Es war einmal in Dezember von LostGeisha ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war einmal in Dezember Es war ein bezaubernder Abend. Draußen rieselte der Schnee leise vom Himmel herab und bedeckte die Erde mit einer schönen weißen Decke. An den Fenstern der Häuser glitzerten kleine Eisblumen und Familien verbrachten einen gemütlichen Abend vor dem knisternden Kamin. So aber nicht eine kleine Familie in Godric's Hollow, sie verbrachten ihre kostbare Zeit damit, ihren einzigen Sohn zum Einschlafen zu bringen. Wie jeden Abend bekam er ein kleines Märchen zu hören. „Was hältst du davon, wenn ich ihm diesen Abend eine Geschichte erzähle?“, Lily umarmte ihren Mann und blickte lächelnd ins Babybett, in welchem Harry lag und seine Eltern mit seinen grünen Augen strahlend anblickte. „Du willst doch nur nicht, dass ich ihm wieder einer meiner tollen Abenteuer erzähle!“, James legte ein Arm um seine wunderschöne Frau und blickte sie verschmilzt an. „Aber gerne, ich höre dir nur zu gerne zu.“ Lily schmunzelte, ignorierte jedoch ihren Mann. Sie beuge sich lieber zu ihrem Sohn runter und strich Harry eine seiner kurzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Was meinst du, James, wie fängt man gewöhnlich an? Ach ja, ich weiß! Es war einmal in Dezember. Der Schnee hatte begonnen die Landschaft in Schottland in ein wunderschönes Winter-Wunderland zu verwandeln und die Sterne glitzerten am Himmel wie die schönsten Diamanten der Welt. Die Ferien in Hogwarts hatten gerade begonnen und viele Schüler verließen über die Festtage das Schloss und verbrachten eine schöne Zeit mit ihrer Familie zu Hause. Nur wenige andere Schüler nicht. So auch eine junge Frau, sie blieb in Hogwarts zurück. Ihre Familie hatte diesen Winter keine Zeit für sie. Ihre ältere Schwester verbrachte die Ferien bei ihrem neuen Freund. Es schien etwas Ernsteres zu sein, denn ihre Eltern wurden über die Feiertage von seinen Eltern eingeladen. Und sie blieb allein zurück in Hogwarts! Die junge Frau musste die Feiertage ohne ihre geliebten Eltern verbringen, ohne ihre ältere Schwester, die ihr in den Jahren so fremd geworden war. Sie vermisste ihre Familie, war doch die Weihnachtszeit mit ihnen immer die schönste Zeit gewesen. Zu gerne wäre sie nach Hause gefahren und hätte die Tage mit ihnen verbracht. Selbst das Lernen vermochte sie von ihrer aufkeimenden Einsamkeit und Trauer nicht abhalten können. Es waren die ersten Ferien die Lily in Hogwarts verbrachte, und nicht daheim bei ihrer Familie. Umso größer war die Trauer, die an diesem kalten Winterabend über sie herfiel. Sie weinte still und leise, während sie versuchte eines ihrer Bücher zu lesen. Die Tränen hinderten sie daran, keineswegs halfen die Bücher ihr bei der Ablenkung. Bevor die junge Frau weitere Tränen vergießen konnte, leuchtete etwas neben ihr auf. Sie hob ihren Blick von ihrem tränenbesudelten Buch und erblickte neben sich eine wunderschöne leuchtende Lilie schweben. Ihr Buch ließ sie unbewusst in den Schnee fallen. Sie schenkte nun der leuchtenden Blume all ihre Aufmerksamkeit und nahm sie mit ihren zittrigen Händen entgegen. Argwöhnisch blickte sich die hübsche Schülerin um, nicht einfach so würde eine schwebende Lilie auftauchen. Und da stand er, der Junge, welcher ihr die Lilie schenkte. Es war ein kurzer Moment der Stille, in der sich die beiden jungen Menschen nur ansahen. Sie wirkte so verletzlich, nicht wie die sonst so starke und selbstbewusste junge Frau. Bevor sie überhaupt realisierte, wie ihr geschah, hockte der junge Mann schon vor ihr und wischte ihre letzten Tränen weg. Sie wollte protestieren, doch er kam ihr zuvor. „Sag nichts Lily, ich bin diesmal nicht hier um dich für mich zu gewinnen, ich bin auch nicht hier, um mich über dich lustig zu machen. Ich bin nur als ein Freund hier, der sich Sorgen macht.“ Er setzte sich neben sie auf die Steinbank und grinste sie leicht an. „Und jetzt darfst du dich gerne für die Blume bedanken, Lily.“ Sie versogt ihr Mund zu einem kleinen Lächeln und boxte ihm in die Seite. „Es hätte der romantischste Moment der Welt werden können...“ Sie lehnte sich etwas an ihn und lief noch etwas röter um die Nase an, für einen kurzen Moment war vergessen, dass sie sonst immer den Tag mit ihrer Familie verbrachte. „Danke, James, danke, dass du da bist.“ Trostspenden legte James einen Arm um Lily und spendete ihr an diesem Abend etwas Wärme und Geborgenheit. „Drei Jahre ist es nun schon her!“ Es war mehr ein Hauch, aber für Lily sehr deutlich zu verstehen. James legte ein Arm um Lily und drückte seine Ehefrau an sich. Lily lehnte sich indes an ihren Ehemann und betrachtete ihren nun friedlich schlafenden Sohn Harry James Potter. Sie musste lächeln, es war eines ihrer schönsten Weihnachten gewesen und auch nach den drei Jahren blickte sie noch allzu gerne zu diesem einem Moment zurück. -Ende- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)