Happy Christmas Trouble🍰❄⛄ von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 23: 23 Dezember ----------------------- 23 Dezember To be free Es gibt da eine japanische Legende. Man kann sie weit zurückführen, bis hin in die Edozeit. Sie bezieht sich auf einen rosa Kirschblütenbaum im Garten einer wohlhabenden Familie. Wenn man dort am ersten Tag des neuen Jahres erscheint und sich unter dem Baum etwas wünscht, geht er in Erfüllung. Das Anwesen besagter Familie veränderte sich mit der Zeit und eines Tages wurde aus dem Haus ein Hotel. Jährlich reisen viele Gäste in dieses Hotel um sich ihren Wunsch erfüllen zu lassen. So wie auch unsere Protagonisten der Geschichte: gemeinsam in einem Hotelzimmer, fünf unbekannte Menschen. -------------- Sie hatten es sich vor dem Kamin gemütlich gemacht, Seite an Seite und endlich kehrte Ruhe ein, statt dem ständigen Streit, der bis gerad eben vorgeherrscht hatte, hatte doch keiner der fünf eine besonders hohe Meinung von den Anderen. Mia nutzte die Gelegenheit und wollte ein friedliches Gespräch beginnen. Lächelnd wandte sie sich an PJ: »Sag mal, was ist dein Wunsch?« Obwohl keiner redete herrschte ein lautes Rascheln vor, da jeder dennoch irgendeiner Beschäftigung nach ging. Ein leises Stöhnen entfuhr PJ und sie lehnte sich in ihren Sessel zurück: »Eigentlich geht dich das ja nichts an, aber ich bin ein Mensch, der grundsätzlich das sagt, was er denkt. Eigentlich ist mein Wunsch ganz einfach und simpel: Ich will frei sein. Nicht, dass ich eingesperrt bin, aber irgendwie kann ich doch nie das tun, was ich eigentlich möchte« Plötzlich war es still im Zimmer geworden. Alle blickten PJ überrascht und zugleich verständnisvoll an: Maya hatte ihr Buch in den Schoß sinken lassen, Jana hatte ihr Notizbuch beiseitegelegt, in welches sie bis eben zeichnete und Francis schaute von ihrem Laptop auf, über den bis gerade eben klackend ihre Finger hinweg geflogen waren. Es brauchte keine Worte, damit einer wusste, was die anderen dachten: sie dachten dasselbe. Lächelnd legte Mia den Kopf in den Nacken und sah das Foto der fünf unter dem immer blühenden Baum an. Jene Nacht lag nun schon lange zurück, doch der Kontakt blieb noch immer bestehen. Sie waren gute Freunde geworden, auch wenn ihr Start alles andere als vorbildhaft zu bezeichnen ist: Mias eigenes Klavier, das sie nie hatte leiden können und dennoch spielte sieht sie denken konnte zerstörte sie damals mit einem Baseballschläger. Einfach so und obwohl es sich einfach nur übertrieben und dämlich anhört, so etwas zu tun, war es dennoch befreiend. Ebenso wie Maya alle Schriften, Bücher und Papiere der Architektur verbrannte und eine Karriere als Basketballspieler startete. Bekannt für ihre Flinkheit. So hatten sie alle ihre Freiheit gefunden. Manchmal ist das nackte Zerstören vielleicht doch keine pure Gewalt, so wie es manchmal scheint, denn auch auf den Ruinen der Azteken wuchs ein neuer Wald. Und vielleicht war dieser Wald schöner als jeder andere Wald jemals zuvor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)