Grüne Männer von Quiana (Adventskalender 2014) ================================================================================ Grüne Männer ------------ Der Wind pfiff ihnen zusehends stärker um die Ohren, sodass Sasuke sein Gesicht noch tiefer in seinem dicken, grauen Wollschal verbarg und sich wünschte, seine Handschuhe doch mitgenommen zu haben. So mussten die Taschen seines Mantels herhalten, die alles andere als gut ausstaffiert waren. Auch Naruto neben ihm fror. Er hatte sich sogar noch wärmende Ohrenschützer aufgesetzt, doch Sasuke stempelte diese puscheligen (allein dieses Wort war grausig genug) Dinger lediglich als peinlich ab und weigerte sich, auch nur ein paar von ihnen anzufassen. Lieber hatte er kalte Ohren und seinetwegen auch noch einige der herumfliegenden Schneeflocken in den Ohren. Eigentlich ging er gerne in den Wald, doch bei diesem lausigen Wetter war dies keine angenehme Angelegenheit, aber es gab 'Dinge, die getan werden müssen', um Naruto zu zitieren. Dennoch hatte er Recht. Einen Weihnachtsbaum auszusuchen war nun einmal eine Aufgabe, die zu Weihnachten erledigt werden musste, sollte man nicht einen unechten Baum oder jegliche andere Pflanze diesen nadelnden, bauchigen Ungetümen vorziehen. Und die schönsten Bäume weit und breit waren nun einmal ein kurzes Stückchen im Wald zu kaufen. Die Dinger, die man an beinahe jeder Straßenecke holen konnte, kamen für Sasuke nicht einmal annähernd in Frage. Wenn schon, dann richtig. Ganz oder gar nicht. Wie auch immer man es nehmen wollte. "Das wird das erste Weihnachtsfest, das mein Kleiner so richtig bewusst erleben wird, schätzte ich mal", grinste Naruto, während sich sein Gang in ein stolzes Watscheln veränderte, sodass seine Schritte jedes Mal etwas Schnee vorwegwarfen, und auf seinen Wangen und seiner Nase die für ihn so typischen Grübchen erschienen. "Ich meine, an die ersten beiden Weihnachten nach seiner Geburt kann er sich bestimmt nicht mehr erinnern und letztes Jahr hatte er doch diesen fiesen Infekt …" Er schauderte ob der Kälter oder der Erinnerung. Als Narutos kleiner Sohn letztes Jahr für mehrere Tage in der Kinderstation des Krankenhauses untergebracht werden musste, war für ihn die Welt zusammengebrochen. Sasuke hatte seinen Kumpel noch nie so aufgelöst erlebt gehabt. Mit seinen dreiundzwanzig Jahren war Naruto mehr Papa als so manch andere Väter, die er kannte. Dabei kam der Kleine ganz ungeplant. "Und, hast du schon eine Idee, wie groß der grüne Mann sein soll?" Sasuke seufzte. "Weihnachtsbaum, Naruto. Es ist ein Baum, kein Mann. Und er sollte schon größer sein als ich." "Na das sollte sich als nicht allzu schwer herausstellen", stichelte Naruto und schielte absichtlich auf seinen Freund hinunter. Dennoch hatte er Recht. Sasuke war bewusst, dass er nicht grade der größte war. Sogar seine eigene Mutter überragte ihn, ganz zu ihrer Freude, noch um einige Zentimeter. Etwas, mit dem er sich wohl oder übel abgefunden hatte. Trotzdem fiel es ihm ab und an noch immer schwer, sich deswegen nicht ärgern zu lassen. "Haha, ich habe gelacht. Noch so ein blöder Kommentar und du kannst zusehen, wie du den Baum zu dir nach Hause bringst. Wenn ich es mir recht überlege, passt doch nur ein so ein Teil auf mein Auto." Naruto grummelte etwas in den Kragen seiner Jacke, grinste dann aber wieder. Unweit von ihnen konnte Sasuke den kleinen provisorischen Stand, sowie ein eingezäuntes Gebiet Wald entdecken, in dem die kleineren Tannenbäume zum Verkauf angeboten wurden. "Eigentlich schade, wie viele Bäume immer abgeholzt werden, oder? Sie stehen ein paar Tage in deiner Wohnung herum und dann schmeißt du sie einfach weg." Sasuke seufzte. "Dann kauf halt keinen. Ich jedenfalls werde nicht mit leeren Händen wieder zurück gehen." "Natürlich kaufe ich einen Weihnachtsbaum", empörte Naruto sich sofort. "Das soll eine Zeit werden, die mein Kleiner für immer in Erinnerung behält! Allerdings hätte ich nie gedacht, dass du irgendwann mal einen holen wirst." "Warum? Was ist so abwegig daran, dass auch ich Weihnachten feiere?", fragte Sasuke händereibend und wünschte sich abermals, Handschuhe mitgenommen zu haben. "Ich sehe dich jetzt nicht so als einen Menschen, der Besinnlichkeit sucht, weißt du. Die letzten Feste bist du noch nicht einmal zu deinen Eltern gefahren, aber jetzt … Man, Sakura muss es dir wirklich angetan haben, wenn du bei dem Wetter extra in den Wald fährst, nur damit ihr es euch gemütlich machen könnt." Naruto stieß seinen Ellenbogen in Sasukes Seite. "Hab ich recht?" Angesprochener konnte spüren, wie ihm die Hitze kurzzeitig in die Wangen schoss, dennoch lag sein Freund goldrichtig. Er war nun seit einigen Monaten mit Sakura zusammen und fühlte sich mit ihr so, wie er es noch nie mit oder bei einer anderen Frau gefühlt hatte. Es war diese Geborgenheit, Vertrautheit und ihr Verständnis ihm gegenüber, sollte er seine Ruhe brauchen, die Sasuke vor allem schätzte. Und nun hatte er vor, seine Freundin für die Weihnachtszeit bei ihm einzuquartieren und ein paar lauschige Tage zu verbringen. Erst war es nur eine Schnapsidee gewesen, doch je länger er darüber nachdachte, desto mehr hatte er Gefallen daran gefunden und war nun mitten in der Vorbereitsungsphase. Sasuke hatte vor, seine Wohnung erst 'Weihnachtstauglich' zu machen, ehe er Sakura für mehrere Tage bei ihm einladen wollte. Er mochte es nicht zugeben, aber es war das erste Mal seit langem, dass er der Zeit entgegensehnte, in der die Firma, für die er arbeitete, der Feiertage wegen schloss und er frei hatte. Der Mann an dem kleinen Stand, der wahrscheinlich derjenige war, der ihnen letztendlich die Bäume verkaufte, nickte einmal und prostete den beiden Freunden dann mit seiner dampfenden Tasse zu. "Schon eine Idee, was du Sakura schenken möchtest?", fragte Naruto und schaute sich suchend um. Tannenbäume in unterschiedlichsten Größen thronten um sie herum und gaben ihren typischen Geruch ab, der Sasuke jedes Mal die Nase rümpfen ließ. Er zuckte mit den Schultern. "Eine Kette vielleicht. Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch nicht Gedanken gemacht." "Wie originell. Eine Kette. Das wünscht sich jede Frau", frotzelte Naruto und stellte sich mit ausgebreiteten Armen vor einen Baum, der in etwa seiner Körpergröße entsprach. "Was soll das werden?", fragte Sasuke und überging die Bemerkung seines Freundes schlichtweg. Ihm war klar, dass eine Kette nun wahrlich nicht das Knüllergeschenk war … "Ich messe, ob der Baum in unser Wohnzimmer passt. Du weißt doch, wir haben nicht so viel Platz." Naruto umrundete den Baum, betrachtete ihn sogar aus der Hocke aus und kratzte sich den Kopf, sodass seine Ohrenschützer verrutschten. "Ich glaube, das ist er nicht." Sasuke wollte ebenfalls eine spitze Bemerkung ob dieser Messtechnik machen, hielt sich aber doch zurück. Auch Naruto verdiente nicht grade das, was man ein angemessenes Gehalt nennen konnte, dementsprechend war jeder zusätzlicher Quadratmeter Wohnfläche angesichts der steigenden Mietpreise reine Utopie. Doch blieb er optimistisch. Ein paar weitere Jahre Berufserfahrung und das Geld pendelte sich hoffentlich auch ein. "Such am besten einen mit tiefhängenden Ästen, dann kann der Zwerg selber ein paar Kugeln oder so anhängen", schlug Sasuke vor und stellte sich selber vor einen sehr ausladenden Baum. Ein Stück größer und sehr viel breiter als er, mit einer Vielzahl an Zweigen, die Platz zum Dekorieren ließen. Sasuke ging ein paar Schritte zurück, schaute nach, ob der 'grüne Mann' so gut es ging grade stand und nicht zu stark in eine Richtung kippte und traf eine Entscheidung. "Ich nehme dem hier." Naruto lachte. "Mal wieder dabei das Erstbeste zu nehmen?" Er legte einen Arm um Sasukes Schulter, betrachtete seinerseits den Baum, nickte aber schließlich. "Sicher, dass du mir den nicht überlassen möchtest? Hier gibt es bestimmt noch viel bessere …" "Nichts da", erwiderte Sasuke prompt. "Du weißt doch, dass meine ersten Entscheidungen immer die richtigen sind." Und sicherlich war dies der schönste Baum weit und breit. So zumindest seine Ansichten – und bewahre! Einen Teufel täte er, wenn er jetzt noch weiter suche, sonst kämen ihm letztendlich nur Zweifel, ob dieser wirklich der Passende sei. "Einen Versuch war es wert", seufzte Naruto, fasste sich gespielt theatralisch an die Stelle, an der er sein Herz vermutete und sackte etwas in die Knie. Ganz auf den Boden woltte er, angesichts des Schnees, scheinbar doch nicht. "Deine Volltrefferquote möchte ich mal haben." Sasuke grinste. Volltrefferquote … so hoch wollte er es nun nicht schaukeln lassen. "Lass uns dem Typen dort Bescheid geben, dass du den hier nimmst und dann hilfst du mir beim Aussuchen. Vielleicht finden wir ja noch einen akzeptablen Baum", bestimmte Naruto und zog seinen Freund aus seinen Gedanken und mit sich. Vielleicht war es auch ein Glückstreffer, Sakura kennen gelernt zu haben. Vor gut einem Jahr war sie ebenfalls bei der kleinen Weihnachtsfeier seiner Firma anwesend und es mochte vielleicht keine Liebe auf dem ersten Blick gewesen sein, aber sie hatten sich gut verstanden. Auch wenn Sakura Sasuke mit ihrer skurrilen Haarfarbe im ersten Moment als etwas gewöhnungsbedürftig empfand. - Zufrieden schaute Sasuke sich in der eigentlichen Arbeitshalle der Firma, für die er arbeitete, um. Alle Geräte wurden in Nebenräumlichkeiten untergerbacht oder an die Wände geschoben und mit großen weißen Tüchern abgedeckt. Die ganze Aktion hatte mehrere schweißtreibende Stunden angedauert und er war froh gewesen, nicht auch noch den ganzen Dreck der herumflog beseitigen zu müssen. Und noch besser, er hatte keine kleinen, kitschigen Accessoires aufhängen müssen. Gut aufgewärmt hatte er sich in die kühle Winterluft begeben, um sich zu Hause schnell umziehen zu können. Er war kein wirklicher Fan von Weihnachten, zwang sich aber dazu, zu dieser Feier zu gehen. Er wusste nicht, wie seine sonstige Abwesenheit bei seinem Vorgesetzten ankäme – zumal er noch nicht lange dabei war. In ein paar Jahren, so hatte Sasuke sich selber vertröstet, konnte er diesem Ereignis bestimmt aus dem Wege gehen. Gekleidet in eine dunkle Hose, einem Hemd und den schicksten Schuhen, die er in den Tiefen seines Schrankes finden konnte, stand er also nun in dieser Halle und sah sich suchend nach ein paar bekannten Gesichtern um. Noch immer waren ihm viele der Mitarbeiter fremd – Sasuke war einfach kein großer Kontakteknüpfer. Viele seiner Kollegen und dessen wahrscheinlichen Begleitungen tummelten sich um den Tisch, auf dem die partyübliche Knabber- und Getränkeauswahl standen und unterhielten sich bereits angeregt. Seinen Vorgesetzten konnte Sasuke in der anderen Ecke der Halle auf einem kleinen Podest ausmachen, auf dem er grade ihre neuste Arbeit all denjenigen präsentierte, die an ihm vorbei liefen. Sasuke seufzte und steuerte dann den Getränkestand an. Hoffentlich kam in nächster Zeit jemand vorbei, den er kannte. Er meinte einen 'Freund' vom ihm erkannt zu haben, allerdings war dieser grade mit seiner frisch vermählten Frau beschäftigt, sodass er nicht das Bedürfnis danach hatte, zu stören. Kurz überlegte er, ob er nicht doch noch Naruto einladen sollte, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Zum einen war der Sohn seines Freundes seit Kindertagen momentan im Krankenhaus (Naruto somit auch, er wich dem Zwerg beinahe keine Sekunde von der Seite), sodass er ihn eh nicht herholen konnte und zum anderen wollte Sasuke sich nicht vor versammelter Mannschaft zum Trottel machen lassen. Oder als Freund eines Trottels outen. Mit Naruto im Schlepptau passierte generell immer etwas Unvorhersehbares, das zu fünfzig Prozent negative Folgen mit sich brachte. Sasuke nahm sich einen der Plastikbecher und stellte sich neben eine Frau mit einer (wie er es bezeichnete) ziemlich mädchenhaften Haarfarbe, die sich grade mit einer großen Kelle Bowle in ihren Becher schöpfte. Sie drehte sich zu ihm um und hob den Schöpfer leicht an. "Kann ich dir auch etwas einschenken?" "Hm, bitte", antwortete Sasuke und hielt ihr seinen Plastikbecher entgegen. Sie war ein kleines wenig Kleiner als er, trug ein einfaches Kleid aus weißer Baumwollte, eine dicke braune Strumpfhose und Stiefel. "Danke", sagte er schlicht, als sein Becher voll war. Sein Gegenüber lächelte. "Möchtest du gleich zwei mitnehmen? Dann schenke ich noch mal ein." Sasuke ließ die rote Flüssigkeit in seinem Gefäß leicht schwenken. "Ich bin alleine hier, das reicht." "Oh." Die Frau schien überrascht zu sein. "Damit hätte ich nicht gerechnet. Das ist eine Weihnachtsfeier, keine Freunde oder Familie mitgebracht?" "Und selber?", konterte Sasuke und ertappte sich dabei, wie er seinen Blick kurz in die Menge schweifen ließ, um nach einem weiteren rosa Haarschopf zu suchen. "Punkt für dich", lachte sie, prostete ihm mit ihrem Becher zu und nahm ein paar Schlucke. "Ich war eigentlich mit einer Freundin hier, aber seit wir angekommen sind, habe ich sie aus den Augen verloren. Wir arbeiten zusammen für einen kleinen Konzern, mit denen ihr ab und an ein paar Projekte durchführt." "Tut mir Leid, in der Sparte kenne ich mich noch nicht aus. Arbeite noch nicht so lange hier." Sasuke verbarg eine Hand in der Hosentasche und prostete der Frau ebenfalls zu, um etwas zu trinken. Verstohlen musterte er sie und versuchte, sich ein Bild von ihr zu machen. Er kannte niemanden scheinbar so normales mit solch einer Haarfarbe wie sein Gegenüber – wobei Sasuke gestehen musste, dass er in diesem Falle etwas voreingenommen war und gerne zu Vorurteilen neigte. Unschlüssig standen sich die beiden gegenüber, die Frau lächelte unsicher. Sag etwas oder geh weg, befahl Sasuke sich selbst, tat aber keines von beiden. Er befürchtete, sollte er seinen Mund aufmachen, servierte er sicherlich einen narutoreifen Spruch und darauf konnte er verzichten. Schließlich hatte er sich vorgenommen, nicht wie ein Trottel dazustehen. "Also ich bin Sakura …" Zögerlich trat sie einen Schritt an Sasuke heran. "Hör zu, mir ist das grade ein bisschen unangenehm, weil ich echt nicht weiß, was ich sagen soll, aber nicht wieder alleine hier stehen möchte." Sasuke öffnete den Mund, überlegte, was er erwidern sollte, doch Sakura unterbrach ihn mit einer Handbewegung und begann damit, für ihn erst unverständlich, herumzudrucksen. "Ich fange einfach mit Smalltalk an, okay? Wenn du nicht möchtest, dann …", unsicher schaute sie in ihren Becher, "ist es auch in Ordnung wenn du gehst. Ich nehme dir das nicht übel oder so …" Sasuke fühlte sich, als hätte man ihn so eben vor die Wahl gestellt ins kalte Wasser zu laufen oder … ja was eigentlich? Da stand diese vielleicht doch etwas merkwürdige Frau vor ihm und legte einfach ihre Karten offen auf den Tisch. Andererseits hatte sie sie so aus einer ziemlich unangenehm werdenden Situation gezogen. Er zwickte sich einmal in den Nasenrücken, lächelte dann aber. "Also die Bowle ist echt in Ordnung. Und ich bin Sasuke." Oh Gott, was hatte ihn denn da geritten? War sein Vorsatz nicht, sich nicht daneben zu benehmen und keine preisverdächtige Narutoimitation hinzukegen? Schlechter Kontakteknüpfer hin oder her, das Standartwerk der gepflegten Konversation sollte er doch wenigstens noch hinbekommen! Auf ihre Aussage zu reagieren oder sich nach ihrer Firma zu erkundigen wäre wohl eine angemessene Reaktion gewesen. Aber dieser … Spruch (als etwas anderes konnte er ihn nicht bezeichnen, denn es war definitiv einer) galt bestimmt auch in der Smalltalkebene in die allerletzte, bereits im Keller liegende Ebene. "Du bist wohl genauso ein Unterhaltungskünstler wie ich", grinste Sakura und prostete ihm erneut zu. - "Vielleicht sollte ich mich zu Weihnachten an einer Bowle versuchen", nuschelte Sasuke in seinen Schal und blieb zusammen mit Naruto vor einer kleinen Baumgruppe stehen. Möglicherweise war das ja ein gutes Geschenk – eine kleine Erinnerung, etwas Vergängliches, nur für den Moment bestimmtes. Dieser Gedanke gefiel ihm besser als die Vorstellung, seiner Freundin Schmuck zu schenken. Zumal Sakura seit je an seinem Geschmack für jegliche Accessoires zweifelte. Zugegeben sprach Sasuke sich in diesem Punkt auch keine große Kreativität zu … Er bezweifelte, dass sie nicht im ersten Moment wisse, was er mit der Bowle symbolisieren möchte (sollte er eine zustande bekommen) und Sasuke hoffte ihr mit dieser Erinnerung gleichzeitig irgendwie weismachen zu können, wie wichtig sie ihm geworden war. "Was hast du gesagt?", fragte sein Freund und betrachtete die Tannen wie auch schon zuvor ausgiebig, bevor er sich mit ausgebreiteten Armen vor jeden einzelnen stellte. "Nichts, nichts", erwiderte Sasuke hastig. "Und der Baum da hinten sieht übrigens ganz anständig aus. Die hier taugen nichts." Er deutete auf einen Baum, größer als er, aber wahrscheinlich kleiner als Naruto und stapfte durch den flachgetretenen Schnee auf ihn zu. Er konnte schon von weitem sehen, dass auch er grader als so manch seiner Kollegen stand und ebenfalls eine angebrachte Anzahl an ausladenden Ästen bot. "Hey, der sieht wirklich gut aus!", rief Naruto erfreut aus und lief seinem Freund hinterher. "Kommen Sie gut nach Hause und schöne Weihnachtstage", wünschte ihnen der Verkäufer durch das offene Autofenster, lupfte einmal seine Mütze und stapfte wieder zu seinem kleinen Stand zurück. Nach dem Bezahlen hatten er, Sasuke und Naruto die beiden in Netzen verpackten Bäume mittels Schlitten zu Sasukes Auto geschoben und auf dem Dach befestigt. Nach zwei Startversuchen und einem 'wehe du lässt uns jetzt im Stich, ich habe kein Geld für eine Reparatur' steuerte Sasuke vorsichtig die Straße an, bog ab und reihte sich in den Verkehr ein. "Danke man", unterbrach Naruto plötzlich die Stille und vermied es, zu seinem Freund zu schauen. "Wofür?" stirnrunzelnd konzentrierte Sasuke sich weiter auf den Straßenverkehr. "Für alles. Und dafür, dass du mich mitgenommen hast. Ich möchte, dass dieses Weihnachten schöner als alle je zuvor wird", antwortete sein Kumpel ihm. "Und ich glaube nicht, dass ich ohne dich auch nur annähernd so weit gekommen wäre, wie ich es jetzt bin. Du hast mich immer unterstützt, den größten Mist mit mir durchgezogen und mich bestimmt auch zu dem gemacht, der ich heute bin." Sasuke lächelte. "Woher plötzlich diese Stimmung?" Die Worte Narutos berührten ihn und trafen wahrscheinlich mitten ins Schwarze. Natürlich hatten sie viel zusammen erlebt, sind zusammen groß geworden, seit Denkzeiten die besten Freunde und haben sich auch nach noch so jedem Krach wieder zusammengerafft. "Ich dachte, das muss einfach mal gesagt werden. Schließlich ist bald Weihnachten." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)