Broken Soul von Silwyna ================================================================================ Kapitel 28: Womit keiner rechnen konnte --------------------------------------- Kapitel 28 - Womit keiner rechnen konnte  Überall wurde gekämpft!  Jane und Darcy sahen um die Ecke in den benachbarten Gang und der jüngeren von beiden entwich ein hoher Aufschrei: zwei Feuerriesen nahmen sich einen Asen nach dem anderen vor und ließen sie buchstäblich austrocknen, wie es ihr Mitstreiter in England mit Gregory getan hatte. "Wir müssen hier weg, sofort!", meinte Jane entschlossen. Unbewusst hatte sie ihre Hand auf ihren Bauch gelegt, der nun langsam zu wachsen begann. Eilig packte sie ihre Freundin am Unterarm und zog sie mit sich. Darcy war noch immer erstarrt vor Angst. Der ganze Palast war voll mit Angreifern: Chitauri, Dunkelelfen, Feuerdämonen. Wahllos wurde jeder angegriffen, der ihren weg kreuzte. Krieger wurden verbrannt oder niedergeschossen, Frauen zu Boden geschlagen und zum Glück waren die meisten Kinder dort untergebracht, wo die Eindringlinge noch nicht hingelangt waren. Eifrig halfen die Lichtelfen den Asen beim Kampf, doch es waren nicht genug Krieger im Palast um gegen alle anzukommen. Im Thronsaal war die Hölle los, denn hier kämpften Thor, Loki und die Avengers. Die beiden Brüder standen Rücken an Rücken und mit ihren Attacken rissen sie zahlreiche Angreifer in den Tod. Thor sah gerade noch rechtzeitig, wie ein Dunkelelf auf Clint zuhielt. Mit einem grollenden Schrei warf er Mjöllnir in die Richtung des Wesens und als der Hammer sein Ziel fand, gab es ein knirschendes Geräusch und der Dunkelelf hatte seinen letzten Atemzug getan. Gerade als Loki mit einem seiner Dolche -jedoch ein längeres Exemplar als sonst- ein Chitauri davon abhielt seinen Bruder von hinten zu erschlagen, kam Tony angeflogen und warf gleich zwei der Aliens aus dem Fenster. "Die wollen wohl unbedingt noch 'ne Party feiern, oder!", meinte er leicht genervt. Loki kommentierte diese Aussage mit einem trockenen Lachen, während Thor ihm zurief: "Wo hast du Pepper gelassen?" "Bei Jane und Darcy in den Heilkammern... Achtung!!!", gerade noch rechtzeitig gingen alle drei in die Hocke, denn Hulk hatte ein paar Dunkelelfen unbewusst auf sie zugeworfen und nun segelten diese direkt über die drei drüber und landeten an der Wand. Steve, der gemeinsam mit Natasha ein paar Chitauri in Schach hielt, lachte, aufgrund der unerwarteten Komik in diesem Anblick. Plötzlich wurde der Thronsaal von einer starken Hitzewelle überrollt und ein ohrenbetäubendes Brüllen ließ die Wände beben!       In den Kerkern sah es nicht besser aus, denn erneut hatte man sämtliche Gefangenen befreit und diese griffen nun die Wachen an. Die tapferen Drei und Sif hatten ihre liebe Mühe damit, die Ausbrecher zu bezwingen. "Braucht ihr Hilfe?", erschallte ein Ausruf vom Eingang her. Dort standen Erynor,  Aglaron, Lyneth und... Nessanië. Die beiden Frauen hatten jeweils Bögen in der Hand mit denen sie einige Schüsse auf die Gefangenen abfeuerten, während sich Erynor und Aglaron mit Schwertern ins Getümmel warfen. "Wie kommt es, dass du wieder mit uns kämpfst?", meinte Lyneth gelassen, während sie einen Pfeil nach den anderen abschoss. Aarons Frau grinste schüchtern und legte einen neuen Pfeil an. "Nun, Cara ist bei Aaron und ich hatte das Gefühl hier gebraucht zu werden", gab die Elfe zu. Ihre Kameradin schüttelte bloß den Kopf und machte sich weiter daran, die Gefangenen zurückzudrängen. Sif sah die beiden Elfenfrauen am Eingang stehen und nickte ihnen dankbar zu, nur um im nächsten Moment einen jungen Troll anzugreifen, der glaubte sich an ihr vorbeidrängeln zu können. "Wieso können die nicht einfach in ihren Zellen bleiben und es gut sein lassen?", rief Volstagg in die Runde und beförderte zeitgleich einen verurteilten Mörder in die nächstbeste Ecke. Aglaron lachte über diesen Kommentar doch sein Lachen stockte abrupt als ein ungutes Gefühl nach im griff. Er sah sich um und dann erspähte er den Grund seiner aufgeriebenen Sinne: ein paar Dunkelelfen hatten die Kerker gestürmt und einer von ihnen zielte auf Nessanië. Die beiden waren über ein, zwei Ecken miteinander verwandt und so durchfuhr es ihn wie Eis, als er sah wie sie angegriffen wurde. Ein warnender Schrei entkam Aglaron und Lyneth schoss auf den Dunkelelfen... doch leider nicht schnell genug. Der Energiestrahl traf die junge Elfe knapp über dem Herzen und sie ging in die Knie.     Kurze Zeit zuvor waren Darcy, Jane, Pepper und Aaron mit der Pflege der neu hinzugekommenen Verletzten und dem Schutz derjenigen, die noch vom vorherigen Angriff in den Heilkammern lagen beschäftigt. Darcy und Jane lernten gerade den Umgang mit den Seelenschmieden von der obersten Heilerin, als Cara, die Aaron in seiner Nähe hielt plötzlich zu weinen begann. Jane, durch ihre Schwangerschaft für so etwas übersensibel, ließ einen mitleidvollen Ton hören und hätte dem Kind am liebsten selbst Trost gespendet, doch Aaron tat es schon. Zumindest versuchte er es, denn auch er war zutiefst aufgewühlt. Ihm war, als hätte seine Frau nach ihm gerufen und wenn die Chitauri nicht draußen kämpfen würden, wäre er wohl umgehend gegangen um Nessanië zu suchen. Das brauchte er aber nicht mehr zu tun, denn die Tür zu den Heilkammern wurde aufgestoßen und man sah Aglaron, der die verletzte Elfe trug. "Nein!", hauchte Aaron und musste sich Mühe geben, Caranoriel zu beruhigen, die immer lauter weinte. Es war als spürte das Kind, dass etwas mit ihrer Mutter nicht in Ordnung war. Darcy sah zu ihrem Bruder und wie sehr Aaron darunter litt, dass Nessanië verletzt war... und dass nicht zu knapp. Ihr Rücken wurde von einer großen Brandwunde "geziert" die sich offenbar entzündete. Irgendwas hatten die Dunkelelfen in ihren Waffen, das ihren lichtnahen Verwandten sehr großen Schaden zufügen konnte. Die junge Elfe war bewusstlos geworden und Aglaron trug sie in eine der Seelenschmieden. Bei Darcy regte sich nun auch so etwas wie ein Mutterinstinkt, denn sie hatte den starken Wunsch, ihre Nichte zu trösten. Aaron würde nichts lieber tun, als seiner Liebsten zu helfen und so kam es ihm gerade recht, dass sich Darcy anbot, Cara zu halten. Das kleine Mädchen weinte zwar noch, doch schien sie sich etwas ruhiger in den Armen einer Frau zu verhalten. „Ich schlage vor, du bringst die Kleine hier weg! Zwischen den Verletzten hier ist wirklich kein Ort für sie!“, schlug Jane vor und sie beide gingen mit Pepper in einen der Nebenräume. Es waren genug Elfen da, die die Heilerinnen unterstützen konnten. Aaron durchlebte derweil seinen größten Alptraum… Nessanië lag bewusstlos in einer Seelenschmiede und man gab sich die größte Mühe, um die entzündete Wunde zu kurieren. Die Elfe stöhnte schmerzvoll auf und ihre Lider begannen zu  flattern. „Sie erwacht!“, meinte Aglaron und legte freundschaftlich die Arme um die Schultern des Mannes, der für ihn so etwas wie ein entfernter Vetter war – durch die Heirat mit Nessanië. Aaron nahm sacht die Hand seiner Frau und flüsterte ihr wenige Worte in der Sprache der Elfen zu, die er beherrschte. Langsam kehrte das Bewusstsein zu Caras Mutter zurück und sie wollte sich aufrichten, doch ein Brennen im Brustkorb  ließ sie mit einem gequälten Seufzen wieder zurücksinken. Der dreimannhohe Feuerriese wütete im Thronsaal inzwischen wie ein brennender Wirbelsturm. Einen Asenkrieger nach dem anderen fegte er mit seinen Klauen fort… keiner von ihnen überlebte seinen Angriff! Thor und Loki hatten sein Erscheinen mit schwer zurückgehaltener Wut beobachtet und beiden war –gleichzeitig- ein Wort in der alten Sprache rausgerutscht, das keiner Übersetzung bedurfte um es als ein Schimpfwort zu erkennen. Noch konnten sie sich allerdings um den Feuerdämon kümmern, denn Loki und sein Bruder wurden nach wie vor von Chitauri und Dunkelelfen bedrängt, die die Ankunft ihres größeren Mitstreiters bejubelt hatten. Hulk hatte hingegen seine riesengroßen Hände frei und setzte an, den Riesen zu attackieren. Obwohl der grünhäutige Hüne dem brennenden Riesen bloß bis zur Schulter ging, schaffte es Hulk, mehrere gute Treffer zu landen, die der Feuerkämpfer mit einem zornigen Fauchen kommentierte. Sein kleiner Kontrahent brüllte nicht minder laut zurück und wandte sich zu Tony: „Helft mir!“, knurrte er einem Befehlt gleich und Tony hingegen sah hilfesuchend zu Thor und Loki: „Leute? Taktik: London?“, fragte er. Thor bracht gerade ein paar dunkelelfische Knochen und bedachte Loki mit einem fragenden Blick und gehobener Braue. Dieser hingegen grinste: „Also ihr haut auf das Biest drauf, bis es nicht mehr kann und ich darf es dann erledigen?“ „Exakt!“, rief Steve und hielt im selben Atemzug seinen Schild hoch um einen Chitauri davon abzuhalten, ihn zu köpfen. Sogleich kam die erste Attacke seitens der Avengers, in dem Clint einen Explosionspfeil auf den Riesen abschoss. Die Sprengkraft hatte zwar einen Effekt, jedoch nur einen kleinen: Ein faustgroßes Stück wurde aus dem Brustkorb des Brennenden gerissen. Als nächstes folgte ein Schuss aus Iron Mans rüstungsinternen Waffenarsenal und erneut wurde nur eine kleine Wunde geschlagen. „Das kann doch wohl nicht wahr sein!“, rief Tony aus, als er die geringe Wirkung seines Angriffes sah. Natasha hatte sich inzwischen hinter einer umgestürzten Säule platziert und feuerte eine Waffe, die sie sich von einem gestorbenen Dunkelelfen „geborgt“ hatte, auf den Feuerriesen ab. Zur Überraschung aller ging das Wesen kurz darauf in die Knie. Er wäre allerdings gleich wieder aufgestanden, wenn nicht Thor in diesem Moment einen Blitz auf die Bestie geschleudert hätte. Der Riese ächzte und hielt sich den Kopf – genau dort hatte ihn der Blitz erwischt.  Steve machte eine einladende Geste zu Loki. „Mein Herr, dein Job!“ Der Magier kommentierte das Ganze mit einem amüsierten Schnauben. Anstatt jedoch den Feuerriesen direkt einzufrieren wie er es bei dem vor wenigen Tagen getan hatte, nahm er seinen Dolch und versetzte diesen mit einem Zauber. Das Messer warf er dann gezielt auf das Herz des besiegt am Boden knieenden Riesen. Von der Stelle aus, wo der Dolch getroffen hatte, breitete sich ein feines Muster aus Eiskristallen aus. Der brennende Dämon gab einen gequälten Laut von sich – wieso war ihm auf einmal so kalt? – und dann wurde es für immer schwarz um ihn herum. Auf einmal hörte man ein Surren und ein kleines Raumschiff erschien am morgendlichen Himmel. Die Kämpfe hatten die ganze Nacht gedauert! Dort auf einer Art Podest an dem Schiff stand Thanos selbst und rief seine Krieger zurück. „Was soll das denn jetzt?“, fragte Rhyador, der gemeinsam mit Odin am  Eingang des Palastes gekämpft hatte. Der Allvater lehnte sich mehr oder weniger erschöpft an eine Säule. „Entweder haben sie gefunden wofür sie hier waren – was ich nicht hoffe – oder das ganze sollte uns nur beschäftigen…“ Eine tiefe Falte erschien zwischen den Brauen seines Beraters. Letzteres war auch kein besonders beruhigender Gedanke!         Kurze Zeit später waren die meisten Krieger in dem großen Thronsaal versammelt und besorgt hörte man, was Heimdall, der den Bifröst meisterhaft verteidigt hatte, während des nächtlichen Angriffes zu Gesicht bekommen hatte. Zeitgleich mit dem Angriff auf den Palast in Asgard hatte ein Heer Feuerriesen die Erde angriffen. Wäre Pepper ebenfalls angegriffen, so wäre sie wohl geschockt gewesen, denn genau das hatte sie geträumt! Eine kleine Gruppe Dunkelelfen hatte ebenfalls einen Angriff auf Vanaheim gestartet, war aber schnell verschwunden! Von der sich anbahnenden Krise ahnte man in den Heilkammern wenig. Aaron kümmerte sich noch immer um seine verletzte Frau, die Wunde wollte einfach nicht auf die Heilmethoden anspringen! In Aaron wuchs inzwischen einen beißende Wut heran! Gut und schön, der Angreifer seiner Frau war tot, doch er wollte verhindern, dass so etwas weiterhin geschah. Bei dem nächsten Angriff würde er ebenfalls kämpfen! Darcy hingegen hatte völlig andere Gefühle für sich entdeckt, denn sich um die kleine Caranoriel zu kümmern machte ihr irgendwie… Spaß? Anders als früher, wo sie häufiger mal Babysitterjobs gemacht hatte, mischte sich hier eine schwer zu ignorierende Wärme hinzu. Vor ungefähr einem Monat hatte Darcy gegenüber Loki noch gemeint, sie könne sich im Moment noch nicht vorstellen eine Familie zu haben… Eine Aussage die sie nun ein wenig in Frage zu stellen begann. Hier waren es wohl bloß die Gefühle als „Tante“, doch als Cara begonnen hatte zu weinen, da hatte Darcy umgehend das kleine Kind trösten und beschützen wollen. Dass dies noch sehr von Nöten sein würde, konnte sie kaum ahnen… Während die Studentin dem Kind geistesabwesend über das Köpfchen streichelte –viel Haare waren da noch nicht gewachsen, doch es hatte einen verdächtig roten Schimmer-, fragte sie an Jane gewandt: „Unser Leben wird nie wieder normal sein, oder?“ Jane hatte sich bis eben gedämpft mit Pepper unterhalten und sah ihre Freundin überrumpelt an. Dann registrierte sie den Hauch von Kummer in Darcys Blick und setzte sich neben sie. „Was meinst du denn, Süße?“ Darcy machte bloß eine hilflose Geste die irgendwie alles um sie herum einschloss und ihre gegenwärtige Situation beschrieb. Sie waren in Asgard, ständig wurde gekämpft und Jane war dabei eine Familie mit Thor aufzubauen, ihr Bruder war mit einer Elfe verheiratet und ihre Nicht eine Halbelfe… nicht gerade alltäglich! Pepper ließ sich ebenfalls neben Darcy nieder und lächelte verständnisvoll. Sie selbst hatte sich damals diese Fragen gestellt, das ganze Drama um Tony als Iron Man anfing, allerdings lag hier die Sache nicht ganz so wie bei ihr selbst. Trotzdem wollte sie der jüngeren etwas Trost spenden und legte ihr schwesterlich den Arm um die Schultern. „Weißt Darcy, wenn ich eine Sache gelernt habe im Umgang mit Situationen die… sagen wir mal nicht jeder Durchschnittsmensch erlebt, dann ist es, dass etwas nur weil es anders –oder nicht normal- ist, noch lange nicht bedeutet, dass es unbedingt schlecht sein soll. Nun, hier befinden wir uns im Krieg, das stimmt schon, aber denk‘ auch mal an die friedlichen Momente! Hättest du sie lieber nicht erlebt?“ Die junge Frau schüttelte energisch den Kopf. Natürlich wollte sie das nicht! Wie hätte sie sonst die Wahrheit über ihren Bruder herausfinden können? Oder sie hätte sie niemals in Loki verliebt… Eine lange Zeit saßen die drei Frauen einfach nur im Stillen Einvernehmen da, bis plötzlich lautes Stimmengewirr ihre Neugier weckte und sie wieder in die Heilkammern gingen. Dort blickte ihnen eine gehetzt wirkende Natasha entgegen. „Große Gruppenbesprechung! Jetzt!!!“, meinte sie bloß und verschwand wieder. Jane, Pepper und Darcy warfen sich nur fragende Blicke zu und folgten ihr, Darcy übergab Cara dabei wieder an ihren Vater, denn Nessanië schlief mittlerweile und Aaron hatte ein paar Hände frei. In einem kleineren Besprechungsraum wurden die drei Heilerlehrlinge –so wurden sie scherzhaft von den Frauen in den Heilkammern genannt- schon ungeduldig und mit sehr ernsten Mienen erwartet. „Was ist denn los?“, meinte Darcy und blickte fragend von einem zum Anderen. „Man hat auch die Menschen auf der Erde angegriffen!“ …   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)