Abendröte&Morgendämmerung von Kisso-chan ================================================================================ Kapitel 3: Alte Feinde ---------------------- Alte Feinde Das dritte Kapitel *hüpf* *freu* ach ja, nur zur Erinnerung: die Figuren gehören natürlich nicht mir sondern dem großen Meister *vorTolkienaufdenSandbodenwerf* eure Kisso KAPITEL III. (Alte Feinde) "Wie konnte der Herr nur einfach verschwinden und mich hier alleine zurücklassen? Ich könnte angegriffen werden oder dieser Dieb könnte hier auftauchen und mit ihm diese seltsamen Männer, was tu ich denn dann?" Erschrocken fährt Pan herum. Gerade eben hat er einen Ast knacken hören. Da schon wieder! Mit zitternder Hand greift er nach seinem Bogen, der neben ihm am Boden liegt. Leise, fast schon unhörbar fragt er: "Ist da jemand? Herr Legolas?" Keine Antwort nur wieder das Knacken eines Astes. Die Sonne ist schon fast untergegangen sodass man kaum noch die Hand vor Augen erkennen kann. Und schon wieder knackt ein Ast. Pan fährt erschrocken herum, stößt einen Schrei aus und schießt dabei einen Pfeil ab, der haarscharf an der Person vorbei fliegt, die vor ihm steht. "Pan bist du vollkommen verrückt geworden? Wieso schießt du mit Pfeilen nach mir?" fragt eine bekannte Stimme. "Oh Herr Legolas! Ich bin ja so froh dass ihr wieder da seit. Ich habe Todesängste ausgestanden. Beinahe hätten mich Orks überfallen und ich glaube fast dass, aber wer ist denn das?" Pan hat die Person bemerkt, die hinter Legolas erscheint, er kann erkennen dass es eine Menschenfrau ist, die ein Pferd an den Zügeln hält. "Das ist Alora. Alora das ist mein Diener, Gefährte und treuester Freund Pan Faunus." Mit einer Handbewegung verneigt sich Pan tief vor Alora und sagt: "Stets zu Diensten Mylady." Über Alora's Gesicht huscht ein Lächeln. Zu drollig sieht dieser Elb aus. Etwas kleiner als Legolas geraten mit einer lustigen grünen Mütze auf dem Kopf, unter der seine Haare wild hervorstehen. Auch seine Kleidung erscheint ihr komisch und seine Augen funkeln sie spitzbübisch an. "Es ist mit eine Ehre auch kennen zu lernen Pan Faunus." erwidert sie mit freundlicher Stimme. ~***~ Kurze Zeit später sitzen die drei um einem gemütlichen Lagerfeuer herum und wärmen sich auf. "Also Alora," beginnt Legolas, "Nun erzählt uns doch endlich was das alles zu bedeuten hat. Wer waren diese Männer und nach wem sucht ihr so verzweifelt?" Alora senkt den Kopf, hält kurz inne, holt tief Luft und beginnt dann zu erzählen: "Vor fünf Jahren, als der böse König Sauron vernichtet und Saruman vertrieben war, begann für mein Volk eine schwere Zeit. Mein Vater, König Hrothgar wurde von Menschen aus Ered Mithrin ermordet, da er und unser Volk dem Dunklen Herrscher dienten. Ich selbst habe für ihn in unzähligen Schlachten gekämpft, da ich glaubte es sei richtig. Doch das war es nicht. Ein Krieg brach über unser Land Angmar herein, den wir verloren. Denn ohne die Macht Sauron's waren unser Truppen viel zu schwach um zu siegen. Viele tapfer Krieger starben und auch meine beiden älteren Brüder fanden den Tod. Meine Mutter starb alleine vor Kummer. Als ältestes, noch lebendes Kind von Hrothgar wurde ich zur Königin gekrönt, solange bis mein kleiner Bruder Baitai alt genug sein würde um diese Last zu tragen. Doch ich habe versagt." Für einen kurzen Moment herrscht Stille dann fährt sie fort. "Die meisten unser Dörfer wurden überfallen und abgebrannt. Die Menschen, meist Frauen und Kinder wurden in die Sklaverei verkauft. Familien wurden auseinander gerissen. Nur durch Zufall konnten Baitai und ich zusammen bleiben. Oft rettet uns seine Geschicklichkeit beim Stehlen vor dem sicheren Hungertod. Vor einem Jahr wurden wir hier her gebracht, zu den Menschen nach Dol Gundur. Am Hofe des Königs mussten wir hart arbeiten, doch wir bekamen reichlich zu essen, hatten ein Dach über dem Kopf und wurden nur selten geschlagen, im Großen und Ganzen eine angenehme Zeit... Bis man gestern Mittag entdeckte, dass die heiligen Kronjuwelen gestohlen waren. Natürlich wurden zuerst wir Sklaven verdächtigt und bei Baitai fand man einen kleinen Ring, der aus dem Schatz stammte. Er wurde verhaftet und in den Kerker geworfen. Die Götter wissen wie es ihm gelang, dort heraus zu fliehen. Heute morgen war er verschwunden. Ich machte mich sofort auf die Suche nach ihm und die Soldaten des Königs folgten mir, ich der Gewißheit dass ich sie zu ihm führen würde. Doch ich konnte sie abhängen und suche nun schon seit dem Morgen nach ihm. Wenn Moloch, der erste Hauptmann des Königs, ihn vor mir findet wird er ihn sicher sofort töten. Und dann habe ich niemanden mehr." Legolas blickt sie an. Sie kämpft mit den Tränen doch kann sie diese unterdrücken. Plötzlich springt Pan auf: "Herr versteht ihr denn nicht?! Der Junge, den wir heute sahen das war Alora's Bruder Baitai und er war auf der Flucht vor den Soldaten." Alora's Augen funkeln und sie springt aufgeregt auf. "Ist das war? Habt ihr ihn wirklich gesehen? Oh bitte sagt mir, ist er wohl auf und wohin ist er verschwunden? So antwortet doch Legolas!" Sie packt ihn am Kragen und zieht ihn hoch. Jedoch bleibt Legolas vollkommen ruhig und sagt: "Ja, wir haben ihn gesehen. Sein Bein war verletzt und er ist nach kurzem wieder verschwunden. Seit dem Mittag sind wir schon auf der Such nach ihm. Doch leider konnten wir ihn nicht finden." Langsam lässt Alora Legolas Kragen los und ihr Augen sehen voller Verzweiflung an dem Elbenprinzen hinab. "Verletzt sagt ihr? Dann ist alles aus!" Beruhigend will Legolas ihr seine Hand auf die Schulter legen, doch sie fährt erschrocken zurück. Legolas denkt: "Was musst du nur alles erlebt haben. Du arme Kreatur, dass du solche Angst vor der einfachen Berührung einer Hand hast." ~***~ Unter Keuchen bricht der Junge zusammen. Er kann nicht mehr. Selbst wenn ihn jetzt die Soldaten finden würden, er könnte nicht mehr davon laufen. Sein Bein schmerzt furchtbar und in seinem Kopf dreht sich alles. Vorsichtig lauscht er in die Stille. Auf seiner Stirn bilden sich Falten und seine Mundwinkel zucken immer wieder leicht nach oben. Warum hört er nur nicht Rukh's vertraute Rufe. Sonst hasst er diesen schreienden, lauten Ton des Falken, doch jetzt wünscht er sich, er könnte ihn hören. Denn wenn der Raubvogel in der Nähe wäre, wäre seine Schwester Alora auch nicht weit entfernt. Sie war immer in seiner Nähe, um ihn zu beschützen, in der Vergangenheit. Was hatte sie alles über sich ergehen lassen damit ihm nichts geschah?! Die vielen Peitschenschläge, die Hiebe mit dem Stock oder die Folter. Alles hatte sie ertragen und vor ihm war sie immer so stark gewesen. Gestern hatte er sie zum ersten Mal weinen sehen und das war seine Schuld gewesen. Warum hatte er nur diese dummen Juwelen stehlen müssen? Ihnen nicht widerstehen können? "Vergib mir Alora." flüstert er mit schwacher Stimme. Seine Augenlider schließen sich und hüllen ihn in Dunkelheit, er fällt in einen unruhigen Schlaf. ~***~ Die drei sitzen schweigend um das lodernde Feuer herum. Pan stochert mit einem Stock in der Flamme und seufzt dabei alle paar Minuten. Mittlerweile ist es schon ganz dunkel geworden. Alora hat beschlossen heute nicht mehr weiter nach Baitai zu suchen. Auf ihrem Lederhandschuh hat sich Rukh niedergelassen und frisst genüßlich das Stück Fleisch, welches ihm seine Herrin hinhält. Etwas abseits sitzt Legolas, im Mundwinkel hat er einen Grashalm, auf dem er herumkaut. Die Pferde grasen ruhig auf der benachbarten Wiese und alles scheint friedlich. Plötzlich wird die Ruhe unterbrochen. Von nicht weit her ertönt ein Horn und kurz darauf ein zweites. Alle drei springen auf und blicken in die Richtung aus der das Horngeblässe kommt. "Was hat das zu bedeuten?" fragt Pan in die Runde. Alora's Augen weiten sich, ihre Hände beginnen zu zittern sodass Rukh unruhig hin- und her geschaukelt wird. Endlich spricht sie: "Sie haben ihn! Sie haben Baitai gefunden." Entsetzt starren sie Pan und Legolas an. Ist das möglich, haben sie den Jungen gefunden? Ein Ruck geht durch Alora's Körper. "Los flieg voraus Rukh!" schreit sie wobei sie ihre Hand nach oben bewegt und der Falke in die Luft gleitet. Mit schnellen Schritten ist sie bei ihrem Pferd, fast seine Zügel und springt auf. Sie dreht sich noch einmal zu den beiden verdutzten Elben um. "Ich muss zu ihm! In die Stadt! Lebtwohl, Jeha!" Ohne auf eine Antwort zu warten treibt sie ihr Pferd an. "Wartet, wir kommen mit euch." ruft ihr Legolas hinterher. Doch sie wartet nicht auf ihn. Schnell löscht Pan das Feuer und gemeinsam mit Legolas reiten sie ihr nach. Schnell wie der Wind reitet sie und es ist den beiden kaum möglich mit zuhalten. Zu stark treibt sie ihr Pferd an. Das darf einfach nicht sein, sie dürfen Baitai nicht gefunden haben. Er darf nicht sterben. Schließlich ist er doch die einzige Hoffnung von Angmar. "Koste es was es wolle. Ihm darf nichts geschehen, niemals!" denkt Alora und treibt ihr Pferd noch schneller voran. ~***~ "Na endlich haben wir den kleinen Dieb gefunden. Oh, bist du etwa hingefallen und hast dich verletzt?" Die Männer beginnen lauthals zu lachen. Einer von ihnen hat sich über Baitai gebeugt und schlägt ihm mit seinem Schwertgriff ins Gesicht. "Yachmet verschwinde und lass ihn in Ruhe." Sofort verstummen die Männer und blicken ehrfürchtig zur Tür. Ein Mann hat den dunklen Kerkerraum betreten. Eine einzelne Flamme erhellt den großen Raum. Hier wurden schon viele Menschen gefoltert und fanden den Tod. Mit schweren Schritten geht der Mann auf Baitai zu. Yachmet weicht zurück und verneigt sich kurz. "Du bist also der kleine Dieb. Na dann sei jetzt ein guter Junge und sagt dem Onkel Moloch wo du die Juwelen versteckt hast." In Baitai's Augen leuchtet ein Funke auf. Anstatt zu antworten spuckt er ihm ins Gesicht. Sofort stürzen sich zwei Männer auf ihn und schlagen ihn zu Boden. "Nein lasst ihn." sagt Moloch während er sich die Spuke aus dem Gesicht wischt. "Wir wollen also lieber schweigen, na gut. Dann glaube ich, dass wir morgen ein Exempel an dir veranstalten müssen, vielleicht willst du ja dann reden. Los bringt ihn in eine Zelle und lasst ihn nicht aus den Augen. Schlaf schön Kleiner und träum was Schönes." Ein Lächeln huscht über Molochs Gesicht als er den Kerker wieder verläßt. "Herr, wie wollt ihr, dass er morgen getötet wird?" fragt ihn der Henker. "Oh, ich möchte nicht dass er getötet wird. Ich möchte etwas viel besseres mit ihm machen. Es gibt ein altes Gesetzt, welches bestimmt dass man Dieben die Hände abhackt damit sie nie mehr stehlen können. Das werden wir morgen auch mit ihm tun. Die Menge soll sehen, dass wir einen Dieb nicht ungestraft davon kommen lassen; ihn aber auch nicht töten. Dann später, wenn er uns gesagt hat wo er die Juwelen versteckt hat töten wir ihn." "Ein genialer Plan, Mylord. Doch was ist mit seiner Schwester? Sie ist noch nicht wieder aufgetaucht." "Vertraut mir. Morgen wird sie schon hier sein. Prinzessin Alora Dalla von Angmar würde doch nicht zulassen, dass man ihrem heiß geliebten Bruder etwas an tut. Nicht war Alora?" Er blickt aus einem Fenster. Am Horizont kündigt sich der Morgen an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)