Respirar von Rocinante (Lawlu / Zosa) ================================================================================ Kapitel 2: Stolen Dance ----------------------- „Gehört der Scheißer da nicht zu deinen Vollidioten?“, fragte der Rothaarige, der desinteressiert zu dem Mann neben ihm blickte. Der verärgerte Blick des Älteren verriet ihm, dass er dieses Thema wohl besser unausgesprochen gelassen hätte. Wenn er ehrlich zu sich war, fand er seinen Begleiter viel spannender, wenn dieser wütend wurde. Im Normalfall konnte er Law nur als ruhig und bedacht beschreiben, was für ihn eher mit langweilig gleich zusetzten war. Jedoch hatte er einen gewissen Unterhaltungswert, wenn man ihn nur genügend anstachelte. Und verdammt, Bellamy schien es heute wohl geschafft zu haben. Überraschung zierte die Züge des Jüngeren, als er sah, wie sich ein belustigtes Grinsen auf die Lippen Laws legte. Verwirrung drängte sich in seinem Kopf dazu und schien jegliche Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben, als er beobachtete, wie der Ältere den Rest seines Whiskeys herunter schüttete, sich aufrichtete und ihn mit einem kurzen „Dann kümmere ich mich wohl mal darum.“, allein zurück ließ. Schickte der Ältere doch normalerweise seine Leute um aufmuckende Personen aus dem Weg zu räumen, selbst wenn es sich dabei um einen ihrer handelte. Kid stieß ein leises Seufzen aus. „Das Arschgesicht ist es doch nicht wert.“, murmelte der Rotschopf genervt und drehte sich, so dass sein Blick auf die Menschentraube gerichtet war. Die kurzzeitige Belustigung, die er verspürte, war nun verschwunden. Seinen Begleiter wütend zu sehen, machte ihm zwar Freude, mischte dieser sich jedoch nun in die Streiterei ein und brachte diese zum Eskalieren, musste Kid wohl oder übel ebenfalls dazwischen gehen, was ihn nicht gerade zusagte. … Unverändert stand das junge Mädchen hinter dem Jungen, der noch immer gereizt in die Augen des großen Mannes ihm gegenüber starrte. Verängstigt klammerte sie ihre Arme um ihren Körper. Sie wusste wie unangenehm Situationen werden konnten, wenn man Luffy nur genügend reizte. Sie wusste, dass der Schwarzhaarige, der in normalem Zustand offenherzig und fröhlich jeder Person, die er neu kennen lernte, entgegen sprang, nicht zu scherzen pflegte,wenn es um seine Freunde ging. Nicht das erste mal wäre es gewesen, dass er sich blindlings in eine Prügelei stürzte. Leicht zuckte Nami zusammen, als Bellamy auf den Jungen vor sich zu lief und ihn harsch am Kragen seines Hemds packte, um ihn an dem Selbigen in die Höhe zu ziehen bis die Füße des Kleineren in der Luft zu hängen begannen. Luffy indessen zeigte keine Reaktion. Keine eigenständige Bewegung war von ihm zu bemerken. Sein Blick strotzte weiterhin vor purer Abneigung. Wut blitzte in den Augen des Blonden, der sich hämisch grinsend über die wulstigen Lippen leckte. Seine Finger krallten sich fester um den Kragen, so dass ihre Knöchel weiß anliefen. „Weißt du eigentlich wer ich bin?! Du solltest besser nachdenken bevor du dich mit mir anlegst!“, keifte die Hyäne lauthals und seine freie Hand ballte sich zu einer Faust, doch gerade in dem Moment, indem er ausholte, zuckte er unter dem Ton einer ihm ungewollt bekannten Stimme zusammen. „Jetzt gerade bist es wohl eher du, der nachdenken sollte mit wem er sich anlegt“, sagte die monotone Stimme, in der ein Hauch von Empörung mit schwang. Schock geweitete Augen suchten zwischen den Menschen nach dem Besitzer, der Worte, die ihn augenblicklich aus seiner Raserei zogen und dazu brachten, seinen Griff zu lockern, wodurch die Füße Luffys wieder einen sicheren Stand erhielten. Aufgebracht drehte er sich zu dem Schwarzhaarigen Mann, der nun nur noch wenige Meter von den beiden Unruhestiftern stehen blieb. „Was hast du denn in nem Club wie dem hier zu suchen... Law?“, fragte er, seine Stimme unter Spannung zitternd. Die Miene des Angesprochenen verfinsterte sich umgehend. „In deiner Lage würde ich mir so einen Ton nicht erlauben. Wenn ich du wäre, würde ich schleunigst von hier verschwinden. Den Rest klären wir dann später.“, antwortete er ruhig, noch immer einen gereizten Unterton beherbergend. Unbemerkt von den beiden Personen huschte Nami zu ihrem jüngeren Freund, dessen Glieder, noch immer angespannt, versuchten an Ort und Stelle zu verweilen, und zog ihn an dessen Arm einige Schritte zurück. Aus, ihrem Empfinden nach, sicherer Entfernung beobachtete sie Bellamy und die Person, die sie als als „Law“ identifizierte. Eine Weile schaute der Großgewachsene provozierend in die ausdruckslose Miene des jüngeren Mannes mit den schwarzen Haaren. „Du solltest deine Position nicht so ausnutzen“, murmelte er, bevor er ein entsetztes Schnaufen von sich gab und trotzig durch die Menge stampfend verschwand. Abrupt lösten sich die Verspannungen in den Muskeln des jungen Strohhutträgers und wurden durch pure Faszination abgelöst. Ungehalten stürmte er auf den Unbekannten,- noch unbekannten -, los und stoppte so knapp vor ihm, dass er ihn beinahe anrempelte. „Oh man, das war ja total cool!“ Mit funkelnden Augen blickte er hoch zu Law. „Wir sollten Freunde sein! Wollen wir Freunde sein?“ Seine Worte überschlugen sich, als sie über die Lippen seines breiten Grinsens sprudelten. Ein schelmisches Grinsen drängte sich in das gerade noch ausdruckslose Gesicht des Größeren. „Du bist ja ganz schön schnell dabei. Wir haben noch nicht ein Wort gewechselt“, erwiderte er belustigt. „Das tut mir unglaublich leid! Er ist immer so. Nimm ihm das nicht böse!“, stammelte Nami, die sich zwischen ihren Freund und den noch Fremden drängte und beschwichtigend die Hände vor ihren Körper hielt. „Oh keine Sorge. Das macht nichts“, erwiderte dieser. Das Grinsen des Älteren schien nett, doch irgendetwas an ihm machte ihr eine unglaubliche Angst, über die sie dank Luffy nicht viel länger nachdenken musste. Dieser zog den Schwarzhaarigen bereits mit sich, ohne ihn eine Chance der Flucht zu geben. „Mach dir nicht so viele Sorgen! Er ist bestimmt echt cool!“, war das letzte, dass sie von ihm hörte bevor die beiden in dem Gedränge der wieder tanzenden Menschen verschwanden. … Unglaublich, wie schnell sie alle doch wieder in ihre normale Partylaune kamen, sobald die Spannung eines möglichen Kampfes vorbei war. Waren doch gerade noch alle Blicke der sensationsgierig Meute gespannt auf den Konflikt, der sich vor ihnen abspielte gerichtet. Stumm hatte der Rotschopf alles von seinem Platz an der Bar aus beobachtet. Die Entwicklung, die das Ganze nahm missfiel ihm ganz und gar. Schnaubend griff er nach seinem Drink und leerte das Glas in einem Zug. Er würde nun wohl schnellst möglich verschwinden. Den Teufel würde er tun und zusehen wie sein Mistkerl von Freund ihn hier sitzen lies, während er diesen Bengel abschleppte. Immerhin kannte er diesen lang genug um zu wissen, dass der Kleine perfekt in sein Beuteschema passte. … Die weitere Zeit verging wie im Flug. Eine Weile hatte Nami versucht Luffy und den von ihm Entführten wieder zu finden, doch gab dies wenige Minuten später wieder auf. Nach Sanji und dem noch immer verschollenen Zoro zu suchen schien ihr von Beginn an aussichtslos. Die waren mit Sicherheit wer weiß wo. Falls der Blonde seinen Freund mittlerweile gefunden hatte. Also entschied sie sich dazu, sich zu ihren verbleibenden freunden an die Bar zu setzten und zu deren angeregten Gespräch dazu zu stoßen. Einige Momente vergingen, in denen sie sich über jegliche Dinge unterhielten bis sie von einer zu bekannten schrillen Stimme unterbrochen wurden. „Wir gehen jetzt! Wollte nur noch kurz Tschüss sagen!“, grinste Luffy in die Gruppe. Die Blicke seiner Freunde wanderten unmittelbar auf den Mann, der desinteressiert hinter dem Jungen stand. „Spinnst du?! Mit einem Fremden mitzugehen! Vor allem mit so einem! Hast du das mit dem bulligen Typen von gerade nicht mitbekommen? Oder hast du das schon wieder vergessen?!“, platzte es aus der Orangehaarigen heraus. Keinem von ihnen war der Tättoowierte Fremde geheuer, geschweige denn sympathisch. „Natürlich hab ich das mitbekommen! Das war total cool! Und du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich finde ihn nett. Und weißt du was noch echt unglaublich ist? Er ist Chirurg. Wann trifft man schon mal so einen?! Und er wohnt in einem Loft! Einem LOOOOO~FT! Sowas wollte ich schon immer mal-“ „Wie kommst du eigentlich so plötzlich darauf mit ihm zu gehen?!“, fiel ihm das aufbrausende Mädchen ins Wort. Also wirklich. So gutgläubig konnte auch nur er sein. Hatte er aus den vorigen Malen, die er irgendwem blind vertraute nichts gelernt? „Oh, ich wurde gefragt, ob ich mit kommen will und ich hab ja gesagt! Wie auch immer, wir gehen dann mal. Bis morgen Leute!“, verkündete Luffy stolz und zog Law wie auch einige stunden zuvor, nur dieses mal zum Ausgang, freudestrahlend mit sich. … Das Geräusch eine zufallenden Tür hallte durch den gerade zu lächerlich großen und penibel sauberen Wohnraum des Lofts. Beobachtend sah der Schwarzhaarige Luffy zu, der mit geweiteten Augen die in dunklem Holz gehaltene, eher spartanische Einrichtung des Chirurgen bestaunte. „Wenn du möchtest, darfst du dich auch gern wieder bewegen“, sagte er ruhig, worauf der kleinere ein breites Grinsen aufsetzte und anfing quer durch den Wohnraum laufend alles unter die Lupe zu nehmen. Etwas an der Begeisterungsfähigkeit des Jungen faszinierte ihn. Ob es die Seltenheit war, in der man eine Person mit solch einer Fähigkeit fand, oder ob es etwas ganz anderes war, war Law in diesem Moment selbst nicht vollkommen klar. „Wer ist das denn? Der sieht ja nett aus! Aber warum sieht das Bild so alt aus?“ Die Worte des Strohhutträgers rissen ihn aus seinen Gedanken. Der kleine stand gebannt vor einer robusten Ebenholzkommode und musterte das darauf stehende, in einem silbernen Rahmen umschlossene Bild. Es zeigte eine blonde Person, etwa in den Zwanzigjährigen, mit einer roten Mütze und einer Zigarette in den Mundwinkeln seines breiten Grinsens. Leise schritt er auf den momentanen Standpunkt Luffys zu. Eine kurze Zeit blickte er auf das Bild vor ihnen. Seid Jahren stand es bereits an diesem Platz, gut sichtbar auf der Kommode, die nicht zu umgehen war, wollte man die Loftwohnung betreten. „Nur ein alter Freund. Mach dir keine weiteren Gedanken darüber.“, gab er karg von sich. Über tragische Vergangen zu reden, war nicht der Grund, aus dem Law ihn mit genommen hatte. Den verwirrten Blick des Jungen ignorierend, lotste der Schwarzhaarige ihn zu dem schwarzen Sofa, in der Mitte des Raumes. „Setz dich einfach, ich bin gleich wieder da.“, gab er dem Kleinen, der sich mit der Anmut eines Elefanten auf das Polster des Sofas fallen ließ, zu verstehen und verschwand kurzerhand in einem der kleinen Nebenräume. Perplex blickte Luffy in der Wohnung des Älteren umher, als ihn ein Anflug von Müdigkeit traf und ihm die gerade noch so anwesende Energie aus den Knochen saugte. Wie aus dem Nichts heraus fiel es ihm schwer seine Augen auf zu halten, so dass sie nach kurzer Zeit endgültig zu fielen und er allmählich in einen tiefen Schlaf sickerte. … Das Nächste, was Luffy vernahm war ein schrilles Piepen. Der Junge legte die Hände auf seine Ohren. Was war das für ein schreckliches Piepen? Und warum wollte dieses schreckliche Piepen nicht aufhören? Augenblicklich nachdem er sich innerlich diese Frage gestellt hatte, hörte der schmerzende Ton plötzlich auf. Dösig drehte er sich, seine Arme und Beine weit von ihm fort gestreckt. Doch etwas hier kam ihm komisch vor. Das letzte woran er sich erinnerte war das Sofa seines neu gewonnenen Freundes. Jedoch fühlte sich, der Untergrund auf dem er lag, viel weicher an. Und zudem lag eine Decke über ihm. Benommen öffnete er die Augen und bemerkte, dass es nicht das Sofa war, auf dem er gestern Nacht eingeschlafen war. „Hey, steh auf. Ich muss zur Arbeit, dass heißt ich werd mich kurz umziehen und wenn ich fertig bin, bist du am besten schon verschwunden.“, hörte er die kühle Stimme Laws sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)