Der Krieg in mir von MissXilas ================================================================================ Kapitel 1: Der Krieg in mir --------------------------- Sie stand auf ihrem Balkon, die Arme auf der Brüstung, den Kopf mit einer Hand gestützt, in der anderen Hand eine Kischblüte. Sakuras Blick war in den orange-roten Sonnenuntergang gerichtet, aber sie sah ihn nicht. Ihr Blick war auf etwas anderes gerichtet, etwas, was niemand außer ihr sehen konnte. Es war ihre Vergangenheit, die sie Revue passieren ließ, ihre Zeit mit Naruto. Es waren immer schöne Zeiten gewesen, Zeiten an die sie sich gerne zurück erinnerte. Es waren Momente der Angst und Verzweiflung gewesen, in denen Naruto sie immer zum Lächeln gebracht hatte. Nicht etwa, weil er wieder einmal ein kompletter Vollidiot war und Opern quatschte. Nicht, weil er sich so unendlich dumm anstellte, dass es für sie sehr peinlich wurde. Nein, er brachte sie zum Lächeln, weil er ihr Hoffnung gegeben hatte! Als Sasuke sie verschmäht hatte und versucht hatte, sie aus den Weg räumen (und dabei hätte er sie im Handumdrehen umbringen können) war Naruto immer da, um sie zu retten. Als Sai etwas unangebrachtes sagte, war Naruto da gewesen, um sie davon abzuhalten, Sai umzubringen. Als er ihr das Versprechen für ein Leben gab, war es Naruto, der sie dazu brachte, selbst stark zu werden und zu kämpfen. Sakura hatte in der letzten Zeit an Narutos Seite gekämpft, aber nicht um Sasuke wieder bei sich zu haben. Sie half Naruto, seinen besten Freund wieder zu bekommen. Sie kämpfte für Narutos Wunsch. Für sein Wohl. Um ihn glücklich zu sehen. Aber wie oft hatte sie die Gelegenheit, ihm dafür zu Danken? Dafür, dass er sie gerettet hat, sie aufgemuntert hat, sie... „Sakura?“ Sie hatte sie nicht kommen hören. Wahrscheinlich hatte ihr Vater Ino rein gelassen. Mit einem besorgten Blick sah Ino die Rosane an, die sich nur widerwillig zu ihrer besten Freundin gedreht hatte und ihren Blick mied. Ino brauchte nichts sagen, sie breitete nur ihre Arme aus und schon war Sakura in ihren Armen und begann heftig zu schluchzen. Minuten vergingen, in denen Ino Sakura zu ihrem Bett geführt hatte und ihr behutsam den Kopf tätschelte. Irgendwann wimmerte Sakura mitleiderregend: „Ino... wa-was ist n-nur los m-mit mir?“ Die Blonde schwieg, wog weiterhin ihre beste Freundin in ihren Armen und überlegte ihre Worte sehr gut bevor sie antwortete: „Es ist der Krieg. Er ist endlich vorbei... alles ist gut. Vielleicht ist es nur die Angst in dir, dass er wieder kommt?“ Sakura hörte ihren Vorschlag. zuckte lustlos mit den Schultern und putzte sich die Nase. „Dein Shirt ist klatschnass.. tut mir leid...“, murmelte sie anschließend. Ino winkte ab: „Schon gut Stirni. Du bist ja selbst schuld, wenn du keine Ordnung in deinem Leben halten kannst!“ Sakura nickte. Natürlich war es keine Beleidigung von ihrer besten Freundin. Es war Inos Art zu sagen, dass die wusste, was die Rosane in etwa durchmachte. Sakura sah sie unschlüssig an und begann ernst: „Das mit dem Krieg... das ist nicht-“ „-nicht mein Ernst!“, beendete Ino scharf ihren Satz. Sie verlor schon wieder ihre Geduld, erhob sich schwungvoll, warf ihre langen Haare arrogant in den Nacken und beugte sich mit ernsten Blick zu Sakura runter. „Sie dich doch mal an!“, begann sie nun vorwurfsvoll: „Seit Wochen hängst du in deinem Zimmer rum! Du bist total abgemagert, deine Haare sehen unmöglich aus und du kommst nicht unter die Leute! Sakura, wenn du wirklich ein Medicnin bist, dann geh arbeiten! Die Leute brauchen dich! Du gehst hier ein!“ Mit dem letzten Satz tippte Ino Sakura, die nun leicht verbittert zurück in Inos sture, blaue Augen starrte, heftig auf die Stirn. Das war ihr Hinweis dazu, dass Sakura wieder klar denken musste. Ino richtete sich wieder auf und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. Der kommende Satz, den Ino dann sagte, war der Satz, den Sakura am meisten traf. In ihrem Herzen UND in ihrem Kampfgeist. „So,“, Ino deutete abfällig auf Sakura: „wird dich noch nicht mal Naruto um ein Date fragen!“ Sakura sprang getroffen auf und stieß Ino vor die Brust. „Blöde Ino-Zicke! Warum gibst du mir überhaupt Beziehungstipps? Als ob ich die bräuchte!“ Ino lächelte zufrieden. Nur sie konnte Sakura so aus der Reserve locken und Sakura verstand plötzlich ihren Plan. Trotzdem antwortete Ino ihr: „Weil ich mit Sai zusammen gekommen bin und ich will, dass du auch glücklich wirst!“ Ihr Tonfall war überraschend sanft und Sakura starrte sie fassungslos an. „Sai?“, fragte sie tonlos nach. Ino errötete nur etwas. „Ich... ich dachte, du würdest... also... was ist mit Sasuke?“, fragte die Rosane vorsichtig. Ino zuckte die Schultern: „Der war ja nie da, also habe ich beschlossen, aufzuhören ihn zu lieben. Die Bahn steht dir also frei.“ Mit diesen Worten wandte sie sich zum gehen, aber Ino blieb noch mal in der Tür stehen und sah Sakura unergründlich an. „Es ist also ganz deine Wahl. Date beide. Wer weiß, vielleicht hat Sasuke ja doch mehr für dich übrig und passt besser zu dir als Naruto. Das liegt an dir, es heraus zu finden. Zur Auswertung stehe ich dir gerne bei!“ Die Blonde flötete den letzten Satz und schloss dann schwungvoll die Tür. Da stand Sakura nun. In ihrem Bademantel, ungepflegten Haaren und einem unentschlossenen Herzen. Ja, Sasuke hatte sich wieder zum Guten verändert. Er war endlich wieder da und Sakuras Wunsch war nun endlich erfüllt. Aber konnte sie ihm seine Taten vergeben? Würde ein Liebesgeständnis von ihm die verlorene Zeit wieder wett machen? Würde eine romantische Avance  all die Versuche, sie weg zu bekommen, ins Vergessen rücken? Würde ein „Ich liebe dich“ aus seinem Mund ausreichen, um all seine Beleidigungen für Null und Nichtig erklären? Oder schlug ihr Herz doch für den Blonden Ninja, der immer für sie da war, der sie vor allem Bösen bewahrt hat und von dem sie wusste, dass er sie immer aufrichtig lieben würde und dem sie auf Ewig blind vertrauen würde? Der künftige Hokage, der ihr ein Versprechen gegeben hatte und es eingehalten hatte? War es doch seine Nähe, die sie so sehr begehrte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)