Die Versuchung der Schicksalsbande von Kibo-kamichan (Sesshomaru X Kagome, Neuzeit) ================================================================================ Kapitel 48: Weihnachtsmann?! ----------------------------   Schon wieder waren zwei Wochen dahin. Leicht genervt hing ich auf dem Sofa rum und zappte zwischen den Kanälen. Wie ich mich doch langsam an dieses Leben gewöhnte. Meine letzten Aufträge waren sehr gut verlaufen und das Geld klingelte nur so in den Kassen, doch ich war mir nicht so sicher, ob ich bis dahin genug aufbringen könnte. Warum war das Leben nur so teuer? Normalität. Wenn Kagome wüsste, wie sehr ich diese Normalität anstrebte und in erster Linie gehörte für mich dazu, dass unser Kind weder in einem Tempel, noch in einem Dämonenhort aufwuchs. Gut, es gab hier einen Kindergarten, aber ich empfand es nicht gerade wie eine Heimat. Zu viele fremde Person, die um mich herum lebten und denen man auch nicht unbedingt vertrauen sollte. Und im Schrein? Wer wusste, wie dämonisch das Kind war. Ich hatte ja schon in gewissen Maße Auswirkungen von dem Bannkreis bemerkt, aber was würde ein Kind tun? Ich war mir nicht sicher, also sollte ich diese Wohnmöglichkeit nicht mal in Betracht ziehen… Aber die Auswahl… Ich blätterte ein paar Prospekte durch, die ich mir von Lillith geliehen hatte. Es war mir ein Rätsel, warum sie nicht wegzog. Mimi war ein sehr liebes Mädchen, die nichts mit solchen Dämonen am Hut haben sollte… Hnn. Ich würde es meinem Kind gar nicht erlauben durch diese Gänge alleine zu schreiten. Niemals. DING DONG Überrascht blickte ich zur Tür. Kagome hatte heute einen Termin, sie war bestimmt nicht an der Tür. Vielleicht Hoori? Kurz schnupperte ich, doch ich war mir nicht ganz sicher, um wen es sich handelte. Angezogen war ich ja, weswegen ich schnurstracks zur Tür ging, den Schlüssel drehte und sie öffnete. „Hmm?“, brummte ich und sah nach links und rechts. Ein Streich? „Herr Sesshomaru?“, flötete eine zarte Stimme unter mir. Ich seufzte leise und blickte hinab zu einem kleinen Mädchen in einem Burgunderroten Mantel und Brünetten Haaren. Mimi. „Was machst du hier?“, fragte ich rätselnd, während ich mich im Gang umsah. Solche Panik wie Lillith letztes Mal gehabt hatte, als sie mir nah kam… Würde sie sie doch niemals alleine hier runter gehen lassen… „Wo ist deine Mutter?“ „Ahmm…. Oben?“, fragte sie zuckersüß und hielt sich ein Finger an die Lippen. Kinder versuchten es wirklich immer mit diesem Hundeblick. Schlimm. „Sie sucht dich doch bestimmt.“ „Hmm… Vielleicht. Aber du, Herr Sesshomaru, möchtest du mit uns Geschenke kaufen gehen?“ Geschenke? „Wofür?“ „ES IST DOCH WEIHNACHTEN VOR DER TÜR!“, krakelte sie, als wäre ich der letzte Vollidiot. Ehrlich, ich war mir ziemlich sicher, dass sie es auch so wirklich gemeint hatte, denn sie schüttelte den Kopf. „Oder glaubst du an den Weihnachtsmann?“ „Wer ist das denn schon wieder?“ Ihr blieb der Mund offenstehen, während sie durch meine Beine ins Wohnzimmer huschte. Sie sah sich überall um, während sie immer erschrockener aussah. „WO IST DIE DEKO?“ Warum war sie noch mal hier? Ich sollte Lillith sagen, dass sie ihre Aufsichtspflicht verletzte. Seit wann war ich hier der Babysitter? „Wieso?“ „Weißt du was Weihnachten ist?“ „Nein. Wo ich herkomme, gibt es dieses Weihnachten nicht.“ Sie sah mich erst schockiert und dann traurig an. Wie bitte? Mitleid? Sie konnte das doch nicht ernst meinen oder? „Schade.“, hauchte sie und kam auf mich zu, während ich sie eigentlich gerne wieder rauslocken wollte. Lillith drehte mir den Hals um, wenn sie sie hier fand. „Weißt du, an Weihnachten schenkt man den Menschen Geschenke, die man gerne hat. Manche Kinder glauben auch, dass der Weihnachtsmann kommt, aber ich weiß, dass es nicht stimmt, aber psschhhhtttt!“ Weihnachten? Geschenke? Anscheinend also ein Brauch… Wenn es einer war, erwartete Kagome wahrscheinlich ein Geschenk… „Und was verschenkt man?“ „Was vom Herzen kommt! Man kann eigentlich alles schenken. Es ist das Fest der Nächstenliebe!“, erklärte sie mir und bewegte ihre Arme schwungvoll dabei. Ich legte den Kopf leicht schief. Sie erwartete bestimmt was. Nächstenliebe und was vom Herzen. Aus der Sache kam ich nicht raus, das war klar. Vielleicht würde sie dann endlich sagen, dass sie schwanger war. Es half ja nicht einmal etwas, wenn ich ihren Bauch betrachtete, oder ihre die sogenannte Umstandskleidung kaufte. Bitte, wie auffällig musste ich mich denn noch verhalten? Es war jetzt wirklich nicht mehr zu übersehen, aber nein. Sie hatte immer noch Angst. Was sollte ich denn bitte tun? Vielleicht war dieses Weihnachten die Chance. Wenn ich nur das richtige fand, würde ihre Zunge sich bestimmt lösen. Genau. Das ist der Plan. Kagome, du wirst es mir schon sagen! „Willst du mit?“, fragte sie noch mal leise nach, während sie an meiner Leinenhose zupfte. „Ja. Warte, ich zieh mich um und rufe deine Mutter an.“ „JIPPIE!“, rief sie vergnügt und hüpfte auf mein Sofa. Schnell ging ich ins Schlafzimmer und tippte eine SMS. Das würde ja wohl reichen. Während ich mir dann eine dunkle Cordhose und einen weißen Pullover anzog, vernahm ich den Fernseher, wie er Lieder trällerte. Anscheinend gehörte das auch dazu. Eigentlich sollte ich von ihr genervt sein, aber sie rettete wohl mein Weihnachten. Ohne Geschenk… Ich hatte ja schon oft erlebt, dass sie Feiertage einfach als normal vernahm, und nicht mal daran dachte, mich einzuweihen. Wenigstens würde Paris klappen. Ein Feiertag, auf den ich wohl perfekt vorbereitet war. Angezogen ging ich dann wieder in die Stube, wo ich auch schon Lillith sah, die mit ihrer Tochter ein ernstes Wörtchen führte. „Lilith, hast du was verloren?“, neckte ich sie und erhielt prompt einen bösen Blick. Das saß. „MAMA, Herr Sesshomaru kommt übrigens mit Geschenke kaufen!“, lächelte sie und rannte schon zu mir hin, während Lilliths Blick entgleiste. Anscheinend war ich echt nicht eingeplant gewesen. Kinder waren manchmal schon Plagegeister. „Sie meinte etwas von Weihnachten. Anscheinend ein Feiertag, der wieder mal nicht zu mir gedrungen ist. Vielleicht hast du eine Idee, was ich Kagome schenken kann, bevor sie mich lyncht, weil ich ihr nichts gekauft habe.“ Lillith nickte und seufzte kurz, bevor sie zur Tür ging. „Dann sollten wir aber los. Eben ist noch nicht so viel los, aber das ändert sich schlagartig. Um diese Jahreszeit kann es in Kaufhäusern gefährlich werden, da jeder etwas Bestimmtes will. Darum ist unsere Taktik, dass sie es sich vor Ort selbst aussucht.“ Ich nickte und sah sie schon wieder lächeln: „Jupp, so ist es. So kann ich nicht traurig werden, weil es es nicht mehr gab und ich weiß ja, dass es den Weihnachtsmann nicht mehr gibt! Da siehst du, wie erwachsen ich bin!“ Sie war doch erst 4 oder? Ich blickte sie an, während wir uns zur Shoppingtour aufmachten. Ganz vergnügt tapste sie durch den Schnee von einem zum nächsten Schaufenster. Auch Lillith betrachtete die Geschäfte, während sie so… normal aussah. Es war wirklich ungewohnt. Ich fragte mich jedoch, wer die wahre Lillith war. Diese Perverse oder diese Übermutter? Konnte man überhaupt beide Seiten in eins vereinen? Dabei kamen mir wirklich grausige Bilder…. Uhh…. „Sesshomaru?“ „Ja?“ „stört es dich, wenn wir erst für sie ein Geschenk suchen? Kinder können sehr ungeduldig sein und sie freut sich immer das ganze Jahr schon drauf.“, bat sie freundlich und betrachtete ihren kleinen Engel. „Natürlich.“, hauchte ich. Mein Atem wurde zu einem kleinen Schwall Nebel dabei, während ich weitersprach. „Auch, wenn sie mich eingeladen hat, ist es ja euer Ausflug. Dafür musst du mir nur Tipps für Kagomes Geschenk geben. Auch wenn deine Tochter mir wohl die wichtigsten Stichpunkte zugeworfen hat, fällt es mir irgendwie schwer eine Vorstellung davon zu bekommen, was von Herzen ist und Kagome richtig glücklich machen könnte.“ „Du… bist… schlimm. Sie hat dich echt verdreht. Du denkst wirklich oft an sie, oder? Dabei arbeitest du immer härter, um ihr ihre Träume zu erfüllen. Manchmal beneide ich sie da schon, so viel Mühe wie du dir gibst… und dann. Dann fällt es dir aber wiederum so schwer, ein Geschenk für sie zu wählen, was deine Gefühle ausdrückt.“ „Ich war nie wirklich gut darin, Gefühle auszudrücken. Den Engelsrufer hat sie damals ausgesucht und die Dekore kaufe ich in Souvenirläden und hoffe einfach, dass sie Gefallen darin findet.“ „ES sind aber auch liebe Gesten. Wir schauen uns um. Vielleicht ist es ja wieder ein Schmuckstück, was sie immer bei sich tragen kann. Wenn du es siehst, wirst du wissen, dass es das ist und nur so sollte es sein. Du kennst sie schon ein halbes Jahr näher und davor kanntest du sie auch, wenn nur flüchtig. Du selbst weißt wahrscheinlich am besten, was sie sich von Herzen wünscht und ich meine jetzt nicht dich in Geschenkpapier. Sondern etwas Anderes. Egal wie klein es auch sein mag. Es wird etwas geben, dass sie mehr begehrt als alles andere und genau das musst du ihr schenken.“ „Meinst du, sie erzählt mir dann, dass sie schwanger ist?“ „Ist möglich, wenn es das richtige ist. Zumindest würde sie ein schlechtes Gewissen bekommen oder gar darüber nachdenken, ob du nicht doch als Vater taugen könntest.“ Ich schnaubte, während ich zu Mimi sah, die sich durch Menschen zu pressen versuchte. Sie war wirklich klein, auch wenn ihre Mutter schon recht groß war. Aber Rin war damals auch nicht so viel älter gewesen, wo sie so klein war. Kurz blickte ich zu Lillith. Sie versuchte zu ihrer Tochter zu kommen, aber… sie wirkte schon schwach. Ein Sukkubus ernährte sich aber auch vom Sex. Es wäre verwunderlich, wenn sie so stark wie ich wäre. Gekonnt nutzte ich meine Fähigkeiten dann aber, schnappte Mimi und hob sie auf meine Schultern. Lillith erstarrte und sah mich an, als hätte sie ein Geist gesehen. Nicht, dass es für mich normal wäre, aber es war eben die beste Lösung, da viele sogar so groß wie ich waren. In dieser Zeit gab es viele Riesen… Dabei hatte ich mich mal als groß bezeichnet… 1,75m … das ich nicht lachte. Sie hatte schon Recht in Sachen normal sein… Die Kleine quietschte leicht und schlang ihre Arme um meinen Kopf. Na gut, soweit kam sie auch wieder nicht. Vielleicht die Hälfte. Ihre kleinen roten Handschuhe wärmten meine Wangen, während ich mit einer Hand ein Beinchen festhielt, damit sie das Gleichgewicht besser halten konnte. Danach schlängelte ich mich nach vorne, bis sie etwas sehen konnte. „Schau mal!“, murmelte sie andächtig an meinen Ohren, während ich vor mir hinter der Scheibe eine kleine Eisenbahn entdeckte, die emsig ihre Kreise auf Schienen zog. Ich war sogar schon öfters jetzt mit einer gefahren, wenn es um Jobs ging, die weiter weg waren. Ehrlich? Ich mochte sie auch lieber als Flugzeuge, da man seine Umgebung besser wahrnehmen konnte. „Eine Eisenbahn!“ Sie kicherte, während sie wohl alles aufnahm. Anscheinend war es ein sogenannter Spielzeugladen. Das Fenster war kunterbunt. Glaskugeln hingen überall und da war ein großer Tannenbaum… Ob das zum Brauch gehörte? Er wirkte für mich wirklich fehl am Platz… „können wir da rein?“, fragte sie mich neugierig, während ihr Herz immer aufgeregter schlug. Kinder konnten wohl niemanden täuschen. Sie war sehr offenherzig… Rin war auch so. Es war ihr egal, wer jemand war. Es kam für sie darauf an, wie jemand war. Rin war neugierig und aufgeweckt gewesen. Wie so oft hatte sie Jaken irregemacht, was mich insgeheim gefreut hatte. „Wir fragen mal deine Mami.“, erklärte ich ihr und bugsierte mich schon wieder raus. Ich musste aufpassen, dass sie nicht runterfiel. Aber ob diese Aktion wirklich in Ordnung gewesen war? „Mami Mami!“, schrie Mimi an meinem Ohr, sodass es leicht klingelte. Lautes Organ. Sehr laut! „Was ist denn?“, hauchte sie, während sie sich zu uns drängte. Sie sah mich irgendwie ungläubig an. Anscheinend durfte ich nichts machen, was nicht zu meinem Schema gehörte. Gut, ich hatte sie ja auch aufs Äußere begrenzt und sie als Hure abgestempelt, aber so? So glaubte ich sogar, dass sie gar nicht so übel war. Ihr stand die Mutterrolle. Selten hatte ich sie so lächeln gesehen, was mich wirklich ins Grübeln brachte. Ich hatte in meinem Leben schon gelächelt, aber so wie es Izayoi damals gesagt hatte, meinte sie ein anderes. Kagome lächelte so. Sie war glücklich und Lillith auch. Dieses Lächeln, doch ich könnte es Kagome nicht einfach schenken, denn es wäre gezwungen. Wann würde ich wohl so lächeln? „Können wir ins Geschäft?“ „Natürlich, wenn du möchtest?“ Ich spürte, wie sie über mir nickte und aufs Geschäft deutete. „Dahin!“ Ich gehorchte leicht widerwillig und folgte ihrem Fingerzeit, dabei achtete ich darauf, dass Lillith dicht hinter mir war. Ich würde einen Weg bahnen. Jetzt glaubte ich ihr auch, als sie gesagt hatte, es wäre die Hölle los. Endlich drinnen angekommen, setzte ich sie ab und sah zu, wie sie wie der Blitz im Geschäft verschwunden war. „So so. Huckepack?“, meinte sie hämisch grinsen und stupste mich in die Seite. „Was?“, grummelte ich leicht, während ich einen Schritt zur Seite machte. „Du weißt schon. Du hast sie auf deinen Schultern getragen. Warum?“ „Sie konnte nichts sehen.“ Sie ließ die Schultern sinken, bevor sie mich einfach auslachte. SIE LACHTE MICH AUS! Ich atmete tief ein und aus, während ich sie leicht sauer ansah, doch sie winkte einfach nur ab. „Ich glaube kaum, dass ich Angst hatte, du könntest ihr was tun… Ich kenne jetzt deine Schwäche~“, flötete sie und kam dicht an mein Ohr: „Du magst kleine Mädchen!“ „Ach Quatsch… Sie erinnert mich einfach an Rin.“, gab ich schmollend zu und versuchte die Kleine im Auge zu behalten, was sich wirklich als schwer herausstellte. Genauso flink wie Rin. „Wer ist Rin?“ „Ein kleines Mädchen, dass mich auf meinen Reisen begleitet hat.“ „Huch? Ich dachte du warst ein großer böser Hund?“ „Sie hatte keine Angst vor mir… und als sie dann starb… konnte ich nicht anders, als sie zu beleben und danach klebte sie an mir…“ „Beleben? Kleben?“ „Was? Mein Schwert hat mich gezwungen.“ Sie musste ein Lachen unterdrücken und lief rot an, während sie die Luft anhielt. „Genau. Und jetzt zwingt dich dein unsichtbares Schwert, kleine Mädchen Huckepack zu nehmen? Ich hau mich gleich weg.“ Ich sah schon Tränen in ihren Augen. Was war daran so schwer zu verstehen? Ich meine… Ob sie auch was wollte? „Es ist ja eigentlich meine Sache. Aber was schenkt man kleinen Mädchen?“ Ihre Kinnlade klappte runter. „Wenn Kagome weiß, dass du ein Kind schon mal aufgezogen hast, wieso sagt sie es dir eigentlich nicht? Die müsste dann ja wissen, dass du da ein Fabel für hast.“ „Frag mich nicht…“ „Gib‘s zu, du hast irgendwas gesagt, was sie dazu bringt.“ „Vielleicht mein Hass auf Hanyous und die Sache, dass sie zu niemanden gehören? Oft sind sie auch deformiert…“ „Vergangenheit.“, tat sie ab und winkte, doch ich schüttelte nur den Kopf und deutete auf mich. „Ich bin Vergangenheit.“ „Aber sie nicht. Sie ist doch schon ein Mischling und die Fotos beweisen ja, dass das Kind gesund ist.“ „Ich weiß doch.“, knurrte ich heiser, während ich mit ihr die Gänge abschritt. „Aber ich kann es auch nicht einfach zurücknehmen, ohne dass sie ahnt, dass ich etwas weiß.“ „Du musst echt mehr nachdenken, wenn du ihr etwas sagst. Sie nimmt alles für bare Münze. Ich kann auch gar nicht verstehen, warum sie es noch geheim hält und nicht versteht, dass du weder blind noch taub bist. Fällt es ihr nicht mal auf, wenn du in letzter Zeit öfters auf ihrem Schoß döst?“ „Wir sind wohl beide Dickköpfe. Sie weiß, dass ich sie sofort darauf ansprechen würde und da ich es nicht tue, fühlt sie sich in Sicherheit, aber naja, ewig kann ich nicht mehr den Dummen spielen.“ „Kagome und du… Ihr seid mir manchmal echt ein Rätsel… Du musst ihr wirklich was Schönes schenken. Und diese Rin besuchen. Das könnte Wunder wirken.“ „Dann fliegt sie auf. Ihre guten Freunde produzieren Bälger am laufenden Band und vor denen müssen wir es ja nicht gerade breittreten.“ „Stimmt, der Moment, als du noch mal klarmachtest, du willst keine Bälger.“ „Sie waren eklig. Voller Rotz und am Sabbern…“ „Sabbern ist normal, wenn sie Zähne bekommen. Dann schreien sie auch gerne.“, flötete sie und zwinkerte mir zu. „Tolle Zeit, schlaflose Nächte.“ „Willst du mir jetzt das Kind wieder ausreden?“ „Nein, ich bin ehrlich. Auch wenn du dich mit einem 4-jährigen Kind gut anstellst, sind Babys ein anderes Kaliber. Es gibt viel zu beachten. Die Milch muss die richtige Temperatur haben, Rücken klopfen, Windeln wechseln, Lieder singen und Geschichten erzählen. Babys können nicht reden, da musst du die Körpersprache verstehen. Also stell es dir nicht so einfach und toll vor, denn dann scheiterst du. Kinder bedeuten viel Verantwortung und du musst beweisen, dass du diese tragen kannst.“ Ich blickte sie forschend an, während ich mein Haar nach hinten schob. „Vor einem halben Jahr hätte ich nie geglaubt, dass wir heute so ein Gespräch führen. Aber ja, du hast Recht. Ich weiß nicht, was auf mich zu kommt, aber ich stelle mich meiner Verantwortung.“ Sie lächelte. „Unglaublich. Vor einem halben Jahr hätte ich nie geglaubt, dass in dir so ein verantwortungsbewusster Vater stecken könnte.“ Nickend zog ich einen weißen Plüschhund aus dem Regal. Das passte doch für Rin. Ich hatte sie oft mit meinem Fell inflagrantie erwischt, wenn ich nicht hinsah. Sie schielte zu dem Tier, während sie lächelte. „So so. Kagome weiß gar nicht, was sie an dir hat.“ Ich hob die Schultern kurz, während ich Mimi aufspürte, die hinter dem nächsten Regal vor einer Puppe stand. Sie war aus weichem Stoff genäht und trug ein blaugepunktetes Kleid. Des Weiteren hatte sie gewelltes blaues Haar, welches verdammt echt aussah. „Die.“, murmelte sie begeistert und rekelte sich, doch sie erreichte die Puppe einfach nicht. Gekonnt fischte ich sie aus dem Regal und reichte sie ihr. Begeistert betrachtete sie die Puppe und drückte sie kurz, während Lillith neben mir auftauchte. „Na, möchtest du die haben?“ Sie nickte, doch dann erstarrte sie. „Zu teuer.“ Überrascht zwinkerte ich. Zu teuer? Gab es ein Preislimit? „oh, zeig mal her.“, meinte sie sacht und sah sich den Preis an. Auch ich schielte auf das Preisschielt. Wirklich teuer. Ein Zettelchen deutete darauf hin, dass es aus einem anderen Land stammte. Die Puppe hieß Olivia. Wahrscheinlich war der Preis dadurch zu erklären, aber Lillith hatte doch genug Geld oder? Sie war ja schließlich auch Model. „Ich such mir was Anderes aus.“, meinte sie und wollte schon losgehen, als Lillith entschlossen den Kopf schüttelte. „Nein, ich kaufe sie dir. Das passt schon. Sie gefällt dir doch so sehr.“ Die kleine lächelte und nickte eifrig, während ihr Grinsen immer größer wurde. Das meinte sie also damit. Ich würde da wirklich etwas Gutes aussuchen müssen, damit sie so lächelte. Auf dem Weg zur Kasse, betrachtete ich den Hund. Er gefiel Rin bestimmt. Es wäre ihr erstes Geschenk von mir. Vielleicht eine neue Tradition? NA gut, Kimonos hatte ich ihr oft geschickt, aber das hier… war was Anderes. Kurz vor der Kasse betrachtete ich noch einmal Lillith, die nachdenklich ihre Geldbörse durchwühlte. Was das wohl für Karten waren? Warum blickte sie so besorgt? Vorsichtig trat ich näher, doch sobald sie es bemerkt hatte, lächelte sie nur verschmitzt und klappte die Börse wieder zu. Ich sollte mich nicht immer einmischen, auch wenn diese Karten interessant gefunkelt hatten. Was das bedeutete? Vor der Kasse angekommen, mussten wir etwas warten und dann war es soweit. Mimis Geschenk kam an die Reihe. Der Preis war surrend, aber ich war mir auch wirklich nicht sicher, wieviel so etwas normal kostete. Mimi hing mit der Nase über dem Tresen und hielt sich verzweifelt fest, während ihre Mutter eine goldene Karte hervorzog. „Bitte.“, lächelte sie. Ich konnte das Glitzern in Mimis Augen sehen. Diese Puppe hatte es ihr wirklich angetan. „Tut mir leid, ihre Karte ist ungültig.“, war die ernüchternde Antwort des Kassierers. „Bitte, versuchen sie es doch noch einmal.“ Aber auch dann änderte sich nichts. Schnell kramte sie noch einmal und zog eine weitere, diesmal silberne Karte hervor. „Die hier dann!“ Und wieder eine Niete. Der Mann schüttelte den Kopf, während ich hinter mir Getuschel hörte. Etwas von Kreditkarte drang an mein Ohr, wie auch die Worte überzogen, arme Schluckerin und man sollte nicht über seinen Verhältnissen leben. Auch etwas wie verschuldet hörte ich. Sie wurden immer lauter, als auch die dritte Karte nicht ging. Lillith schien mir schier verzweifelt. Gut, 8.000 Yen waren nicht gerade wenig, aber wiederum war es nicht so viel Geld. Knallrot versuchte sie es noch einmal, aber nein. Das waren 4 Karten gewesen in unterschiedlichen Farben, doch keine funktionierte und in ihrer Geldbörse machte ich nur 5.000 Yen aus. Verunsichert beugte sie sich zu ihrer Tochter runter, dessen funkelnde Augen traurig wurden. „Es tut mir leid, nächstes Jahr, in Ordnung?“, fragte Lillith, während sie den Scherbenhaufen ihres Stolzes aufsammelte. Sie schluckte, während ihre Tochter sie kurz betrachtete und dann wieder lächelte. „Kein Problem Mama. Ich find bestimmt noch was, was nicht so teuer ist! Wollen wir weiter?“, fragte sie und ergriff schon die Hand ihrer Mutter und zog sie mit sich, während der Kassierer etwas genervt hinterher sah. „Entschuldigen sie der Herr. Das passiert öfters in der Weihnachtszeit. Eltern, die sich maßlos verschulden und nicht den Hals voll bekommen. Man sollte wirklich nicht über seinen Verhältnissen leben. Wer kein Geld hat, geht in keinen Luxusladen, sondern in die kleinen Discounter mit dem Billigspielzeug.“, brummte der Kassierer, während er die Puppe zur Seite legte. Ich schielte nach draußen, wo die kleine Mimi ihre Mutter aufmuntern wollte. Eigentlich hätte sie traurig sein müssen… Ob sie sich wie Rin damals, um andere mehr sorgte, als um sich selbst? Rin war immer selbstlos gewesen. Viel zu oft hatte sie ihr Essen geteilt oder z.B. Jaken geholfen, ohne an die Konsequenzen zu denken. Hnnn… Ach was soll‘s. „Ich kaufe die Puppe und diesen Plüschhund.“, meinte ich ernst und sah den Mann leicht sauer an. „Und das nennt man Fest der Nächstenliebe. Diese Mutter wollte ihr Kind nur glücklich machen. Sie sollten sich schämen.“ Die Geschenke bezahlte ich natürlich bar und ließ eine Schleife um die Puppe und Geschenkpapier um den Hund machen. Beides bekam ich in einer Geschenktüte, während mich der Verkäufer nur noch kleinlaut ansah. Auch die Stimmen hinter mir waren verstummt. Anscheinend war dieses Fest nicht so berauschend, wie die meisten glaubten. Leicht genervt schritt ich durch die Pforte und trat zu den beiden. Lillith sah aus wie ein begossener Pudel, während Mimi sich lächelnd zu mir drehte. „Für wen hast du den Hund gekauft?“ „Für eine kleine Freundin. Sie ist in deinem Alter und hat noch nie ein Weihnachtsgeschenk bekommen.“, meinte ich nur, während ich die beiden etwas zur Seite bugsierte, sodass wir mehr Ruhe hatten. „Ohh! Die Arme! Sie freut sich bestimmt, du bist ja auch ein großer weißer Hund! Dann denkt sie immer an dich.“, kicherte sie. „Mimi es tut mir so leid…“ „MAMA! Es ist nicht schlimm, ich wusste, es ist viel zu teuer. Wir hatten eine Grenze ausgemacht. Ich verstehe, dass wir nicht so viel Geld haben. Am wichtigsten ist doch, dass wir uns noch haben!“ Und dann sah ich Lillith das erste Mal weinen. Sie weinte tatsächlich, kniete sich herab und umarmte ihre kleine Tochter, die sie tröstend in die Arme nahm. "Mama, ich brauche wirklich nichts. Solange du bei mir bist, bin ich das glücklichste Kind der Welt. Also weine nicht, ja?“ Es rührte mich schon irgendwie. Die Welt schien mir so verkehrt. Eine kleine 4-jährige tröstete ihre Mutter, dabei hätte Mimi weinen müssen, wie so viele Kinder, die kreischend von ihren Eltern von Schaufenstern weggezerrt wurden. Wahrscheinlich war bei vielen der wahre Gedanke verloren gegangen, den dieses kleine Mädchen noch in sich bewahrte. Ich hatte auch nie vermutet, dass Lillith solche Geldprobleme hatte, aber ich wusste auch nicht wirklich wie sie ihr Geld verdiente. Sie war Model und… Prostituierte oder? Als jedoch Lillith nach einer weiteren Minute nicht mit weinen aufhörte, packte ich mir ein Herz. Ich kniete mich zu den beiden und holte die Puppe mit der Schleife aus der Tasche. „Hier. Es zählt ja nur, dass es von Herzen kommt, hast du gesagt.“ Als die Worte raus waren, bereute ich es schon beinahe. Jetzt würde sie wahrscheinlich wie Rin an mir kleben. Mist. Das Kagome zu erklären wäre eine Katastrophe, wenn ich ständig kleine Mädchen heimschleppte… Das klang wirklich verkehrt… Lillith blickte als erstes auf und erstarrte. Sie sah erst mich und dann die Puppe an, während sie die Luft anhielt. Anscheinend war ich auch für ein paar Überraschungen gut. Als nächstes wendete sich Mimi zu mir, die sofort das blaue Püppchen ausmachte. „Ist die für mich?“ „natürlich, die hast du dir doch von Herzen gewünscht oder?“ Sie nickte, während ihre kleinen Hände die Puppe ergriffen. Vorsichtig nahm sie sie mir aus der Hand, nur um sie geschwind an die Brust zu drücken. Verwirrender Weise drehte sie sich aber dann mit der Puppe um und begann zu zittern. Nicht doch. Was hatte ich jetzt falsch gemacht? „DANKE DANKE DANKE!“, rief sie und gluckste. Jedoch hickste sie dann bald und rieb ihr Gesicht am Ärmel ab, während Lillith immer noch auf dem Boden im Schnee saß. „Danke!“ Ich legte den Kopf schief. Ich roch Tränen. Wieso denn das? Vielleicht hatte Lillith recht, dass ich mehr nachdenken musste, was ich sagte… aber warum sagte sie danke? „Mimi?“, fragte ich sachte nach. Das überforderte mich alle mal. Wahrscheinlich hatte ich es mir zu einfach vorgestellt… Mist… Und dann… dann drehte sich Mimi um. Sie weinte. „warum weinst du?“ „Weil… weil… weil ich so glücklich bin!“, stotterte sie zwischen den Schluchzern und presste die Puppe eng an sich. „Danke… wie habe ich das verdient? Die war doch teuer…“ Ich seufzte und streichelte über ihren Kopf: „Als Dankeschön, dass du mir verraten hast, dass bald Weihnachten ist, sonst würde meine Frau ganz traurig werden, weil sie denken würde, dass ich sie vergessen habe. Und du hast gesagt, es muss von Herzen kommen und es geht um Nächstenliebe. Also, habe ich bestanden, kleine Lehrmeisterin?“ Sie gluckste und nickte: „Ja, das ist Weihnachten!“, kicherte sie und zuckte noch etwas, während sie näher zu mir kam. Sie wischte sich ihr Gesicht noch mal ab, bevor sie ganz dicht zu mir kam und die Hand so bog, als wollte sie mir etwas zu flüstern. Ich drehte meinen Kopf und hielt ihr mein Ohr hin. Ganz leise flüsterte sie etwas, was mein Herz kurz stehen ließ: „Du wirst der beste Papa der Welt!“ Und dann gab sie mir ein kleines Küsschen auf die Wange, bevor sie glucksend ihre Puppe betrachtete und sich drehte. „Schau Mama, jetzt musst du nicht mehr traurig sein.“, lächelte sie und umarmte ihre Mama überglücklich. Sie nickte, während ich ihr eine Hand reichte und ihr hoch half. Erst sah sie mich entschuldigen an, bevor sie sich vorbeugte und im Wind flüsterte: „Ich zahl es dir zurück, versprochen.“ Doch ich schüttelte nur den Kopf: „Nicht doch. Ich schulde dir wahrscheinlich noch viel mehr. Ohne dich hätte ich meine Beziehung schon längst in den Sand gesetzt. Jetzt hör auf zu heulen und hilf mir ein Geschenk für mein Mädchen zu suchen.“ Sie nickte. Manchmal half ein leichter Befehlston wahre Wunder. Ich reichte ihr ein Taschentuch, damit sie ihr Gesicht trocknete, bevor wir uns auf den Weg in ein Schmuckgeschäft machten. Unterwegs hatten wir gebrannte Mandeln gekauft, wie auch andere Leckereien. Es war schon unglaublich, wo überall Zucker drauf war… Während ich dann die Stände abklapperte, folgte mir Lillith auf Schritt und Tritt. Obwohl sie es wohl akzeptiert hatte, war es ihr dennoch unangenehm. Später würde ich mit ihr noch reden. Ich verstand es echt nicht, warum sie Geldsorgen hatte, wo man auch noch umsonst wohnte… „hier sind Ketten. Wie wäre sowas? Ich würde dir auch einen Ring vorschlagen, aber der ist ja schon anderweitig verplant.“ „Genau. Hmm… eine Kette…“, ich sah sie mir an. Sie hatten verschiedene Formen. Manche bestanden aus kleinen Anhängern und andere erschienen mir etwas klobig… Was könnte ihr gefallen… Es soll von Herzen kommen… Hmmm… Ich betrachtete einige, bis mir etwas ins Auge fiel. Es war ein Herzanhänger an einer silbernen Kette, auf welcher komische Symbole eingraviert waren. „Was steht hier?“ Lillith entzog mir das Kettchen und grinste. „Genau das, was du willst.“ „Was meinst du?“, fragte ich ausdrücklich nach, doch sie grinste nur. „Sagen wir so. Der Spruch kommt von Herzen. Genau die Worte, die sie hören möchte.“ „Welche. Nutz nicht aus, dass ich keine Ahnung davon habe.“ Sie kicherte. „Ich will es nicht aussprechen, echt nicht. Nachher hört es jemand falsches. Aber sagen wir so. Es sind 3 entzückende Wörter, die ihr Herz erweichen werden. Es drückt genau deine Gefühle aus.“ Ich seufzte. Was konnte dort nur stehen? Am liebsten hätte ich weiter gebohrt, doch ich wusste, dass ich ihr in diesen Sachen vertrauen konnte. Dort stand also etwas, dass genau das ausdrückte, was ich empfand? In so wenig Worten? Bisher war es mir so komplex vorgekommen, meine Gefühle für Kagome zu beschreiben, doch das? Ich kaufte es und ließ es verpacken. Gut. Wenn dort stand, was ich empfand, dann glaubte ich ihr, aber ich würde daheim rausbekommen, was diese drei Wörter waren.   …. Einen Tag später passierte dann etwas sehr Merkwürdiges. Kagome war gerade zu Besuch, als es unmittelbar an der Tür klingelte. Schon war Kagome an der Tür gewesen und hatte sie geöffnet, während ich wieder heimlich einen Blick in ihren Pass geworfen hatte, um die neusten Bilder zu betrachten. 15ente Woche. Es sah wirklich gesund aus... „Sesshomaru, komm mal, du hast Post!“ Schnell verstaute ich den Pass und folgte ihren Rufen zur Tür. Gerade schloss sie die Tür, während sie ein Blatt Papier in den Händen hielt. Hm? „Schau mal. Du scheinst Fans zu haben.“, kicherte sie und reichte mir ein Bild. Es war mit Wachsmalern gemalt. Da war Mimi mit ihrem roten Mantel. In der Hand hielt sie die Puppe, dessen andere Hälfte … oh ... von mir gehalten wurde. Komischer Weise trug ich nicht die Cordhose und den Pullover, sondern hatte auch rote Sachen an, einen schwarzen Gürtel, wie auch eine rote Mütze mit einer Bommel dran. Mein graues Haar war zum Zopf gebunden und eine rote Schleife zierte ihn. Sie hatte sie genäht und ich war etwas unfreiwillig an diese eine gekommen. „Was ist das?“ „Da hat dich jemand als Weihnachtsmann gemalt.“ „Hm?“, fragte ich nach, während sie zum Fernseher ging und durchzappte, bis ein Film auftauchte, wo ein dicker Mann im Schlitten saß mit weißem Rauschebart und ebenso weißen Haar und… roter Kleidung. Er hatte einen dicken Sack und Rentiere zogen einen fliegenden Schlitten. Weihnachtsmann? Überrascht sah ich noch mal das Bild an und dann Kagome, die mich neckisch an griente. „Da verwechselt dich wohl einer.“ Ich nickte nur zustimmend und nahm ihr das Bild aus der Hand. „Ich kümmre mich darum. Bestimmt ein Nachbarskind.“, flüsterte ich und verschwand in einem kleinen Zimmer, dass ich mir wie ein Büro eingerichtet hatte. Ein kurzer Blick zeigte mir, dass sie sich kichernd etwas Anderem zuwendete, während ich das Bild an die Wand über dem Schreibtisch pinnte. Weihnachtsmann, ha? Gut das Kagome den dicken Bauch bekam und nicht ich.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)