Ein neues Band von Hyuuga ================================================================================ Kapitel 28: Bettgespräch ------------------------ Erschöpft aber glücklich liegt Taya halb auf Sharaku. Ihr Kopf und eine Hand ruhen dabei auf seiner Brust. Eine Decke liegt über den beiden und verhüllt den größten Teil ihrer Körper. Mit geschlossenen Augen genießt Taya die Streicheleinheiten seiner Hand, welche durch ihr Haar und hinter ihre Ohren fährt. Dabei ist sie besonders froh, dass sich ihre Befürchtung nicht bewahrheitet hat. Sie hatte Sharaku gesagt, dass sie bereit ist, was auch die Wahrheit war. Aber sie verschwieg, dass sie Angst hatte, dass seine Berührungen sie an ihre Fast Vergewaltigung erinnern könnten. Sharaku hatte dies mit Merle zwar verhindert, doch war sie gezeichnet. Nicht umsonst hatte sie Albträume von jenem Tag, nur dass in diesen alles anders verlief. Entweder war sie alleine, während man sich an ihr vergriff oder Sharaku tauchte zwar auf, musste aber entweder hilflos zusehen oder wurde getötet. In einigen wurde nicht nur sie, sondern auch Merle von diesen Schweinen geschändet. Sharaku scheint ihre Unruhe zu spüren, da er nun mit seinen Fingern ihren Nacken massiert. Durch die Berührung wieder entspannter, erinnert sich Taya an den Zeitpunkt, wo sie zum ersten Mal so einen Albtraum hatte. Schreiend schreckt die junge Kitsune aus ihrem Albtraum. Hecktisch sieht sie sich in dem dunklen Zimmer um. Ihr Körper zittert unkontrolliert und ist von Schweiß vollständig bedeckt. Während sie langsam das Zimmer wiedererkennt, in welchem sie vor kurzem wohnt, wird die Tür zu ihrem Schlafzimmer aufgestoßen. Mit seinem Katana in der Hand, steht Sharaku nun im Zimmer und sieht sich um. Schnell bemerkt er, dass keine Bedrohung im Zimmer ist und lehnt sein Schwert neben die Tür. Langsam geht er auf das aufgelöste Mädchen zu. Tränen fließen unaufhörlich aus ihren Augen. Zuerst hatte sich Taya erschrocken, aber nachdem sie den Mann erkannt hat, ist sie froh. Kaum, dass er sich zu ihr auf das Bett gesetzt hat, hat sie sich in seine Arme geworfen und wie eine Ertrinkende an ihn geklammert. Unbeholfen und etwas überfordert legt Sharaku seine Arme um Taya. Seine Versuche sie zu beruhigen scheinen aber nicht zu klappen. Kurz entschlossen wickelt er die Decke besser um den noch immer zitterten Körper. Nun hebt er Taya hoch und trägt sie in seinen Armen aus dem Zimmer. Instinktiv hat sich Taya enger an Sharaku gelehnt. Da sie nichts von ihrer Umgebung mitbekommt, merkt sie auch nicht, wie sie die Treppen runter gehen. Ihre Wangen sind durch ihre hektische Atmung gerötet. Unten angekommen schlüpft Sharaku in seine Schuhe und nimmt umständlich seine Schlüssel. Draußen macht er sich sofort auf den Weg. Dass er nur in Schlafzeug unterwegs ist stört ihn nicht. In der späten Stunde sind eh kaum Leute draußen und die wenigen, die es sind, gucken nur kurz, halten ihn aber nicht auf. Die ganze Zeit wirft er einen besorgten Blick auf das Mädchen in seinem Arm. Durch das Leuten an der Tür aus ihrem Schlaf gerissen, stapft Merle Richtung Tor. Dass sie nicht mal die Zeit hatte einen Morgenmantel über ihr Nachthemd zu ziehen, da wer auch immer draußen stand und Storm läutet, reizte sie zusätzlich. Die Tür öffnend, verraucht ihr Ärger sofort. Besorgt blickt Merle auf die apathisch wirkende Kitsune. Wortlos signalisiert Merle, dass Sharaku ihr folgen soll. Schnell eilen sie über den Garten zum Anwesen. Kaum dass sie es betreten haben, kommt Ruka ihnen entgegen. „Bringt sie in das Wohnzimmer!“ Im Wohnzimmer setzt sich Sharaku auf das Sofa. So wie sich Taya an ihn klammert, würde er sie im Moment nicht von sich lösen können. Als Ruka das Zimmer betritt, hält sie eine Spritze in der Hand. Schnell und gezielt injiziert Ruka das Mittel. Erleichtert bemerken die Drei, wie das Medikament anschlägt. Das Zittern lässt immer mehr nach und die Atmung beruhigt sich ebenfalls. Mit seinem Daumen wischt Sharaku die Tränen von Tayas Wangen. Da keine weiteren mehr folgen, ist dies ein einfaches Gelingen. Durch die Berührung an ihren Wangen richtet Taya ihren Blick zu Sharaku. Nebenbei bemerkt sie, dass sie sich in einem anderen Raum befindet, welcher hell erleuchtet ist. Sich näher an die Wärmequelle kuschelnd, schließt Taya langsam ihre Augen. Keine Sekunde später ist sie mit einem leichten Lächeln eingeschlafen. Später hat Merle ihr alles erzählt. Von dem Abend selbst weiß sie nur noch, wie Sharaku in ihr Zimmer kam und wie sie in seinen Armen lag, bevor sie bei Ruka eingeschlafen ist. Damals war Sharaku noch etwas unbeholfen, wenn es ihr schlecht ging. Sei es der Albtraum oder gesundheitlich. Heute weiß er immer sofort, was ihr am besten hilft. Auch hat er sich in anderer Hinsicht geändert. Früher wirkte er etwas kalt und verbittert auf sie. Doch dies hat sich ebenfalls geändert. Ob sie darauf einen Einfluss durch ihre Anwesenheit hatte, kann Taya nicht sagen. Sich etwas aufrichtend blickt Taya in das Gesicht von Sharaku. Dieser blickt die Decke nachdenklich an. „Woran denkst du gerade Sha?“ „Wie unsere Kinder aussehen würden.“ Von dieser Antwort überrascht, braucht Taya einen Moment. //Unsere Kinder.// Klar, sie waren nun ein Paar und hatten gerade miteinander geschlafen. Doch wie Sharaku jetzt auf gemeinsame Kinder kommt, kann Taya nicht ganz nachvollziehen. Natürlich würde sie später mit Sharaku eine Familie gründen und seine Kinder zur Welt tragen, doch kommt dies etwas plötzlich. „Wie kommst du jetzt darauf?“ Neugierig beobachtet Taya wie Sharaku nun seinen Blick zu ihr wendet. „Wegen meinem Vater.“ //Was?// Nun vollständig verwirrt starrt sie ihn an. Es ist vor allem aber der Grund, dass er zum ersten Mal über seinen Vater spricht. Natürlich hatte Taya ihn schon mal über seine Vergangenheit und Eltern befragt. Doch hatte er jedes Mal dichtgemacht. Darum hatte sie es schnell sein lassen und es respektiert. Umso neugieriger ist sie jetzt. Aber anscheinend muss sie doch etwas nachbohren. „Was hat das Aussehen unserer Kinder mit deinem Vater zu tun?“ Kurz seufzt Sharaku auf. „Ich habe erst vor Kurzem aus einem Buch meiner Mutter erfahren, dass mein Vater ein Ookami war.“ Überrascht weiten sich Tayas Augen. „Meine Mutter war ein Mensch und wie du selbst sieht, bin ich ebenfalls einer, aber zum Teil auch ein Ookami, weshalb ich diese Erbgutinformationen von ihnen in mir trage.“ Nun setzt sich Taya aufrecht hin, dabei rutscht die Decke von ihrem Oberkörper. Dem Beispiel folgend setzt sich Sharaku auch aufrecht hin. Die Decke will er um Taya legen, doch diese schüttelt den Kopf. „Du hast eh schon alles gesehen und ich auch.“ Dabei grinst sie anzüglich. Die Decke aus seinen Fingern gleiten lassend, erwidert Sharaku das Grinsen. „Soll mir recht sein.“ Nun blickt er aber Taya wieder ernst an. „Damit will ich sagen, dass unsere Kinder entweder Menschen, Kitsune.“ „Oder Ookami werden.“ Sich zu Sharaku beugend, gibt Taya ihm einen Kuss. „Solange sie von dir sind, ist es egal.“ „Mir ist es auch egal, aber stell dir nur mal die Überraschung vor, wenn du plötzlich ein Ookami gebärst, obwohl die Eltern ein Mensch und eine Kitsune sind.“ Nur mit Mühe kann Taya bei dieser Vorstellung das Lachen unterdrücken. „Sie würden wohl glauben, ich hätte dich betrogen.“ Bei der Vorstellung wie Laika dies Aleu erklärt, verfallen beide in Gelächter. Dies wird von Tayas Magen unterbrochen, welcher sich zu Wort meldet. „Anscheinend hat da jemand hunger.“ Mitleiderregend sieht Taya ihren Freund an. „Wir sollten erst mal duschen und dann mach ich uns eine Kleinigkeit.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)