Spiel mit mit von Seira-sempai ================================================================================ Kapitel 1: Ein ganz normaler Tag -------------------------------- „Igitt“, schimpfte Annalena, als sie über das Berufsschulge-lände eilte, die Handtasche über dem Kopf um ihre erst gestern gefärbten Haare vor dem Regenwasser zu schützen. Danny musste beinahe rennen, um bei dem Tempo, dass sie vorlegte, Schritt halten zu können. Mädchen, seufzte er innerlich. Da fielen mal drei Regentropfen vom Himmel und schon war es für sie ein Weltuntergang. Sie hatte auch un-bedingt eine weiße Bluse anziehen müssen. Sobald Annalenas silberner Polo zu sehen war, drückte sie wie wild auf Fernbedienung herum, bis sich das Auto er-barmte und aufschloss. „Ich sollte wirklich mal die Batterien wechseln. Sonst geht es irgendwann gar nicht mehr auf.“ Danny äußerte sich nicht dazu. Manchmal war es besser, nicht mit ihr zu streiten. „Danke, dass ich mitfahren darf“, meinte er. Hätte seine Klassenkameradin sich nicht erbarmt und ihm angeboten, mitzufahren, hätte er noch über eine Stunde auf den Bus warten müssen. Kein schöner Zeitver-treib, vor allem nicht bei diesem Wetter. Annalena winkte ab. „Kein Ding, ich muss die Strecke eh fahren, ob du mit im Auto sitzt oder nicht.“ Sie schaltete den Motor an und betätigte die Scheibenwischer, die sofort begannen, Front- und Rückscheibe gründlich vom Regen-wasser zu befreien. Danny wollte sich gerade zu seiner Klassenkameradin ins Auto setzen, als er im Augenwinkel eine Bewegung bemerk-te. Verwundert drehte er sich und sah, wie eine orange getigerte Katze unter dem Auto hervor huschte. Er ging in die Hocke und hielt ihr die Hand hin. Kurz schaute blieb sie stehen und schaute ihn an, dann rannte sie weiter und ver-schwand unter einem der vielen auf dem Parkplatz stehen-den Autos. „Jetzt komm schon“, rief Annalena durch die wenige Zenti-meter heruntergelassene Scheibe der Beifahrertür, „Du kannst auch nächste Woche noch mit der Katze flirten. Ehr-lich. So wie du dich manchmal aufführst, könnte man mei-nen, du wärst Katzenabhängig.“ Danny brummte etwas Unverständliches und kletterte zu ihr ins Auto. Er fand es nicht besonders toll, wenn sie ihn damit aufzog. Na und, da mochte er eben Katzen! Was war denn so schlimm daran? Noch während er sich anschnallte, fuhr Annalena vom Park-platz der Berufsschule. Einer ihrer Mitschüler musste zur Seite springen, damit sie ihn nicht über den Haufen fuhr. „Pass doch auf!“, rief er und hob drohend die Faust. Annalena schien das nicht weiter zu interessieren. Fröhlich vor sich hin summend schaltete sie das Radio ein und wählte einen Sender, auf dem gerade keine Werbung lief. Danny warf seinem Mitschüler einen entschuldigenden Blick zu. Wenn er ehrlich war, interessierte es ihn nicht wirklich, aber er wollte nicht, dass Annalenas Verhalten auf ihn zu-rückfiel. „Musst du morgen auch arbeiten?“, fragte Annalena nach einer Weile. Danny schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab frei.“ Sie stöhnte. „Du hast’s gut. Ich habe nur einen Samstag pro Monat frei. Die anderen muss ich ran.“ „Ich auch“, warf Danny ein, „Nur dass mein freier Samstag eben morgen ist.“ „Manchmal frage ich mich echt, warum ich keinen Bürojob gelernt habe“, jammerte Annalena, „Dann hätte ich eine schöne, bequeme Fünftagewoche und stünde nicht drei von vier Samstagen im Monat hinter der Kasse und müsste jeden Kunden fragen, ob er zu seinen Schuhen noch Einlegesohlen, Strümpfe oder Pflegeprodukte haben will. Manchmal komm ich mir vor, wie ein Rekorder!“ Danny hob die Schultern. Das hätte ihr eigentlich klar sein müssen. Er hingegen hatte bei seiner Berufswahr keine recht große Auswahl gehabt. Seit er sich wenige Tage nach seinem achtzehnten Geburtstag vor seinen Eltern geoutet hatte, woraufhin sein Vater ihn aus dem Haus geworfen hatte, wohnte er bei Theo, seinem Freund. Aus Protest hatte er alles abgelegt, was mit seinen Eltern zu tun hatte, so auch seinen Namen. Natürlich konnte er ihn nicht offiziell ändern, in seinem Ausweis stand immer noch „Daniel“, aber er konnte darauf bestehen, nicht mehr so genannt zu wer-den. Theo hatte das recht amüsant gefunden und ihm die Ausbildungsstelle im Bekleidungsgeschäft seines Onkels besorgt, als er eine Absage nach der anderen erhalten hat-te. Danny verdiente zwar nicht so viel, wie einige seiner Mitschüler, aber er konnte damit leben. Außerdem mochte er seinen Job. Er hatte schon immer sehr auf sein Äußeres geachtet und sich modebewusst gekleidet, kannte Modelabels und war auch hin und wieder shoppen gegangen. Deshalb fiel es ihm auch nicht schwer, die Kunden zu beraten und sein Chef war zufrieden mit seiner Arbeit. Wenn er Glück hatte, wurde er sogar übernommen. Annalena ließ ihn, wie immer, wenn sie ihn mit dem Auto mitnahm, auf der Bundesstraße raus, wo sie kurz an der Bushaltestelle hielt. Von dort auch waren es nur noch etwa zweihundert Meter bis zu Theos Wohnung, die Danny pro-blemlos laufen konnte. „Tschüss“, verabschiedete Danny sich von seiner Klassen-kameraden, „Und noch einmal vielen Dank, dass du mich mitgenommen hast.“ „Jetzt lass aber gut sein“, meinte Annalena, ehe sie die Hand zum Abschied hob. „Bis nächste Woche.“ Der Regen hatte inzwischen etwas nachgelassen und es nieselte nur noch ein wenig. Danny sah ihr noch zu, wie sie wieder anfuhr, ehe er zügig nach Hause lief. Was Theo wohl dazu sagen würde, dass er jetzt schon da war? Hoffentlich freute sein Freund sich darüber. Es konnte natürlich auch sein, dass Theo davon gar nichts mitbekam. In letzter Zeit hatte er auf Arbeit öfter Überstunden machen müssen und dann war auch noch einer seiner Kollegen krank geworden. Danny schloss die Haustür des Mehrfamilienhauses auf und stieg die Treppe hinauf, bis er im sechsten Stock angekom-men war. Er fand die Aussicht toll und normalerweise stör-ten ihn die vielen Treppen auch nicht, er war schließlich jung und sportlich. Doch nach dem Einkaufen war es eine Qual, alles bis in die Wohnung zu schleppen. Einen Fahrstuhl besaß das Haus nicht. Die Flure waren zwar letztes Jahr saniert worden, aber dafür hatte dann wohl das Geld oder der Platz gefehlt. Als er an seinem Ziel ankam, war er nur etwas aus der Pus-te. Er atmete einmal tief durch und schloss die Wohnungstür auf. In der Küche brannte Licht, also war Theo schon zu Hause. Ein Lächeln schlich sich auf Dannys Gesicht. Schnell hängte er seine Jacke an die Garderobe. Ihm fiel auf, dass neben Theos noch eine weitere, ihm unbekannte Jacke an der Garderobe hing. Theo hatte also Besuch. Auf dem Küchentisch standen eine halbvolle Kanne Kaffee und zwei benutzte Tassen. Danny seufzte, ehe er sie in den Geschirrspüler räumte. Manchmal konnte sein Freund wirk-lich faul sein. Er nahm sich selbst eine saubere Tasse aus dem Schrank und schenkte sich großzügig ein. Mit einem Finger überprüfte er die Temperatur, empfand sie als zu kalt und stellte die Tasse für ein paar Sekunden in die Mikrowelle. Etwas wunderte er sich, dass Theo ihn noch nicht begrüßt hatte, aber vielleicht hatte er ihn nur noch nicht bemerkt. Die Mikrowelle verkündete mit einem lauten, nervigen Piep-ton, dass sein Kaffee jetzt wieder heiß war. Danny ging ins Wohnzimmer, fand es aber leer vor. Das war seltsam. War der Besuch vielleicht schon wieder gegangen und hatte die Jacke nur hier vergessen? Er ging zurück zur Garderobe und suchte nach fremden Schuhen, die er auch schnell fand. Neben Theos schwarzen Lederschuhen für die Arbeit standen ein Paar fremde Turnschuhe. Vielleicht waren sie ja in Theos Arbeitszimmer. Also lief Danny durch die Wohnung und schaute in den besagten Raum. Aber auch hier war keiner, genauso wie im Bad. Es blieb also nur noch das Schlafzimmer übrig. Danny seufz-te. Wie oft hatte er Theo schon gesagt, dass er es nicht mochte, wenn er seinen Besuch mit in ihn Schlafzimmer nahm? Aber das interessierte diesen wohl herzlich wenig. Leise ging Danny auf den Raum zu, ehe er schwungvoll die Tür aufriss. Er hatte schon zu einem fiesen Kommentar an-gesetzt, doch die Worte blieben ihm in Hals stecken. Theo kniete in ihrem Bett, vor ihm ein junger Mann, der Danny sehr bekannt vorkam und den er in gleichen Augen-blick als seinen Arbeitskollegen Vincent erkannte. Ihre Kör-per waren von einer dünnen Schweißschicht überzogen und sie stöhnten leise. Dabei waren sie so sehr aufeinander fixiert, dass sie Danny noch nicht bemerkt hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)