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Das Herz will, was das Herz will

Link x Dark / Link x Salia (ein bisschen)
von

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Die darauf folgenden Nächte waren sehr unruhig. Link schreckte immer wieder hoch und griff nach dem Masterschwert. Doch er war immer allein gewesen. Eines nachts, nach einem erneuten Aufschrecken setzte sich der junge Mann in seinem Bett auf und legte sein Schwert auf seinen Schoß. Er besah sich das kalte Metall, erfühlte es mit seinen Fingerspitzen und lauschte dem leisen Singen der Klinge. Es hatte sich so gut angefühlt das Gewicht des Schwertes wieder zu tragen, es zu schwingen und das Adrenalin des Kampfes zu erleben. Ein Seufzen entfloh seiner Kehle und sein Blick schweife aus dem Fenster auf das vom Schnee bedeckte Dorf. Hinter den Bäumen des Waldes küsste die Sonne die Kokiri langsam wach und Leben erwachte vor Links Tür.

Recht träge schälte sich der Held der Zeit aus dem Bett und bereitete sich für den Tag vor. Heute würde er zu Impa reiten. Es war Weihnachten und Link war zum Essen geladen. Er zog sich einen dicken Mantel über und stutzte. Mit einem Blick durch das Haus verstaute der junge Held noch einen Dolch an seinem Rücken versteckt. Man weiß ja nie auf wen man trifft, war sein Gedanke, als er sein Leinenhemd über den Dolch fallen lies. Mit einer nur gespielten Gelassenheit sattelte er Epona und stieg auf. Einen Blick um sich herum konnte sich Link dann doch nicht verwehren. Er musste sicher gehen, dass Dark ihn nicht wieder aus dem Hinterhalt angreifen konnte. Langsam ritt er los, grüßte die vorbeikommenden Kokiri und gab Epona auf der Steppe von Hyrule die Sporen.
 

Link ritt so schnell er konnte, war er sich doch sicher, dass Dark ihn bei einem solch hohen Tempo nicht würde schnappen können. Link war ein exzellenter Reiter geworden und konnte es sich leisten in dem Gedanken auf Dark zu treffen versinken. Unweigerlich stellte er sich vor, wie Dark ihn wohl würde angreifen können und wie sich dann kämpften. Link war sich sicher, Dark würde ihn vom Pferd stürzen, um mit ihm über die Steppe zu rollen. Epona wäre dabei vorerst außer Reichweite des Helden. Vielleicht würde das Dark schon reichen um seiner lichten Seite den Gar aus zumachen, vielleicht würden sie sich auch beide aufrichten können und mit dem Schwert auf einander losgehen.

Der blonde Mann zog die Brauen zusammen. Würde ihn Dark wirklich mit dessen Masterschwert angreifen, hätte Link schlechte Karten, hatte er doch nur seinen kleinen Dolch als Verteidigung gegen die harten Schläge des heiligen Schwertes seines Gegners. Aber wenn Dark sein dunkler Spiegel war, so wie er es im Wassertempel einst war, so hätte vielleicht auch Dark nur einen Dolch zur Verfügung. Links Knie begannen leicht zu beben, als er darüber nachdachte, dass die beiden Gegner sich schneller als es ihm lieb war in einen Nahkampf geraten könnten. Wieder wäre ihm Dark so nahe, wie bei ihrem ersten Treffen nach Jahren.
 

Link bremste Epona und sattelte ab, ehe er die langen Stufen Richtung Kakariko erklomm. Dark. Links Gedanken hingen noch immer bei seinem dunklen Selbst und bei dem Kampf, den er und der Dunkle in seinen Gedanken ausfochten. Erneut sah sich Link gegen einen Baum gepresst, erneut fühlte er das Vibrieren der Klingen, welche mit enormen Druck auf einander trafen und eines wurde Link immer deutlicher. Dark hatte es ernst gemeint. Er wollte Link töten. Kurz schloss der Held der Zeit die Augen. Er atmete tief durch um das aufgeregte Zittern seiner Finger zu unterbinden.

Vielleicht wollte er diesen Kampf. Links Gedanken schienen nach einer solchen Begegnung zu lechzen. Es kam ihm vor, als ob sein ganzer Körper diesen Kampf wollte, die Gefahr des Todes, welche damit einherging und Darks Atem auf seinem Gesicht.
 

Link schreckte so heftig zurück vor diesem Gedanken, dass er eine Stufe übertrat und sich nur mit seiner Hand vor einem Sturz bewahren konnte. Er atmete tief und schnell. Dieses Gefühl hatte er so tief in sich vergraben. Dieses Rasen des Herzens, dieses kribbelnde Brennen in seiner Magengegend. Aber diese Zeiten waren vorbei. Link kämpfte nicht mehr. Er hatte seine Pflicht erfüllte. Der Held der Zeit schluckte dieses Gefühl herunter, welches ihn durch seine Abenteuer getragen und fast süchtig gemacht hatte.

Mit ein paar letzten Schritten überwand er die Treppe und ging zu Impas Haus. Ein Haus, welches an Weihnachten einfach nicht zu verfehlen war. Es war ein Haus, aus dem das lauteste Gelächter kam. Link lächele, als er die Tür öffnete und Impa als Gastgeberin wahrnahm. Vielleicht war es auch ein wenig so, dass er Impa belächelte, als anlächelte, als die Frau mit dem ehemals harten Blick auf ihn zukam und ihn herzlich umarmte. Link genoss die Umarmung dennoch sehr. Er und Impa waren im Laufe der Jahre eng zusammen gewachsten, ebenso wie Zelda und Link, welche sich als nächstes umarmten.

Dennoch stutzte Link als er Impa wieder gehen sah. Und auf eine fragende Geste antwortete ihm Zelda flüsternd, dass Impa bald Mutter werden würde. Link war nun doch mehr als verwirrt. Er hatte Impa über ein Jahr nicht gesehen, dass stimmte, doch er hätte nie gedacht, dass diese geborene Kriegerin einmal selbst Kinder haben würde. Nach weiteren unzähligen Begrüßungen setze sich die Gemeinschaft an den großen Holztisch und begann das abendliche Mahl zusammen einzunehmen.
 

Das Gelage dauerte viele Stunden und der Mond stand schon lange am Himmel, als Link und Zelda sich von Impa verabschiedeten. Beide schritten zusammen die große Treppe hinab, an dessen Fuße Epona schon auf ihren Herren wartete. Im Dunkel war eine Kutsche zu erkennen, welche die Prinzessin zurück in ihr Schloss bringen würde. Nach einer erneuten Verabschiedung stieg Link auf seine Stute und ritt langsam über die Steppe Richtung seines Dorfes, als er von einer Bewegung, welche er aus dem Augenwinkel heraus wahrnahm, abgelenkt wurde. Er stoppte sein Pferd und sah sich genau um. Link stieg ab. Er wurde das Gefühl nicht los, dass da im Dunkel der Nacht etwas auf ihn lauerte. Etwas oder jemand.
 

Mit einem Schlag wurde er grob zu Boden befördert. Link drehte sich im Schnee und kam schnell wieder auf die Beine. Da war er. Dark. Das Herz des blonden Helden schlug schnell und heftig in seiner Brust. War es das Adrenalin, welches den bevorstehenden Kampf ankündigte, oder war es der Gedanke, dass dieser blass wirkende Mann mit den grauen Haaren vor ihm stand. Link schüttelte den Gedanken schnell ab, ehe er zu seinem Dolch griff. Der Held im grünen Gewand sollte Recht behalten. Auch Dark hatte nur einen Dolch zur Verfügung. Mit diesem ging er auf Link los.

Das Klingen der Metalle schallte auf der Ebene wider und nur Minuten nach Kampfbeginn atmeten beide Männer schneller, härter.

„Warum willst du mich tot sehen?“, fragte Link seinen Gegenüber. Es waren Meter, die die Beiden trennten doch auch auf diese Entfernung konnte der Held der Zeit die düstere Veränderung in den Augen seines Gegners sehen.

„Du hast mich leiden lassen!“, kam es mit einer dunklen Stimme zu Link zurück, der nun doch überrascht war. Wie hatte er diesen Mann leiden lassen?

„Was habe ich dir getan?“, fragte Link nach und wurde sofort wieder angegriffen. Doch waren die Dolchhiebe seines Gegenübers nicht mehr so präzise. Es schien als würde die reine Wut auf Link zustoßen.

„Du hast mich gefangen. In deiner Flasche und hast mich zusehen lassen....“. Dark brach seinen Angriff ab, nur um Link in den Magen zu treten und den überwältigten Held zwischen ihm und einem Fels einzuklemmen.

„Du hast zugelassen, dass diese Weise des Waldes mir alles nimmt.“ Darks Stimme wurde noch dunkler und er war Link wieder so nahe, dass dieser Darks warmen Atem auf seiner kalten Haut spüren konnte. Links Knie begannen kaum merklich zu zittern. Hatte er Angst? Vor Dark? Oder vielleicht vor dem, was der Schatten ihm nun sagen würde?

„Sie hat mir alles genommen, alles was ich wollte...“, begann er und kam Link noch näher, beklemmte die Atmung des jungen Helden.

„Sie nahm mir alles was ich brauche....Und du hast es zugelassen, dass sie es mir nimmt. Du hast zugelassen, dass ich das mit ansehen muss. Du folterst mich und dafür muss einer von euch sterben!“
 

Links Augen wurden groß. Dark war weg. Er stand ganz allein in der Ebene von Hyrule. Doch war es nicht Darks plötzliches Verschwinden, welches Link so erstaunte. Es waren die Worte des Schattens, welche ihn trafen. Er hatte nicht gewusst, dass er in der Flasche, welche er im Wassertempel füllte, Darks Essenz eingefangen hatte. Vorsichtig stieg der junge Held wieder auf sein Pferd und ritt langsamer und nachdenklicher als zuvor nach hause. Was meinte Dark? Was war es, dass er wollte, dass er brauchte. Welche Qualen hatte Link zugelassen, dass dieser zutiefst dunkle Mensch so gelitten haben musste?



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