In hundert Worten von Izzy101 (Drabble-Sammlung) ================================================================================ Ein Zwischenfall im Labor ------------------------- „Abby, hier ist nicht genug Platz. Ich kann mich kaum bewegen.“ „Solange du deine Hände benutzen kannst, reicht es!“ „Ich sehe überhaupt nicht, was ich mache.“ „Wenn du was falsch machst, sag ich dir Bescheid, Tim. Es ist ja nicht das erste Mal!“ „Aua, das war mein kleiner Finger!“ „Abby! McGee!“ Augenblicklich herrscht Stille in Abbys Labor. „Verschiebt eure Zweisamkeit, wir haben einen Fall.“ Gibbs schaut unter den Labortisch, wo sich seine beiden Teammitglieder zwischen Kabeln und Werkzeug wälzen. Er grinst spöttisch und wendet sich zum Gehen. McGee springt panisch auf. „Boss, wir haben nicht – wir reparieren nur den Computer!“ Ein morgendlicher Schreck ------------------------- Jimmy Palmer legte sich wie jeden Morgen einen frischen Kittel an und setzte seine Haube auf. Er verstaute seine mitgebrachte Tasche im Spind und machte sich auf den Weg in die Pathologie. Am Waschbecken desinfizierte er sich die Hände und blickte in den Spiegel. Dann erschrak er. Seine Lippen waren knallrot, er sah aus wie ein Clown! Während er sich hastig mit Papiertüchern das Gesicht reinigte, überlegte er angestrengt. Er musste wohl dummerweise seinen Pflegestick mit dem roten Lippenstift seiner Freundin verwechselt haben. Immerhin erklärte es das Getuschel in der U-Bahn und den seltsamen Kommentar des Pförtners: „Wette verloren?“ Ein alter Trick --------------- Zwei Minuten war sie nicht an ihrem Schreibtisch gewesen. Nur zwei Minuten! Doch diese Zeit hatte ihr unsäglicher Kollege genutzt, um einen Streich vorzubereiten. Sie sah genau, dass ihr Stuhl verschoben war und die Unterlagen nicht mehr so lagen, wie sie sie zurückgelassen hatte. Vorsichtig pirschte sie sich an ihren Arbeitsplatz heran und achtete sorgfältig auf jede mögliche Stolperfalle, die auf sie lauern könnte. Behutsam untersuchte sie Utensilien und Papiere auf ihrem Schreibtisch. „Ich könnte stundenlang dabei zusehen.“, meinte Tony versonnen zu seinem Kollegen McGee. „Wie sie immer wieder auf den guten, alten ‚Ich-habe-deinen-Schreibtisch-präpariert‘-Trick reinfällt.“ Ein kleines Geheimnis --------------------- „Abby, was hast du für mich?“ Mit einem großen Becher Caf-Pow in der Hand kam Gibbs in mein Labor. Ich nahm ihm das Getränk dankbar ab. Dann präsentierte ich in gewohnter Qualität meine grandiosen Ergebnisse. „Du bist die Beste!“ Gibbs drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Ich weiß, Gibbs!“, antwortete ich breit grinsend, während er das Labor verließ. Als ich wieder alleine war, hechtete ich unter den Schreibtisch, wo ich aus einem Spalt ein rotes Notizheft herausfischte. Mit einem Stift fügte ich der Liste im Heft einen weiteren Strich hinzu. Dann zählte ich fröhlich nach: schon 62 Küsse! Ein genervtes Team ------------------ „McElfenkönig, was machst du da?“ „Arbeiten, Tony. Solltest du auch mal versuchen.“ DiNozzo stellte sich hinter den jüngeren Agent und sah ihm eine Weile über die Schulter. Schließlich wurde es McGee zu viel. „Verschwinde, Tony! Ich kann es nicht leiden, wenn man mir beim Arbeiten zusieht!“ Mit gespielt beleidigtem Gesichtsausdruck wandte sich Tony seiner Kollegin zu. „Sind alle MIT-Absolventen so leicht eingeschnappt?“ „Ich weiß nicht.“, entgegnete Ziva. „Aber es ist schon eine Herausforderung, nicht von dir genervt zu sein.“ „Was habt ihr denn alle gegen mich?“, fragte Tony verwirrt. Die Antwort bekam er unisono vom gesamten Büro: „Nichts Wirksames!“ Eine gar nicht so lange Geschichte ---------------------------------- „Ducky, was hast du herausgefunden?“ Gibbs stürmte in die Pathologie. Dr. Mallard hatte gerade einen ‚Gast‘ und war dabei, ihm nützliche Informationen zu entlocken. „Gut, dass du da bist, Jethro. Ich bin hier auf etwas Interessantes gestoßen.“ Die kleinen punktförmigen Einstiche am Oberschenkel des Toten waren mit bloßem Auge kaum erkennbar. „Das erinnert mich an einen Fall aus meiner Studienzeit.“, begann Ducky. „Du meinst die Mordserie in Schottland, die nur anhand winziger Wundmale an den Opfern aufgedeckt wurde?“, unterbrach ihn Gibbs. Der Pathologe war völlig verdutzt. „Du hast mir damals tatsächlich zugehört?“ Gibbs grinste. „Das tue ich doch immer, Ducky!“ Ein falsches Wort ----------------- Ziva legte den Schalter um. Der Aufzug blieb stehen. Mit bedrohlicher Miene drehte sie sich zu ihrem Kollegen um. „Also? Raus mit der Sprache!“ Tony grinste nervös. „Ich weiß wirklich nicht, wovon du redest.“ Seine Kollegin sagte kein Wort sondern starrte ihn nur durchdringend an. Tony schluckte. „Okay, Ziva. Ich gebe alles zu. Aber bitte töte mich nicht!“ „Dann sagst du mir jetzt sofort, wieso du vorhin gelacht hast!“ „Gut, es war wegen deiner Ausdrücke. Es ist so lustig, wenn du neue Redewendungen erfindest!“ „Ach, und deswegen gehen immer die Esel mit dir durch?“ Tony brach in schallendes Gelächter aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)