Keine Kompromisse von Nightprincess (Kaiba gegen die Yakuza) ================================================================================ Kapitel 3: Finaler Kampf ------------------------ ~~ Yami Mutou ~~ Seit drei Minuten liege ich hier oben auf dem Dach und versuche die Position der Männer auszumachen, gegen die ich hier gerade antreten muss. Die zwei Scharfschützen auf dem Dach der Nummer 9 habe ich gleich bei meiner Ankunft ausgeschaltet, bevor sie mir gefährlich werden konnten, auch wenn ich dabei einen Streifschuss an der linken Schulter kassiert habe. Der eine Typ war verdammt schnell, aber nicht treffsicher genug, ich war besser. Bleiben also noch 8 lebende Zielscheiben. „Yami? Alles okay da oben?“ Yugi macht sich scheinbar schon wieder Sorgen um mich. Dank des Security Headsets stehen wir zum Glück in ständiger Verbindung. „Ja. Hab die Scharfschützen beseitigt. Werd mich jetzt um den Rest kümmern. Wie sieht‘s bei Dir aus?“ Kurze Zeit ist es still, mit Ausnahme der vereinzelten Schüsse, die unter mir auf der Straße und zwischen den Häusern zu hören sind. „Keine besonderen Vorkommnisse. Die zwei Typen auf der Straße haben sich wieder zurückgezogen, nachdem ich ein paar Kugeln über ihre Köpfe gejagt hab. Der Rest der Männer scheint sich aufgeteilt zu haben. Kannst Du ihre derzeitige Position ausmachen?“ Suchend schau ich mich um, kann allerdings nur 6 Gegner erkennen, zwei befinden sich anscheinend außerhalb meines Blickfeldes. „Einer kniet im Hauseingang der Nummer 7, ein zweiter kriecht in Höhe der Nummer 5 über die Straße in Richtung Limousine. Der Dritte hängt zwischen der Nummer 3 und der Nummer 5 in der Seitenstraße rum. Ein weiterer befindet sich noch immer in der Gasse zwischen Nummer 5 und Nummer 7 und zwei klettern gerade die Feuerleiter der Nummer 9 hoch. Die letzten beiden Kerle kann ich nirgends entdecken, wäre möglich, dass die sich irgendwo im Haus verkrochen haben oder sich gerade von hinten an Dich heranschleichen. Wäre besser, wenn Du Deine Position wechselst. Lass das Auto einfach stehn und verschwinde von da.“ „Aber…“ Ich knirsche mit den Zähnen. „Kein ‚aber‘! Sofort!“ „Okay.“ Ich seufze leise. Mir gefällt diese ganze Sache nicht. Das sind mir einfach zu viele Gegner. Alleine werd ich damit nicht fertig und den Bodyguards bei der Limousine scheint die Munition auszugehen, denn von dort erklingt nur noch sehr vereinzelt ein Schuss. Lange werden die sich nicht mehr halten können. „Wie sieht‘s aus mit der Verstärkung?“ „Nicht gut. Anzu hat mir mitgeteilt, dass scheinbar jeder gerade irgendwo im Einsatz ist, aus welchem Grund auch immer. Lagerhausbrand am Domino Pier. Einbruch im Villenviertel. Wir sind unterbesetzt. Kann ne Weile dauern, bis jemand herkommt.“ Genervt schließe ich die Augen. „Na super. Worauf hab ich mich bloß wieder eingelassen.“ „Nicht meckern, Yami, wir schaffen das schon.“ Ich widme mich wieder meinen Beobachtungen, der Kerl auf der Straße schleicht sich immer dichter an die Limousine heran, den sollte ich schleunigst ausschalten. „Sieh lieber zu, dass Du wegkommst, bevor die Dich da unten noch auseinandernehmen.“ „Bin schon unterwegs.“ Etwas Weißes schleicht sich an den äußeren Rand meines Gesichtsfeldes, meine Augen zucken beinahe automatisch nach rechts und hinauf in die Masa Avenue. Für so geübte Augen wie meine ist es kein Problem die Gestalt auf meiner Straßenseite auszumachen, trotz des trüben Lichtes der nur flackernden Straßenlaternen. Es gibt in ganz Domino City nur zwei Personen, die so einen leuchtend weißen Mantel tragen und nur einer von ihnen würde es wagen sich so völlig unerschrocken mit eben diesem Mantel in feindliches Territorium zu begeben, wohl wissend, dass er für geübte Augen besonders in der Nacht eine verdammt gute Zielscheibe abgibt. Was mich aber völlig aus dem Konzept bringt, ist der blonde Schopf der zweiten Gestalt, die sich direkt daneben befindet. Trotz der geduckten Haltung beider Gestalten kann ich erkennen, dass die zweite Gestalt kleiner ist, als die lebensmüde Zielscheibe neben ihm. Nur Sekundenbruchteile erhellt eine aufflackernde Laterne das Gesicht der Gestalt mit dem blonden Haarschopf und ich ziehe scharf die Luft ein. Was, in Horus Namen, macht ein verdammter Yakuza-Sohn in Begleitung eines lebensmüden Multimilliardärs? Und warum, zum Rah, gehen die sich nicht gegenseitig an die Gurgel, sondern springen stattdessen, Seite an Seite, mitten in diesen kochenden Hexenkessel? Noch während ich die beiden beobachte, schießt der verdammte Blondschopf einmal in Richtung Hauseingang der Nummer 7 und lässt den Typen dort in sich zusammensacken, während der lebensmüde Kaiba mit zwei gezielten Schüssen die beiden Kerle von der Feuerleiter an der Hauswand der Nummer 9 runterholt. „Yugi, wir haben unsere Verstärkung, aber Du wirst nicht glauben wer da gerade angekommen ist. Jedenfalls haben wir jetzt 3 Probleme weniger.“ Was, zum Geier, geht hier vor sich? „4 Probleme weniger. Einem hab ich hier unten gerade eine Kugel in die Schulter verpasst, als er versucht hat, mich von hinten anzuspringen. Bin grade dabei, den Kerl zu fesseln. Hab aber leider nen Messer in die Rippen bekommen, schmerzhaft. Werd wohl diesmal nicht um nen Krankenhausbesuch herumkommen. Anzu dreht mir dafür sicher den Hals um.“ Zornig zieh ich meine Augenbrauen zusammen. „Wenn sie es nicht tut, mach ich es. Hab ich Dir nicht gesagt, Du sollst vorsichtig sein?“ „War ich doch, immerhin hab ich diesmal ja getroffen.“ Ich seufze niedergeschlagen. Dagegen kann ich nun wirklich nichts mehr erwidern. „Fein. Hast gewonnen. Und jetzt verkriech Dich irgendwo und lass uns den Rest erledigen, bevor ich runterkomm und Dir wirklich den Hals umdrehe.“ „Geht klar.“ Nur Sekunden später springt der Mann, der sich bis eben noch liegend an die unten stehende Limousine herangeschlichen hat, auf und hechtet über die Motorhaube eben dieser, ich reagiere im selben Moment und jage dem Kerl noch im Sprung eine wohlgezielte Kugel in die Stirn, so dass er reglos auf der Motorhaube liegenbleibt und wie in Zeitlupe nach rechts zurück auf die Straße rutscht und somit aus meinem Blickfeld verschwindet. Die folgende Stille ist schier erdrückend, in Anbetracht der Tatsache, dass nur Sekunden vorher ein stetiger Schusswechsel unten auf der Straße zu hören war. Und dann muss ich ruckartig den Kopf einziehen, weil gleich aus zwei Richtungen auf mich geschossen wird. Klasse! „Yugi? Ich zieh mich zurück. Komm zurück zum Auto und bring Dein verschnürtes Paket mit, vielleicht brauchen wir den Kerl noch.“ „Okay, wir treffen uns unten.“ ~~ Mokuba Kaiba ~~ Erschrocken starre ich in Richtung Motorhaube von Noahs Limousine. „Habt ihr das gerade gesehn?“ Fuguta drückt mich sofort wieder runter auf den Boden. „Bleib unten, Kleiner!“ Er schießt zwischen Hauswand und Limousine die Masa Avenue entlang. „Wieder einer weniger. Aber jetzt hab ich keine Munition mehr. Was ist mit Dir, Kemo?“ An der nächsten Hausecke seh ich einen Mann zu Boden fallen, der war verdammt dicht, nicht so nah wie der, der jetzt hinter der Limousine liegt, aber dennoch. „Eine Patrone noch, mehr hab ich nicht. Wer auch immer dieser Scharfschütze ist, er hat uns grade das Leben gerettet.“ „Ist mit Sicherheit einer der Cops, die hinten die Seitenstraße abgebogen sind.“ Kemo nickt zustimmend. „Wird sich aber jetzt vermutlich eine andere Position suchen müssen, solange die von da drüben auf ihn feuern.“ „Fuguta!“ Seto! Ich dreh mich um, muss aber enttäuscht feststellen, dass mein Bruder nicht persönlich hier ist, seine Stimme kommt nur aus Fugutas Mini-Funkgerät. „Boss?“ „Wer von euch hat grade den Typen an der Ecke niedergestreckt?“ „Das war ich, Sir.“ „Sehr gut. Sag Noah, er soll Dir mehr Gehalt zahlen. Dank Dir bin ich noch am Leben. Der Kerl hatte es doch tatsächlich gewagt, auf mich zu schießen. Idiot! Wir sind gleich da. Sonst alles okay bei euch?“ Fuguta schaut kurz zu mir und dann hinunter zu Noah, der nur halb bei Bewusstsein ist. „Mokuba geht’s gut, nur Noah sieht übel aus, er muss dringend ins Krankenhaus. Und wir haben keine Munition mehr.“ „Keine Panik, behaltet einfach die Köpfe unten, wir kümmern uns um den Rest.“ ~~ Seto Kaiba ~~ Wenn mich jemand fragen würde, warum ich zugelassen habe, dass mich ein verdammter Yakuza-Bengel in eine Schlacht begleitet, die ihn eigentlich gar nichts angeht und das obwohl ich ihm zu hundert Prozent misstraue, dann würde ich vermutlich antworten: ‚Weil er denselben kalten Blick besitzt wie ich.‘ und ‚Er ist wie das Spiegelbild meiner selbst.‘ Zumindest wäre das die Antwort gewesen, die ich vor wenigen Minuten noch gegeben hätte. „Gleichstand, Kaiba. Wäre mir Dein blöder Bodyguard nicht zuvorgekommen, wäre ich jetzt in Führung.“ Sieht er das hier etwa als einen Wettstreit an, um zu sehen, wer von uns beiden die meisten Leute abknallt? Nicht gewillt, ihm eine Antwort zu geben, wende ich mich an Roland, der noch immer hinter uns herschleicht. „Du weißt was zu tun ist.“ Mehr ist als Befehl nicht nötig. Wir haben schon ähnliche Situationen durchgemacht. Roland wird bei meinen Brüdern die Stellung halten und alles absichern, während ich mich um die Angreifer kümmere. Der Unterschied besteht nur darin, dass ich diesmal nicht alleine bin, um die Gegner auszuschalten, die das Leben meiner Brüder bedrohen. Warum ich mich jedes Mal selbst in so eine Gefahr begebe, wurde ich schon das eine oder andere Mal gefragt. Meistens blieb ich den Leuten eine Antwort schuldig. Die Wahrheit ist, dass es vermutlich längst reine Routine ist, dass ich mich schützend vor meine Brüder stelle, ohne auf mich selbst irgendeine Rücksicht zu nehmen. Das war schon so, als Mokuba geboren wurde und dafür unsere Mutter starb, weil sie während der Geburt einen Kreislaufkollaps hatte. Mit Noah kam nur ein weiterer Bruder hinzu, den ich um jeden Preis beschützen wollte. Das hat sich bis heute nicht geändert und wird sich auch bis zu meinem endgültigen Ableben nicht ändern. Und ich habe nicht vor in naher Zukunft das Zeitliche zu segnen. „Ich krall mir den Typen in der Gasse zwischen der 5 und 7, nimmst Du den andren?“ Ich werfe dem Yakuza-Bengel Katsuya einen vernichtenden Blick zu, bevor ich mich, ohne ihm eine Antwort zu geben, von ihm abwende und zielstrebig auf die Seitenstraße zwischen der 3 und der 5, auf der anderen Straßenseite der Masa Avenue, zusteuere, immer darauf bedacht, mir keine Kugel einzufangen. Ja. Es stimmt: ‚Er besitzt denselben kalten Blick wie ich.‘ Aber: ‚Er ist mit Sicherheit nicht mein Spiegelbild.‘ Denn: ‚Dieses dämliche Grinsen in seinem Gesicht zeugt eindeutig davon, dass der Kerl absolut, und das möchte ich ausdrücklich betonten, gar keinen Verstand besitzt!‘ „Bis später, Kaiba.“ Oder er ist noch viel lebensmüder als ich. ~~ Katsuya Jonouchi ~~ Grinsend werfe ich Kaiba einen letzten Blick hinterher, bevor ich mich endgültig von ihm abwende, um mich um das eigentliche Problem zu kümmern. Anscheinend ist der Typ, in der kleinen Gasse schräg gegenüber, gerade damit beschäftigt, vor mir zu flüchten. Scheinbar hatte er erkannt wer sich gerade auf dem Weg zu ihm befindet. Ich kann überdeutlich das Geräusch seiner, von den Hauswänden abprallenden, stolpernden und stetig leiser werdenden Schritte hören. „Du entkommst mir nicht.“ Anfangs hab ich mich noch vor meiner eigenen eisigen Stimme erschreckt, doch das ist Jahre her, nun kümmert es mich nicht mehr. Wenn ich mich in einem Kampf befinde, reagiert mein Körper fast automatisch. Jeder Muskel meines Körpers spannt sich an, mein Jagdinstinkt flammt auf. Fast andächtig lausche ich sekundenlang meinem stetig ansteigenden Pulsschlag, während ich meine Schritte leicht beschleunige. „Niemand entkommt mir.“ Tief atme ich durch, schließe kurz die Augen und sprinte in der nächsten Sekunde, ähnlich einem Puma, hinter meiner Beute her. Ich muss, nein, ich werde ihn erwischen, bevor er sich zurück ins Gebiet meines Vaters flüchten und dort wohlmöglich Verstärkung holen kann. Ich springe gekonnt über ein paar Kisten hinweg, die mir den Weg versperren und sprinte weiter in der engen Gasse zwischen den Häusern hindurch, vorbei an Mülltonnen, Feuerleitern und abgestellten Fahrrädern. Immer kleiner wird der Abstand zwischen mir und dem Kerl, der so verzweifelt versucht mir zu entkommen. Ich höre, wie er stolpert und sehe, im schwachen Schein einer Straßenlaterne, einen Kistenstapel in sich zusammenfallen, nur wenige Meter von mir entfernt. Scheinbar fluchend rappelt sich meine Beute auf und rührt sich nicht mehr. Kein Laut dringt an meine Ohren. Ich verlangsame mein Tempo, fast gemächlich schreite ich auf die Gestalt zu, die ich nur schemenhaft neben den Kisten erkennen kann. Still bete ich dafür, dass es nicht mein Freund Hiroto ist und atme erleichtert auf, als ich einen Blick ist das Gesicht meines Gegenübers werfen kann. „Hirutani.“ Meine Stimme ist eisig und ich bleibe direkt vor meinem besten Mann, Hirutani Rintama, stehen, den ich schon seit Ewigkeiten kenne und den ich einmal als Freund bezeichnet habe, damals, als ich das erste Mal gegen meinen Vater rebellierte und bevor ich wusste, wie hinterhältig und brutal er tatsächlich sein konnte. Mit einem Blick der absoluten Verachtung starre ich ihn an, ich kann denselben Hass in seinen Augen sehen und einen Hauch von Angst. „Katsuya.“ Es ist nur ein leises Zischen, das er mir voller Zorn entgegenschleudert. Wenn er könnte, hätte er mir vermutlich schon längst eine Kugel in den Kopf gejagt. Daher kann ich mit fast hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass er keine Munition mehr hat, um mich hinterhältig abknallen zu können. Hirutani ist ein Feigling, ohne seine Knarre und seine Gefolgsleute ist er ein Niemand. Wenn ich wollte, könnte ich ihn einfach so erschießen, er würde es nicht einmal kommen sehn. Doch die geborgte Waffe von Kaiba steckt hinter meinem Rücken in meinem Hosenbund und ich habe nicht vor, auch nur eine Kugel für Hirutani zu verschwenden. Schweigend starrt Hirutani mich an, sein Gesicht vor Zorn zu einer hässlichen Grimasse verzerrt, seine Haltung gekrümmt, sprungbereit. Die unbändige Angst, die er vor mir hat, lässt mich vor grimmiger Freude erzittern. Ich kann in seinen Augen lesen, dass er mit sich ringt und versucht eine Entscheidung zu treffen, Flucht oder Angriff. Mit einem Knurren zückt er sein gezacktes Klappmesser aus seiner Hosentasche und entscheidet sich letztendlich doch für einen Frontalangriff auf mich. Geschickt weiche ich zur Seite aus, lasse ihn an mir vorbei stolpern. Er dreht sich ruckartig wieder zu mir um und kommt erneut auf mich zu, wieder lasse ich ihn ins Leere laufen. Wie in Zeitlupe sehe ich alle seine Bewegungen voraus. Er ist schnell und ein guter Kämpfer, früher war er mal stärker als ich, aber auch das ist Jahre her. Wieder versucht er mich mit seinem Messer zu treffen, diesmal greife ich nach seinem Handgelenk und drücke kräftig zu, so dass er mit einem leisen Fluch das Messer fallen lässt. Ich fang das Messer mit meiner anderen Hand auf, noch bevor es auf dem Boden landen kann. Mit einem geschickten Handgriff dreh ich ihm den rechten Arm auf den Rücken, presse ihn mit meinem ganzen Körper unbarmherzig auf den kalten Asphalt und drücke ihm sein eigenes Messer an die Kehle. „Es wäre so einfach, Hirutani, ein einfacher Schnitt.“, zische ich eisig in sein linkes Ohr und kann spüren, wie sein Körper vor Panik erzittert, während sich die kalte Klinge immer tiefer in seine erhitzte Haut schneidet, Schweiß steht ihm auf der Stirn. Er weiß, dass ich es ernst meine, er hat es schon einmal gesehn, damals, als ich das erste Mal getötet habe. Unbarmherzig. Kaltblütig. Grausam. So jedenfalls haben es alle Umstehenden empfunden. Für mich war es nur simple Rache. Der Kerl hatte es nicht anders verdient. Niemand versucht ungestraft meine kleine Schwester zu vergewaltigen. Niemand! Da ich erst 13 war, bin ich mit einem Jahr auf Bewährung davongekommen. Die Aussage meiner Schwester hatte natürlich ebenfalls einen großen Einfluss auf das Urteil, ‚Tötung im Affekt‘ hieß es damals. Wenn es nach den Polizisten gegangen wäre, säße ich sicher lebenslang im Knast. Seit damals hab ich natürlich noch ein paar andere Leute auf dem Gewissen. Allerdings war ich immer darauf bedacht, nur den untersten Abschaum von Domino City auszumerzen, ganz im Gegensatz zu Hirutani, dem es ein Vergnügen zu sein scheint, seine Opfer zu quälen, ganz gleich zu welcher Gesellschaftsschicht sie gehören. „Du kannst mich nicht töten, Katsuya und das weißt Du.“ Hirutanis Stimme zittert, halb vor Wut, halb vor Angst. Ich presse ihm das Messer noch tiefer in seinen Hals, Blut fließt über meine Hand. „Sei Dir da nicht so sicher, Hirutani.“ Erneut drücke ich die Klinge tiefer in seine Kehle und höre seinen gequälten Schrei mit stiller Genugtuung, bevor ich mich wieder aufrichte und ihn freigebe. „Verschwinde. Und bestell meinem Vater einen schönen Gruß. Wenn er an die Kaiba-Brüder ran will, muss er erst an mir vorbei.“ Mit seinem Klappmesser in der Hand wende ich mich von ihm ab, ich höre ihn hinter mir aufspringen, ich reagiere augenblicklich und noch bevor er sich auf mich stürzen kann, ramme ich ihm seinen eigenes Messer in die Brust, nur knapp über seinem Herzen. Stöhnend bricht er zusammen, es kümmert mich nicht. „Ich hoffe, Du überlebst, damit Du meinem Vater die Botschaft übermitteln kannst.“ Ich werfe noch einen letzten Blick auf seine wimmernde Gestalt, dreh mich ungerührt um und marschiere zielstrebig zurück durch die enge Gasse in Richtung Masa Avenue. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)