie schon einen Gefährten hatte, und dass sie ihn wahrscheinlich hassen würde, weil er sie dazu zwang sich von ihm zu trennen. Aber sie war nun mal die schönste Elbin von allen und er wollte die beste haben. So lange er einen Erben haben konnte war es ihm auch egal was sie dachte. Ohne anzuklopfen trat er ein. Doch das was er auf ihrem Bett vor fand war alles andere als das, was er erwartet hatte. Ein Vampir mit langen schwarzen Haar und, wie er leider zugeben musste, schönem Gesicht, lag auf ihrem Bett und Ylvie hatte sich an ihn angekuschelt. Die Augen der beiden waren geschlossen und die Gesichtszüge friedlich. Doch er wusste, dass der Vampir wahrscheinlich schon wach war. Diese Wesen waren von all den Rassen diejenigen, welche am wenigsten Schlaf brauchten. „Wie lange willst du uns noch anstarren?“ fragte der Schwarzhaarige auch prompt. „Wie kannst du es überhaupt wagen, so mit mir zu sprechen? Ich bin der zukünftige König von den Elben. Und lass bloß deine Finger von Ylvie. Sie ist meine Gefährtin.“ Nun öffnete der Vampir seine Augen und grüne Seen blickten ihn gelangweilt an. „Gefährtin ja? Nur sehe ich das anders. Du wirst sie nicht kriegen Elb. Also gehe und halte Ausschau nach eine neue Frau.“ Der Elb knurrte und ignorierte die Worte des Vampirs. „Komm nie wieder in den Elbenwald Vampir. Du bist ab jetzt von hier verbannt. Und wenn du doch kommst wirst du getötet.“ Doch zu seiner Überraschung schien seine ernst gemeinte Drohung keine Wirkung auf seinen Gegenüber zu haben. „DU willst MICH verbannen.“ Er lachte leise. „Wir werden sehen.“ Und mit diesem Worten verschwand der Vampir leise mit einem Plopp. Doch zu seinem Missmut war auch Ylvie weg. „Das wirst du bereuen. Mal gucken was der Anführer der Vampire dazu sagen wird. Wahrscheinlich dich hinrichten.“ Leise lachend verschwand er aus der Hütte. Nach seiner Krönung würde er ein Treffen mit den Anführern der magischen Rassen haben. Er hatte gehört, dass Cyel, das gefährlichste Wesen der Welt und zugleich der Anführer der fünf Herrscher, nichts mehr hasste als Verrat. Vor allem, wenn es um Vampire ging. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Cecil schreckte hoch, als plötzlich eine Gestalt vor ihm erschien. Er erkannte Cyel, doch zu seiner Überraschung hatte der Vampir auch Ylvie in seine Armen. „Wieso hast du sie mitgebracht?“ fragte er leise um die Elbin nicht aufzuwecken. „Ich erzähle es dir später, aber wie es aussieht wird sie für ein paar Tage bei uns bleiben müssen. Außerdem müssen wir heute doch nach Hause. Sunna ist tot und es gibt einen neuen König der Elben. Er wird wahrscheinlich bald um eine Audienz bitten. Ich habe ihn geärgert, ohne dass er weiß wer ihn geärgert hat.“ Cecil lächelte hinterhältig. „Er wird deinen Kopf fordern ohne zu wissen, dass er dich dabei um Selbstmord bitten würde.“ Die beiden Vampire lachten laut und gehässig, wodurch Ylvie aufwachte. „Hm? Cyel?“ Abrupt hörten die beiden auf zu lachen und schauten die Elbin an. „Ja?“ „Wieso sind wir nicht in dem Dorf, sondern in einer Wüste?“ Cyel seufzte. „Ich habe dich hergebracht. Ein paar Tage wirst du bei mir bleiben müssen. Danach kannst du zurück wenn du willst.“ „Hm. Ich bleibe eine Weile trotzdem bei dir. Ich muss ein paar Monate weg von Aurel.“ Ihre Stimme klang müde. Cyel nickte „Du kannst so lange bleiben wie du willst.“ ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Aurel, nun der offizielle König der Elben, wartete in dem Thronsaal, welche eher einem gemütlichen Wohnzimmer glich, auf die Ankunft der fünf schwarzen Vampire. Einen Tag nach seiner Krönung hatte er durch einem Boten um Audienz gebeten. Der Bote hatte gesagt, dass ein Vampir schon auf ihn gewartet hatte und gesagt hätte, dass die Fünf die Audienz akzeptierten. Und so stand er in dem Thronsaal von Cyel, dem Anführer der Fünf. Er musste auch nicht lange warten. Nach zehn Minuten kamen auch schon vier Vampire. Doch wieso nur Vier? Der Blonde von ihnen sprach. „Aurel, der neue König der Elben und Nachfolger von Sunna?“ Der Elb nickte. „Ich bin Cecil,“ sagte der Blonde. Ja, über Cecil gab es viele Gerüchte. Es war ihm nur bekannt gewesen, dass der Vampir blond, gut aussehend und arrogant war. Außerdem hatte er anscheinend eine Vorliebe für Frauen. „Das sind Lynx, Ashia und Leuna.“ Ja, auch die anderen Drei waren berühmt. Schließlich waren sie die Herrscher. Nur der Größte von ihnen fehlte. Wo war Cyel? „Du hast um Audienz gebeten, Aurel?“ „Ja, ich dachte es wäre besser wenn ich die Herrscher persönlich kennen lerne, so wie es alle Herrscher der magischen Wesen tun und auch…“ Doch der Satz blieb ihm mitten im Hals stecken, als er einen schwarzhaarigen Vampir auf sie zuschreiten sah. „DU?“ „Ja ich,“ sagte Cyel grinsend und setzte sich ohne weiter auf den Elb zu achten auf den Thron. „Wie…Wie kannst du es nur wagen auf dem Thron des großen Herrschers Cyel zu sitzen?“ Auffordernd schaute er die anderen vier Vampire an, welche zu seiner Überraschung immer noch nicht eingegriffen hatten und nun amüsiert!? Aussahen. „Du bist doch nicht so schlau wie du denkst, oder?“ fragte der schwarzhaarige Vampir grinsend. „Was meinst du damit?“ fragte der Elb „Ähm… Weißt du…“ Doch sein Satz wurde von Leuna unterbrochen. „Hör auf zu spielen Cyel. Wegen dir musste ich Ägypten verlassen, ohne dass ich den Pharao kennen lernen dürfte.“ Er bekam einen wütenden und einen geschockten Blick zugeworfen. Nun, es war an der Zeit ernst du werden. „Ich soll mich also von Ylvie fern halten? Du willst mich also aus dem Elbenwald verbannen. Weißt du Aurel, wenn ich mich nicht größtenteils aus den persönlichen Entscheidungen der magischen Wesen heraus halten würde, hättest du niemals König werden können.“ Wie erwartet bekam er keine Antwort. Der König der Elben war viel zu geschockt von der Tatsache, dass dieser Vampir Cyel sein sollte, als das er noch sprechen könnte. Und er hatte tatsächlich den großen Herrscher beleidigt und ihm gedroht. Er schüttelte leicht den Kopf um seine Gedanken zu ordnen. Er war erledigt. Doch die nächsten Worte überraschten ihn nun doch. „Ich verzeihe dir, aber… Der Rat hat dich zum König erwählt und sie müssen wissen was sie tun. Nur die Art wie du Frauen behandelst, gefällt mir nicht. Du wirst nur heiraten wenn die Frau es auch will und du wirst dich von Ylvie fern halten. Auch wenn es kaum einer weiß, ist sie die Gefährtin von dem Herrscher der magischen Wesen und das schon seit 5000 Jahren. Lass sie bloß in Ruhe, dann hast du vielleicht noch eine Chance meine Anerkennung zu kriegen. Und nun gehe!“ Geschockt und doch mit etwas Hoffnung verließ Aurel das Zimmer. „Ist doch für ihn gut gegangen, nicht?“ fragte Cecil. „Auch wenn seine Ansichten nicht gut sind. Ich denke er wird trotzdem ein guter König werden. So lange er sich von Ylvie fern hält, kann ich ihn akzeptieren.“ Seine Blutgeschwister nickten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)