Happy Christmas Trouble🍰❄⛄ von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 18: 18 Dezember ----------------------- 18 Dezember Fight for your dream Francis //Rabenschwarz gleitet es ihre Taille in Wellen hinab, in einer Sprache von gewandter Sprache von Grazie, halb verschleiert von einer sich in weinroten Spitzen hochwindenden Kluft, welche sich Halt suchen an eine elegante Schleife bindet, deren Falten sich sanft anschmiegen. Zaghaft blähen sich die runden Ärmel an den Schultern des Traums auf, wie Flügel, sehnsüchtig den spitzen Dornen der Halskrause entgegen reckend, ehe sie sich Hautengerweiße an den Körper schmiegen, schmeichelnd klammernd an die wohlige Wärme, bloß um dann in einer Glocke herabzustürzen…// »Was ist das denn nun schon wieder?« unterbrach meine Chefin meine Überlegungen plötzlich und riss mich so aus meiner Traumwelt, sodass ich erschrocken mit dem Bleistift abrutschte, der bis gerade eben meinen Vorstellungen Gestalt gegeben hatte und nun schabend übers Blatt glitt, einen langen, hässlich gedrückten Strich hinterließ und das Ganze schließlich einriss. Entsetzt starrte ich auf die Ruine meiner Skizze: »Es war ein neuer Entwurf« Die Betonung auf dem »war« war kaum zu überhören, doch meine Chefin überging es einfach und zog stattdessen spöttisch die Augenbraue nach oben: »Kein Besonders guter, wenn du mich fragst. Was bitte war das überhaupt? Lolita? Ich bitte dich« Seufzend lehnte ich mich in meinem Sessel zurück und angelte mir ein neues, noch völlig weißes Blatt: »Es war der Plan für ein Gothik-kleid… Naja, ist auch egal, entschuldigen sie bitte« Nickend nahm sie meine Antwort zur Kenntnis: »Gut« und wandte sich von mir ab. Augenrollend kritzelte ich irgendein normales es Kleid mit Erdbeermuster und Spaghettiträgern auf das neue Blatt, rundete alles mit einem lockeren, braunen Gürtel ab und betrachtete das Werk stirnrunzelnd. Das Endresultat war echt… langweilig. Schlicht und ergreifend langweilig. Schon seit ich klein war wollte ich immer Kleiderdesingerin werden. Diesen Traum habe ich vor etwa einem halben Jahr in Auftrag der Firma »Bouluton« verwirklicht. Das einzig Dumme dabei: Bouluton ist eine Marke für schlichte Kleider und somit ziemlich wenig Schleifen, Rüschen oder sonstige Dekoration. An sich kein Drama, doch leider gab es einen Haken bei der Sache: Mein eigentliches Interesse liegt bei Gothik und Lolita, beides Style, bei denen Dekorationen wie Rüschen und Schleifen ziemlich auffallend zur Geltung kommen. Schulterzuckend richtete ich mich auf und ging zum Schreibtisch der Chefin von Bouluton, welcher ich meinen neuen Entwurf direkt vor die Nase legte: »Wie ist das?« Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht: »Wunderbar, du hast wirklich gute Ideen für vielseitige Designs. Ich bin wirklich froh, ein Talent wie dich zu haben. Ach ja, könntest du nochmal so einen ähnlichen Zweiteiler wie letzte Woche zeichnen? Er kam ziemlich gut an« »Natürlich, ich mache mich sofort an die Arbeit« erklärte ich ebenfalls lächelnd und machte mich innerlich fluchend auf, zurück zu meinem Arbeitsplatz. Seufzend schloss ich das Schloss zu meiner Wohnungstür und trat augenverdrehend ein, ging einige Schritte voran und rutschte dann erschrocken aufjauchzend auf einem rumliegenden Haufen Blätter aus. Mit einem ziemlich originellen: »Aua, verdammt« plumpste ich auf den Fußboden. Stöhnend wuchtete ich mich aus dem Blätterberg auf und rieb mir das schmerzende Hinterteil, während ich mich in der Wohnung umsah. Es herrschte wirklich eine ziemliche Unordnung vor. Nicht, dass überall dreckige Wäsche rumflog, oder Staub aus jeder Ritze quoll, sondern viel mehr, dass die ganze Wohnung vollgestellt mit diesen Entwurfstapeln war und die vielen Stoffrollen munter den nötigen Kontrast dazu darstellten. Man, ich sollte wirklich aufhören so viel zu zeichnen, verwenden konnte ich doch ohnehin nichts… Leider ließ sich dieser ständige Ideenflug nicht einfach so mir nichts dir nichts abschalten. Kopfschüttelnd hockte ich mich hin und sammelte die Blätter ein, über denen ich gerade ausgerutscht war. Alles lauter Lolita Kleider die ich wohl niemals alle allein werde umsetzen können… Kurz werfe ich meiner Schneiderpuppe einen traurigen Blick zu. Ich gab mir wirklich ziemliche Mühe, selbst meine Ideen in die Tat umzusetzen, doch ich kam einfach nicht mit. Dennoch konnte ich es nicht lassen. So setzte ich mich auf, legte die Entwürfe wieder ordentlich hin und wandte mich dem noch unfertigen Kleid zu, aus dem ich dann die festgesteckte Nadel mit einer kurzen Bewegung herauszog, sodass die so kurzfristig festgemachte Schleppe in Wellen den Unterrock hinabrauschte. Lächelnd schnappte ich sie mir, noch ehe sie den Boden erreichen konnte, fädelte einen schwarzen, hauchdünnen Faden in die Nadel und begann sie eilig fest zu nähen. Auch wenn ich meinen Ideen niemals würde nachkommen, so würde ich niemals aufgeben! Ich werde nähen, bis mir die Finger bluten und irgendwann, wenn ich genug Kleider beisammen habe, werde ich meinen eigenen Laden eröffnen! Ich werde meinen Traum verwirklichen! 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