Our Time von FlipFlops-Mausi ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ Der Winter war bereits in Land gezogen. Schnee bedeckte die Landschaft, die Temperaturen waren weit unter dem Gefrierpunkt. Überall hatten die Leute ihre Häuser geschmückt und strahlten dadurch in einem hellen Licht. Bis Weihnachten war es nicht mehr lang, deshalb tummelten sich die Leute auf den Straßen und in den Geschäften. Jeder ihrer Freundinnen freute sich auf dieses Fest und früher hätte sie sich ebenfalls gefreut. Doch seit einer Woche war ihr nach gar nichts mehr zu mute. Sie saß in ihrem alten Zimmer auf der Fensterbank und schaute den einzelnen Leuten auf der Straße zu. Ihr Gesicht war gezeichnet von den vielen Tränen die sie bereits vergossen hatte. Ihr Blick ging zu dem Bilderrahmen der auf ihrer Kommode stand. Vorsichtig nahm sie ihn in die Hand und strich vorsichtig über das Bild. Das Bild hatte sie mit Mamoru im Sommer aufgenommen. Er hatte sie zu einem Ausflug an den See mitgenommen und am Ende des Tages hatte er ihr seine Liebe gestanden. Nie würde sie den Tag vergessen, denn in ihrem gesamten Leben war sie noch nie glücklicher gewesen. „Mamoru“ hauchte sie leise und sofort füllten sich ihre Augen erneut mit Tränen an diesem Moment. Sie lehnte ihre Stirn an ihre Knie und lies ihren Tränen freien Lauf. Wie konnte es nur so weit kommen, dass sie jetzt wieder alleine war. Sie waren doch so glücklich gewesen und hatten schon so viel durchgestanden. Leise öffnete sich die Tür einen Spalt und Ikuko lugte hinein. Ihr Herz zog sich bei dem Anblick ihrer Tochter schmerzhaft zusammen. Vorsichtig ging sie auf Bunny zu und zog sie in ihre Arme. Bunny vergrub ihr Gesicht an ihre Schulter. „Bunny willst du nicht noch mal mit Mamoru reden. Ihm geht es bestimmt nicht viel besser als dir. Er liebt dich.“, versuchte sie es. „Nein Mama wenn er mich lieben würde, dann hätte er sie nicht geküsst“, schluchzte sie. „Vielleicht war es nur ein Missverständnis. Hör mal ich weiß ihr habt euch in letzter Zeit öfters gestritten. Aber ich bin mir ganz sicher, das ihr zusammen gehört.“ Ikuko löste ein wenig die Umarmung und versuchte ihr in die Augen zu sehen. Doch Bunny sah demonstrativ weg. „Nein Mama, ich kann und will nicht. Außerdem Missverständnis so ein Schwachsinn. Wieso sollte das denn ein Missverständnis sein?“, fragend starrte sie zu ihr. „Liebling“, versuchte sie es noch einmal, „Warum sollte es denn nicht? Du hast ihn nicht gefragt, wie es dazu kam und manchmal missversteht man auch eine Situation. Das mit dir und Seiya war doch auch nur ein Missverständnis.“ Bunnys Herz wurde schwer bei dem Gedanken an diese Situation, denn diese hatte doch zur Trennung geführt. „Er hat mir nicht zugehört und egal was ich auch versucht habe, er wollte mir nicht glauben.“ Ihre Mama strich über ihre Wange. „Er wollte doch aber gestern mit dir reden.“ „Ja und dann kam ich in das Restaurant und kurz bevor ich an seinem Tisch war, küssten Saori und er sich.“ Das Bild hatte sich tief in ihr Herz gebrannt und zog ihr die Füße unter dem Boden weg. Erneut brach ein Tränenschwall über sie hinweg. „Er wollte mir bestimmt zeigen, dass er endgültig über mich hinweg ist“ brachte sie schluchzend hervor. Ikuko zog sie wieder enger in ihre Arme und strich ihr beruhigend über den Rücken. „Das glaube ich nicht“, sagte sie und sie hoffte, dass es wirklich anders war. Sie wusste wie stur ihre Tochter sein würde, wenn sie erst einmal verletzt war. Seit Tagen versuchte sie Bunny dazu bringen mit Mamoru zu reden, doch egal was sie auch versucht, sie blieb stur. Das sie so fertig war, war auch für sie schwer. Nach einer Stunde kam Ikuko aus dem Zimmer und traf auf Kenji, der sie die ganze Zeit erwartet hatte. Doch als er das sorgenvolle Gesicht sah, konnte er sich schon denken, wie es seiner Tochter ging. „Denkst du nicht es ist besser, wenn wir mit ihm reden“, flüsterte er. Er mochte Mamoru vom ersten Augenblick an, trotzdem würde er ihn gerade gerne eine Standpauke halten. Kopfschüttelnd ging sie auf ihn zu und legte ihre Arme um ihn. „Nein, sie sind alt genug. Das bekommen die beiden schon hin. Außerdem haben wir Bunny versprochen, dass wir uns nicht einmischen.“ Skeptisch blickte er zu seiner Frau. „Aber..“ „Nichts aber“, unterbrach sie ihn. Mahnend sah sie ihn an, „Wir halten uns daraus verstanden.“ Er wusste, dass wenn sie ihn so ansah, sie keine Widerworte erlaubte. Also gab er nach. „Ich halte mich raus. Aber mir gefällt es trotzdem nicht“. „Ich weiß.“ Sanft zog sie ihn ins Wohnzimmer. „Komm lass es uns noch ein wenig auf der Couch bequem machen. Sie schläft gerade.“ Dies lies er sich nicht zwei Mal sagen und ging ihr hinterher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)