Die lange Reise zurück ins Glück von HazelEyedButterfly ================================================================================ Kapitel 15: Problemlösung: Eine Party? -------------------------------------- Aiko Seit meinem Treffen mit Yamato vergingen einige Tage. Der Plan mich wieder Shouta zu nähern, wurde aber immer wieder durchkreuzt. Entweder kamen andere Mitschüler, Team-Kollegen aus der Basketball Mannschaft dazwischen, oder Mayumi. Irgendwie schien das Mädchen den Riecher dafür zu haben wann sie dazwischen funken konnte. Ständig klingelte Shoutas Handy, auf dem ihr Name am Display aufleuchtete. Es war echt zum Haare raufen! Oft war es aber auch meine eigene Schuld, da ich zu feige war mich komplett auf die Sache einzulassen. Yamato versuchte zwar sein bestes mir Chancen zu bieten die ich anpacken sollte, doch es war einfach nicht möglich. Gerade setzten sich Fumiko und Rina zu mir an den Tisch als ein lautes Seufzen über meine Lippen kam. -„Was ist den mit dir schon wieder los? Läuft es bei den Cheerleadern nicht so wie gehofft?“ Der etwas ironische Unterton in Fumikos Stimme irritierte mich, aber ich hatte es wohl verdient. In den letzten Wochen habe ich beide, Fumiko und Rina, nicht sonderlich gut behandelt, ich war auf mein Problem mit Shouta fixiert das ich alles andere aus den Augen verlor. Selbst Yamato hatte ich bis vor einigen Tagen vernachlässigt. -„Fumiko-chan! Jetzt sei doch nicht gleich so…Ihr scheint doch offensichtlich was zu beschäftigen“, entgegnete Rina gleich empört. Mit gesenktem Blick spielte ich in meinem Essen herum, eines der Stäbchen fiel mir dabei immer wieder in die Lunch Box. -„Yamato ist eingeweiht“ Augenblicklich hörte ich wie sich Fumiko verschluckte und Rina erschrocken auf schnaubte. -„Eingeweiht? Wie meinst du das?“, fragte Fumiko gleich etwas verwirrt. -„Er weiß was ich….fühle, betreffend Shouta“ Verlegen, kratzte ich mich an der Wange, spielte nervös mit meinen Haaren. Meine beste Freundinnen musterten mich mit weit aufgerissenen Augen, ganz klar fanden sie es keine gute Idee. Yamato war ja nicht gerade bekannt dafür Geheimnisse für sich behalten zu können. Doch wenn es jemandem gab dem ich vertraute, war es Yamato. Wie auch Rina und Fumiko würde er sicherlich dicht halten. Wie motiviert, beinahe schon euphorisch er versuchte mich mit Shouta zu versöhnen verbreitete in mir allerdings ein mulmiges Gefühl. Auch wenn er nur die besten Absichten hatte, drückte er mir manchmal die Luft weg. Mich unter Druck zu setzen war einfach der falsche Weg. -„Sag bloß das er schon angefangen hat dich mit ihm verkuppeln zu wollen?“, fragte mich Fumiko ungläubig. Nervös nippte ich an meiner Wasserflasche bevor ich zur Antwort ansetzte: -„Er nennt sich sogar Dr. Love“, murmelte ich kleinlaut. Beide prusteten los in lautes Gelächter, mir war es selber peinlich das ich diesen Namen laut gesagt hatte. Die Tatsache das ich überhaupt mit ihnen über die ganze Sache sprach, war mir unangenehm. Hoffentlich würde ich es nicht bereuen, mit meinen Freunden über meine Gefühle geredet zu haben. -„Da hat er aber noch so einiges vor, immerhin sieht es zwischen euch beiden nicht gerade rosig aus“ Fumikos Meinung war nicht das was ich hören wollte, aber leider die harte Wahrheit. Noch immer gingen Shouta und ich uns außerhalb der Schule aus dem Weg, die einzige Male wenn wir uns sahen war bei den Trainings unseren Clubaktivitäten. Da jeder sich auf seine Aufgaben konzentrierten, blieb nicht viel Zeit um überhaupt miteinander zu reden. Anrufe oder Text Nachrichten waren mir zu wenig persönlich für alles was ich mit ihm besprechen musste. -„Ja…das stimmt. Erst sollte ich irgendwie unsere Differenzen aus der Welt schaffen bevor ich überhaupt was versuche. Nur wie?“ Ein stummer Blickaustausch zwischen meinen Freundinnen , ließ mich nichts gutes erahnen. -„Ehrlich gesagt wissen wir es selber auch nicht Aiko-chan. In letzter Zeit hat er kaum noch Zeit und ist ständig mit jemandem verabredet“, begann Rina zu sagen. Von der Seite her sah ich wie Fumiko ihr kurz mi dem Ellbogen in die Seiten schlug. -„Ja…Mayumi ich weiß schon…Denkt ihr…das es vielleicht besser ist aufzugeben? Wer weiß vielleicht zwischen den beiden…“ -„Nein“, bestimmt und etwas angsteinflößend fiel mir Fumiko ins Wort. -„Es kommt nicht in Frage das du dich zurück ziehst. Nicht mehr als du es bereits getan hast. Kämpfe und zeige endlich wie viel er dir wirklich bedeutet“ Ich schluckte schwer bei ihren Worten, sie breiteten ein komisches Gefühl in mir aus. Eine Mischung aus Ansporn, Nervosität und Unsicherheit. Hoffentlich schaffte ich es die Sache in den Griff zu bekommen. Shouta Müde ließ ich mich auf mein Bett fallen. Endlich Zuhause. In den letzten Tagen schien der Stress nur grösser zu werden. Mein Cousin der die ganze Zeit darauf bestand gemeinsam Abend zu essen, das ich ihn und seine Familie besuchte. Dann Mayumi die mich die ganze Zeit aufsuchte, weil sie sich hier in Tokyo angeblich noch nicht eingelebt hat. Auch wenn sie sich nichts anmerken ließ, sie litt sicherlich am Verlust ihres Vaters was ich nur gut nachvollziehen konnte. Wenn sie mit mir reden würde, könnte ich sie vielleicht irgendwie trösten. Jedes Mal wich sie dem Thema aus, begann über andere Sachen zu reden. Ich streckte mich durch als plötzlich mein Handy auf dem Nachttisch vibrierte. Grimmig, setzte ich mich auf und nahm es zur Hand um auf das Display zu schauen. Überraschenderweise war es nicht Mayumi, sondern eine SMS von Yamato. Natürlich war mir nicht entfallen das er in den letzten Tagen ständig meine Aufmerksamkeit suchte, diese dann aber auf Aiko lenkte. Sie schien aber weiterhin nicht wirklich was mit mir zu tun haben wollen. Die einzigen Male in denen wir vielleicht ein Wort wechselten oder uns ansahen war es beim Training der Basketball Mannschaft und der Cheerleader, die ja zur selben Zeit stattfanden. {Yamato: Lust zu feiern? Die Jungs der Mannschaft schmeißen eine Home Party bei Masao} Beim Namen Masao verzog ich das Gesicht. Mit gerunzelter Stirn blickte ich kurz von meinem Handy auf. Seit ich bei der Mannschaft war, schien er als einziger alles daran setzen zu wollen mir die Hölle heiß zu machen. Vermutlich lag es daran das der Coach mich zum neuen Kapitän ernennen wollte, Titel das bisher Masao getragen hatte. Erneut vibrierte mein Handy, eine weitere Nachricht von Yamato. {Yamato: Fumiko, Rina und Aiko habe ich auch schon eingeladen. Lass mich nicht hängen Mann!} Ich verdrehte leicht die Augen bei dieser Vorstellung. Bestimmt würden sie NICHT kommen. Was wollten sie schon an einer Party voller Basketballer und wohlmöglich einigen Cheerleadern? Außerdem wenn Miss Sturkopf erfuhr das ich auch eingeladen war, musste man nicht lange erraten welche Antwort sie Yamato geben würde. Seufzend ließ ich mich wieder zurück aufs Bett fallen. Bei dem ganzen Stress und Gefühlsachterbahnen wäre vielleicht so eine Party gar nicht schlecht. Mit Yamato hatte ich ja ziemlich viel Spaß, so schlimm würde es also doch nicht werden. Oder? Eher zögerlich tastete ich nach meinem Handy, um ihm meine Antwort zu zusenden. {Shouta: Damit du mich nicht weiter nervst: Bin dabei. Wie Wo Wann?}Die Nachricht war abgeschickt, blieb nur abzuwarten das ich meine Entscheidung nicht bereute. <><><><><><><><><><><><><><><><><><><><><> Der Tag an dem die Party statt fand war endlich gekommen. In meinem ganzen Leben war ich vielleicht ein , zwei Mal an einer Feier eingeladen gewesen. Kinder Geburtstag. Das konnte man mit dem hier sicherlich nicht vergleichen, so wie ich die Jungs kannte würden nicht nur Sprite und Cola angeboten werden. Zum ersten Mal in meinem Leben bemühte ich mich wirklich präsentabel auszusehen. Nachdem ich das wichtigste in meine Hosentaschen gesteckt hatte, verließ ich gut eingepackt mein Haus. Etwa eine halbe Stunde später traf ich beim abgemachten Ort an. Yamato wartete bereits auf mich. Wie ich bereits vermutet hatte, war von den Mädchen keine Spur zu sehen. -„Oi da bist du ja endlich!“, rief Yamato grinsend. -„Ja hier bin ich“, entgegnete ich kühl. Ohne was zu sagen begann Yamato in der Plastiktasche rum zu wühlen, welche er in den Händen hielt. Plötzlich hielt er mir mit einem breitem Grinsen eine Flasche Bier entgegen. -„Yo…ich denke nicht das es gut kommt wenn wir jetzt schon sowas trinken“ -„Es heißt Bier mein lieber“ -„Ich weiß was es ist! Nur habe ich nicht so viel Erfahrung mit Alkohol.“ Yamato konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen, ihn schien wohl meine Worte wirklich zu amüsieren. Oder vermutlich hatte er bereits vor unserem Treffen begonnen sich mit Alkohol zu füllen. -„Übrigens…wir müssen noch kurz warten“, ließ ich ihn dann zögerlich wissen. Fragend hob der blonde eine Augenbraue, dabei musterte er mich mit zusammengekniffenen Augen. Gleichzeitig gönnte er sich ein Schluck vom Bier welches er in der Hand hielt. -„Ich habe Mayumi eingeladen. Sie hat nicht aufgehört anzurufen weisst du, sie ist ziemlich alleine da dachte ich…“ Plötzlich verpasste mir Yamato eine saftige Ohrfeige. Überrascht, geschockt starrte ich meinen Kumpel an. Das er gleich so aggressiv reagieren würde, kam wirklich unerwartet sonst war Yamato nicht so. Aus dem nichts trat er mir auch noch auf die Füsse. -„Du VOLLIDIOT!“, brüllte er wütend. Immer noch perplex, nichts ahnend was gerade hier vor sich ging schaute ich meinen Kumpel verwirrt an. -„W…was ist dein Problem verdammt?“ Mit schwerem Atem, finsteren Blick deutete Yamato mit dem Finger in die Richtung von der ich selbst einige Minuten zuvor gekommen war. Ich folgte seinem Blick, vorsichtig und erstarrte regelrecht als ich die drei Mädchen erkannte die uns entgegen kamen. Sie hatten sich für den Abend hübsch zurecht gemacht, bestimmt hatten sie sich viel Mühe dafür gegeben. Von einer konnte ich meine Augen nicht mehr nehmen, Aiko. Das braunhaarige Mädchen, für das ich schon seit längerer Zeit mehr als nur Freundschaft empfand, raubte mir regelrecht den Atem. Bisher habe ich sie noch nie so zu Gesicht bekommen. Vielleicht war mir erst jetzt klar geworden das sie bereits zu einer jungen Frau heran gewachsen war Wie vom Blitz getroffen erstarrte ich ein weiteres Mal. Oh nein, Mayumi! Yamato hatte Recht, ich war ein Idiot! Es wäre überhaupt nicht gut wenn noch mehr Missverständnisse zwischen mir und Aiko entstanden. Noch bevor die Mädchen sich zu uns gesellten, drückte mir Yamato die Bierflasche in die Hand. -„Das hier wirst du brauchen wenn du den heutigen Abend irgendwie überleben willst“, sagte er ernst. Ich fürchte das er in dieser Sache leider Recht hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)