The Sunflower von Cillybelle (Alternative Ending) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- "Onkel Neji! Onkel Neji!" Freudestrahlend rannte die fünfjährige Himawari auf ihren Onkel zweiten Grades zu. Neji Hyuuga, inzwischen 33 Jahre alt, saß in einem dunkelblauen Yukata auf der Terasse seines Hause und freute sich sichtlich über den Besuch. "Schau mal, Onkel Neji! Die Blume hat die Mama mir aus dem Garten gepflückt!", rief die Kleine total aufgeregt und zeigte ihrem Onkel eine schöne, große Sonnenblume. "Ui, die ist aber schön!" "Weißt du auch, wie die Blume heißt?!", fragte Himawari ihren Onkel und es klang so, als wüsste sie bereits die Antwort. Doch natürlich spielte Neji mit. "Nun, ich bin zwar kein Florist...", sagte er leicht beiläufig und fügte lächelnd hinzu: "Aber ich weiß ganz zufällig, dass die Blume deinen Namen trägt." Himawari giggelte und Hinata betrachtete schmunzelnd die Szene zwischen den Beiden. Plötzlich fiel der Kleinen an ihrem Onkel etwas auf, was ihr bislang gar nicht aufgefallen war. Hinata bekam einen Schreck, als ihre Tochter neugierig am linken, jedoch leeren Yukata-Ärmel ihres Onkels herumzupfte. Hinata konnte sich noch genau an diesen schrecklichen Tag erinnern und hatte direkt Neji's Schmerzensschreie im ihren Ohr... Als Neji Hinata's Leben retten wollte, wurde er selber angegriffen und verlor dabei seinen linken Unterarm. Fassungslos musste sie mitansehen, wie sein Cousin zu Boden ging und vor Schmerzen schrie. Naruto griff sofort ein und schaffte es Neji aus der Gefahrenzone zu bringen. Medicnins eilten herbei um die Blutung zu stoppen. Stöhnend brachte er noch hervor, dass Naruto Hinata beschützen soll. Dann übermannten ihn die Schmerzen und er wurde ohnmächtig. Er fiel ins Koma, doch sein Zustand war stabil, als er nach Konoha gebracht wurde. Doch wann Neji wieder aus dem Koma erwachen würde, konnten die Ärzte nicht genau sagen. Wochen vergingen, als der damals 16ige eines Tages spürte, wie jemand seine rechte Hand hielt. Er hörte eine Stimme, die in süßen, klaren Sopran alte traditionelle Lieder sang. Sein Blick war total verschwommen, das Deckenlicht blendete ihn und für den ersten Moment dachte Neji sogar, seine Mutter würde an seinem Bett sitzen. Er kannte sie nur auf Bildern als junge, zierliche Frau mit schwarzen, langen Haaren. Denn Sanae Hyuuga starb nur wenige Tage nach der Geburt ihres Sohnes auf tragische und ungeklärter Weise. Doch es war seine kleine Cousine Hanabi, die total aufgelöst neben ihm saß und seine Hand hielt. Freunde und Verwandte freuten sich über Neji's Erwachen – auch wenn es für ihn zu viele Emotionen für seinen Geschmack waren. Hinata weinte so dermaßen vor Glück, dass Naruto sich bereits Sorgen um sie machte und sie beruhigen musste. Rock Lee und Gai konnte gerade noch verhindern, dass Tenten Neji durchschüttelte. Und sein Onkel sagte anerkennend "Willkommen zurück im Leben, mein Junge." zu ihm. Doch das war nicht alles, Hiashi hielt ihn plötzlich einen Spiegel vor sein Gesicht. Sein Mal auf der Stirn war verschwunden. "Ich habe zusammen mit meinen beiden Töchtern besprochen, wie es im Clan weitergehen wird.", begann er. "Ich weiß, dass du dir das schon immer gewünscht hast und nunmehr ist die Zeit gekommen, unsere Traditionen völlig neu zu überdenken." Für Neji war das alles viel zu schön um wahr zu sein. Er war frei und er hatte offenbar seinen Platz im Leben gefunden. Träumte er das alles? War er nicht doch bereits tot? Von Hiashi erfuhr er später auch, dass Hanabi die meiste Zeit bei ihm geblieben war. Sie hatte Neji immer erzählt, was in Konoha passiert war, hatte ihm erzählt was in ihr gerade vorging und hatte ihm immer wieder etwas vorgesungen. Als sie dann eines Tages bemerkte, wie sich seine Finger bewegten, nahm sie seine Hand und sagte zu ihm, dass er ihre Hand jetzt drücken soll, wenn er sie hören könnte. Immer wieder hatte sie das gemacht und war entsprechend aufgeregt, als Neji plötzlich tatsächlich ihre Hand drückte. Als er das erfuhr, war so sehr darüber gerührt gewesen und beschloss, seine kleine Cousine darauf anzusprechen. "Na ja... ich wollte dich doch damals heiraten.", waren ihre Worte gewesen und lachte. "Außerdem bin ich ein Widder und von Natur aus stur. Ich hätte dich niemals aufgegeben!" Natürlich dauerte es seine Zeit, bis Neji wieder vollständig auf den Beinen war. Vor allem Lee und Gai halfen ihn dabei wieder fit zu werden – zwar auf ihrer doch sehr eigenwilige Art und Weise. Doch sie halfen ihn damit tatsächlich. Dass ihm nun die linke Hand fehlte, störte ihm keineswegs. Die Wunde war zu sehr verwachsen gewesen, um - wie bei Sasuke und Naruto – einen künstlich gezüchtete Hand einzupflanzen. Auch Prothesen lehnte er strikt ab. Er lebte ganz normal damit und kam ohne irgendwelche Schwierigkeiten zurecht. Wichtiger für ihn war, dass er jetzt frei war und nun Frieden herrschte. "Onkel Neji, wo ist denn deine Hand?", fragte Himawari neugierig, als sie feststellte, dass seine linke Hand fehlte. "Das, mein kleiner Engel...", sagte Neji sanft zu ihr. "... erzähle ich dir, wenn du etwas älter bist." Himawari schaute ihn mit großen Augen an und zog leicht schmollend ein Schnütchen. Doch die Enttäuschung war sofort wie weggeblasen, als hinter ihnen eine junge Frau die Terrasse betrat. "Tante Hanabi!", rief Himawari freudig und rannte auf ihre Tante zu. "Schau mal, was ich hier habe. Die Blume habe ich mit meiner Mama gepflückt!" "Oh, die ist aber schön!", sagte Hanabi, während sie Hinata kurz zunickte. "Sie heißt genau wie ich!" "Ich weiß, hat mir deine Mama mal gesagt.", verriet Hanabi ihrer Nichte und schlug ihr vor: "Sollen wir Opa besuchen? Du möchtest doch sicher auch etwas trinken" "Jaaaa!", rief die Kleine vergnügt und ging mit ihrer Tante an der Hand ins Haus. Hinata und Neji sahen den Beiden nach. "Sie sieh dir so sehr ähnlich. Auch wenn sie nicht deine Schüchternheit hat.", stellte Neji fest. "Und wie geht es deinen beiden Männern?" "Boruto rebelliert gegen seinen Vater, weil Naruto in letzter Zeit so viel zu tun hat, als Hokage.", sagte Hinata seufzend. "Es steckt halt zu viel von seinem Vater in ihm.", erklärte Neji. "Außerdem ist Bolt-kun gerade in einem schwierigen Alter. Er wird es sicher noch verstehen, warum sein Vater so wenig Zeit hat und wie wichtig seine Aufgabe als Hokage ist." Dankbar lächelte sie ihren Cousin an. "Wollt ihr eigentlich auch noch Kinder...?", fragte sie ihn fast schon beiläufig. Schließlich war Hanabi inzwischen 27 – auch wenn sie deutlich jünger wirkte. Seit 11 Jahren war Hinata's kleine Schwester nun mit Neji liiert und seit fünf Jahren waren sie nunmehr verheiratet. Ihre Liebe brauchte einige Zeit um sich zu entwickeln – verständlich bei einem Altersunteschied von immerhin sechs Jahren. Sie haben zusammen gewohnt und sich gegenseitig unterstützt. Neji kam trotz fehlende Hand teilweise besser zurecht als Hanabi mit ihrer Körpergröße von gerade mal 1,58 m. Während Hanabi Chakralehre und Heilkunde studierte, um später als Ergotherapeutin zu arbeiten, kümmerte sich Neji größtenteils als Berater des Hokagen sowie um die finanziellen und organisatorischen Belange des Hyuuga-Clans. Als Clan-Oberhaupt würde er sich selber jedoch nicht bezeichnen. Überhaupt hatte sich einiges im Hyuuga-Clan verändert. Veränderungen, die aber nach all den Jahren dringend nötig waren. Veränderungen, mit denen selbst Hiashi leben konnte. Und dennoch war das Thema "eigene Kinder" für Neji und Hanabi scheinbar nie ein Thema gewesen. Dabei war vor allem Hinata der Ansicht, dass die beiden großartige Eltern sein würden. "Oh Gott, wenn du wüsstest, wie oft uns die Frage dein Vater schon gestellt hat.", gab Neji gequält lachend von sich und Hinata sah ihn leicht enttäuscht an. "Dir ist ja wohl klar, dass dies für mich unter anderen Umständen das nie ein Thema für mich gewesen wäre?" Hinata nickte. Ihr war klar, dass Neji damit seine Zeit als Mitglied der Unterfamilie meinte. Doch plötzlich schaute sich er sich um. Dann beugte er sich zu ihr rüber und flüsterte ihr ins Ohr: "Hanabi hat mir vorgestern gesagt, dass sie in der sechsten Woche schwanger ist. Laut ihrer Ärztin werden es wohl Zwillinge." Hinata bekam große Augen, doch bevor sie auch nur irgendwas sagen konnte, fuhr Neji fort: "Bitte behalt es vorerst für dich! Ich denke, sie soll jetzt so wenig Trubel wie möglich haben..." "Von mir erfährt niemand was.", schwor Hinata. "Mensch Neji, ich freue mich so für euch! Aber warum willst du sie so sehr beschützen?" "Ich habe tatsächlich Angst sie zu verlieren, Hinata.", gestand Neji mit leise Stimme. "Natürlich ist es schwachsinnig Angst davor zu haben, sie genauso zu verlieren, wie mein Vater meine Mutter verloren hat. Aber deine Schwester sieht ihr so ähnlich, dass ich ständig mit dem Tod meiner Mutter konfrontiert werde. Geschichte wiederholt sich. Ich war noch nie so glücklich in meinem Leben wie ich es jetzt bin und ich habe Angst wieder alles zu verlieren, was ich geliebt habe." "Neji-kun!", sanft lehnte Hinata ihre Stirn auf seine. "Das Schicksal meint es gut mit dir. Du hast mein Leben gerettet und dein eigenes in Gefahr gebracht. Du bist ein wundervolle Ehemann für meine Schwester und ein wundervoller Onkel für meine Kinder. Und dank dir wurden die alten Traditionen unseres Clans aufgebrochen, so dass Clan-Mitgliedes ein freies und ungezwungenes Leben ohne irgendwelchen Verpflichtungen leben können. Ich bin mir sicher, dass ihr eine glückliche Familie sein werdet." Die Beiden hörten lautes Gelächter, stand auf und sahen wie Hiashi – inzwischen immerhin bereits 67 Jahre alt - seine Enkelin lachend auf seinen Schultern trug. Hanabi lachte und hielt die Sonnenblume, die Himawari mitgebracht hatte. Schmunzelnd gingen Neji und Hinata zu ihnen. Hinata würde Recht behalten. Die Zwillingsschwangerschaft war für Hanabi zum Ende hin doch ein wenig anstrengend. Nach der Geburt ihrer beiden Söhne, erfreute sie sich jedoch bester Gesundheit. Natürlich war es für die Beiden eine Umstellung gewesen, den Alltag mit zwei Säuglingen zu meistern, doch die Beiden – insbesondere Neji – haben bereits schon andere Herausforderungen gemeistert und werden nun auch die neue Herausforderung "eigene Kinder" meistern. Ihre Namen haben die Zwillinge von ihren Großvätern bekommen und es war klar, dass sich die Geschichte zwar gewissermaßen wiederholen würde – doch eines würde sich nie wieder wiederholen: Nämlich, dass der Hyuuga-Clan jemals wieder aus zwei Hälften bestehen und für deren Mitglieder Unterdrückung sowie Einhaltung von Pflichten bedeuten würde. Eine neue Zeit war in Konoha angebrochen – und Neji war mit seiner Familie ein Teil davon. E N D E Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)