Die lange Reise zurück ins Glück von HazelEyedButterfly ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Aiko   Der Regen strömte in Massen vom Himmel herab auf die Straßen Tokyos. Ich konnte meine Schritte hallen hören, während ich durch den harten Weg zur Bushaltestelle lief. Viele Stunden hatte ich gewartet, doch ER war nicht gekommen. Vor einigen Tagen bat mich noch mein bester Freund, Shouta Kyoya, ihn ans Tanabata Fest zu begleiten. Oder hatte ich ihn falsch verstanden?    <><><><><><><><><><><>   Shouta-kun stand neben mir und betrachtete die ganzen Plakate an den Wänden. Es waren alle Werbungen für das Tanabata Fest und das Feuerwerk, welches an dem Abend stattfinden würde. -„7 Uhr beim Park Eingang in der Nähe des Spielplatzes", hörte ich seine ruhige Stimme sagen. Verwundert drehte ich meinen Kopf zu ihm und sah ihn fragend an: -„Wie?", fragte ich zögerlich nach, da ich nicht verstand was er mit dem Satz meinte. Shouta-kun errötete sichtlich und drehte den Kopf verlegen zur Seite. Dabei wiederholte er den selben Satz erneut. Gerade als ich verstand, das er es wohl als Einladung gemeint hatte, lief er bereits davon und holte unseren gemeinsamen Freund, Yamato Suzumura, ein.   <><><><><><><><><><><>   Ja, bestimmt musste ich ihn missverstanden haben. Das würde erklären, weshalb er nicht gekommen war. Unter des Daches der Haltestelle konnte ich mich endlich vom Regen schützen. Meine Schuhe waren leider bereits hin, wenn ich meine Zehen bewegte spürte ich das akkumulierte Wasser in den Socken. Zwar hatte ich in der Schule gesagt dass ich Jungs hasse, ER war aber nicht gemeint gewesen. Hoffentlich merkte dieser Baka dies, irgendwie musste ich ihm sagen können was ich für ihn empfand! Doch dass er nicht zu unserem Treffen gekommen war, konnte nur eines bedeuten. Nein, ich wollte es einfach nicht wahr haben. Er würde mich doch nicht stehen lassen, nicht so. Je mehr ich darüber nachdachte desto wütender wurde ich auf uns beide. Selbst auf meine unzähligen Nachrichten die ich ihm geschickt hatte antwortete er nicht. Anrufe kamen nicht einmal durch, die Nummer schien dem Anbieter nicht bekannt zu sein.  -„Ich bin da", kündigte ich meine Ankunft zu Hause kleinlaut an. Die Reaktion meiner Mutter erahnte ich schon. Im Spiegel betrachtete ich, wie ich triefend nass da stand. -„Gott Aiko wie siehst du denn aus" Die schallende Stimme meiner Mutter liess mich kurz zusammen zucken. Wie von Zauberhand hatte sie bereits ein Handtuch in den Händen mit dem sie mich abtrocknete. Schweigend liess ich es über mich ergehen. -„Willst du mir sagen was genau passiert ist?", fragte mich meine Mutter. Mit gesenktem Blick schüttelte ich den Kopf ohne ein Wort zu sagen. Selbst wenn, ich konnte nicht die richtigen Worte finden. Mutter drückte mich kurz ehe sie mir das Handtuch über den Kopf legte. Durch ihre Schritte nahm ich an das sie sich wieder ins Wohnzimmer begeben hatte.   <><><><><><><><><><><>   Als ich zum ersten Mal etwas mit Shouta zu tun bekam, war es an einem Herbsttag gewesen. Die Sonne schien noch am Morgen, nichts deutete darauf hin das es regnen würde. Auf dem nach Hause weg erwischte es mich dann, weshalb ich bei einem kleinen Laden Schutz suchte. Es war mir nicht bekannt, dass dieser Laden Shoutas Mutter gehörte. Noch weniger, das ihr Sohn aushalf wenn es sich ergab. -„Willkommen" Die leise, nuschelnde Stimme sagte mir im ersten Augenblick nichts. In der Schule war ich die Einzelgängerin. Viele machten sich über meine Schüchternheit lustig oder hatten ihren Spaß daran mich zu provozieren. Aus diesem Grund hatte ich nicht wirklich viele Freunde. Ich nahm inzwischen die meisten Leute an der Schule gar nicht mehr wahr, isoliert versuchte ich Tag für Tag durchzuhalten. Einige Gesichter aber hatten sich in mein Gedächtnis geprägt. Die von den Schülern die keine Mühe hatten sich mit Leuten anzufreunden. Quasi die beliebtesten der ganzen Schule. Zu diesen Personen sah ich auf, eines Tages wollte ich genauso sein. -„Sawada-chan? Was machst du denn hier" Erst als ich meinen Namen hörte wanderte mein Blick zum Tresen. Meine Wangen liefen sofort rot an, ich konnte sogar schwören dass meine Ohren bereits rauchten. Kein anderer als Shouta Kyoya, der beliebteste Junge der Schule, stand einige Meter von mir entfernt und sah mich an. Woher kannte er überhaupt meinen Namen? Ich hatte noch nie ein Wort mit ihm gewechselt. Vor Schreck stolperte ich, als wäre es nicht schon peinlich genug völlig durchnässt im Laden zu stehen. Shouta lachte wie erwartet, doch anstatt einen blöden Spruch zu bringen kam er zu mir und streckte mir seine Hand entgegen. -„Du musst vor mir doch keine Angst haben. Ich bin ja kein Geist." Es war nicht leicht ihn zu verstehen da er leise sprach, um wohlmöglich seine hohe Stimme zu vertuschen. Unsicher legte ich meine Hand in die seine. Kyoya-kun stattdessen zögerte nicht sie gleich fester zu packen um mich vom Boden hoch zu ziehen. -„Danke", stotterte ich leise. Genau solche Ereignisse führten dazu dass sich die Leute über mich lustig machten. Beschämt starrte ich meine Füsse an, ich brachte es einfach nicht über mich Kyoya-kun anzusehen. Ich vernahm wie mein Mitschüler erschrocken schnaubte. -„Ah je, du bist ja völlig nass. Bei dem Regen wundert es mich auch nicht, hast du denn keinen Schirm dabei?" Seine Frage brachte mich etwas aus der Fassung. Das sich Leute, außer meiner Mutter, um mich kümmern, war mir neu. -„Hm, nein ich...habe den wohl vergessen" Für einen Augenblick linste ich zur Seite, an der ich seine Silhouette vernommen hatte. Auf seinem Gesicht war ganz deutlich ein schwaches Schmunzeln zu erkennen. Was hatte ich so lustiges gesagt? Es irritierte mich, dass er mich so ansah. Plötzlich vernahm ich wie er ein Handtuch aus dem Regal nahm und es mir über den Kopf legte. -„Hier trockne dich ab. Sonst wirst du noch krank" Er sagte es mit so einer Selbstverständlichkeit, dass ich wütender wurde. Bestimmt, war das bloss aus Mitleid. Schnell riss ich das Handtuch herunter. - „Aber das steht zum Verkauf! Ich habe gerade doch kein-" Als ich ausrufen wollte legte mir Kyoya-kun seine Hand über den Mund.  , dachte ich mir irritiert Erst als ich seine "sei Still"- Geste vernahm gab ich Ruhe. Da nutzte er die Gelegenheit und riss das Preisschild vom Handtuch ab. Verwirrt starrte ich ihn an, wobei ich gar nicht merkte dass er mir das Handtuch wieder auf den Kopf gelegt hatte. -„Kein Wort zu meiner Mutter oder sie reißt mir den Kopf ab", flüsterte er mir zu. Ich war noch zu überrascht von seiner Aktion, also nickte ich schweigend. Zögerlich begann ich mir die Haare zu frottieren, während ich wieder in Gedanken versank. In der Schule hörte man so einiges über Kyoya-kun, aber er bestätigte es gerade persönlich. Seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft waren bemerkenswert. Kein Wunder das er so beliebt war, dazu sah er auch gut aus. Ich erwischte mich selbst wie ich Kyoya-kun verträumt anstarrte, ob mir das Ganze zu Kopf hoch stieg? Bevor er mich dabei erwischte, setzte ich wieder mein Pokerface auf, so würde es nicht noch peinlicher werden für mich. Zum Glück kam dann ein Kunde herein. Dies wäre meine Chance, ohne noch Groß zu reden dem Laden zu marschieren. Kyoya-kun kehrte mir nämlich den Rücken zu. Mein schlechtes Gewissen hielt mich aber davon ab. Immerhin hatte er mir geholfen, zumindest konnte man es auf diese Weise ansehen. Während er zum Kunden sprach blickte ich auf seinen Hinterkopf. Seine Haare gingen am Nacken wie Vorhänge auf, da hatte man freien Blick darauf. Er war nur etwas grösser als ich, wir beide waren beinahe auf gleicher Höhe. Eher unbewusst schnupperte ich leicht seinen Duft ein. Er roch nach Shampoo, einen Hauch von Schweiß konnte ich auch vernehmen, was mich aber nicht weiter störte. Es war ein natürlicher Duft. Bisher, hatte ich nie wirklich den Duft eines Jungen so wahrgenommen. Meine Aktion blieb nicht unbemerkt, er schien gespürt zu haben dass ich geschnuppert hatte, denn er legte sich eine Hand an den Nacken und blickte kurz über seine Schulter zu mir. Beschämt drehte ich mich auf meinen Fersen um und verliess den Laden.   <><><><><><><><><><><>   Die Sommerferien vergingen nur sehr langsam, denn kein einziges Mal meldete sich Shouta-kun bei mir. Sogar Yamato-kun, hatte keine Neuigkeiten von unserem besten Freund. Dabei, hatte ich mir vorgenommen Shouta selbst in die Mangel zu nehmen, bezüglich der Versetzung am Tanabata.  Mysteriöserweise erschien Shouta-kun in den ersten Tagen gar nicht zur Schule. Dieses unwohle Gefühl welches mir über den Ferien im Magen gesessen hatte, wurde dadurch grösser. Shouta-kun war sonst nicht so, es passte nicht zu ihm. Der blonde Lockenkopf und ich beschlossen nach einigen Tagen, im Lehrerzimmer nach ihm zu fragen. Ausserdem, hatten wir beide dadurch vergessen unsere Anmeldungen für die Clubaktivitäten abzugeben. Auf dem Weg dahin, hörten wir einige Jungs aus unserer Parallelklasse miteinander sprechen. -"Hast du das von Kyoya-kun gehört?" Es war nicht meine Art andere Leute zu belauschen, da aber Shouta's Name fiel konnte ich es nicht verhindern. -„Ja, er ist anscheinend während den Ferien umgezogen. Schon komisch ihn nicht mehr bei uns an der Schule zu haben" Die Worte fühlten sich an wie ein Faustschlag in mein Gesicht. Er war umgezogen? Wohin? Warum wusste ich davon nichts! Der Schock saß tief, den ganzen Tag folgte ich dem Unterricht abwesend, ich konnte nur an Shouta-kun denken. Auf dem Weg nach Hause kam mir langsam die Realität entgegen. Ich fühlte mich im Stich gelassen, mein Alltag würde wieder trist und einsam werden. Vor dem Treffpunkt, an dem ich an Tanabata auf ihn gewartet hatte, brach ich in Tränen aus. Nie wieder würde ich Shouta-kun sehen können. Ihm meine Gefühle gestehen. Er war einfach aus meinem Leben verschwunden. Unsere ganze Freundschaft und meine Gefühle für ihn, waren einseitig und wurden mit einem Mal in tausend Stücke zerrissen.         Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)