Das Leben mit einem Vampir von Hayate33 (Was tun, wenn plötzlich ein Vampir deine Schule besucht) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Wir standen auf dem Flur und keiner bewegte sich. Einen Augenblick, der mir endloslang vorkam, war es totenstill, doch es war eine angenehme Stille. Seine Blicke und sogar nur seine Anwesenheit brachte mich dazu mich wohl zu fühlen. Hör auf sowas zu denken, befahl ich mir selbst und versuchte dieses Gefühl, das ich bei ihm hatte zu verbannen. Ich weiß, was er ist und muss mich von ihm verhalten, redete ich mir andauernd ein. Ihre Art war es, die Menschen mit ihrem Aussehen und ihrer Art zu verführen, um ihr Blut trinken zu können. Langsam nahm ich war, wie er ein paar Schritte auf mich zu kam und nun direkt vor mir stand. Der Platz zwischen uns war so gering, das keine weitere Person zwischen uns gepassen hätte. Unbewusst zuckte ich auf. Nicht weil ich Angst vor ihm hatte, sondern weil dieser geringe Abstand zwischen uns mich unruhig machte. Ich hatte Angst mich nicht beherrschen zu können, falls er noch näher kam. „Ich würde dir gerne beweisen, dass ich kein schlechter Mensch bin.“ Flüsterte er während er seine Augen nicht von meinen lassen konnte. Automatisch musste ich schaudern, als ich seinen Atem in meinem Gesicht spüren konnte. Mein Körper reagierte sofort und ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper. Seine Stimme klang von der Nähe viel kräftiger und ruhiger, als von weitem. Ich erkannte die Aufrichtigkeit, die in seinen Worten lag und starrte ihn weiter in die Augen, ohne zu antworten. Er dachte ich würde ihn für einen schlechten Menschen halten, aber in Wahrheit wusste ich, dass er kein Mensch war. Wir kannten uns nicht einmal eine Stunde und trotzdem möchte er, dass ich nicht schlecht von ihm dachte. Ich verstand Garnichts. „Ich denke das ist keine gute Idee.“ Sagte ich mit fester Stimme, obwohl in mir alles zusammen brach. Mein Körper verlangte die nähe dieser Person, die ich nicht kannte, aber trotzdem zwang ich mich, von ihm fern zu bleiben. Auch, wenn ich nicht wusste, ob er ein guter oder schlechter von seiner Art war, hatte ich mich entschlossen, mich von allen fernzuhalten. Die goldenen Augen bohrten sich regelrecht in meine, doch erstaunlicherweise fühlte ich mich alles andere als unwohl. Wieso hat er solch einen Einfluss auf mich, dachte ich und seufzte leise. „Dann tut es mir leid dir zu ahne gekommen zu sein, es wird nicht noch einmal vorkommen.“ Sagte er und strich mir eine Strähne, die vor die Augen gefallen war wieder aus dem Gesicht. Mir wurde ganz schlecht bei seiner Berührung, als würden sich meine ganzen Innereien umdrehen. Ein kalter Schauer durchfuhr mich, während seine Finger meine Haut berührten. Sie waren eiskalt. Er hatte vor sich von mir weg zudrehen, aber zögerte leicht und sah mich noch mal an bevor er endlich sich zu bewegen begann. Wollte er das ich ihn aufhalte, fragte ich mich selbst und mein Blick bleib starr auf ihn gehaftet. Eine Stimme tief in mir schrie mich an, ich solle ihn aufhalten und ihm sagen, was ich alles über ihn wusste, doch mein gut ausgeprägter Instinkt hielt mich davon ab. Seine Schritte wurden immer leiser und verstummten irgendwann. Auf dem Flur stehend wurde ich, Herr über meine Gedanken. Endgültig war mir klar, dass er fort war und ich fühlte mich schrecklich, als würde ich ein weiteres Mal in das tiefe loch stürzen, in dem ich schon mal festsaß. Dieses Gefühl fraß mich von innen auf, machte mich furchtbar schwach und verletzlich. Vielleicht kann er mir ja helfen, aus diesen verdammten Loch heraus zu kommen, dachte ich, aber das werde ich nie erfahren, denn ich habe es geschaft ihn zuvergraulen. Diese Gedanken, die mir im Kopf umherschwirrten, brachten mir unheimliche Schuldgefühle. Wie konnte ich mich bei einer mir unbekannten Person nur so wohl fühlen. Mysteriös, außergewöhnlich gutaussehend und höflich wie er war, ging er mir nicht aus dem Kopf. Gefühlte 15 Minuten stand ich alleine auf demselben Platz und versuchte mich zusammen zu reißen. Was ist, wenn er garkeinen von Ihnen ist? Wenn ich ihm grundlos Vorwürfe gemacht hatte und mich äußerst unhöflich verhalten habe aufgrund einer Spekulation, die ich nicht mal beweisen konnte? Die letzte Frage die ich mir stellte machte mir die größten sorgen. Hatte ich beweise? Vielleicht war er nur ein außergewöhnlich gutaussehender junger Mann, der eine schlechte Blutzufuhr hatte und seine Hände deshalb so eiskalt waren? Irre ich mich und er war nur ein Schuldiger Mensch? Nein, schrie ich mich selbst an. Ich durfte mir nichts vormachen, denn die Anzeichen waren deutlich. Die Blasse haut, die Augen, die bei unserer ersten Begegnung noch dunkel waren und jetzt Gold schimmerten. Auch seine eiskalte Haut und sein unwiderstehliches aussehen deutete darauf hin, dass er kein normaler Mensch war. Aber dennoch hatte sich mein verhalten falsch angefühlt und ich musste etwas unternehmen. Endlich begann ich mich zu bewegen, da es ziemlich seltsam aussehen musste, wie ich hier stand. Das Schulgebäude war riesen groß und ich kam erst Minuten später am Ausgang an. Das war ja ein grandioser erster Schultag, dachte ich sarkastisch, schon in der ersten Stunde gab ich den nervigen Schülern Gesprächsstoff. Da hätte ich mich ja gleich den Haien zum Fraß vorwerfen können. Ich setzte mich auf eine Bank, die im Schulhof stand und atmete tief ein und aus. Frische Luft ist genau das,was ich jetzt benötige, sprach ich wieder einmal zu mir selbst. Meine Gedanken schwirrten wieder zu ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)