Schwarzes Artefakt von NightcoreZorro (Die Herren der Unterwelt) ================================================================================ Kapitel 2: Negro ---------------- Blitzartig veränderte sich die Umgebung der Fünf. Das Mobiliar verschwand, die Wände und die Decke schienen vor ihnen zu flüchten und der glatte Untergrund wölbte sich. Die Kühle des Raumes wich der drückenden Hitze der Sonne. Das alles passierte in nicht mal einer Sekunde und brachte dadurch die Sinne völlig durcheinander. Jeder, der das nicht gewohnt war, musste sich danach meistens übergeben oder spürte zumindest eine schwere Übelkeit in sich. Einige vertrugen es aber einfach nicht - Reyes zum Beispiel. Das war wohl der Grund gewesen, warum sich der Hüter von Schmerz zurückgehalten hatte. Torin ließ seinen Blick prüfend durch die Umgebung huschen und sah dann wieder auf seinen Laptop, den er mitgenommen hatte. Anerkennend nickte er dann Anya und Lucien zu. "Wir sind nur circa eine Meile von meinem makierten Punkt entfernt.", ließ er sie dann wissen und verstaute das elektroische Gerät in seiner mitgebrachten Umhängetasche. "Gut, welche Richtung, Krankheit?", fragte Strider und legte seine Hand, die Umgebung misstrauisch musternd, auf den Hafter von einer seiner Pistolen. Stumm hob Torin den Arm und deutete an Strider vorbei. Er verbot sich, etwas zu sagen. Ihm würde nur eine spitze Bemerkung entweichen und Niederlage würde es als Herausforderung verstehen. Außerdem bekam er mit, dass es Anya und Paris ähnlich wie ihm ging. Und das konnten sie gerade gar nicht gebrauchen. Er setzte sich in Bewegung, um die gezeigte Richtung einzuschlagen und holte im Gehen ein Headset aus der Umhängetasche, um es sich ins Ohr zu stöpseln. "Wozu der Kopfhörer?", wollte Paris von ihm wissen. "So weiß ich Bescheid, wann wir an meinem Punkt ankommen. Ab dort müssen wir vorsichtig sein." Verstehend nickte Promiskuität. "Und vorher müssen wir nicht vorsichtig sein, oder wie?", fragte Anya skeptisch und erhielt ein Kopfschütteln. "Nein, das nicht. Aber ab dort müssen wir noch vorsichtiger sein." Die nächste Viertelstunde schwiegen sie, ehe Torin die Stille mit einem "Halt." unterbrach und sebst auch stehen blieb, was ihm die Krieger und die Halbgöttin nachtaten. Er griff wieder in seine Tasche und holte fünf Brillenetuis heraus, jedem eine reichend und eine selbst behaltend. "Setzt euch die auf." Torin nahm seine Brille aus der Hülle und schob sie sich auf die Nase. "Im nächsten Gebiet sind Strahlen, die die Hornhaut verbrennen, wenn man keine Brillengläser trägt.", erklärte er kurz. Zwar würde bei jedem von ihnen die Hornhaut heilen, doch dieser Vorgang dauerte und so lange wären sie blind. Nicht gerade vorteilhaft für ihr Vorhaben. Ohne weiteres Nachfragen setzten sich auf die Anderen die Brillen auf, die Torin mitgebracht hatte. Als sie weiter gingen war es so, als ob sie eine unsichtbare Barriere passiert hätten. Auf einmal wurde es schmerzhaft grell, weshalb jeder von ihnen die Augen zusammen kneifte. "Ah..", machte Anya leise und versuchte ihre Augen vor dem Licht abzuschirmen, doch das Licht schien von überall zu kommen. Vorne, hinten, oben, unten, links, rechts. Selbst, wenn sie die Augen geschlossen hatten, brannte es unerträglich. Paris wischte sich über die Augen, um die aufkommenen Tränen aus den Augen zu reiben. Dabei schob er allerdings die Brille an der linken Seite hoch und schrie auf. Es fühlte sich an, als würde sein Auge von innen heraus verbrennen. Der Ausdruck aus seinem linken Auge verschwand, das Blau seiner Iris wurde grau. "Scheiße!", fluchte er ungehalten. Der beißende Schmerz hielt zwar nicht lange an und schwächte zu einem Pochen ab, doch die Dunkelheit auf seinem linken Auge, die der Schmerz zurück ließ, war viel schlimmer. Strider grinste hämisch. "Alter, stellst du dich doof an! Krankheit hat dich doch gewarnt!" Paris funkelte ihn böse an, wobei nur sein rechtes Auge dieses Funkeln wiedergab. "Halt's Maul! Ich wette, dass dir das auch gleich passiert!", knurrte er, ehe ihn Lucien und Torin aufhalten konnten. Gewinnen!, verlangte Niederlage laut in Strider's Kopf und ihm entkam ein saures Zischen, doch auch er hob die Brille an und zuckte vor Schmerz zusammen, als sich die brennenden Strahlen in sein linkes Auge bohrten. Immerhin musste er auf die Herausforderung eingehen. Tat er das nicht, so war er mehrere Tage Höllenqualen ausgesetzt. "Bastard!", schnauzte er, als der Schmerz nachließ und stürzte sich auf Paris, um diesen zu Boden zu stoßen. Eine wilde Rangelei artete zwischen den Beiden aus. Während Torin ein paar Schritte zurück trat, um niemanden versehendlich zu berühren, versuchte Lucien, die Prügelei zu unterbinden. Anya dagegen feuerte die Krieger lauthals an, sie sollten sich doch bitte die Köpfe einschlagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)