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"Ich lass dich nie mehr los!"

Hinata&Yui
von

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Begegnung

Ein Frühlingsmorgen brach an. Die Vögel wurden von den sanften Strahlen der Sonne geweckt und begannen ihre morgendlichen Gesänge. Der Gesang fiel wie das Sonnenlicht durch ein offenstehendes Fenster zu einem sechzehnjährigen Mädchen, welches mit traurigem Blick die singenden Vögel beobachtete. Ihre Mutter, die an der Bettkante, indem das Mädchen lag, saß, bürstete deren langes, pinkes Haar. Mit sanfter Stimme fragte sie:

„Yui, möchtest du gleich in den Park? Es ist ja so schönes Wetter draußen." Yui wandte ihre pinkfarbenen Augen zu ihrer Mutter und lächelte schwach:

„Gerne, aber musst du heute denn nicht arbeiten?"

„Ich habe erst am Nachmittag Schicht, also mach dir keine Sorgen."

Doch Yui machte sich Sorgen. Wegen ihr musste sich ihre Mutter rund um die Uhr um sie kümmern und gleichzeitig noch arbeiten. Für Schlaf oder Freizeit hatte sie kaum Zeit. Ihre Mutter schlug die Decke zurück und hievte sie in den Rollstuhl, der neben dem Bett platziert war. Während ihre Mutter dessen Handtasche holte, schaute Yui wieder aus dem Fenster. Die Vögel waren vom Baum aufgeflogen und umkreisten sich zwitschernd.

-Wie gern wäre ich ein Vogel, denn dann würde ich Mama nicht soviel Kummer bereiten.-

Mit einem liebevollem Lächeln kam ihre Mutter ins Zimmer:

„Entschuldige, dass du warten musstest. Wir können jetzt los."

Yui nickte abwesend. Sie konnte nichts, außer sich pflegen zu lassen. Wut auf sich selbst kam in ihr hoch und sie Biss sich auf die Lippen.

„Schatz, alles in Ordnung?", fragte ihre Mutter besorgt, als sie Yuis Gesichtsausdruck bemerkte. Diese nickte nur lächelnd. Sie wollte ihre Mutter nicht noch mehr Sorgen bereiten. Die Frau schob Yui aus dem Haus, welche erneut in den herrlich blauen Himmel schaute.

Komischer Weise musste sie immer an blaue, samtige Haare denken, aber es gab niemanden mit blauen Haaren, den sie kannte. Wärme umgab ihr Herz, welches schneller schlug, wenn sie an den Jungen dachte. Ein Junge? Das, worüber ihre Mutter redete, hörte sie nur noch mit einem Ohr. Zu versunken war sie in ihren Gedanken. Sie waren bereits im Zentrum des Parks gelangt. Eine große Menschenmenge, hauptsächlich Mädchen, drängelten sich um etwas außerhalb Yuis Blickfeld. Ihre Mutter stellte sie am Rand des Weges ab und verließ sie um ein kaltes Getränk für Yui aus dem Automaten zu holen.

Yuis Blick folgte ihr zu den beiden Automaten. Einer der Automaten war schon besetzt und Yuis Mutter benutzte den Freien. Yuis Augen weiteten Sich, als sie den Jungen am Automaten erblickte. Blaue Haare, die dem Jungen ins Gesicht fielen. Er drehte sich zu ihrer Mutter, lächelte sie freundlich an und beugte sich zur Öffnung des Automatens.

„Hi... nata...", hauchte Yui. Sie wollte zu dem Jungen, konnte es aber nicht. Verzweifelter den je versuchte Yui ihre Glieder zu bewegen, die sie seit zehn Jahren nicht kontrollieren konnte. Nichts passierte, außer, dass der Junge die Dose nahm und sich zum Gehen wandte.

„Hinata, warte!", schrie sie so laut sie konnte, sodass ihr Umfeld sie erstaunt anschaute. Ein Ruck durchfuhr sie und ihr Körper hob sich vom Rollstuhl ab.

Hart kam sie auf den Boden auf. Sie lag bäuchlings auf der Erde, den Kopf in Richtung der Automaten gewandt.

Mehrere Menschen umringten sie und fragten, ob alles in Ordnung sei. Sie sah, wie ihre Mutter auf sie zugerannt kam und sich neben ihr auf die Knie fallen ließ.
 

„Ein Hoch auf Hinata!!!", rief der Capitän des Teams in der Umkleide,

„Er hat den entscheidenen Homerun gemacht." Seine Teamkameraden erhoben die kalten Dosen und prosteten ihm zu. Hinata nahm ebenfalls eine Dose Sprite und lachte ausgelassen. Er war froh, dass sie das Spiel gewonnen hatten.

„Hey, ich schlag vor, wir gehen zur Feier in eine Karaokebar, was hält ihr davon? Da können wir unseren Helden gemessen feiern!", meinte Reito, der Neuzugang des Teams. Begeistert schaute er in die Runde, aber keiner schien so wirklich auf den Vorschlag eingehen zu wollen.

Als keiner zustimmte, sagte Reito:

„Und wie ist es mit dem Stadtpark? Es ist ja gutes Wetter."

„Also darauf hätte ich mehr Lust." , stimmten Mehrere dem Vorschlag zu. Die Jungs tranken den Rest ihres Getränks aus und schulterten dann ihre Sporttaschen.

Die kleine Truppe machte sich auf den Weg. Reito, der anscheinend nie aufhörte zu reden, nahm Hinata in den Beschuss.

„Hast du gestern die neue Folge im Fernsehen gesehen... Wie hieß die Serie noch gleich? Die mit diesen Samurais, die..." Weiter hörte Hinata nicht mehr zu, da er wie all zu oft in Gedanken versank. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass jemand im Park auf ihn wartete, doch das war absurd. Er hatte sich mit niemanden verabredet. Nicht heute. Aber trotzdem war das Gefühl da.

Es war kein weiter Weg bis zum Park, da die Sportanlage kaum drei Blocks von dem Park entfernt war. Der Park war durch einen weißen hohen Holzzaun von den Straßen getrennt. Einer seiner Freunde stieß das Holztor auf. Das Team ließ sich auf einer der Wiesen nieder. Sie unterhielten sich über das Baseball-Spiel und lachten über die Fehler, die beim Spiel gemacht wurden. Von dem gegnerischen Team, wie auch von ihrem Eigenen. Hinata legte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er hatte keine Lust zu reden. Er wollte lieber die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut genießen und vielleicht etwas vor sich hindösen. Aber dazu kam es nicht, denn er verspürte plötzlich den Drang sich zu Bewegen, weshalb er sich aufrichtete.

„Ich hol mir mal etwas zu trinken. Will von euch jemand auch etwas?" , fragte er in die Runde. Alle schüttelten die Köpfe. Hinata steckte seine Hände in die Jackentaschen und ging zu den Automaten zu, die etwas weiter weg standen. Er kam an eine Gruppe keifende Mädchen vorbei, die vermutlich irgendeinen armen Teufelskerl umschwärmten. Abgesehen von den Mädchen waren hier nur wenige Menschen, denen Hinata jedoch keine weitere Beachtung schenkte.

Bei dem Getränkeautomaten schmiss er paar Münzen ein und drückte auf einen Knopf. Eine braunhaarige Frau trat neben ihm. Als er zu ihr hinschaute, blickte er in ihr freundliches, aber auch müdes Gesicht. Er lächelte sie kurz an und holte sein Getränk aus der Öffnung.

Plötzlich hörte er, wie jemand nach ihm rief und er blickte sich verwundert um, als er sah, wie mehrere Menschen ein am Boden liegendes Mädchen umringten.

Ihr pinkes Haar verdeckte ihr Gesicht. Die Frau neben ihm schrie erschrocken auf:

„Yui!", und rannte zum Mädchen. Sie ließ vor Schock sogar die Wasserflasche los, die sie gerade genommen hatte.

Hinata wusste nicht warum, aber als er den Namen Yui gehört hatte, schlug sein Herz schlagartig schneller. Augenblicklich lief er auch los, quetschte sich durch die Menschenmasse und blieb dann vor der Frau, welche das pinkhaarige Mädchen in den Armen hatte, stehen. Die Frau schien völlig aufgelöst zu sein. Panisch packte sie nach Hinatas Hosenbein, da er am nächsten bei ihr stand:

„Hilf mir sie wieder in den Rollstuhl zu heben! Bitte!"

Hinata nickte und hob Yui hoch, die erstaunlich leicht war, während die Frau, die wahrscheinlich ihre Mutter war, den Rollstuhl zu ihm schob.

Er spürte den warmen Atem von Yui an seinem Hals, was ihm eine leichte Gänsehaut bereitete, doch es war nicht unangenehm. Behutsam setzte er Yui in den Rollstuhl. Diese schaute ihn mit großen, pinken Augen an. Hinatas Mund klappte auf. Sie sah genauso aus wie das Mädchen, von dem er immer träumte.

Immer wenn er seine Augen schloss, sah er sie, wie sie weinte, doch sie schien glücklich zu sein. Auf ihrem Kopf hatte sie einen Baseballhelm, der ihr ein bisschen zu groß war. Und dann... Dann war sie einfach weg. Der Helm war das Einzige was blieb.

Die helle Haut und die schmale Nase. Die dichten Wimmpern, welche ihre wunderschön glänzenden Augen umrahmten. Auch der zierliche Körper, alles sah gleich aus. Plötzlich rollte eine Träne über Yuis Wange. Weinte sie seinetwegen?
 

-Nanu? Warum weine ich?- Verwundert blinzelte sie die Tränen weg.

„Yui! Geht es dir gut?", rief ihre Mutter, Tränen in den Augen und kniete sich neben den Rollstuhl. Yui nickte und sah Hinata wieder an. Der Stand unschlüssig da und zupfte leicht an seinem Ärmel.

„Danke.", kam es von Yui, die ihre Augen nicht von ihm nehmen konnte.

„Danke!", wiederholte ihre Mutter und stand wieder auf. Sie umschloss Hinatas Hand und drückte diese.

Die anderen Anwesenden gingen wieder, da es nichts mehr zu sehen gab.

„Kein Problem", antwortete Hinata und blickte Yui ebenfalls unentwegt an. Yuis Mutter fragte lächelnd:

„Willst du als Entschädigung bei uns zu Mittagessen?" Als dieser nickte, machte Yuis Herz einen Satz.
 

Hinata half Yuis Mutter Yui aus dem Rollstuhl ins Bett zu hieven und während Yuis Mutter das Essen zubereitet, saß er stillschweigend neben Yui.

Seine Teamkameraden, die wahrscheinlich immernoch auf ihn warteten, hatte er schon längst vergessen.

„Woher kennst du meinen Namen?", fragte er nach einer Weile Yui, die ihn wieder ansah.

„Ich weiß es nicht.", antwortete sie wahrheitsgemäß, „Ich sah dich und da kam mir dieser Name in den Sinn. Ist das nicht komisch? Obwohl ich dich noch nie gesehen habe, habe ich das Gefühl dich zu kennen. Ich habe dich vermisst, obwohl ich nicht wusste, ob du überhaupt exestierst." Erneut kamen Yui die Tränen. Aus reinem Impuls zog Hinata Yui zu sich und drückte sie fest an sich. Er vergrub sein Gesicht in ihr duftendes Haar:

„Ich habe dich auch vermisst! Immer wenn ich meine Augen geschlossen habe, hab ich dich gesehen. Es kommt mir vor, als kenne ich dich aus einem anderen Leben und habe dir was versprochen, was ich dort nicht einhalten konnte." Yui wollte die Umarmung erwiedern, doch ihr Körper blieb starr. Sie schloss die Augen und genoß Hinatas Wärme. Die Zeit verstrich und es kam Yui wie eine herrliche Ewigkeit vor, so in den Armen eines Jungens zu liegen. Vielleicht war ihr doch nicht alles vergönnt. Langsam löste Hinata seine Umarmung auf. Er legte Yui behutsam in die Kissen zurück. Sie sah sie Röte im Gesicht des Jungens. Ihm war es vielleicht peinlich, was er gesagt oder getan hatte. Als er sie dann doch wieder anblickte, schenkte sie ihm ein strahlendes Lächeln. Unbewusst nahm Hinata ihre zarte Hand in Seine. Yuis Mutter kam ins Zimmer und bemerkte, wie sich die beiden Jugendlichen gegenseitig in den Bann zogen.

Sie lächelte, als sie das glückliche Gesicht ihrer Tochter sah und Hinata deren Hand hielt. Leise, ohne die Beiden aus den Bann zu holen, ging sie wieder aus dem Zimmer.

Solch ein Lächeln von ihrer Tochter hatte sie bisher noch nie gesehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Platan
2015-04-29T23:33:25+00:00 30.04.2015 01:33
Hach ... Angel Beats! ♥
Hach ... Hinata und Yui. ♥ Was habe ich viele, viele Tränen vergossen beim Anime. (ಥ﹏ಥ)
Ich wollte auch immer so gerne mal was zu den beiden schreiben, aber bin bisher nie dazu gekommen. Während ich das hier so lese, bekomme ich aber glatt Lust darauf, es doch noch zu tun. Ich habe nur leider schon so viel anderes um die Ohren. >_<

Ähem, aber jetzt mal zu deiner Story. Ich habe die FF schon früh bemerkt, aber ehrlich gesagt nicht viel erwartet, wegen der mageren Inhaltsangabe. Bin aber immer mal wieder hier gelandet, ohne richtig reinzulesen und heute dachte ich mir dann doch ... komm, mach das mal. Und ich bin überrascht, dass es doch besser geschrieben wurde, als ich gedacht hatte.
An der Stelle rate ich dir aber zu einem Betaleser oder dazu, selbst nochmal gründlich über deine Texte zu lesen. Ich habe nämlich noch so einige Fehler gefunden, die leider ein wenig den Lesefluss stören und das ist immer schade. Das Auge isst ja bekanntlich mit und das gilt beim Lesen auch. ;)

Von der kleinen Kritik (oder eher dem Verbesserungsvorschlag) kommen wir dann mal zu dem schönen Teil:
ICH LIEBE DIE BEIDEN!!! TT______TT
Äh, warte, nochmal in ordentlich: Bisher mag ich es, wie du die beiden darstellst. Ich finde es schön, dass Yui hier eher ruhig ist, da sie ja so auch im Anime gezeigt wurde, bei den Szenen, wo sie gelähmt zu sehen war.
Es ist auch schön, dass beide sich an den jeweils anderen erinnern können, das brachte Gefühle hervor und genau dafür liebt man diesen Anime ja. Am schönsten fand ich hier aber fast den Schluss mit der Mutter, wie sie lächelnd wieder aus dem Zimmer geht, ohne die beiden zu stören. Das war ein richtig schöner Abschluss für das Kapitel.
Und die Stelle, wo Yui aus dem Rollstuhl fällt, weil sie nicht will, dass Hinata geht ... Drama! Q___Q

Wie gesagt, schau am besten nochmal nach der Rechtschreibung, das würde den Lesespaß dann nochmal deutlich erhöhen. ;)
Ansonsten hat es mir aber doch echt gut gefallen. ♥


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