Die Versuchung der Schicksalsbande von Kibo-kamichan (Sesshomaru X Kagome, Neuzeit) ================================================================================ Kapitel 77: Aimis Abenteuer - Part 7 ------------------------------------ Part 7: Volljährig…? Fünf für mich teils unbeschreiblich lange Jahre waren vergangen. Es war der Tag vor meinem Geburtstag… Der Sommer war glühend heiß, das Studium hart und… mein Leben bis dahin? Damals hatte ich die Mädchen in der Schule gefragt, die mir dann erzählt hatten, dass nicht nur Dämonen Arschlöcher waren, sondern auch Menschen. Männer wollten meist nur das eine. Dann kam noch meine Mutter und gab kleinlaut zu, dass sie eine reine Sexbeziehung gehabt hatten. Kind der Liebe, die Bedeutung meines Namens, verstand ich jetzt sogar teils sehr falsch. Im Endeffekt hatte ich zugestimmt, schon als mir Haku nur wenige Tage später beim Training etwas zu nahegekommen war. In dem Moment stand es fest, ihm erstmal eine Sperre zu verpassen. Er war schockiert, doch ich hatte ihm klarmachen können, dass ich warten wollte, dass ich eine normale Beziehung wollte. Am Ende hatte er nachgegeben und dann hatte diese kleine Katastrophe begonnen. Kleine? GROSSE! Unglaublich, wie Recht mein Papa gehabt hatte… Haku hatte null Ahnung von Beziehungen. Ich dachte ja immer ich wäre eine Niete, was Dates anging, aber Haku? Oh Gott… Unsere vermeintliche Beziehung hatte erstmal ein Monat auf dem Abstellgleis gestanden. Wir waren unbeholfen und er… Warum hatte mein Vater Recht haben müssen? Aber er war ja genauso gewesen und auch heute tat sich mein Vater öfters schwer. Geschenke kaufen konnte er, aber in Sachen Romantik brauchte er auch Nachholbedarf. Die hatten die Date Spiele nötiger als ich… wirklich viel nötiger. Und meine Mutter? Die hatte nur abgewunken und meinte bei den Abenteuern im Mittelalter war nie Platz gewesen für wirklich romantische Dates. Im Nachhinein ärgerte sie sich aber auch, dass Sesshomaru manchmal ein so unromantischer Klotz am Bein war. Aber er hatte wohl auch sehr viele positive Seiten… Ihre Beziehung war wirklich wieder aufgeblüht und das auf viele Arten. Ach ja. Sollte ich beiläufig erwähnen. Ich habe einen kleinen süßen Bruder… Nicht lange nach meiner erhaltenden Predigt, ich solle warten, war Mama auch schon schwanger… Zum Glück war es passiert, als ich nicht daheim war, da achteten sie hoffentlich drauf… Witzig wurde es aber erst, als ich Papa zur Rede stellte und er nur noch rumeierte. Männer. Tatsache. Es war seine Schuld gewesen. Ich meinte aus Spaß zu ihm, er könnte sich ja sterilisieren lassen… Das schlimmste ist, er hat es sich zu Herzen genommen und wirklich getan, weil er auch irgendwann wieder zurückkann. Was für eine peinliche Familie. SOOOO PEINLICH! Überhaupt da ich indirekt verstand, dass bei den beiden wieder mehr lief. Glückwunsch, manchmal sollte ich echt den Mund halten. Naja, wieder zu meinen Problemen. Es lief in erster Zeit eher schlecht, bis Haku zu uns zu Besuch gekommen war. Wir wollten hier etwas im Wald trainieren, in der Natur und abends goss es dann in Strömen und wie mein kleiner Kater manchmal so ist, fürchtet er so viel Regen und bettelte so lange, bis mein Vater einknickte und ihn übernachten ließ. Da saßen wir auf einmal dicht an dicht in meinem Zimmer. Mit einem Aufpasser einen Raum weiter. Mein Vater hatte wirklich Probleme mir… nein Haku zu trauen. Naja, wir saßen da und waren am überlegen, was wir machen sollten, bis ich einfach meine Konsole und ein Spiel für zwei rausholte. Ein Kampfspiel. Er hatte bis dato noch nie gezockt, fand aber schnell gefallen und protestierte immer, wenn er verloren hatte, weil er in Wirklichkeit besser war. Es machte riesigen Spaß ihn verlieren zu sehen. Es war auch das gewesen, was uns so gereizt hatte. Es wurde nie langweilig… Danach ging es ans Essen machen. Meiner Mutter war Kotzschlecht und mein Vater? Er konnte schon kochen, aber irgendwie wollte er nicht für Haku kochen. Stolz…. Bah… Erst wollte ich, doch ich war eine Niete. Dummerweise durfte ich dann feststellen, wie gut dafür Haku im Kochen war, der uns aus dem ganzen Gemüse und Fleisch einen super leckeren Eintopf zauberte. Nach hadern musste Papa das auch feststellen, dass Haku besser kochte als meine Mutter, die einen meist wohl eher vergiften wollte. Wäre ich kein Hanyou, wäre ich bestimmt an ihren Kochkünsten verreckt. Und da fing eigentlich erst alles an. Er bekochte mich fleißig, da ich immer riesen Kohldampf hatte, wir zockten und unternahmen einiges. Er spielte mit mir sogar diese Datespiele, über die wir uns extrem ausließen, wie dumm doch diese Entscheidungen meist waren… Wir gingen in Zoos, Freizeitparks etc. Er war nicht so gut, mir beim Lernen zu helfen, aber fragte mich zumindest brav ab. Yuki hatte ich natürlich auch nicht ewig liegen lassen, sodass er auch mal mit uns was unternahm und langsam aus sich rauskam. Er war oft viel zu pflichtbewusst, aber mit uns als schlechten Umgang, krempelten wir ihn schnell um. So sehr, dass er am Ende ein Date mit der Katzen-Hanyou hatte. Wir beide waren sehr schockiert, doch es ging zumindest ein paar Monate gut, bis sie ihm doch die Flügel fast gestutzt hatte. So und jetzt? Jetzt studierte ich fleißig und hatte gelernt, mich zu kontrollieren. Des Weiteren wollte ich Programme und Spiele entwickeln. Ich war auch sehr gut und mein süßer Haku durfte es austesten. Ich studierte in Tokyo, wohnte aber bei meinen Großeltern. Fast jeden Tag kam mein Vater nach der Arbeit vorbei. Er würde mich nie loslassen können, aber sein kleiner Sohn schien ihn gut auf Trapp zu halten. Im Gegensatz zu mir hatte er echt niedliche Hundeohren. Mama setzte ihm so süße Mützen auf, aber jetzt im Sommer gingen nur Käppis. Er war so süß, wie er durch die Gegend rannte… mit Blumen. Ich musste fast Lachen, als ich meine Eltern besuchte und der kleine seinen Papa mit Blumenkränzen eingedeckt hatte. Auch Haku hatte laut losgeprustet. Er war wirklich zu offen, was seine Lachattacken anging. Mein Vater und er hatten sich dann leicht gezofft und bekämpft, doch es war nur Spaß, zumindest war keiner stark verletzt. Wir Hund und Katz. Haku gefiel bestimmt diese Zeit, zumindest erzählte er mir auch oft, wie interessant es in seinen Kursen mit den kleinen Hanyous war, wo auch mein Brüderchen hinging. Haku war einer von vielen, aber da ausgelost wurde, war es auch reiner Zufall. So wie der kleine manchmal auch lachte, dachte ich an Haku, der bestimmt großen Einfluss auf ihn nahm. Sogar ich lachte mehr und fing an diese Zeit zu genießen, in der ich mich so fremd gefühlt hatte. Ich wollte gar nicht mehr in die Vergangenheit. Wahrscheinlich wäre Haku sowieso nicht durch den Brunnen gekommen und so wie es ist, war es auch am besten. „Aimi-chan?“, fragte eine sanfte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und grinste. „Na, wieder da?“ „Wie jeden Morgen.“, lachte Haku und küsste erst meine Stirn und dann meine Lippen. Ich war nicht mehr wirklich viel gewachsen, was mich sehr störte, aber mit den richtigen Hackenschuhen machte ich einiges Wett. „Habe ich dir schon erzählt, dass ich Angebote bekommen habe?“ „Jobtechnisch?“ „Jup. Natürlich. Auch wenn ein paar Verehrer mit dabei waren.“, witzelte ich und strich über mein langes glattes, schwarzes Haar. Meine goldenen Augen waren ein Teil von mir, wie auch eine jetzt eher rechteckige Form von Gläsern, die nur den unteren Teil meiner Augen bedeckten. „W…w….w….was?“, stotterte Haku und schien nachzudenken, wer es wäre. „Aber…“ Ich fing an zu lachen. „Ach Haku. Du weißt doch, ohne meinen Miezekater wäre es langweilig. Es waren nur alten Säcke, die beim Vorstellungsgespräch mich ausgezogen haben mit ihren Augen." „Du wirst da nicht arbeiten dann!“, wetterte er los und schien total schockiert. „Natürlich nicht. Alles gut. Also Haku. Vergiss nicht welcher Tag heute ist. Haa????“ „ähh….“, brummte er nur und kramte sein Handy heraus. „heute sagst du…. Hmm… da steht nichts Besonderes bei mir…“ Ich seufzte. „Ehrlich?“ „Nein. Spaß. Heute Abend kurz vor 0 Uhr warten wir und feiern in deinen Geburtstag hinein. Ich bin froh, dass wir morgen nicht arbeiten müssen, bei den Alkoholmengen, die eingekauft wurden…“ „Ich muss es halt feiern und denk daran, ab Null Uhr können wir schlimme Dinge tun.“, flötete ich neckisch in sein Ohr und küsste ihn. „Außer du willst mich nicht mehr.“, knurrte ich und öffnete meine weiße Bluse ein Stück für ihn. Er seufzte wohlig und schluckte. „Mach das nicht… Erst nachher…“ „Du bist süß.“, lachte ich und küsste ihn noch mal. „Irgendwie bin ich deswegen aber extrem aufgeregt…“ „Mach dir keinen Druck. Wir müssen nicht. Wirklich nicht… Auch wenn du heute sehr verlockend duftest, aber…“ „Ich weiß. Es ist für uns teils unwichtig geworden…. Trotzdem… Hast du dir schon überlegt, ob wir zusammenziehen wollen?“ „Überstürz es nicht.“, lachte er leise während ich die Augen verdrehte. „Naja, knappe 5 Jahre ist wohl nichts überstürzen. Doch ich weiß, dass du jeden Tag einen Umweg wegen mir machst. Des Weiteren…“, begann ich und sah mich im alten Zimmer meiner Mutter um. „Möchte ich mehr Platz haben, eine bessere Internetanbindung, eine eigene neue Küche und und und…“ „Ich hoffe du verdienst dementsprechend gut dann…“, lachte er und streichelte meinen Kopf. „Werde ich. Und wir teilen es uns ja.“ „Wohnung oder Haus?“ „Hmm… Wohnung reicht mir für das Erste. Wir arbeiten beide, da glaube ich nicht, dass wir ein Haus brauchen. Es soll nur eine gute Gegend sein.“ „Gut, ich werde mal schauen. So, aber jetzt sollten wir los.“ Ich nickte und unten sprang ich auf sein Motorrad. Es passte zu ihm. Mit meinem Helm bewaffnet, rasten wir dann davon, bis er mich vor dem Tor absetzte. An der Uni wo ich war, waren auch viele von den Hanyous von damals. Sie wollten immer noch zusammen etwas auf die Beine stellen und vielleicht schloss ich mich auch an, aber ganz hatten wir noch nicht den Plan davon. Jeder lernte seine Spezialisierung, außer ich. Mein Vater hatte mir damals über das Gift erzählt und das Gegengift, was wir schaffen konnten. Doch Ärztin oder so, wäre nicht mein Fall. Noch heute hatte ich Probleme, mit großen Mengen Blut konfrontiert zu werden. Spiele gingen, aber nicht echtes Blut. Ich bekam Schweißausbrüche und Panikattacken… Man konnte ja nicht alles können oder? Auch ein Grund, weswegen ich die Vergangenheit mied. Es wäre zu gefährlich für mich… Konzentriert verbrachte ich den Tag mit meinen Studien und besuchte wie jeden Tag die Bibliothek, bis mich Haku abholte. Sehnsüchtig umklammerte ich ihn von hinten, während wir wieder über die Straße sausten. Am Ende kamen wir wieder bei meinen Großeltern an, wo wir uns sofort an die Vorbereitungen für heute Abend machten. Es kamen einige Freunde vorbei, die bestimmt großen Durst mitbrachten. Ein paar wenige durften noch nicht, aber für die hatte ich „Kinderpunsch“ vorbereitet. Als der Abend dann hereinbrach, versammelten wir uns alle und becherten was das Zeug hielt, als es 0:01 war. Als es dann morgens war, wusste ich nicht mehr, wie viel ich getrunken hatte, nur konnte ich nicht mehr auf beiden Beinen stehen. Auch die anderen waren torkelnd nach Hause gekrochen. Aber es war zumindest eine gelungene Nacht gewesen. Glücklich und erschöpft legte ich mein Gesicht neben mein Glas und seufzte. „Puhhh.“ „Du hast es übertrieben Aimi… Maßlos…“ Ich seufzte lauter und schielte zu ihm. „Das nennt man auch Mut antrinken…“ „Mut? Eher besinnungslos trinken.“, tadelte er mich, während er den Tisch aufräumte. Noch eine gute Seite an ihm. Er beseitigte meine Unordnung freiwillig. Grinsend starrte ich auf seinen Hintern, aus dem auf einmal ein Schwanz kam. Er versteckte ihn ungern. Sehnsüchtig streckte ich meine Hand aus und packte ihn. Er zuckte und sah mich böse an. „Aimi-chan, du sollst doch das lassen!“ „Aber, heute ist doch mein Geburtstag.“, flüsterte ich lieb und setzte meinen Hundeblick ein, dem er nicht wiederstehen konnte. Er blieb stehen und seufzte, während er das Geschirr festhielt. „Du und dieser Anfassfetisch…“, seufzte er noch mal, bevor ich los lies und er alles aufräumte. Ich kuschelte mich enger an den Tisch. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon 6 Uhr morgens war. Ob wir noch Sex hätten? Er musste sich 505 Jahre gedulden… Würde es sehr weh tun? „Hey, Aimi, ist dir nicht gut?“ „Ah… ich…“, begann ich, doch er grinste nur. „Du überlegst doch nicht wirklich, ob ich deine Situation ausnutze?“ Er hob eine Braue. „Was denkst du bloß von mir?“ Er hob mich sachte hoch und trug mich nach oben in mein Zimmer. Ich schmiegte mich einfach an ihn, während er mich aufs Bett setzte und wie ein Kleinkind auszog und in ein Nachthemd steckte. „Überlebe erstmal den Kater, den du dir angetrunken hast. Des Weiteren hätte ich zu große Angst, dass du mich ankotzt beim Sex.“ „Das mach ich schon nicht.“, lallte ich leicht, während ich an seinen Sachen zog. „Bleib bei mir…“ Er lächelte und zog sein Shirt aus, wie auch seine Hose, sodass er nur noch seine Boxershorts trug. Hochrot strich ich über seinen Körper und lehnte mein Kopf gegen seine Brust. „Danke…“ „Aber wehe du versuchst was…“, schnurrte er leise, während er mich sachte wegdrückte und ins Bett beförderte. Genussvoll schmiegte ich an mein Kissen und schob mein Nachthemd hoch, welches er schnell wieder runterzerrte. „Aus, sonst tackre ich es fest.“, brummte er und legte sich zu mir. Langsam robbte ich zu ihn und genoss seine Wärme. „Nur ein Bisschen?“ „Nein, nicht mal ein Bisschen. Morgen würdest du mich dafür umbringen…“, knurrte er und küsste meinen Hals. Ich stöhnte leise und streichelte über seine Brust, während er mich nur neckte. „Aber ist das nicht ein bisschen?“ „Nur ein klitzekleines, damit du brav wirst.“, knurrte er und zwickte mir leicht in den Hals mit seinen Zähnen. „Aber jetzt schlaf. Für Sex haben wir noch genug Zeit, also übereil es nicht. Ich kann auch noch länger warten.“ Ich seufzte, doch dann kuschelte ich mich an und schloss die Augen. Sturkopf. Ich hatte mir doch nur Mut angetrunken….     Am nächsten Morgen oder eher einige Stunden später erwachte ich dann mit Kopfschmerzen. Wo war ich denn bitte? Ein Blick an meine Decke bestätigte mir, dass ich zu Hause war bei meinen Großeltern, doch… Es roch so gut nach Wald… Ich schnupperte noch mal, bevor ich hörte, wie die Decke neben mir raschelte. „Gut geschlafen?“, knörte ein Mann, den ich kaum in dieser Dunkelheit erkennen konnte. Ein Blick zu meinen Gardinen zeigte mir, dass sie geschlossen waren… Warum erinnerte ich mich nur an so wenig? „Hatten wir Sex?“, fragte ich vorsichtig. Es konnte nur Haku sein… oder? „Nein.“, brummte der Mann neben mir, während er mich in seine Arme zog. „Auch wenn du mich versucht hast vom Gegenteil zu überzeugen, bin ich standhaft geblieben. Das heißt, du schuldest mir noch was.“ „Aua… bitte leiser…“, fauchte ich und starrte ihn an. „Warum hast du denn nicht?“ „Wieso sollte ich?“ „Das erste Mal tut doch bekanntlich so weh und…“ „Oh Gott, du hast dir also wirklich Mut angesoffen?“, stöhnte Haku neben mir und legte die Hände aufs Gesicht. „Ohh… man…. Dafür sollte ich dich übers Knie legen, weißt du das? Wenn du nicht mit mir schlafen willst, sag es doch einfach, anstatt so einen Mist zu machen…“ „DOCH ICH WILL!“, jaulte ich und hielt mir den Schädel. „Aber ich habe Angst…“, brummte ich. „Wir haben so lange gewartet, dass ich irgendwie den Mut verloren habe…“ „Aimi. Wir schlafen nicht aus zwang miteinander. Wenn wir es tun, dann weil es passiert… Es gibt nicht so viele Männer, die auf Befehl funktionieren. Ich finde, die Stimmung muss passen… Des Weiteren wäre es langweilig mich an einer leblosen Puppe zu vergehen…“ Ich wurde rot. „Aber…“ „Lass dir Zeit. Nur, weil du mir das Ultimatum gestellt hast, heißt es nicht, dass ich gleich am ersten Tag damit anfangen will. Jetzt schlaf erstmal deinen Kater aus, deine Eltern kommen nachher und dein Vater wird sauer sein…“ „Ich bin erwachsen.“, meinte ich trotzig, während ich mich wieder unter die Decke schmiegte. „Das ist ihm bestimmt völlig egal.“, hauchte Haku und streichelte meinen Kopf sanft. „Bei Dämonen ist mal halt länger Kind… Also. Augen zu und schlaf deinen Rausch aus. 5 Stunden hast du noch, bevor sie kommen. Und du fässt kein Alkohol heute mehr an.“ „Jaha…“, fluchte ich noch einmal, bevor ich wieder einschlief. Mein Schädel dröhnte soooo sehr… Als ich das nächste Mal dann wach wurde, war es schon Nachmittag. Stark übermüdet und verkatert, öffnete ich die Augen. Einer hatte die Gardinen leicht geöffnet, sodass einige Strahlen den Weg in mein Zimmer fanden.  „Haku?“, fragte ich vorsichtig nach, doch bekam ich keine Antwort. Leicht schmollend setzte ich mich etwas zu schnell auf. Mein Kopf dröhnte so laut. Ich hielt ihn, während ich mich darüber ärgerte, das Haku nicht bei mir war. Wir hatten vielleicht kein Sex gehabt, aber… es hatte schon Tage gegeben, wo er bei mir übernachtet hatte… Ich wurde bei dem Gedanken rot. Wie er meine Hand schon manchmal beim Schlafen gehalten hatte… Er konnte gut die Albträume verscheuchen… „Blödmann.“, murrte ich aber dann doch wieder, weil er nicht da war. Egal wie süß er war, er konnte mich doch nicht hier alleine lassen. Wer wusste schon, wo er wieder rumstromerte. Wie ein Streuner. Hätte er mir nicht mal seine Wohnung gezeigt, hätte ich behauptet, er hätte keine… Egal. Meine Eltern wären gleich da und er war es nicht. Wie wäre es mit einem Aufwachküsschen gewesen? Der würde von mir noch was zu hören bekommen, mich nicht mit einem Kuss zu wecken! „Aimi?“, flüsterte eine Stimme unsicher neben mir. Klar war es Haku, der dort unsicher neben dem Bett mit einem Glas stand. „Du bist schon wach?“ „Ja.“, zickte ich ihn schmollend an. „Wo warst du gefälligst?“ Er lächelte leicht. „Medizin gegen Kopfweh. Du bist echt verhätschelt.“ Er beugte sich herab und küsste mich zart auf meine Schmollippen, bevor er mir eine Tablette in die Hand drückte. „Jetzt nimm das, Prinzessin.“ Ich grinste und schluckte schnell die Tablette und trank das Glas Wasser, welches er mir reichte. „Braver Kater.“ Andächtig betrachtete ich das Glas und seufzte. „Haku, sag mal… liebst du mich?“ Haku hob eine Braue, während ich ihn im Halbdunkel anstarrte. Unsicher kratzte er sich am Kopf: „Wie meinst du das denn jetzt? Natürlich liebe ich dich du Dummerchen… Sag nicht, es wurmt dich noch immer, dass ich nicht wie ein Wilder über deinen schutzlosen Körper hergefallen bin. Versuch nicht mit Biegen und Brechen Sex zu haben. Es soll dir doch gefallen und nicht eine einmalige Sache werden. Und komm nicht auf die Idee, es jetzt zu wollen…“ „Und wenn ich mich jetzt ausziehe?“, fragte ich leicht neckisch und zog mir einfach das Nachthemd aus, sodass ich nur noch im Höschen vor ihm auf dem Bett saß. „Und?“ „Aimi…“, fluchte mein Haku, während er eine Hand vor die Augen legte und rot anlief. „Du weißt, ich kenne deinen Körper…“ „Dann sieh ihn an.“, fluchte ich und riss seine Hände von seinen Augen. „Regt sich bei dir denn gar nichts, wenn du mich ansiehst?“ „Aimi…“, knurrte er heiser. „Du Dickkopf!“ Es dauerte keine Sekunde. Geschickt packte er meine Arme und warf mich aufs Bett. Meine Hände hielt er fest, während er über mir kniete. Seine Augen leuchteten strahlend grün und seine Brust hob und senkte sich schnell. „Hör auf damit. Deine Eltern kommen gleich…“ „Dann nimm mich doch einfach!“ „Aimi-chan…“ Sein Blick wurde besorgt, während er sich herabbeugte und mich auf die Lippen küsste. Ich zitterte. „Machst du dir wirklich Sorgen über unsere Gefühle? Wenn es dich beruhigt, für mich hat sich nichts verändert.“, lächelte er zaghaft und strich über meine Hüfte. „Nur weil ich nicht über dich herfalle, heißt das nicht, dass ich dich nicht gerne besinnungslos Vögeln würde. Aber wie gesagt, soll es passieren, wenn die Zeit reif ist und nicht, weil wir es erzwingen.“ Ich seufzte und starrte ihn an. Warum wurde ich nur so unsicher, wo wir jetzt alles tun durften, was wir wollten? Wieso stellte ich genau jetzt alles in Frage, was wir füreinander empfanden? Warum nur? Wieso hatte ich Selbstzweifel? „Haku… ich… bitte geh von mir runter…“, sagte ich ein wenig zu kalt. Ich bereute meine Worte, doch er entfernte sich schon und stand vom Bett auf. Super… Das hast du toll gemacht, Aimi. „Haku…“ „Schon gut. Zieh dich am besten an, deine Eltern sind gleich da. Wir reden später…“ Und schon war er weg und ich alleine. Ich hätte heulen können. Was tat ich da nur? Konnte der Tag noch schlimmer werden? Nein, darüber sollte ich gar nicht nachdenken, denn dann würde es schlimmer werden. Es war doch zum Verzweifeln. Mein Kopf dröhnte und mein Happy End und erster großer Moment verlief sich im Sande. Am Anfang war es doch so leicht gewesen. Da hatten wir uns ständig zurückhalten müssen, weil wir uns fressen wollten und jetzt? Jetzt konnte er zu einfach von mir weichen. Damals hätte er sich nicht so einfach abschütteln lassen. Zumindest etwas hätte er mich ja berühren können… Mit seiner Zunge, seinen Fingern, seinen Schwanz oder… egal was… Menno! Auf einmal klopfte es dann und als ein weißhaariger Mann hereinschielte, flog mein Kopfkissen wie ein Wurfgeschoss: „RAUS PAPA ICH BIN NICHT ANGEZOGEN!“ Ich hatte echt laut geschrien. Bestimmt hatten es unten alle gehört. Die Tür wurde zugezogen und ich? Ich warf mich in Schale, so schnell es ging. Ein kurzer Faltenrock, ein schwarzer BH und eine schwarze Bluse. Natürlich war der Rock auch schwarz. Ich starrte mich im Spiegel an und bürstete das lange schwarze Haar geschwind glatt, bevor ich zur Tür ging und sie sehr stürmisch aufriss: „Was?“, patzte ich meinen Vater an, der dort gegen die Wand gelehnt stand. Er betrachtete mich einfach und ich wusste, was los war: „NEIN HABEN WIR NICHT!“, schrie ich verzweifelter, doch er seufzte nur und legte den Kopf schief. Seine Art des Hundeblicks, wenn er sich um wen sorgte. „Aimi-chan…“, fing er an und schien schon wieder Wörter zurechtlegen, weswegen ich ihn fuchsteufelswild anstarrte. „Ja, Daddy?“, machte ich auf bösartig lieb, sodass ihm hoffentlich das Blut in den Adern gefror. „Was willst du sagen?“ „Autsch.“, meinte er nur und schüttelte enttäuscht den Kopf. „Ihr habt euch gestritten… wegen Sex?“ Seine letzten Worte waren eine Frage. Wunderbar. Mein Vater wollte mit mir wieder ein Bienchen Blümchen Thema anstimmen. Wie mich das ankotzte. „Und? Pärchen streiten sich mal!“ „Ja. Aber, dass er mit dem Motorrad deswegen wegfährt…“ „WAS HAT ER? DIESES SCHWEIN!“, fluchte ich wütend und trat gegen den Türrahmen. Memo am mich selbst… es tut höllisch weh. Doch ich verzog keine Grimasse. Ich war einfach nur sauer. „Der kann doch nicht einfach abhauen!“ „Aimi, beruhig dich erstmal.“, hauchte mein Vater. Ich sah rot. Fast glaubte ich schon daran, dass es wortwörtlich so war, aber das war nur Einbildung, weil es im Flur so hell war. „Ich bin ruhig!“ „Aimi!“, schimpfte er leicht mit mir und sah mich eiskalt an. „Du kannst Gefühle nicht erzwingen. Stell deinen Kopf aus. Hätte ich nur nicht dieses Ultimatum gestellt… Wer hätte denn denken können, dass du das durchziehst?“ „Wie bitte?“ „Aimi. Du bist auf Sex fixiert. Mir ging es aber darum, dass du die wahre Liebe erfährst und was machst du? Dir fällt nichts Besseres ein, als ihn zwanghaft flachlegen zu wollen. Bist du in den 5 Jahren denn gar nicht erfahrener und reifer geworden? Ich kann es kaum glauben, dass du wegen diesem Thema dich mit ihm streitest. Ihr wart ein Herz und eine Seele. Für einander da. Habt zusammen viel unternommen und habt euch geliebt und jetzt? Sieh dich an. Du stehst da schwarz gekleidet und bist wütend auf deinen Freund, weil er nicht mit dir…. Du weißt schon… mhmmm…“ Ich erstarrte. Wieder eine Predigt… Stille Wasser waren so tief, aber irgendwie… ich seufzte. Hatte er wie immer Recht… Ich war launisch und zickig an meinem Geburtstag, während Haku sich rührend um alles gekümmert hatte. Und wie dankte ich es ihm? Indem ich ihn zu etwas zwang, was er gar nicht wollte. Damals hatte ich Angst gehabt, dass er nur das eine von mir wollte und jetzt? Jetzt machte ich genau das, vordem ich Angst gehabt hatte. So wie Haku vorhin gegangen war… Hatte ich ihm wirklich sehr weh getan. Ach Haku… „Such ihn am besten. Wir essen solange Kuchen. Mit dem Erwachsenwerden, kommt Verantwortung dazu. Und ohne Haku… wo bleibt da der Spaß?“ Ich seufzte und nickte. „Lasst mir noch was über.“, flüsterte ich noch, bevor ich dann los düste. Nur wo konnte der feine Kater denn bitte sein? Er brauchte ein Peilsender und ich…. Ich brauchte eine gute Erklärung und Entschädigung… Irgendwie fühlte ich mich jetzt richtig schlecht. Das er gleich abhaut? Normal hat er es nie gemacht…, aber normal waren das zwischen uns auch nur Witzeleien, doch diesmal… ich war echt ein Sturkopf und egoistisch und… Ich musste mich unbedingt bei ihm entschuldigen -  das war von äußerster Wichtigkeit. So machte ich mich in meinem etwas düsteren Kleidung auf den Weg. Ich hatte gelernt, meine Nase, meine Ohren und meine Augen effektiv einzusetzen. Er war vielleicht mit einem Motorrad abgerauscht, aber zum Glück war er nicht zu weit gefahren. Überraschender Weise war er zu seinem Arbeitsplatz gefahren. Wieso nur? Seufzend blieb ich vor dem riesigen Tempelgelände stehen. Es war der Tempel der Hanyous, wo Fuko, der Feuergott seine schützende Hand Jahrelang über die meist ausgesetzten Hanyous gehalten hatte…. Eine Zeit vor meiner, zumindest hoffte ich es, denn es war eigentlich nur noch sehr selten, dass verlassene Kinder ihren Weg hierher fanden. Nun kamen die Hanyou Kinder her um zu lernen, ihre Macht richtig zu nutzen. So viel hatte sich verändert. Die Welt war im Wandel und doch wusste noch kaum einer von uns Hanyous Bescheid oder von Dämonen. Mein Vater hatte es mir einst erklärt. Man hatte immer Angst vor den Stärkeren. Erst Recht, wenn sie unbekannt waren. Niedergeschlagen folgte ich den ewig vielen Treppen nach oben. Jeder Schritt fiel mir schwer. Was sollte ich ihm nur sagen? Wie konnte ich mich entschuldigen? Ich habe mich viel zu sehr hineingesteigert…und er komischer Weise sehr extrem reagiert… Hatte ich den Bogen überspannt? Oben angekommen, achtete ich sorgsam darauf, meine Aura zu unterdrücken. Zumindest würde ich mich solange verstecken, bis ich wusste, was ich ihm sagen könnte, um die Situation zu retten, auch wenn mir zurzeit wirklich nichts einfiel. Meine Mundwinkel erreichten bestimmt gerade den Boden, während ich durch ein Tor schritt, welches Eindringlinge Fernhalten sollte. Aber da ich ein Hanyou war, betraf das natürlich nicht mich. Vorsichtig schlich ich mich in den Garten, der wie immer ein Traum war. So viele Kirschbäume, von denen rosa Blütenblätter unaufhörlich hinabrieselten. Das komische war nur, dass sie eigentlich selten den Boden berührten. Das war die Magie, des Gottes, welche er das ganze Jahr über wirkte. Aber wer konnte es ihm verdenken? Es war schon immer ein schöner Tag gewesen. Jedes Jahr hatten wir in den Parks gepicknickt, wenn es an der Zeit für den Kirschblütenflug war. Ich seufzte leise. Ich war wirklich ein Trampel… Warum fragte ich ihn denn bitte, ob er mich liebt? Wir hatten so viele schöne Erinnerungen geteilt und er hatte nie eine Abscheu mir gegenüber gezeigt. Suchend schlich ich um die Bäume herum, bis mir eine männliche Gestalt mit roten Haaren auffiel… nein es waren zwei. Der eine saß auf dem Boden, während der andere es sich auf einen weißen Stein bequem gemacht hatte. Es handelte sich um Haku und Fudo dem Feuergott. Er trug wie immer ein rotes Gewand und einen roten Schirm, während Haku mit seinem grauen Anzug komplett fehl am Platz schien. Er hatte sich wirklich hübsch gemacht. Das weiße Hemd mit einer dunkeln Weste und einem grauen Sakko und dann auch noch Krawatte und leinen Hose… „Haku, du bist aber früh zurück. Wie ist es gelaufen, erzähl.“, meinte Fudo mit einem freundlichen Lächeln. Ich weiß, Lauschen gehörte sich nicht, aber irgendwie… konnte ich einfach nicht anders. Ich machte mir einfach viel zu große Sorgen. „Wie es gelaufen ist?“, fluchte Haku heiser und zog etwas aus seiner Tasche. „Gar nichts ist gelaufen. Bzw. Es ist wahrscheinlich für immer gelaufen. Ich habe es total vermasselt.“ „Vermasselt? Was hast du diesmal denn angestellt? So gut vorbereitet, wie du warst? Sag nicht, du hast kalte Füße bekommen?“ „ICH? Nein…“, nuschelte Haku bedrückt und schloss kurz die Augen. „Es ist eher total aus dem Ruder gelaufen. Ich… oh Gott...“ „… ja mein Kind?“, witzelte Fudo leicht, doch Haku starrte ihn wütend an. „Keine Scherze… Mir ist nicht zu Lachen…“ „Was kann denn so schlimm gelaufen sein, dass du so eine Grimasse ziehst? Hat sie nein gesagt?“ „Nein…“, schnaubte Haku und drehte die kleine Geschenkbox. „Sie weiß nichts davon. Ich kam nicht mal dazu. Sie glaubt wohl, ich liebe sie nicht, weil ich nicht mit ihr an ihrem Geburtstag, während sie stock besoffen war, Sex haben wollte.“ Fudo fiel fast vom Stein, doch er krallte sich schockiert noch fest. So wie Haku das sagte… klang es schon komisch… ohje… „Hast du keinen Hochgekriegt oder was ist das Problem? Weil, wenn es das erste ist, solltest du einen anderen Gesprächspartner suchen. Du weißt… ich … bin…“ „Ich weiß… und nein, daran lag es nicht. Mir war gar nicht danach… Einfach, weil ich nur an das andere gedacht hatte. Auch wollte ich nicht gerade ihren Vater fragen, während er bemerkt, ich habe sein Mädchen angefasst. Nein… Ich wollte es nicht ausnutzten und…“ „Du warst verantwortungsbewusst und hast dir keinen Mut angetrunken? Bzw. hat es sich falsch angefühlt?“ „Genau… Ich konnte einfach nicht… Deswegen ist sie wütend… Aber…“ „Du bist so alt, dass der Sex an Bedeutung verloren hat? Bzw. was man nicht kennt, vermisst man auch nicht, während sie darauf hingearbeitet hat. Vielleicht erhofft sie sich aber auch nur Bestätigung dadurch. Damals warst du schon recht wild und du bist ihr an die Wäsche ständig gegangen. Ich erinnere dich an deine unzähligen Beichten, bei denen du mir sogar über Träume berichtet hast, die dich in den Wahnsinn trieben.“ „Oh… ja… Es ist einfach kompliziert. Nur… was mach ich jetzt? Sie wird wohl erstmal nichts von mir wissen wollen.“, knurrte Haku und warf das Kästchen in meine Richtung. Es landete im Rasen und schien traurig liegen zu bleiben. „Vielleicht war es ja zu früh…“ „Warum wirfst du es weg? Würdest du es ihr zeigen, würde sie dich bestimmt verstehen…“ „Aber ich will das nicht brauchen müssen. Sie ist sich unsicher…“, fluchte Haku und stand auf. Er klopfte sich die Sachen ab und ging tiefer in den Garten hinein. „Wahrscheinlich wird ihr Vater ihr klarmachen, sie hätte etwas Besseres verdient. Jemanden, der nicht feige wegrennt… In solchen Momenten wünschte ich mir, dass ich nicht eine Jungfrau wäre. Das kann ich ihr doch nicht sagen… Ich habe ihr ewig vorgebetet, wie toll und perfekt das erste Mal wird und…“ „Autsch, Haku. Du solltest etwas Meditieren. Du hast dir von allen Ecken Stress gemacht… versuch es noch mal. Wenn kauf ihr schöne Blumen oder so. Aber gib nicht auf...“ Als sie sich entfernten, kroch ich neugierig über den grünen Boden zu dem Kästchen. Wie ein Erdmännchen sondierte ich die Umgebung, bevor ich es schnappte und wieder hinter dem Baum verschwand. Neugierig begutachtete ich die schwarze Verkleidung des Kästchens. Es war samt. Was wollte er mir denn bloß schenken, dass so besonders wäre und alles klarmacht? Unaufhaltsam hob ich den Deckel an, nur um schnell wieder das Kästchen zu schließen. Mein Herz schlug laut und meine Ohren rauschten, während ich es nicht schaffte, zu kapieren, was da drin war. Hatte ich mich verguckt? Es war wie die Büchse von Pandora… Noch ein Blick und noch einer und jedes Mal wurde ich aufgeregter. Knallrot öffnete ich es diesmal nur einen Spalt und starrte den funkelnden Stein an, der sich auf einem silbernen Ring befand. Aber…aber…aber… WIESO? Warum… ich verstehe nicht… Wollte er mir einen Antrag machen? Wenn ja, hatte ich echt scheiße gebaut, aber… wieso wollte er heiraten und das mich? Ich meine…. Also... Mein Kopf dröhnte. Ich wusste nicht, ob es vom Kater oder diesem Ring kam. Wieso hatte ich ihn nur gefragt, ob er mich liebt? Er hatte sich sorgsam um mich gekümmert, wollte mein Vater um Erlaubnis fragen und… Dicke Tränen kullerten immer schneller über meine Wangen, Schluchzer packten mich und mein Herz stockte. Er liebte mich mehr als sonst was. Sogar den Schritt wollte er machen. In seinem Kopf war bestimmt ein Plan drin gewesen und… das schlimmste war, dass er auch Jungfrau war. Wer hätte gedacht, dass in ihm ein genauso schlimmer Druck war. Vielleicht auch Angst, zu versagen. Warum hatte er mir das nur nicht gesagt? Möglicherweise, wäre ich es lockerer angegangen und hätte mich nicht so abgefüllt vor Aufregung… Ich hatte mich so darauf festgebissen, dass ich nicht mal an seine Gefühle gedacht hatte. Wer konnte denn wissen, dass auch er Jungfrau war? Ehrlich? Ich würde verstehen, wenn er mich doch nicht mehr wollte. Würde verstehen, wenn er mich davon jagte… Doch… Sehnsüchtig öffnete ich noch einmal die Schachtel. Ich wollte hören, wie er mich fragte. Wäre ich nicht so dumm gewesen, hätten wir jetzt wohl angestoßen und gelacht. Anstatt hier zu sitzen und betrübt zu sein. Schluckend schob ich das Kästchen in ein Täschchen, was ich mitgebracht hatte und machte mich groß. Ich musste mich entschuldigen. Wirklich. Das war wichtig! Und wir müssten Reden. Keine Geheimnisse mehr! Unaufhaltsam marschierte ich jetzt durchs Gras zu Haku, welcher sich vor den kleinen Teich gesetzt hatte und die Fische beobachtete. „Fudo senkt dir das Fell an, wenn du einen isst.“, rutschte mir raus. So schnell wie ich es gesagt hatte, halfen auch keine Hände mehr vor dem Mund. Mist. Haku drehte sich überrascht um, verlor das Gleichgewicht und rutschte ab. Ohne nachzudenken, ergriff ich seine ausgestreckte Hand, musste dann aber doch feststellen, dass ich mit meinen Hackenschuhen nicht genügend Halt fand und so tauchte ich zusammen mit ihm ein in die Welt der hübschen Kois. Ohne Umschweife tauchte ich auf und rupfte mir ein Seerosenblatt vom Kopf, während ich eilig das Wasser ausspuckte. Auch Haku tauchte auf, doch im Gegensatz zu mir, saß er im Wasser mit einer Seerose auf dem Kopf wie ein begossener Pudel. Ich lächelte kurz, stand auf und holte die Seerose von ihm runter, während er einfach zur Seite blickte und aussah wie 7 Tage Regenwetter. „Du… Haku, also… Es tut mir leid… Ich meine mein Verhalten…“, flüsterte ich und hockte mich wieder ins Wasser zu ihm. Irgendwie konnte ich ihn nicht alleine im Teich lassen. Schon gar nicht, nachdem ich bemerkte, dass die Kois ihn hungrig umkreisten. „Passt schon.“, murmelte er. Erschreckender Weise tropfte dabei das Wasser aus seinem Mund. Er war wirklich ein Wrack gerade. Da hilft keine Entschuldigung mehr. „Nein Haku. Passt es nicht. Ich habe mich blöd verhalten. Ich war so aufgeregt und… ich hatte einfach Angst… Ich bin Jungfrau und…“ Mir stockte der Atem. Was sagte man jetzt bitte? „Ich war ein Trottel.“, sagte ich schnell dazu und überlegte. Selten war ich so sprachlos… „können wir das vergessen? Ich weiß, dass ist schwer, aber… ich liebe dich Haku. Mit oder ohne Sex. Das ist mir egal. Ich will bei dir sein und nie wieder ohne dich. Manchmal habe ich etwas Angst, dass ich dir nicht geben kann, was du brauchst. Du bist so perfekt in vielerlei Hinsicht, während ich ein Tollpatsch bin. Du bist mein Licht, was mich aus tiefster Dunkelheit holt und dein Lachen macht mich so glücklich…. Mein Herz schlägt in deiner Nähe so schnell, dass ich wegen zu schnellen Tempos eingeknastet gehöre.“ Sein Blick richtete sich auf mich, während er tief durchatmete. Aus Angst vor einer negativen Antwort, machte ich ein Satz nach vorne und küsste ihn schnell auf die Lippen. Überrascht fiel er nach hinten und konnte sich gerade so mit den Ellenbogen noch abfangen, bevor er wieder tauchen ging. „Aimi, ich…“, hauchte er zittrig an meine Lippen, als ich ihm Luft ließ. „Mir ist auch egal, ob du Jungfrau bist, dann erkunden wir uns irgendwann gegenseitig…“, platzte ich raus und musste mit ansehen, wie er ein Stück tiefer ins Wasser rutschte und knallrot anlief. Anscheinend wollten Männer das nicht gerne zugeben. „Woher?“ „Ich habe meine Quellen.“, beichtete ich bevor ich ihn fest umarmte. „Es ist mir egal. Wann wie und warum. Versprochen!“ „Oh… Aimi… Mir tut es auch leid… weißt du… warte kurz!“, meinte er schnell und kramte in seinen Taschen. „Ich war auch sehr aufgeregt, aber wegen… wo ist es?“ Er suchte noch kurz weiter, bevor die Erkenntnis über ihn hereinbrach. Er suchte eindeutig sein Kästchen, was er vorhin in die Gegend gepfeffert hatte. „Ich… warte… es liegt da vorne.“ „Suchst du das hier?“, fragte ich leicht neckisch und zog aus der vor Wasser triefenden Tasche die Schatulle hervor. „Du hast sie mir vorhin fast an den Kopf geworfen.“ „Wie… warte… hast du gelauscht?“, sein Blick war tadelnd, doch dann seufzte er einfach noch mal. „Hast du reingesehen?“ „Ja. Habe ich. Und dann wusste ich noch mehr, dass ich richtig viel Scheiße gebaut habe. Es tut mir so leid… Aber eine Frage, glaubst du wirklich, dass ich nein sagen könnte, wenn du mich fragst?“ Überrascht schluckte er und kratzte sich am Hinterkopf: „Naja… ich… also…“ Ich schüttelte lächelnd den Kopf: „Wer macht sich von uns nur die meisten Gedanken? Ich mit dem Sex oder du mit dem Antrag? Wir sind wohl beide manchmal etwas zu nachdenklich…“ „Dabei bist du doch immer so stürmisch und ich eigentlich eine Frohnatur, was?“ Ich lachte leise und er stimmte mit ein. „Ich sollte keinen Alkohol mehr trinken.“ „Nein, solltest du wirklich nicht…“, lachte er und grinste. „Und ich hätte es einfach sagen sollen, aber ich wollte den richtigen Moment abwarten und…“ „Wann sollte der sein?“, fragte ich ihn lächelnd und beobachtete einen Koi, wie er auf Hakus Schwanz zu steuerte. Kurz vorher patschte ich auf das Wasser, sodass er schnell wegschwamm. „Ich wollte deinen Vater um sein Einverständnis bitten und dann… in einem Restaurant oder so dir den Antrag machen, aber jetzt… Würde es dich stören…?“ „Nein. Ich glaube der Moment ist denkwürdig.“, kicherte ich. „Das ist doch eine Geschichte. Oder?“ Ich schmunzelte, während er lachte und den Ring hervorholte und sich ins Wasser kniete: „Aimi, mein begossener Pudel, möchtest du den triefenden Kater, Haku, zu deinem Mann nehmen?“ Ich kicherte und legte den Kopf schief, bevor ich mich etwas schüttelte. „Natürlich.“, grinste ich und zwinkerte ihm zu. „Wie könnte ich da nur nein sagen? Ja, ich will, will, will.“ Schmunzelnd schob er mir den Ring auf den Finger. Überglücklich sprang ich ihm um den Hals und küsste ihn innig. „Ich liebe dich, mein nasser Kater!“, kicherte ich, während er meinen Körper umschlang und mich aus dem Wasser hob und auf einmal… … hörte man wildes Klatschen und Zurufe von dem Gebäude. Überrascht zuckten wir zusammen und starrten zu besagten Gebäude, nur um ein Dutzend oder zwei Dutzend Personen zu sehen, die heulten oder klatschten und begeistert schwärmten. „Ohje… hast du die eingeladen?“ „Nein… Aber anscheinend hatten wir mehrere lauschende Ohren.“, knurrte er und stieg aus dem Wasser. „Anscheinend wird dieser Antrag bestimmt die Runde machen. Ohje… es tut mir leid…“ „Wieso denn?“, kicherte ich und küsste ihn noch mal. „Es kommt doch nicht darauf an, was andere denken oder? Jetzt sollten wir aber zu meinem Kuchen, ich habe mega Hunger.“ Er nickte und lächelte den Leuten noch mal zu, bevor wir uns triefend nass von Dannen machten. Später kamen wir bei meinen Eltern an. Haku schnappte sich Tempeldiener Kleidung und ich zog mir ein schönes buntes Kleid an. Meinem Vater fiel natürlich sofort der Ring auf. Aber anstatt uns eine Predigt zu halten, beglückwünschte er mich. Ob das damit zusammenhing, dass es ihm lieber war, als dass ich mit ihm sex gehabt hätte? Keine Ahnung, aber es war auch Papa gewesen, der mich hinter Haku hergeschickt hatte. Anfangs unsicher, kostete ich meinen Kuchen, aber dann erkannte ich, dass er es ernst gemeint hatte. Anscheinend hatte er Haku anerkannt, als meinen zukünftigen Mann, was ich sehr schön fand, denn es war mir schon irgendwie wichtig… Mein Herz schlug schnell, während ich mir schon unsere Hochzeit ausmalte. Hihi…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)