Special A von Miu-ChiChan ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1-Offenbarung für Arisa ------------------------------------------ Es waren nur einige Minuten vergangen, als Arisa gehend nach Hause stürmte. Einige Leute starrten ihr hinterher. In dieser Gegend war sie recht bekannt. Der Gegend, wo der Friseurladen Soramame sich befand. Noch nie merkte man ihr so eine schlechte Stimmung an. Niemand dort kannte sie so. Sie hatten ja keine Ahnung, was für ein Bockmist gerade passiert ist. Sie stürmte weiter, kam dem Friseurladen immer näher. Als sie davor stand war sie fast dabei die Tür auf zu treten, wurde jedoch noch rechtzeitig gestoppt. Sie erschrak, als sie eine Hand auf einer ihrer Schultern fühlte. „Schon wieder wütend auf etwas?“, fragte eine junge, männliche Stimme sie. Diese kannte sie nur zu gut und so drehte sie ihren Kopf ein klein wenig nach hinten. Ein Junge, der etwas größer war als sie, selbst wenn man die dunkelblonden, stacheligen, aufstehenden Haare ignorierte, stand hinter ihr. Er starrte sie an. Auch wenn es durch die Sonnenbrille nicht wirklich sichtbar war spürte sie seinen Blick. Ihr kühler, jedoch verwirrter Blick gab ihm die Antwort, die er suchte. Er nahm seine Hand vorsichtig weg und seufzte. „Kein Grund die Tür auftreten zu wollen“, erwähnte er. „Was weißt du schon“, entgegnete sie ihm, jedoch ziemlich leise. „Ich bin im Moment nicht in der Laune mit dir zu streiten.“ „Denkst du ich sehe das nicht? Und du bist doch eh diejenige, die öfter anfängt.“ „Vielleicht. Ich bin jedoch gerade nicht in Stimmung.“ „Das brauchst du mir nicht zu sagen. Komm‘ erst mal rein, okay?“ Arisa nickte nur darauf. Was anderes konnte sie nicht antworten. Im Laden war heute nichts los, zum Glück. Kaum Kunden, die die beiden bemerken konnten oder kannten. So konnten Arisa und der junge Mann unbemerkt nach oben in den Wohnungsteil schleichen. Dort verkrochen sie sich auch sofort ins Wohnzimmer. Kein einziges Wiederwort von Arisa’s Seite. Denn normalerweise protestierte sie, wenn er etwas mit ihr besprechen wollte. Beide saßen sich nun gegenüber. Keiner sagte einen Ton für den diesen Moment. Eine gute Gelegenheit um sich zu beruhigen. Doch dann brache r die Stille indem er fragte, was jetzt passiert sei. „Schon wieder diese Gestalt“,  antwortete sie, nur genervter. „Diese komische Geisterbraut?“, fragte er. Sie nickte. „Das macht dich wütend, ernsthaft jetzt?“ „Ernsthaft. Sehe ich so aus, als würde ich witzeln Taro?“ „Nein, das ist es nicht. Sag‘ mal, wie kindisch bist du eigentlich?“ „Ich und kindisch? Du hast gut reden! Nur kleine Kinder haben Angst vor Geister!“ „Werd‘ hier bloß nicht frech! Und überhaupt, wer hat dazu beigetragen? Du warst das!“ Taro wurde auf einmal lauter. Fast war er am explodieren. Wieder einen Moment stille. „Entschuldigung“, murmelte Arisa dann. „Ich bin nur etwas geschockt.“ „Ich weiß, ich muss mich wahrscheinlich auch entschuldigen“, seufzte er. „Hör‘ zu, wenn du nicht darüber reden willst hättest du nur solange protestieren brauchen bis ich nachgebe und dich in Frieden lasse.“ „Das nützt doch eh nichts. Du wärst später eh nochmal gekommen und hättest mich ausfragen wollen. Ich kenne dich.“ „Zu gut wie es mir scheint. Warum muss ich ausgerechnet dich seit der Kindheit kennen? Ach was sag‘ ich, nützt doch eh nichts. Sandkastenfreunde sind Sandkastenfreunde.“ Dies ist ihr bester Freund aus Kindheitstagen, Taro Soramame. Als sie noch im Kindergarten waren hatten sie sich kaum in der Wolle. Dies häufte sich jedoch mit zunehmenden Alter. Aber selbst dann erkannten sie, dass sie den anderen besser kennen als sich selbst. Verzeihen tun sie sich immer. Ohne wenn und aber. Typisch für die beiden. Es gab selten ruhige Tage zwischen den beiden. „Und? Was willst du wissen?“, fragte sie ihn. Sie schien immer ruhiger und ruhiger. Wahrscheinlich liegt es an seiner bloßen Anwesenheit, bei ihm fühlte sie sich doch am wohlsten. „Nur, was los ist“, antwortete er ihr. „Ich bin nur etwas besorgt. Bevor du das Problem in dich hineinfrisst solltest du mit jemanden darüber reden.“ „Du bist mir zu neugierig.“ „Neugierde hin oder her. Darf man nicht besorgt um seine Freunde sein?“ „So meinte ich das gar nicht. Aber gut, wenn du es unbedingt wissen willst.“ Dann erzählte sie ihm die Situation. Tsubasa warf ihr vor, die Mädchengestalt, die nachts umher irrt, zu sein. Ein Beweisfoto besitzt dieser ebenso. Sie hatte es selbst gesehen. Da sie es nicht glauben konnte rannte sie dann nach einigen Sekunden raus aus dem Café und ab nach Hause. Er unterbrach sie währenddessen nicht. Jedoch wurde er immer unruhiger. „Das ist passiert. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wütend auf meinen Kumpel sein soll oder ihm doch glauben soll. Dies allein zu hören war schon zu viel für mich“, erklärte Arisa weiterführend. „Du hast keine Ahnung, wie komisch sich diese ganze Situation anhört“, erwähnte Taro. „Du glaubst mir also nicht?“ „Würde es um einen Geist gehen wäre ich misstrauisch. Doch da es um diese Geisterbraut geht habe ich wohl keine Wahl. Aber ich habe es doch schon immer gesagt, Tsubasa hat sie nicht mehr alle.“ „Rede nicht so über ihn. Er ist zwar sehr direkt, jedoch ist er kein schlechter Kerl.“ „Ich misstraue ihm dennoch. Sowas ähnliches habe ich kommen sehen. Wenn er dich nicht leiden kann, warum…“ „Das hat er nie gesagt. Warum interpretierst du es so? Willst du am liebsten, dass es so ist?“ Keine Antwort. „Du willst, dass es stimmt?“ Wieder keine Antwort. Stattdessen schluckte Taro nur. Dies brachte Arisa zum grinsen, wie auf einen Schlag. Ihr Grinsen war gemein, jedoch auch amüsiert über seine Reaktion. Auf einmal fühlte sie sich viel besser deswegen. Warum, konnte sie sich jetzt nicht wirklich erklären. Es freute sie dennoch. „Jemand hier ist eifersüchtig“, sagte sie. Ihr Grinsen wurde breiter und amüsiert frecher. Ihrem Sandkastenfreund war diese Aussage jedoch peinlich. So peinlich, dass er rot anlief. Roter als rot. Er war sogar schon dabei, sich weg zu drehen. „Ach halt‘s Maul“, murmelte er etwas genervt, jedoch auch beschämend. „Niemand wäre eifersüchtig, wenn ihr Zeit miteinander verbringt. Besonders wegen dir.“ „Keine Angst, du brauchst nicht eifersüchtig zu sein. Zwischen mir und Tsubasa läuft rein gar nichts.“ „Was interessiert mich das!?“ „Ich glaube sehr.“ „Ja klar. Wie sehe ich für dich aus? Wie ein Spinner? So heißen übrigens Leute, die sich in dich verlieben. WENN das passiere. Aber das wird es ja eh nicht.“ „Wie bitte?“ Sie sprang auf, ihr Blick nahm zornige Züge an. „Übersetzt heißt es du bist so attraktiv wie eine Bohne!“ Er provozierte sie, worauf sie natürlich reinfiel und immer zorniger wurde. „Sieh‘ dich erst mal an! Denkst du die Mädchen fahren auf Feiglinge wie dich ab? Du rennst doch schon, wenn jemand von hinten auf dich zukommt!“ Nun sprang Taro auf. Seine Röte verblasste jedoch nicht. Nein, es wurde sogar noch schlimmer. Wahrscheinlich, weil er sich gerade sehr über seine Sandkastenfreundin ärgerte. „Du elende Dummschwätzerin!“ „Feigling!“ „Ziege!“ „Memme!“ „Idiotin!“ Und sie warfen sich noch viele weitere Schimpfwörter an den Kopf. Ihr Gespräch war wie fortgeblasen. Sie dachten nicht mehr daran. Es wurde in einen üblichen Streit der beiden verwandelt. Man konnte es deutlich bis nach unten hören. Wie üblich. Einige Stunden nach dem Streit war Arisa in ihrem Zimmer und lag auf ihrem Bett. Es war dunkel. Sie konnte nichts erkennen. Rein gar nichts. Schlafen konnte sie nicht. Nicht wegen dem Streit zwischen ihr und Taro, den hatte sie schon fast vergessen. Überhaupt haben sich beide schon gegenseitig verziehen. Es war doch fast schon Teil ihrer Tagesordnung. Es war fast Mitternacht. Sie dachte über Tsubasa’s Worte nach. „Die Körperform, die Augenfarbe, die Haarfarbe. Selbst die Länge. Und die Körpergröße.“  „Ich habe gehört, dass du nachts ausbückst aus dem Haus.“ Und dieses Foto. Sie wusste es doch selbst, das war sie auf dem Bild. Niemand anderes. Warum sollte er sie anlügen? Besonders auf die Jagd nach der Gestalt mit Engelsflügeln. Allein das machte ihr Sorgen. Was, wenn Tsubasa sie nun als Beute betrachtet? Sie könnten niemals mehr normal miteinander kommunizieren. Sie müsste jedes Mal besorgt sein, dass er sie ausliefert. Verdammt! Sie setzte sich auf, nahm ein Kissen und boxte darauf ein. So ein Mist! Wie dumm war sie bloß! Das gibt es doch nicht! Während sie aber beschäftigt war in ihr Kissen zu boxen bemerkte sie kaum, wie sich ihre Engelsflügel langsam zeigten. Jedoch gab sie kein Kommando dazu, im Gegenteil. Sie taten es von alleine. Es dauerte einige Sekunden, bis sie es wahrnahm, da sie diese automatisch bewegte. Sie legte das Kissen zur Seite und schaute hinter sich. Da! Sie sind draußen! Aber warum? Was hat das zu bedeuten? „Tsubasa hatte Recht!“, merkte sie sich selbst an. Sie bewegte diese weiter. Kniff sich sogar. Keine Einbildung. Kein Traum. Das passierte gerade wirklich. Sie war verwirrt. Etwas schockiert. Wie kann das sein? Es scheint, als ob etwas anderes ihren Körper kontrolliert. Was bloß? Und warum? Sowas ist noch nie passiert. Sie stand auf. Ihre Beine bewegten sie zu ihrem Fenster gegenüber vom Bett. Sie öffnete es wie von alleine. Dann kletterte sie hinaus, runter auf den Bürgersteig. Jedoch fühlte es sich so an, als ob es allein ihre Beine waren. Sie hatte nichts damit zu tun. Rein gar nichts! Es war schon dunkel draußen. Wären die Laternen nicht an, könnte sie nichts sehen, wo sie hinläuft. Kalt war ihr ebenso. Sie trug nur ihren Pyjama, mehr nicht. Keine Jacke drüber. Keine Hausschuhe an den Füßen. Sie fühlte sich kalt, ja. Aber zugleich machte es ihrem Körper nichts aus. Er bewegte sich weiter und weiter. Was ist hier bloß los? Sie wusste, dass es kein Traum ist. Niemals. Sonst würde sie aufwachen, wenn sie sich kniff. Sie wanderte weiter und weiter. In Wahrheit waren es nur wenige Minuten, aber es fühlte sich an wie Stunden. Dann machten ihre Füße halt in einer Gasse. Keiner war zu sehen in der Umgebung. Jedoch lehnte sie sich automatisch an eine Seitenwand. Sie fühlte, dass sie anfing zu zittern. War es aus Angst? Wenn sie daran dachte, dass ein Geist von ihr Besitz ergriffen hat, konnte sie nichts anders, als sich zu fürchten. So viele dazu Taro als Memme zu bezeichnen. Sie selbst war in Wahrheit nicht wirklich anders. Zumindest, wenn sie so etwas erlebte. Jedoch könnte es auch von der Kälte kommen. Es ist immer kalt nachtsüber. Daran konnte man nichts machen. Was wohl jetzt passiert? Einige Sekunden war sie wie festgeklebt an der Wand. Es geschah nichts. Sie zitterte nur. Ihr Blick war auf der Wand gegenüber von ihr. Niemand war in der Gasse geschweige denn in der Nähe. Niemand konnte ihr also helfen oder bemerken. Doch langsam hörte sie auf zu zittern und an der Stelle festzustecken. Auf einmal konnte sie sich doch frei bewegen. Zumindest fühlte sie sich so. Sie tat einen Schritt nach vorne. Von Kälte konnte sie nicht mehr sprechen. Sie fühlte eine Wärme an ihrem Körper, wie von einer Sekunde auf die andere. Sie fühlte sich luftiger bekleidet. Viel luftiger. Jedoch schien es so, als ob sie ihre Hose nicht mehr an hätte. Müsste ihr dann nicht kälter sein? Oben drum war es auch um einiges luftiger. Komisch. Jedoch ließ sie sich nichts anmerken lassen und ab nach Hause. Jedoch muss sie vorsichtig sein, sonst wird sie noch geschnappt. Selbst im Haus, sie konnte keinen aufwecken. Jedoch wäre es lustig, die Familie Soramame zu erschrecken. Ach, sie sollte nicht daran denken. Das ist doch albern. Somit entschied sich Arisa ganz ruhig den Rückweg einzuschlagen. Sie lief den Bürgersteig entlang. Aber je weiter sie ging, desto unsicherer wurde sie. Die Gegend, in der sie sich befand, kannte sie gar nicht. Was ist, wenn sie sich verläuft? Nicht gut. Gar nicht gut! Den Weg hat sie sich auch nicht gemerkt. Sie versuchte sich diesen ins Gedächtnis zu rufen, doch erfolglos. „H… Hallo?“, sprach sie nun aus, jedoch so leise wie möglich. Wenn hier jemand lebt und schläft, wollte sie diese nicht aufwecken. „Ist noch jemand wach? Könnte mir jemand helfen?“ Doch sie bekam keine Antwort. Somit hielt sie an und schaute sich um. Dann bemerkte sie, dass hier kaum Häuser standen. Sie sah nur ein kleines Geschäft mit einem rieseigen Schaufenster unter einer Lampe. Sie blickte dorthin und erkannte eine Veränderung an ihr selbst. Sie entschloss dorthin zu gehen. Es waren nur wenige Schritte, bis sie unter dem Licht stand und sich selbst erkannte. Sie musterte sich. An ihren Haaren hatte sich nichts verändert. Sie waren immer noch offen, lang und braun. Ihre Augenfarbe war immer noch lila. Die Engelsflügel waren auch nicht versteckt. Jedoch befand sich auf ihrem Gesicht eine Maske. Und ihre Kleidung war auch komplett anders-Sie trug auf einmal ein kurzes, schwarzes Kleid und ein paar schwarze Schuhe. Sie staunte nicht schlecht, als sie realisierte, wer da vor ihr stand. Nein, wer sie anscheinend war. Die Gestalt in der Form eines Mädchens. Von Anfang an war sie zu doof, um es zu bemerken. Zu doof, um Tsubasa ihren Glauben zu schenken. Sie war es selbst, von Anfang an. Wieso dies nachts zum Vorschein kam, war ihr unklar. Jedoch ändert nichts an diesem Fakt. Rein gar nichts. „W… Was…“, stotterte sie und trat einige Schritte zurück. So überrascht war sie. Das kann doch nicht wahr sein. Sie starrte in ihre Silhouette im Schaufenster. Sie konnte es nicht glauben. Das ist kein Traum. Egal, wie feste sie sich kniff, aufwachen würde sie keineswegs. Das Mädchen mit den Engelsflügeln schluckte kurz bevor sie dann aufschrie:“Verdammt, er hatte Recht!“ Hosted by Animexx e.V. 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