Die lange Reise zurück ins Glück von HazelEyedButterfly ================================================================================ Kapitel 19: Aiko's Flucht & Einsicht ------------------------------------ Aiko Noch immer unter Schock über den überraschenden Besuch von Shoutas Cousin, standen wir wie zwei Statuen vor Shoutas Zimmertüre. Als ob das nicht genug wäre kam auch noch Mayumi dazu. Was wollte sie den hier?! Plötzlich packte mich Shouta am Arm und zog mich hastig in sein Zimmer. Draußen hörte man wie bereits jemand die Treppen zum oberen Stockwerk hinauf lief. -„Los zieh dir was anderes an“, flüsterte er mir zu. -„Oi Shouta?! Ich sagte du hast Besuch jetzt komm schon runter Mann“, Sensei Omuras Stimme kam immer näher. Panisch sammelte ich die Kleider von letzter Nacht auf und verschwand ohne ein weiteres Wort zu sagen ins Bad. Kaum hatte ich die Türe hinter mir geschlossen, zog ich mir Shoutas T-Shirt aus und stieg in das enge schwarze Kleid von Gestern. -„G-gleich gib mir paar Minuten verdammt“, hörte ich Shouta aus seinem Zimmer aus rufen. Blass, mit tiefen Augenringen blickte ich mein Spiegelbild an. Vorhin, da wäre es mir fast rausgerutscht. Ich hätte ihm beinahe gesagt was ich empfinde! Ohne wirklich zu überlegen was es für eine Konsequenz für mich haben könnte. Obwohl, weshalb würde er mich sonst küssen? Er würde sich doch nicht vom Moment dazu leiten lassen ein Mädchen zu küssen? Das würde ja heißen das ich für ihn vielleicht eine X-beliebige Nummer war. Irritiert fuchtelte ich mit meinen Händen wild durch meine Haare, bevor ich sie zu einem Dutt zusammen band. Vorsichtig lehnte ich mich ans Waschbecken. Ich musste mich erst beruhigen und einen kühlen Kopf bewahren. Es musste schnell ein Plan her wie ich aus diesem Haus flüchten könnte ohne aufzufallen. Shouta Noch rechtzeitig konnte Aiko ins Badezimmer flüchten. Ich hingegen stand Hilflos vor meinem Kleiderschrank, suchte dabei wild nach einem angemessenen Shirt um nicht gleich oben ohne auf Mayumi zu treffen. Eigentlich war es total bescheuert, aber irgendwie war mir nicht wohl dabei. Gerade als ich mir eins überstreifte trat mein Cousin ins Zimmer. -„Shouta jetzt meine ich es ernst raus aus dem Bett…Ach du…wie siehst du denn aus?“ Genervt verdrehte ich die Augen und strich mir dabei die Haare irgendwie zurecht. -„Ach sei doch ruhig. Ich bin halt gerade aufgewacht und? Du hättest wenigstens frühzeitig anrufen können um mir zu sagen das du kommst“, entgegnete ich bissig. Hyuchi rümpfte dabei die Nase und stellte sich direkt vor mir. Ich hasste es wenn er versuchte mich einzuschüchtern nur weil er älter war. Gott das musste sicherlich die Strafe dafür sein Aiko so geneckt zu haben. -„Hör zu Mister Lasst-mich-einfach- in-Ruhe dieses Verhalten reicht mir langsam. Bei anderen wirkt er vielleicht aber nicht mit mir klar? Du wärst außerdem sowieso nicht ans Telefon gegangen“ Gähnend lief ich an ihm vorbei, sammelte die Kleider von Gestern ein und warf sie zu den anderen Klamotten die sowieso gewaschen werden mussten. Mit seiner Aussage hatte er nicht unrecht, ich wäre sicherlich nicht rangegangen. Hyuchi seufzte schwer, der arme hatte es wirklich nicht leicht mit mir. Das musste ich zugeben. -„Na deinen Spaß scheinst du ja gehabt zu haben, der Alkohol riecht man ja bis hierher“ -„Als ob es bei deinen Studentenpartys früher nicht auch passiert ist“, meinte ich kühl. Als ich mich zu ihm umdrehen wollte, befand ich mich plötzlich in seinem Schwitzkasten. -„Nicht so frech! Ich freue mich darüber das du deinen Spaß hattest aber übertreib es nicht gleich“ Die Geduld die er seit dem Tot meiner Mutter mit mir hatte war echt bemerkenswert. -„Ja ja…jetzt lass uns runter gehen. Mayumi hat sicher nicht den ganzen Tag zeit“ Aiko {Shouta: Entschuldige das du dich heimlich rausschleichen musstest. Mein Cousin ist echt ein Idiot Aiko: Macht nichts, ich entschuldige mich dafür deine Kleider für die Flucht benutzt zu haben Shouta: Etwas riskant mit dem selbstgemachten „Seil“ aus dem Fenster zu klettern muss ich sagen. Aiko: Solltest du dich nicht lieber auf dein Essen mit Hyuchi und Mayumi konzentrieren? Shouta: Ha ha sehr witzig…es ist die reinste Hölle…am liebsten wäre ich mit dir zusammen geflüchtet Shouta: Sag mal…könnten wir uns später treffen? Wir haben unser Gespräch nicht zu Ende gebracht… Shouta: Für mich ist es ja auch nicht angenehm aber…ich möchte das endlich hinter mir haben. Shouta: Ich warte um 19 Uhr beim Spielplatz auf dich} Nervös las ich mir immer wieder den Nachrichtverlauf zwischen mir und Shouta durch. Auf seine Aufforderung uns beim Spielplatz zu treffen war ich nicht weiter eingegangen. Unsere kleine Diskussion bei ihm Zuhause über die Geschehnisse in Kyoto hatte seine Spuren hinterlassen. Ich war mir nicht mehr sicher ob ich es wirklich hören wollte…die Wahrheit. Was wenn es schlimmer war als ich es mir schon ausmalte? Laut seufzend drehte ich mich im Bett um so das ich auf meinem Bauch lag und mein Handy weiterhin anstarrte. Es klopfte leise an meiner Zimmertüre, bevor meine Mutter diesen betrat: -„Aiko? Wir müssen reden“ -„Lass mich in Ruhe Mutter. Deine Predigt vorhin war schon mehr als genug“, entgegnete ich mürrisch. Zuvor als ich nach Hause kam, hatte ich gehofft nicht auf meine Mutter zu treffen doch genau diese saß im Wohnzimmer und war dabei all meine Freunde anzurufen. Das sie so ein riesen Theater veranstaltet konnte ich Teilweise ja verstehen, aber ich fand es übertrieben. Auch ihre Predigt danach machte es nicht besser. Meine Stimmung war dank dem verdammten Kater sowieso nicht die beste. -„Kannst du nicht endlich mit diesem Verhalten aufhören? Ich bin deine Mutter! Ich war verrückt vor Sorge als du am Morgen nicht in deinem Zimmer warst, versteh meine Reaktion doch.“ Seufzend ließ ich mein Handy aufs Bett fallen und langsam setzte ich mich gerade auf meinem Bett hin. -„Und wann wirst du mich verstehen? Du hast mir die ganze Wahrheit über Papas Unfall verheimlicht. Ich kann das nicht einfach so vergessen“ Meine Mutter so verzweifelt und niedergeschlagen zu sehen war Schmerzhaft. Letztes Mal war der Tot meines Vaters daran Verantwortlich, dieses Mal war es meine Schuld. -„Ich habe dir doch schon gesagt wieso…und dich um Verzeihung gebeten“, sagte sie leise. Zögerlich nahm ich ihre Hände in die meinen und strich sanft mit meinen Fingern darüber. -„Ich weiß Mama...du bist und bleibst meine Mutter, und ich liebe dich aber bitte gib mir Zeit.“ Sie sah mich überrascht an, doch schlussendlich schenkte sie mir ein schwaches Lächeln. -„Ist gut, würdest du mir aber bitte trotzdem sagen wo du letzte Nacht warst? Es hat nichts mit der anderen Sache zu tun“ Eigentlich hätte mir klar sein sollen das sie darauf bestehen würde. In diesem Moment konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, da sie mich sehr an Shoutas Cousin erinnerte. -„Bei meinen Freundinnen. Also zerbrich dir nicht weiter den Kopf darüber“ Sichtlich erleichtert gab mir meine Mutter einen Kuss auf die Stirn: -„Okay ich gehe dir nicht weiter auf den Geist. Falls was ist ich bin unten“ Trotz allem behandelte mich meine Mutter mit der gleichen Sanftmütigkeit und Liebe wie immer. Lächelnd sah ich wie sie mein Zimmer verließ. Kaum war die Türe aber zu, huschte ein Schatten über mein Gesicht. Gerade eben war ich auch nicht besser gewesen. Ich hatte ihr vorenthalten das ich bei Shouta übernachtet hatte. Auch schon das letzte Mal brachte ich eine Ausrede. Doch wie würde sie reagieren wenn sie erfuhr das ich bei einem Jungen schlief? Bestimmt nicht erfreut. Mein Blick fiel plötzlich auf mein Handy. Shouta hatte gar nicht Unrecht…es war vielleicht wirklich an der Zeit das ganze hinter mich zu bringen. Auch wenn ich es vielleicht nie wirklich vergessen werde, musste ich mich dazu überwinden den beiden zu verzeihen. In den letzten Wochen hatten beiden schon deutlich genug gezeigt wie sehr sie es bereuten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)