Rise of the Guardians von bubblespower (Fire and Ice) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- In der Ferne hörte ich Schritte. Sie kamen langsam näher. Und dann sah ich ihn! Ein Schatten, eine dunkle Gestalt, die sich zwischen den Grabsteinen auf uns zu bewegte. Wie in meinem Traum.. Ich bekam Panik. Ich wich zurück, stieß aber bloß gegen Mike. "Mike, bitte...", flehte ich leise, doch ein Blick auf sein Gesicht sagte mir, dass er mir nicht helfen würde. Also nahm ich meine einzige Möglichkeit – die Flucht! Ich rannte. Weg von der dunklen Gestalt, weg von Mike. Ein harter Schlag traf mich in den Rücken und ich fiel mit einem Aufschrei zu Boden. Mein Kopf knallte hart gegen einen Stein. Mir wurde schwarz vor Augen. Werd jetzt bloß nicht schwach, sagte ich mir, strengte mich an bei Bewusstsein zu bleiben. Als ich mit meiner Hand über die pochende Stelle an meinem Kopf fuhr, wurde meine Hand ganz warm und feucht. "Es gibt Dinge auf dieser Welt, die du nicht verstehst", flüsterte eine fremde Stimme direkt hinter mir. Doch als ich zur Seite sah, war da niemand. Mike war nirgends zu sehen. Ich war ganz alleine... Ich musste zugeben: die Dunkelheit ist angsteinflößend. Noch angsteinflößender ist jedoch die Gewissheit, dass hier irgendwo auf diesem Friedhof noch jemand war. "Kleines Mädchen. Na na, kein Grund zu weinen", sagte die fremde Stimme wieder. Sie schien von überall zu schallen. "Wer bist du?", fragte ich. "Ich bin nur die manifestation deines schlimmsten Albtraums.", sagte die Stimme. "Du fürchtest den Schatten, die Dunkelheit. All dies verkörpere ich." Die Stimme wurde immer lauter. "Ich bin", sagte die Stimme während vor mir ein Schatten Gestalt annahm. "Pitch Black" Vor mir stand ein Mann. Er war groß, sehr groß. Seine Haut war aschfahl, ich würde fast schon sagen grau, mit silber, goldgelben Augen. Aber es war sehr dunkel, vielleicht trübten mich meine Augen. Sein Haar war tiefschwarz und er trug einen bodenlangen, schwarzen Mantel. "Was willst du von mir?", fragte ich mit zittriger Stimme. "Ohh, nichts spezielles. Du bist bloß ein Mittel zum Zweck." "Welchen Zweck?" "Ts, ts, ts. Da ist aber jemand neugierig.", sagte er tadelnd und hob einen Finger. "Aber wenn du es genau wissen willst, ich brauche dich für meine Rache." Ich hatte eindeutig einen verrückten vor mir. Nicht mehr, nicht weniger. Ich stand auf, wollte langsam zurück weichen, stieß aber gegen... etwas. Ein schwarzes Pferd aus... Sand? Es schubste mich wieder näher zu dem verrückten Mann. "Na los, kleines Mädchen. Lass mich dich zu seinem Albtraum machen.", sagte er grinsend und ließ eine Reihe schiefer und leicht spitzer Zähne sehen. "Ich gebe dir etwas von meiner Kraft..." Plötzlich wirbelte Schwarzer Sand im Kreis um mich herum. "Ich gebe dir die Dunkelheit. Lerne die Furcht zu kontrollieren." Er wurde immer lauter. Der Sand um mich herum schloß sich imer enger um mich, enger und enger, berührte mich schon fast. Gleich hatte er mich zerdrückt... Ich kniff meine Augen zusammen und dachte an meine Freunde, Matt, Jess. An meine Mutter. Doch es passierte nichts. Ging es etwa so schnell? Ich öffnete langsam die Augen, und sah mich selbst. Es dauerte eine Weile bis ich begriff. Der Sand war in Eis eingeschlossen. Ich sah noch die einen letzten Moment die Spiegelung meines bleichen Gesichts, als es in tausend Splitter zerbrach und auf den Boden rieselte. "Nein, nein, NEIN!", schrie Pitch und sah hasserfüllt gen Himmel. Ich folgte Pitchs Blick – und erschrak. Dort flog Jack Frost. Er schwebte einige Meter über den Boden. Er hielt einen Stab in der Hand, der an einem Ende gekrümmt war. "Jack...?", hauchte ich. Wie hart hatte ich mir den Kopf angeschlagen? "Pitch!", schrie Jack. Seine Stimme war kälter als der Schneesturm, der ihn mit einem Schlag umgab. "Lass die Finger von ihr", knurrte Jack. Ich hatte ihn noch nie so ernst – gefährlich – erlebt. Sonst war er doch immer am Lachen... Pitch fing an wie ein Verrückter zu lachen, taumelte ein paar Schritte zurück in den Schatten, verschmolz mit ihm. "Hol nur deine Hüter-Freunde, Jack Frost. Ich habe noch eine Rechnung mit euch offen...", ertönte seine Stimme nun wieder von allen Seiten. Jack kam auf mich zugeflogen und zog mich in seine Arme. Es schneite. Ich klammerte mich an Jack fest. Es war zu viel. Das alles konnte nicht möglich sein. Das war alles nicht war. Ein Traum. Es half nichts. Ich wusste dass ich wach war. Aber das hieß, es war bloß noch möglich, dass ich verrückt war. Das musste es sein. Ich brach plötzlich in hysterisches Schluchzen aus. Dankbar klammerte ich mich noch fester an Jack. Mit der einen Hand hielt er mich ganz fest, mit der anderen strich er mir sanft übers Haar. Er murmelte mir beruhigende Worte zu. Die Zeit verstrich. Ich wusste nicht, wie lange wir so dastanden. Vielleicht zehn, vielleicht dreißig Minuten. Vielleicht auch zwei Stunden, oder aber nur drei Sekunden. Aber es tat gut. Was auch immer das heute war, ich wollte nur noch schlafen. Wollte nicht darüber reden oder auch nur darüber nachdenken. Jack fragte mich irgendetwas, ich nickte nur benommen. Ich nahm kaum war, wie er mich auf seinen Rücken nahm. Und dann flogen wir. Ich sah wie der Friedhof unter mir immer kleiner wurde, ein schwarzes Loch das schließlich verschwand. Wir flogen über London. Tausend verschiedene Lichter erleuchteten die Straßen. Und schließlich landeten wir direkt vor meinem Haus. Jack ließ mich runter, und hielt mich fest als meine Beine drohten nachzugeben. Er brachte mich zur Tür und schließlich bis hinauf in mein Zimmer. Im Badezimmer wusch ich mein Gesicht und zog mir schließlich einen Wollpullover und eine Jogginghose an. Zurück in meinem Zimmer stand Jack vor meinem Spiegel, und betrachtete die Bilder die ich drangeklebt hatte. Bilder von mir und Matt, Jess und sogar welche mit meiner Mutter. Er sah sie wehmütig an, beinahe traurig. "Jack?", fragte ich und berührte ihn leicht an der Schulter. Er zuckte unter meiner Berührung zusammen, aber ich ließ nicht los. "Tut mir leid.", murmelte er. Ich sah sein Spiegelbild fragend an. "Das... das war meine Schuld. Ich kann dir alles erklären." "Nein!", wehrte ich ab, etwas zu hart, denn er sah mich geschockt an." "Nein", versuchte ich nun etwas sanfter. "Ich kann da jetzt noch nicht drüber reden. Ich... will nur schlafen." Er lächelte. "Natürlich." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)