War von Hinarika ================================================================================ Kapitel 14: Surprises --------------------- Der nächste Morgen verläuft nicht offensichtlich anders, aber man braucht Nejis und Hinatas Byakugan nicht, um die veränderte Stimmung zwischen den drei Paaren zu bemerken. Wenn man dann noch ein wenig genauer hinsieht, sieht man die flüchtigen Berührungen zwischen Naruto und Hinata, jedes Mal wenn sie aneinander vorbeigehen, die Selbstverständlichkeit mit der Neji Tenten hilft den Tisch zu decken und die bedeutungsschweren Blicke zwischen Sakura und Sasuke. Aber bevor sie das Haus verlassen, nimmt Hinata Neji zur Seite und führt ihn in ein anliegendes Zimmer, um in Ruhe etwas anzusprechen, dass ihr schon seit der Rückkehr der Männer auf dem Herzen liegt. Sie hat viele Anzeichen ihrer Nervosität abgelegt, aber die Art wie sie ihre Finger verharkt, verrät sie ihm dennoch. Er konnte schon jedes Gefühl in ihrer Mimik und Gestik lesen, lange bevor er sich die Mühe gemacht hat, ihren Charakter ebenso gut kennen zu lernen. Und dennoch hört sie nicht auf ihn zu überraschen. „Ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, aber keiner der Hyuuga in diesem Dorf trägt ein Bannmal.“ Neji runzelt die Stirn und ruft sich die Dorfbewohner in Erinnerung. Sein Augenlid zuckt, als er sich bewusst wird, dass er es zwar unterbewusst registriert hat, aber dass es ihm nicht als so außergewöhnlich aufgefallen ist, wie es sollte. Aber Hinata erspart ihm die Antwort. „Ich habe sie alle aufgelöst. Es war Teil der Abmachung, die ich mit Shinzo getroffen habe, als wir unser Hierbleiben verhandelt haben. Und der Teil dem ich gerne nachgekommen bin. Ich wollte dir nur sagen, dass ich es bei dir auch gerne lösen würde... wenn du das möchtest.“ Wenn er gerade noch gedacht hat, dass sie ihn ständig überrascht, sieht er jetzt vollkommen fassungslos auf seine Cousine. Er weiß im ersten Moment wirklich nicht was er dazu sagen soll, obwohl es ihn in den Fingerspitzen juckt, ja zu sagen. „Wie soll ich das deinem Vater erklären, wenn ich nach Konoha zurückkehre?“ Hinata zuckt bei der Erwähnung ihres Vaters nicht einmal mit der Wimper, aber sie tritt einen Schritt von ihm zurück. „Das ist mir ehrlich gesagt egal, Neji. Ich habe nicht an meinen Vater gedacht, als ich unseren Verwandten die Freiheit gegeben habe, die sie verdienen. Denk darüber nach. Es reicht ein Wort von dir.“ Damit tritt sie an ihm vorbei aus dem Raum und Neji starrt ihr nach und fragt sich schon wieder was aus seiner kleinen, schüchternen Cousine geworden ist. Das kann unmöglich nur Narutos Einfluss gewesen sein... . . . Eine halbe Stunde später Nachdem sie die Kinder wieder am Kindergarten abgesetzt haben, machen die Frauen jedoch keinerlei Anstalten zum Training aufzubrechen. Und Sasuke stellt frustriert fest, dass sich zumindest daran rein gar nichts geändert hat. „Habt ihr vor heute zum Training zu gehen?“ Das Grinsen, das die Frauen wechseln, sagt ihm jedoch, dass sie mal wieder etwas Entscheidendes verpasst haben. Außerdem sieht Sakura gerade äußerst zufrieden drein, aber es ist Hinata die spricht. „Nein, heute haben wir etwas anderes vor.“ Auch der Übermut in Tentens Zügen ist zutiefst ungewöhnlich und Neji hebt fragend eine Augenbraue. „Also lasst uns mal sehen, ob ihr mit uns mithalten könnt.“ Ohne ein weiteres Wort verschwinden die drei Frauen spurlos. Neji nimmt sich noch die Zeit sich fragend an seine Teamkollegen zu wenden. „Kann sich einer von euch das erklären?“ Sasuke runzelt mürrisch die Stirn, aber Naruto grinst nur. „Lasst uns gehen!“ Sie folgen den drei Frauen in die Berge und tief in den Wald, der das Dorf umgibt und Neji glaubt, dass sie ihnen gestern die Wegbeschreibung zu dieser Lichtung gegeben haben, als sie sie zum Training abschieben wollten, um sie los zu sein. Aber bevor er sich ausführlich umsehen kann, bricht Sakura, immer noch belustigt grinsend, die Stille. „Wir müssen da mal was klarstellen.“ Aber es ist wie immer Hinata, die die entscheidende Aussage mit dem nötigen Ernst trifft. „Wenn ihr in ein paar Tagen nach Konoha zurückkehrt, werden wir hier bleiben.“ Tenten kann sich eine kleine Spitze wie immer nicht verkneifen. „Wir hielten es nur für angebracht, das mal klar zu stellen, damit es diesbezüglich zu keinen... Missverständnissen kommt.“ Naruto ist damit zwar längst nicht ganz einverstanden, aber seiner Meinung nach hat er das letzte Nacht ausführlich genug mit Hinata geklärt. Aber Sasuke sieht gewohnt arrogant zu Neji. „Das werden wir noch sehen.“ „Wir wussten, dass ihr das sagen würdet.“ Hinatas Lächeln verbirgt einen ungewöhnlichen Anflug von Schalk, aber Tenten grinst offen. „Deswegen haben wir beschlossen das auf die altmodische Art zu klären.“ Jirayas ehemaliger Schüler zieht skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. „Und das heißt was?“ Aber Sasuke hat da so eine Ahnung, als er zusieht wie Sakura sich mit einem ausgesprochen zufriedenen Grinsen ihre Handschuhe anzieht. „Dass ihr bekommt, was ihr vom ersten Tag an wolltet: Einen richtigen Kampf.“ Die Bedeutung ihrer Worte ist noch nicht ganz bei den Männern angekommen, als die Drei schon in den Angriff übergehen. Die Frauen bestimmen die Aufteilung. Hinata verschwindet und steht in der nächsten Sekunde mit ausgeholtem Arm vor Sasuke und der ist so überrascht, dass sie ihn beinahe am Arm trifft. Sie gibt ihm kaum die Zeit seine Sharingan zu aktivieren, so schnell gehen ihre Angriffe auf ihn herunter. Er hat in den letzten fünf Jahren bei Neji den Kampfstil der Hyuugas ausgiebig beobachtet und war sich eigentlich ziemlich sicher, dass die kleine Hinata trotz ihrer offensichtlichen Fortschritte keine große Herausforderung für ihn darstellen würde. Es dauert keine ganze Minute, bis sie ihm das Gegenteil beweist. Sie bewegt sich einen ganzen Ticken schneller als Neji und auch ihre Technik ist eine komplett andere. Ob es nun daran liegt, dass sie in den letzten fünf Jahren hier in diesem Dorf trainiert hat oder einfach ihren eigenen Stil entwickelt hat, Sasuke gesteht sich stumm ein, dass er Schwierigkeiten hat, ihre Bewegungen vorherzusehen. Und obwohl sie ihn seit der Chunin-Prüfung vor elf Jahren vermutlich nie hat richtig kämpfen sehen, weiß sie genau worauf sie bei ihm achten muss. Sie hindert ihn äußerst erfolgreich daran Fingerzeichen für eines seiner Feuerjutsus zu schließen, indem sie keine Sekunde in ihren Angriffen nachlässt. Obwohl er versucht Abstand zwischen sie zu zwingen, lässt sie sich für keinen einzigen Moment auf die Distanz ein, wohl weil sie weiß, dass sie dort enorme Schwierigkeiten gegen ihn hätte. Sasuke gesteht sich mit einem leichten Grinsen ein, dass er nie gedacht hätte, dass Hinata Hyuuga ihm einen der herausfordernsten Nahkämpfe bescheren würde, den er seit Jahren bestritten hat... Tenten und Sakura haben sich ihre alten Teamkameraden vorgenommen. Der Gedanke dahinter ist simpel: beide kennen die Kampfstile ihrer ehemaligen Kameraden in- und auswendig, während die andere kaum etwas mit dem anderen Team zu tun hatte. Tenten kann nicht mehr zählen gegen wie viele Hyuugas sie in den letzten fünf Jahren angetreten ist. Aber Nejis Kampfstil ist ihr immer als einzigartig in Erinnerung geblieben, genau wie Hinatas. Doch sie hat ihn jahrelang beobachtet und unzählige Male mit ihm gekämpft. Sie kennt jede seiner Bewegungen. Und sie hat in den letzten Jahren mit dem größten Vergnügen und tatkräftiger Unterstützung durch Hinata jede noch so kleine Schwäche im Kampfstil der Hyuugas herausgearbeitet. Bevor er gegangen ist, kannte er Tentens Stärken und Schwächen beinahe besser als seine eigenen. Aber er hat in den letzten Tagen schon gesehen, dass sie sich auch in dieser Hinsicht in den letzten Jahren sehr verändert hat. Sie lockt ihn mit Scheinangriffen und zielt blitzschnell auf seine Schwachstellen, wenn er zum Angriff ausholt. Ihr Kunai schneidet ihn schon nach wenigen Minuten zum ersten Mal am Arm und als er darüber nachsinnt, wann er zum letzten Mal in einem Nahkampf verwundet wurde, trifft ihn ihr Fuß beinahe in den Magen. Er ändert blitzschnell seine Taktik, gibt den Kampfstil seiner Familie auf, umfasst ihr Bein mit beiden Händen und wirft sie grob durch die Luft. Seine Reaktion überrascht sie, aber nicht genug, dass sie ihren Sturz nicht mit Leichtigkeit abfangen kann und in der nächsten Sekunde schon wieder mit erhobener Faust hinter ihm steht... Wenn man Sakura und Naruto beobachtet, kommt man zu dem Schluss, dass die beiden unheimlichen Spaß miteinander haben. Sie sind beide Nahkampfkünstler und kennen den Kampfstil des anderen ebenfalls zur Genüge. Aber Naruto sieht auch wie der Kampfstil der Hyuugas Sakura beeinflusst hat und mehr als einmal, kann er sich ihre Schlagkraft nur mit einem seiner Schattenoppelgänger vom Leib halten. Sakura grinst, als ihre Faust wieder nur Rauch trifft. „Immer noch dieselben Tricks, was Naruto?“ Als er plötzlich hinter ihr auftaucht, holt sie überrascht Luft. „Keine Sorge, ich habe in den letzten fünf Jahren auch das eine oder andere dazugelernt.“ Aber als er nach ihrer Schulter greift, verpufft sie ebenfalls in Rauch und er fährt grinsend herum, um ihren nächsten Schlag abzufangen. „Und du glaubst da bist du der Einzige?“ Mit Hinata hält alles inne. Sie hebt eine Hand, um Sasuke zu bedeuten in seinem Angriff innezuhalten und der Uchiha bremst sich sofort. Sie schließt die Augen in sichtlicher Konzentration, runzelt die Stirn und gibt ihre Kampfhaltung schließlich auf. „Ich fürchte, wir müssen das auf ein anderes Mal verschieben.“ Tenten und Sakura geben ihre Haltungen ebenfalls auf und stehen im selben Atemzug neben der jungen Clanerbin. „Was ist es?“ „Es ist Yokiri. Sie sind zurück und werden bald hier sein.“ Die Männer runzeln verständnislos die Stirn. „Yokiri? Wer ist das?“ Aber die Frauen machen sich einmal mehr nicht die Mühe ihnen zu antworten. Weder Sakura noch Tenten sehen besonders begeistert aus, aber die braunhaarige Waffenexpertin stört noch etwas anderes. „Was ist es?“ Hinata kräuselt angespannt die Nase und ihr Blick verliert sich kurz in der Ferne. „Sie nähern sich dem Dorf aus der falschen Richtung.“ Jetzt folgt auch Sakura angespannt Hinatas Blick, obwohl sie natürlich noch lange nichts erkennen kann. „Welcher?“ „Konoha.“ Tenten sieht schlagartig besorgt aus. „Was bedeutet das?“ Hinata reibt sich mit der Hand über die Stirn, als wolle sie die Falten glätten. „Ich bin sicher, dass werden wir früher raus finden, als uns lieb ist. Lasst uns gehen.“ Sie verschwinden ohne ein Wort zu den Männern und Sasuke flucht genervt, bevor sie ihnen einmal mehr nachlaufen. Sie folgen ihnen an den östlichen Dorfrand, an dem sie, aus Konoha kommend, vor einer guten Woche selbst angekommen sind. Shinzo und die anderen gesellen sich erst nach und nach zu ihnen, was ihnen verrät, dass Hinata mal wieder zuerst bemerkt hat, dass etwas ansteht, noch vor den abgestellten Wachen. Shinzo tritt neben Hinata und das breite Grinsen auf seinen Lippen verrät, dass er seine Niederlage schon längst vergessen hat. „Das wurde ja auch endlich Zeit.“ Aber Hinata schweigt und Naruto spürt die Anspannung, die von ihr ausgeht, als fünf Personen – vier Männer und eine Frau – aus dem Schatten des Waldes heraus treten und sich den versammelten Dorfbewohnern nähern. Shinzo balanciert unruhig von seinen Zehenspitzen auf die Fußballen und zurück und wendet sich erneut an sein junges Oberhaupt. „Hinata, bitte.“ Hinata schließt stumm die Augen und ist im nächsten Moment von ihrer Seite verschwunden. Sie taucht ein paar Meter vor dem Mann auf, der voran geht und Neji holt scharf Luft, als das Profil des Mannes ins Licht fällt und er die Ähnlichkeit erkennt. Es sieht so aus, als wolle Hinata ihn umarmen, aber der junge Hyuuga ist schneller. Er schlingt beide Arme um ihre Hüfte und wirbelt sie ungestüm durch die Luft. Statt sich von ihm loszumachen, legt Hinata ihm lachend die Hände auf die Schultern. Der braunhaarige Mann setzt sie ab und als Hinata sein Gesicht umfasst, sich auf die Zehenspitzen streckt und ihn auf die Stirn küsst, passieren mehrere Dinge gleichzeitig: Während sämtliche Hyuuga um sie herum in Jubel ausbrechen, Shinzo mit einem lauten Brüllen von ihrer Seite verschwindet und im nächsten Wimpernschlag den Mann neben Hinata in eine harte Umarmung reißt, greift Sasuke beherzt nach seinem besten Freund, bevor dieser das offensichtliche Wiedersehen in ein Blutbad verwandelt. Denn auch wenn sie ihm gestern erst mehr als bewiesen hat, dass sie nur ihn liebt, der Anblick wie Hinata einen anderen Mann küsst, auch wenn es nur auf die Stirn ist, versetzt ihn in einen Zorn, den er so nicht kennt. „Sakura, wer zum Teufel ist der Kerl? Und dieses Mal antwortest du besser!“ Sakura sieht von Sasuke zu Naruto zu Tenten und antwortet mit einem Seufzen. „Er ist ihr Bruder.“ Sasuke begreift die Bedeutung dieser Offenbarung nicht und auch Naruto versteht ihr ganzes Ausmaß nicht, aber Neji klappt geschockt der Mund auf. „Das ist unmöglich!“ Tenten sieht zu ihm und er sieht es in ihrem Blick. Aber dann schüttelt sie sanft den Kopf und sie und Sakura begeben sich ebenfalls zu den Hyuuga. „Sakura, Tenten!“ Yokiri löst sich von seinen Verwandten und als er Sakura überschwänglich auf beide Wangen küsst, schluckt plötzlich auch Sasuke an seinem ungerechtfertigten Zorn. Er begrüßt Tenten auf dieselbe Weise, aber im Gegensatz zu Sakura gibt sich diese keine Mühe ihre ablehnende Haltung zu verbergen. „Yokiri.“ Aber Hinata stellt sich neben ihren Bruder und nimmt seine Aufmerksamkeit wirkungsvoll von ihrer besten Freundin. „Wer sind sie?“ Yokiri sieht zu seiner Schwester, aber jedem ist klar, wen er meint. „ANBU aus Konoha. Unsere Kage hat sie geschickt. Ich werde es dir später erklären.“ Ihr Bruder legt einen Arm um ihre Schulter und küsst sie auf die Stirn und sie lässt ihn, als wäre es selbstverständlich. „Du kannst es mir morgen erzählen. Heute Abend wird gefeiert.“ Sie sehen das Zucken in Hinatas Lid, das nur zwei Sekunden ihre Irritation verrät, bevor sie vollkommen beherrscht nickt. „Natürlich. Wir sehen uns dann dort. Entschuldige uns, wir müssen die Kinder vom Kindergarten abholen. Es ist schön, dass du wieder da bist.“ Sie küsst ihren Bruder auf die Wange, bevor sie sich aus seiner Umarmung löst und den anderen stumm bedeutet ihr zu folgen, obwohl niemand das Zeichen noch gebraucht hätte. Sie holen die Kinder wirklich direkt vom Kindergarten ab und allein das verrät, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Sie lassen die Kinder zum Spielen im Garten, aber Hinatas Wachsamkeit erscheint nur verstärkt, als sie seufzend in die Küche voraus geht. Sie wartet die Fragen der Männer nicht ab, schenkt sich ein Glas Wasser ein und nimmt einen Schluck, bevor sie anfängt zu erklären. „Yokiri ist mein Bruder. Und mit seiner offensichtlichen Ähnlichkeit zu unserem... Vater gibt es keinen Zweifel daran von welcher Seite.“ „Das ist unmöglich!“ Hinata sieht zu Neji. „Das dachte ich zuerst auch. Er ist zwei Jahre jünger als ich, aber seine Mutter hat mir die Sache selbst bestätigt. Hiashi war wohl ungeduldig, als meine Mutter nach meiner Geburt so lange nicht wieder schwanger geworden ist und... hat sie betrogen. Und ich will wirklich nicht genauer darüber nachdenken, wie das abgelaufen ist. Yokiris Mutter, Sana, ist mit Shinzo aus Konoha geflohen, als sie festgestellt hat, dass sie schwanger ist. Mein Vater hat nie von ihrer Schwangerschaft erfahren und Shinzo hat Yokiri als seinen Sohn groß gezogen.“ Neji runzelt die Stirn, sichtlich ein wenig überwältigt von dieser Offenbarung. „Dann weiß er nicht, wer sein Vater ist?“ Seine Cousine kräuselt widerstrebend die Lippen. „Oh doch, er weiß es.“ Mehr sagt sie dazu nicht, aber als Naruto vorsichtig nachfragt „Was soll das heißen?“ erweist sich Tenten als weniger feinfühlig. „Dass der Bastard sich gewaltig was darauf einbildet zur Gründerfamilie zu gehören. Und dass er Hinata gerne vorhält, dass er sich für das würdigere Clanoberhaupt hält. Dumm nur, dass er im direkten Vergleich mit ihr jedes Mal den Kürzeren zieht.“ „Tenten.“ Hinatas sanfte Ermahnung dämpft die Abneigung ihrer besten Freundin nicht, aber sie verschränkt schnaubend die Arme und belässt es dabei. „Es wird heute Abend ein Fest zu Ehren seiner Rückkehr veranstaltet. Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr uns begleiten oder lieber bei den Kindern bleiben wollt.“ „Wir kommen mit.“ Hinata dreht sich zu Naruto, weil ihr der Unterton in seiner Stimme mehr verrät, als er eigentlich preis geben will. Sie öffnet den Mund, hält dann aber inne und verengt die Augen. „Entschuldigt mich.“ Sie tritt in normaler Geschwindigkeit hinaus in den Garten und bis sie dort ist, haben die anderen Yokiri ebenfalls bemerkt. Als seine Kinder auf ihn zulaufen und sich in die Arme des Hyuuga werfen, ringt Naruto schon wieder mit diesem Zorn, den er sich nicht erklären kann. Er hat keinen Grund den anderen Mann nicht zu mögen und trotzdem empfindet er ihm gegenüber eine Abneigung, die für ihn zutiefst ungewöhnlich ist und die Tenten mehr als nur zu teilen scheint. „Sieh dir an wie verkrampft sie ist. Sie erträgt es kaum die Kinder in seinen Armen zu sehen, weil er Hiashi so sehr ähnelt. Sie liebt ihren Bruder, aber gleichzeitig misstraut sie ihm mehr, als jedem anderen Hyuuga in diesem Dorf. Er mag seinen biologischen Vater nie kennen gelernt haben, aber er ist ihm dennoch zu ähnlich.“ Sakura, die sich bis jetzt aus dem Gespräch rausgehalten hat, wirft ungehalten einen Beutel Nudeln in das kochende Wasser. „Es wäre besser gewesen, wenn er einfach noch ein paar Monate durch die Gegend gezogen wäre!“ Und weil sie das Wort erhoben hat, klinkt sich auch Sasuke in das Gespräch ein. „Wo war er?“ Er reicht ihr die Tomatensoße aus dem Regal hinter ihm, ohne dass sie ihn darum gebeten hat und als seine Finger ihre streifen, zögert sie kurz. „Er hat die feindlichen Gruppen ausgekundschaftet. Zumindest hat er das behauptet. Aber das erklärt nicht, warum er sich dem Dorf aus der Richtung Konohas genähert hat. Und wenn Hinata ihn darauf anspricht, wird das nur ein weiterer Punkt sein, über den sie streiten.“ Naruto sieht immer noch aus dem Fenster hinaus in den Garten. „Sie streiten?“ Tenten schnaubt verächtlich. „Yokiri hat seine eigenen Ansichten davon, wie Hinata den Clan leiten sollte und generell wie sie ihr Leben zu leben hat. Auch in der Hinsicht ist er eine bezaubernd sympathische Kopie seines Vaters. Nicht, dass sie sich von ihm irgendetwas gefallen lässt.“ Die Kinder stürmen ins Wohnzimmer und Tentens Lippen verziehen sich zu einem gehässigen Grinsen, als sie nach draußen sieht. Hinata tritt an ihren Bruder heran und sieht ernst aus, bevor dieser einen Arm um ihre Hüfte schlingt und sie wie in einem Tanz durch den Garten führt. Hinata stößt ihn von sich, lacht aber dabei und schüttelt den Kopf bevor sie sich von ihm abwendet und ins Haus zurückkehrt. Sie hören Minatos fröhliches Quietschen und das Lachen der anderen drei, bevor Hinata zu ihnen in die Küche zurückkehrt. Tenten schmeckt die Soße ab. „Was wollte er jetzt?“ Hinata sieht zu den drei Männern, bevor sie sich wieder an Tenten wendet. „Es war doch klar, dass er nicht bis morgen warten würde, um in Erfahrung zu bringen wer die Drei sind.“ Sakura greift nach den Gläsern im Regal über sich. „Hast du es ihm gesagt?“ Hinata holt die Teller aus dem Schrank. „Das war nicht nötig. Shinzo hat es ihm bereits erzählt.“ Aber Tenten reicht das als Antwort nicht. „Also was hast du zu ihm gesagt?“ „Den Satz, den ich zu meinem Bruder am häufigsten sage: Dass er sich da gefälligst raushalten soll.“ Die junge Hyuuga dreht sich im Türrahmen um, aber ihre beste Freundin hält sie noch einmal zurück. „Was ist mit Konoha?“ Obwohl sie ihnen den Rücken zudreht, sehen sie alle wie die Anspannung Hinatas Rücken strafft. „Oh, das werden wir morgen in aller Form ausdiskutieren.“ . . . Nachdem sie die Kinder ins Bett gebracht haben, kommen die Frauen nicht zurück ins Wohnzimmer und ihre Chakren verschwinden im Bad im oberen Stockwerk. Es dauert eine Weile, bis sich die Tür öffnet und sie ihre Schritte an der Treppe hören. Ihr Anblick erklärt wortlos, was sie so lange im Bad gemacht haben. Tenten und Sakura tragen ein rotes und ein grünes Kleid, das entfernte Ähnlichkeit mit einem Kimono hat, aber aus dünnerem Stoff besteht, kurze Ärmel hat und einen Teil ihres Bauches freilegt. Auch Hinata sieht in ihrem blauen Kleid in demselben Schnitt atemberaubend aus, aber sie trägt zahlreiche Reifen an den Armen und ein dunkelblaues Band in den Haaren, mit einem blauen Stein in der Mitte ihrer Stirn. Naruto schluckt, als er einen Schritt auf sie zumacht. „Du siehst-“ Aber unerwarteterweise unterbricht ihn Neji. „-aus wie das Oberhaupt des Hyuuga-Clans.“ Sein Blick liegt beinahe gebannt auf seiner Cousine und während er mit ruhigen Schritten auf sie zugeht, wird es plötzlich still im Raum. Er umfasst ihre Wangen und nicht nur Sakura sieht man ihre Überraschung an, als Neji sich herabbeugt, Hinata den Kopf senkt und er sie auf die Stirn küsst. Doch als er sich von ihr löst, hält Hinata ihn an den Oberarmen fest. Und es ist sie, die ihn bittet. „Frag mich.“ Aber Neji zögert nicht mehr. „Befrei mich, Schwester!“ Hinata löst wortlos sein Stirnband und gibt es Tenten, die stumm neben sie herangetreten ist. Neji greift haltsuchend nach Tentens freier Hand und Hinata aktiviert stumm ihre Byakugan. Sie formt bestimmt an die 60 Schriftzeichen, bevor ihre Hände aufleuchten und sie ihre Fingerspitzen an Nejis Schläfen legt. Der talentierte Hyuuga schließt die Augen und während Hinata ihre Hände an seiner Stirn hält, können die anderen gebannt beobachten, wie sich das Mal langsam zusammenzieht, bevor es schließlich komplett verschwindet. Hinata keucht unter der Anstrengung und strauchelt erschöpft, aber Neji umfasst ihre Schultern und hält sie. Die hübsche Clanerbin schließt atemlos die Augen, aber als sie den Blick zu Neji hebt, lächelt sie. Aber bevor jemand etwas sagen kann, bricht ihr Cousin die Stille. „Ich habe mich geirrt, vor so vielen Jahren. Und eigentlich hätte ich es schon sehen müssen, als du gerade erst zwölf warst – weil es immer schon da gewesen ist. Was dein Vater und auch ich dir so gerne als Schwäche vorgeworfen haben – dabei bist du diejenige, die den ganzen Hyuuga-Clan erlösen wird.“ Hinata sieht zur Seite und ganz leicht, tritt eine feine Röte auf ihre Wangen, weil ihr Komplimente trotz allem immer noch schrecklich unangenehm sind. Sie spürt Naruto hinter sich und lässt sich dankbar von ihm in eine stützende Umarmung ziehen. Neji dreht sich zu Tenten und drückt ihre Hand, als er die Emotionen in ihren Augen sieht. Seine ehemalige Teamkameradin tritt an ihn heran, streckt sich auf die Zehenspitzen und küsst ihn mit einem erstickten Schluchzen auf die Stirn. Und da reißt er sie unbeherrscht an sich und küsst sie hemmungslos. Die offene Darstellung ihrer Gefühle ist so ungewöhnlich für die beiden und die Situation so ergreifend, dass sowohl Sasuke als auch Sakura ihre Blicke abwenden müssen. Hinata lehnt sich mit einem zufriedenen Lächeln an Naruto und der haucht ihr einen zärtlichen Kuss auf den Scheitel. Sie spürt seinen Atem an ihrem Ohr, als er den Kopf zu ihr beugt, sodass nur sie seine Worte hören kann. „Du bist unglaublich!“ ~ Es zeigt sich wieder, als sie an den Festlichkeiten ankommen. Neji, der seine Verwandten jetzt wesentlich genauer beobachtet, ist nicht der Einzige, der bemerkt, was ihnen in den letzten Tagen entgangen ist, weil sie sich lediglich auf die Frauen und ihre Kinder konzentriert haben: Hinata gilt nicht nur als das Oberhaupt ihres Clans; sie wird auch offensichtlich von dem ganzen Dorf für ihre Stärke respektiert und für ihre Güte geschätzt. Die älteren Kinder tanzen um sie herum und mit Hinatas heiterem Lachen, scheinen sich auch Tenten und Sakura endlich einmal zu entspannen. Shinzo taucht als erster neben ihnen auf und lässt die überraschte Tenten eine Pirouette um ihre eigene Achse drehen. „Mädels, ihr seht umwerfend aus!“ Und aufs Stichwort ist da auch schon Yokiri. „Nee-san.“ Sein Blick gleitet über Hinata und wenn er nicht mit ihr verwandt wäre, hätte Naruto ihm dafür eine reingehauen. „Tanz mit mir, Schwesterherz!“ Es ist nicht wirklich eine Frage, aber Hinata nimmt seine dargebotene Hand dennoch mit einem leichten Lächeln. Shinzo trägt seine zierliche Frau beinahe auf die Tanzfläche und der offensichtliche Größenunterschied zwischen den beiden zieht immer wieder Blicke an. Oder vielleicht liegt es an der Tatsache, dass der grummelige Riese zum Teddybären wird, sobald seine Frau in der Nähe ist. Ein paar Hyuuga spielen Musik und als Tenten und Sakura bei ihnen stehen bleiben, während sich beinahe alle Anwesenden auf die Tanzfläche drängen, wird klar, dass der Tanz eine weitere Tradition des Hyuuga-Clans ist. Hinata dreht sich zuerst mit ihrem Bruder über die Tanzfläche und dann mit Shinzo, aber der faszinierende Teil beginnt erst, als sie allein zu tanzen beginnt – und das ganze Dorf in ihre Schritte einfällt. Die Luft lädt sich auf und das Chakra ist schon spürbar, bevor es anfängt sich blau in der Luft abzuzeichnen. Hinata schließt die Augen und Naruto spürt ein angenehmes Ziehen in seinem Bauch, als ihm klar wird, dass es ihn an ihren Tanz im See erinnert. Aber im Kreise ihrer Verwandten, verdichtet sich ihr Chakra und bündelt sich zu einem Ball, der schließlich wie ein buntes Feuerwerk wild in der Luft explodiert. Hinata nimmt den Jubel ihrer Verwandten kaum wahr. Die traditionelle Bündelung des Chakras versetzt sie jedes Mal beinahe in einen Rauschzustand und sie hält die Augen noch einen Moment geschlossen, bis sich der Schwindel legt. Aber als sie ihre Augen aufschlägt, blickt sie über den Platz direkt in Narutos. Sein Blick verrät ihr genau, was er denkt und die Röte auf ihren Wangen stammt nicht länger vom Tanzen. Während Hinata langsam auf sie zugeht, dabei aber nur Naruto ansieht, hält Neji Tenten seine Hand hin. „Würdest du mit mir tanzen?“ Auch Tenten lächelt ausgelassen, als Neji sie, kaum dass sie stumm ihre Zustimmung genickt hat, in seine Arme und auf die Tanzfläche zieht. Sakura hadert kurz mit sich, beschließt dann aber, dass es darauf auch schon nicht mehr ankommt und tritt neben Sasuke. „Wenn du nicht willst, dass mich ein anderer fragt, solltest du mich zum Tanzen auffordern.“ Er weiß es zu schätzen, dass sie ihm das anbietet und zögert nicht lange. Sakura keucht atemlos gegen seinen Hals, als er einen Arm um ihre Hüfte schlingt und sie kompromisslos an sich reißt. „Tanz mit mir.“ Hinata bleibt ein wenig außer Atem nur einen knappen Meter vor Naruto stehen und er zieht fragend eine Augenbraue in die Höhe, als er den Ausdruck in ihren hellen Augen sieht. Das dunkle Haar und die grünen Augen stehen ihm in seiner Tarnung ungewohnt zu Gesicht, aber seine Mimik und seine ganze Haltung ist so typisch für ihn, dass sie sich nicht daran stört. Sie wippt auf ihre Fußballen und fragt sich kurz, ob es eine gute Idee ist auszusprechen, was sie denkt. Aber dann hebt er minimal die Hand und streift mit seinen Fingern kaum spürbar über ihren Handrücken – und sie spürt die Berührung am ganzen Körper. „Ich will dich küssen.“ Sie sieht die Überraschung in seinen Augen, aber das breite Grinsen, dass ihre seltene Direktheit auf seine Lippen zaubert, hat sie erwartet. Naruto hebt in einer stumme Einladung beide Arme an seiner Seite an. „Liebling, ich bin der Letzte, der dich davon abhalten wird.“ Hinata tritt noch einen halben Schritt an ihn heran, bis sich ihre Körper beinahe berühren und legt den Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen. Sie fährt sich mit der Zunge über die Lippen und er muss den Drang unterdrücken sie einfach an sich zu reißen. „Wenn ich dich jetzt küsse, sagt das meinem ganzen Clan, dass du zu mir gehörst.“ Sie sieht wie sich seine Augen dunkel färben und streckt sich bereits auf die Zehenspitzen, bis sie sein raues Flüstern schon an ihren Lippen spürt. „Küss mich, Hinata!“ Sie legt haltsuchend beide Hände an seine Wangen und überwindet die restlichen Zentimeter, bis sie seine Lippen spürt. Er umfasst augenblicklich ihre Hüften und reißt sie an sich, sodass sie sofort alles um sie herum vergisst und sich hemmungslos in ihm verliert. Er spürt die Blicke ihrer Familie, aber das könnte ihn nicht weniger kümmern. Die Tatsache, dass sie bedenkenlos auch öffentlich zu ihm steht, treibt ihm beinahe die Tränen in die Augen. . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)