Saphirblau von S-Ra (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- P R O L O G Der Sonnenaufgang ließ noch auf sich warten, aber im Osten stahl sich bereits etwas Licht in den stahlwollgrauen Himmel. Sasuke Uchiha ließ das Thema fallen, das augenscheinlich nicht sein Bedürfnis nach Entspannung befriedigt hatte. „Komm schon, Sasuke“, beharrte Naruto Uzumaki. Seine leicht nach unten gezogenen Mundwinkel verrieten, dass er sich über irgendetwas ärgerte. „Lass es mich wenigstens versuchen.“ Sasukes ruhige Körperhaltung glich an ein Raubtier, dessen unnahbare Ruhe jederzeit umschlagen konnte. Sein rabenschwarzes Haar, das im Winde wehte, ließ seine Haut auffällig blass wirken. „Nein“, sagte er eintönig. Seine leuchtend topazbraunen Augen lösten sich für den Bruchteil einer Sekunde von Narutos Gesicht, was diesem die Gelegenheit gab, mit der Zunge zu schnalzen. Bastard. Dieses Wort schob sich unwillkürlich in sein Gedächtnis. „Und warum nicht?“ „Weil deine Witze nicht lustig sind, Naruto.“ „Dein Bruder fand es aber witzig.“ Sasuke schnaubte verächtlich, während sein genervter Blick seinem Sandkastenfreund und gleichzeitiger Arbeitskollege gerichtet war. „Wir reden hier von Itachi, du Idiot. Gib einem Affen eine Banane, und er ist glücklich“, sagte er und sah auf, als eine bildschöne Kellnerin in rotschwarzer Dienstkleidung mit hellgrauen Augen und Dreadlocks, die im scharfen Kontrast mit ihrer helleren Hautfarbe standen, an ihren Tisch trat. „Mr Uchiha und Mr Uzumaki, haben Sie sich schon entschieden, was Sie bestellen möchten?“, fragte sie mit ihrem hinreißenden französischen Akzent und musterte Sasuke interessiert. „Für mich schwarzen Kaffee“, sagte er und sah seine männliche Begleitung erwartungsvoll an. „Dasselbe, nur mit Milch.“ Sasuke unterdrückte sich ein Seufzen, als die Kellnerin sich mit einem einfachen Nicken zurückzog. „Milch im Kaffe, ja? Wann wirst du eigentlich erwachsen?“ „Das sagt ausgerechnet der Typ, der ein geliebtes Kuscheltier in seinem Zimmer stehen hat“, erwiderte Naruto belustigt und lehnte sich scheinbar amüsiert zurück, um das bedrohliche Gesichtsausdruckes seines Freundes provokanter genießen zu können. Keine Errötung. Kein Lächeln. Lediglich diese Monotonie auf Uchihas Gesicht. „Naruto, du hast mich hier nicht ohne Grund eingeladen. Also, was ist los?“ Der amüsierte Blick von Naruto verschwand nach der Frage seines Geschäftsmannes, und nur leere Emotionen verhafteten sich in seinem Gesicht wider. Er wusste, dass die aufgelockerte Atmosphäre im berühmtesten Restaurant Amerikas sich auffallend negativ verändern würde. „Es geht um dich.“ „Um mich?“ „Ja. Ich möchte nicht behaupten, dass du deine Arbeit als Geschäftsführer nicht gut machst, aber wie du mit deinen Mitarbeitern umgehst, insbesondere die Sekretärin, die du jede Woche kündigst, ist miserabel. Sasuke, wenn das so weiter geht und wir nicht mindestens eine Sekretärin haben, die auch mal länger als eine Woche bei uns arbeitet, geht die Firma den Bach hinunter. Dein Vater würde dich köpfen, wenn er was davon erfährt!“ „Was ist mit Temari? Sie ist doch die Stellvertreterin“, versuchte Sasuke im ruhigen Ton das Gespräch weiter fortzuführen, auch wenn es ihm augenscheinlich nicht wirklich den Anschein machte, daran zu glauben. Es konnte doch wohl unmöglich sein, dass eine der berühmteste Firmen in New York nur wegen einer einzigen Sekretärin Pleite gingen sollte. „Ja …“ Naruto seufzte schwer. „Aber Temari ist hochschwanger und befindet sich daher im Mutterschaftsurlaub. Sie kann nicht arbeiten, wenn sie in jeden Moment ihr Baby bekommen könnte.“ „Dann gebärt sie das Kind halt im Büro“, scherzte Sasuke sichtlich genervt, aber keine Belustigung schwang in seinem Wortschatz mit. Naruto hingegen zuckte leicht mit dem Mundwinkel. „Keine Chance. Das hatte ich ihr schon letztens gesagt.“ „Und was sagte sie?“ „Dass ich zur Hölle fahren soll.“ „Ah“, murmelte Sasuke, als die Kellnerin mit zwei cremefarbenen Kaffeetassen erschien, musterte ihn jedoch weiter eindringlich. „Also das Übliche.“ „So sind eben die Frauen.“ Erneut seufzte Naruto und warf der Kellnerin, die die Tassen vorsichtig auf dem Tisch abstellte, einen kurzen Seitenblick zu. „Jedenfalls solltest du dir dringend eine neue Sekretärin suchen, wenn dir dein schöner Kopf lieb ist, Chef'chen.“ Sasuke sagte nichts, sondern sah desinteressiert zu, wie die schöne Kellnerin sich mit einer kurzen Verbeugung zurückzog. Er griff im selben Moment nach seiner Tasse wie Naruto. „Diese Aufgabe überlasse ich dir.“ Krampfhaft verschluckte Naruto sich an seinem brühend heißen Kaffee, bevor er seine Tasse auf dem Tisch abstellte und sich hustend auf dem Brustkorb hämmerte. Hatte er sich da gerade verhört? Allmählich beruhigte sich sein Hustanfall, und ihm blieb nichts anderes übrig, als mehrmals verwirrt zu blinzeln, ehe sein Gesicht finstere Züge annahm. „Wieso um alles in der Welt bekomme ich denn deine Scheißaufgaben?“ „Weil ich doch unfähig bin.“ Naruto war sprachlos. „Wer erzählt denn so einen Mist?“ Sasukes Augen leuchteten, ansonsten war seine Miene ausdruckslos. „Du – vor nicht gerade mal einer Woche.“ Keuchend hielt sich Naruto an den Tischkanten fest. Wovon um alles in der Welt redete bitteschön dieser Mann? Und warum hatte er überhaupt zu Sasuke gesagt, dass er bei allen sozialen Diensten unfähig wäre? „Ich laber' ständig Müll, Sasuke!“ „So wie jetzt?“ „Genau, so wie – verdammt, reiß keine Witze!“ Er nippte gelassen an seine geschmacksvolle Kaffeetasse. Naruto würde niemals verstehen, wie sein Freund nur so gelassen bleiben konnte. „Wir machen es so“, begann Sasuke zu erzählen, als er sein Getränk wieder auf dem Tisch abstellte. „Du suchst mir eine zuverlässige Sekretärin aus, und im Gegenzug bekommst du eine Beförderung mit höherem Lohn. Einverstanden?“ Naruto biss sich auf die Unterlippe. „Kein Scheiß?“ „Kein Scheiß.“ Mit Zögerung, weil er nicht wusste, welche Frau er dafür leiden lassen musste, nahm er den Deal mit seinem Boss und gleichzeitiger Kindheitsfreund an. Naruto war sich in diesen Moment gar nicht bewusst gewesen, auf was er sich da einließ. „Sasuke?“ Er genehmigte sich einen Schluck seines Kaffees. „Hn?“ „Kommt ein Pferd in eine Bar –“ „Halt die Klappe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)