Der erste Schnee... von Sunwings ([Sasuke x Sakura]) ================================================================================ Kapitel 1: Der erste Schnee... ------------------------------ Der Wind peitschte stark gegen die Äste, die unter dem Gewicht des frischen Schnees ächzten. Immerzu hört man das Schreien der Polizeisirenen und die Vögel beklagten sich laut über den frühen Wintereinbruch. Die junge Frau saß alleine auf einer Parkbank, abseits von dem Trubel, der sich im Herzen des Parks abspielte. Kinder schrien und lachten, freuten sich sichtlich über den ersten Schnee und bewarfen sich gegenseitig mit Schneebällen. Ein Lächeln schlich sich in ihr Gesicht, als sie von weitem Naruto erkennen konnte, der vermutlich noch mehr Spaß an der ganzen Sache hatte, als die Kinder. „Sakura!“, schrie er von weitem und deutete auf den Schneeball in seiner Hand. „Hinata und ich bauen einen Schneemann! Willst du uns helfen?“ Sakura schmunzelte, schüttelte den Kopf. Ihr war jetzt schon zu kalt, da würde sie bestimmt nicht noch im Schnee rumtollen. Naruto schmollte, wurde aber sogleich durch einen Schneeball, den eines der Kinder gegen seinen Kopf warf, abgelenkt. Die junge Frau auf der Parkbank seufzte und wickelte ihren kuschligen Schal nochmals um ihren Hals. Es war einfach viel zu kalt! Eigentlich konnte sie den Winter wirklich leiden, aber im Oktober wollte sie von der weißen Pracht noch nichts sehen. Besonders dann nicht, wenn es vor ein paar Tagen noch um die zwanzig Grad hatte und sie die Sonne genießen konnte! „Du magst wohl keine Schneeballschlachten?“, hörte sie plötzlich eine nur allzu bekannte Stimme neben ihr und lächelte in ihren Schal hinein. Endlich war er hier. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie ihn dabei, wie er sich neben sie setzte und wie sie zuvor, Naruto und den Kinder beim Spielen zusah. „Doch. Aber es ist zu früh und viel zu kalt!“, beantwortete sie seine Frage. „Es ist kalt, nass, eisig und auf den Straßen herrscht heilloses Chaos!“ Beinahe meinte sie zu sehen, wie Sasukes Mundwinkel leicht zuckten. Hatte sie ihn zum Lächeln gebracht? Ein wohliges Kribbeln breitete sich in ihrer Magengegend aus. Sie mochte sein Lachen, doch leider ging er damit sehr sparsam um. Es war immer wieder ein Triumpf für sie, wenn sie Sasuke ein Lächeln entlockte. Wie schön er doch war, zwischen den verschneiten Bäumen und den fallenden Flocken, dachte sie verträumt. Wie lange war sie jetzt schon in Sasuke verliebt? Sie wusste es schon gar nicht mehr. „Ich mag den Schnee.“, gab er plötzlich zu. „Winter ist die schönste Jahreszeit.“ Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Noch immer verfolgten seine Augen die Schneeballschlacht. „Als Kind war ich immer der Beste bei den Schneeballschlachten.“, fügte er stolz hinzu. Sakura wagte es kaum zu atmen. Selten erzählte Sasuke etwas aus seiner Kindheit. Keinesfalls wollte sie ihn nun unterbrechen. Ihr gefiel der Gedanke daran, wie ein kleiner Sasuke mit seinen schwarzen, verwuschelten Haaren durch den Schnee tollte und glücklich lachte.   Als sie sich sicher war, dass er nicht mehr weitersprechen würde, räusperte sie sich. Ein leichter Hauch von Rot legte sich um ihre Nase. Sollte sie ihn wirklich fragen? Abwartend blickte Sasuke zu ihr hinüber. „Hast du Lust auf eine Schneeballschlacht?“, brachte sie schließlich leise hervor und musterte sein Gesicht. Lange war keine Reaktion zu sehen, und sie hatte schon Angst, sie hätte ihn verärgert. Doch dann lächelte er dieses besondere Lächeln, bei dem sie immer das Gefühl hatte, es wäre nur für sie bestimmt. Erneut spürte sie diesen angenehmen Schwarm an Schmetterlingen, der wild in ihrem Bauch herumflatterte. Wortlos stand Sasuke auf, bückte sich und hob eine Handvoll Schnee vom Boden auf, formte ihn zu einer Kugel. Er warf ihn direkt auf die junge Frau, die wie erstarrt auf der Bank saß. Erst als der Schneeball ihre Schulter traf, erwachte sie aus ihrer Trance. „Deine Reaktion lässt zu wünschen übrig.“, bemerkte er und schmunzelte. Hastig erhob sich Sakura von der Parkbank und formte ebenfalls Schnee zu einer Kugel. „Ich mach dich fertig.“, sagte sie siegessicher und brachte ihn damit zum Grinsen. Erneut ein Sieg! „Kannst es ja versuchen.“, erwiderte er. Sie zielte genau auf ihn, doch er wich der Kugel geschickt aus. Gerade wollte sie wieder eine formen, doch er war viel schneller als sie. Erneut wurde sie von einer Kugel getroffen und keuchte, als der kalte Schnee unter ihrem Schal glitt und über ihre warme Haut floss. Eilig versteckte sie sich hinter einem Baum und lugte über ihre Schulter. Weit und breit konnte sie keinen Sasuke erkennen. Er hatte also nicht gelogen, als er sagte, er wäre früher einer der Besten gewesen. Ihre Finger zitterten vor Kälte, als sie sich eine neue Kugel formte. Hoffentlich bekam sie keinen Schnupfen. Aber auch diesen würde sie in Kauf nehmen, nur um diese schöne Erinnerung mit Sasuke zu teilen. „Du bist ziemlich schlecht in Schneeballschlachten.“, hörte sie ihn plötzlich neben ihr und drehte sich erschrocken um. Wie konnte er sich immer wieder so an sie anschleichen? Abwartend blickte sie ihm entgegen, ließ seine Hand mit dem Schneeball nicht aus den Augen. Auf keinen Fall wollte sie, dass der Schnee sich wieder den Weg zu ihrer Haut freikämpfte. Sasuke musterte sie von oben bis unten, was sie erröten ließ und sie spürte die Wärme in ihrem Körper. Wie erstarrt stand sie hier, wartete bis er sich regte. Schließlich ließ er den Schneeball auf den Boden fallen und legte den Kopf schräg. „Dir muss kalt sein.“, stellte er fest. Ja, ihr war verdammt kalt, aber sie würde jetzt nicht nach Hause gehen! Sasuke war ein besserer Anblick als das kuschlige Sofa in ihrem warmen Wohnzimmer. „So kalt ist es gar nicht…“, log sie deshalb und lächelte verlegen, als er einige Schritte auf sie zuging. „Bist du dir sicher?“, hakte er leise nach und sie konnte nur noch nicken, da er ihr jetzt so nahe, wie nie zuvor war. Sasuke stand so dicht vor ihr, dass sie seinen Duft riechen konnte und würde sie sich nur wenige Zentimeter vorbeugen, würden sich ihre Nasenspitzen berühren. Der Atem der beiden ließ weiße Rauchwolken zwischen ihnen hervorsteigen und Sakura blickte gespannt zu ihm auf. Was hatte er vor? Sein Gesichtsausdruck verriet ihr, wie immer, gar nichts.   Doch dann packte er sie plötzlich an den Schultern und warf sie in den weichen Schneehaufen neben dem Baum. Dabei hatte sie entsetzt geschrien, was ihr ein bisschen peinlich war. Allerdings brachte sie Sasuke somit zum Lachen, was wieder ein Gewinn für heute war. Der kalte Schnee drückte sich nun in jede Öffnung, die ihre dichte Kleidung zuließ und sie zitterte dadurch noch mehr. Sasuke ragte über ihr, mit verschränkten Armen und grinste zu ihr herunter. „Gewonnen.“ Schmollend richtete sie sich ein wenig auf. Der Stolz in seiner Stimme war kaum zu überhören. Sie war keine schlechte Verliererin, aber dieses Spiel war noch lange nicht vorbei! Schnell packte sie nach dem Bund seiner Jacke und zog ihn zu ihr herunter. Er landete halb neben ihr, halb auf ihr. Ein lautes Lachen entglitt ihrer Kehle, als sie sein entsetztes Gesicht sah. Wie gern hätte sie jetzt eine Kamera dabei! Perplex richtete er sich auf, rückte soweit von ihr ab, dass er nicht mehr auf ihr lag. Er drehte sich zu ihr um und sah ihr in die Augen, was sie augenblicklich verstummen ließ. Aus Angst, er könnte in ihren Augen all ihre Gefühle für ihn erkennen, richtete sie ihren Blick auf die verschneite Landschaft. Doch dann spürte sie seine warme Hand an ihrem Kinn und sah ihm augenblicklich wieder in seine schönen Augen. Kam sein Gesicht dem ihrigen wirklich näher, oder kam es ihr nur so vor? Starr saß sie im kalten Schnee, der ihr plötzlich gar nicht mehr so eisig vorkam. Sakura konnte bereits die Wärme, die von Sasuke ausging spüren, so nah war er ihr bereits. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, nahm ihr somit alle Anspannung. Und als er dann seine Augen schloss, tat sie es ihm gleich. Dann berührten sich ihre Lippen. Seine Finger berührten immer noch ihr Kinn und sie schlang die Arme um seinen Hals. Sein Mund schmiegte sich perfekt an den ihrigen und sie seufzte zufrieden in den Kuss hinein. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis er sich von ihr lösen musste, da er keine Luft mehr bekam. Schwer atmend zeichnete er mit den Finger ihre Lippen nach. War das eben wirklich passiert? Sakura konnte es immer noch nicht fassen. Wie in Trance blickte sie ihm entgegen. Wie oft hatte sie sich diese Situation vorgestellt, davon geträumt? Und in Wirklichkeit war es tausendmal schöner, als in ihren Träumereien. „Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“, schmunzelte Sasuke und brachte sie damit zum Lächeln. „Nein.“, erwiderte sie, berührte mit ihrer kalten Hand seine angenehm warme Wange. Sie fasste all ihren Mut und zog ihn zu ihr runter. Wieder berührten sich ihre Lippen, diesmal forschender, leidenschaftlicher. Seine Zunge strich über ihre Lippen und sie öffnete ihren Mund. Diesmal war er es, der zufrieden seufzte. Lächelnd lösten sie sich wieder voneinander und Sasuke studierte erneut ihr Gesicht. Mit federleichten Berührungen fuhr er ihrem Kinn entlang, bescherte ihr somit eine Gänsehaut.   Da er so abgelenkt war, war es ein leichtes für sie, ihm eine Handvoll Schnee ins Gesicht zu drücken. Geschockt spuckte er den Schnee, der sich in seinen Mund gedrückt hatte aus und blickte ihr verwirrt und mit großen Augen entgegen. Sie grinste breit und küsste ihn auf seine schneebedeckte Wange. „Ich denke, ich habe die Schneeballschlacht gewonnen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)