Broken Soul von Silwyna ================================================================================ Kapitel 25: Überraschendes Wiedersehen -------------------------------------- Kapitel  25- Überraschendes Wiedersehen       Tony war so schnell wie möglich zurück geflogen, als er gesehen hatte, dass die Brücke, wo Clint und Loki standen, angegriffen wurde. Gerade als er seine Kameraden erreichte, kamen die Reiter auf die Gruppe zu. Einem glänzenden Sturm gleich stürmten die Reiter der Lichtelfen  den Bifröst entlang. Die beiden an der Spitze erkannte Loki sofort: der Reiter auf der rechten Seite, mit silbern schimmernder Rüstung und lichtblonden, langem Haar war zweifelsohne Erynor, den er erst kurz zuvor kontaktiert hatte. Das Gesicht des Elfen neben ihm war durch den Helm der Rüstung verborgen, die in einem warmen Kupferton gehalten war. Doch solch eine Haarfarbe wie diese Person hatte kein anderer: es war rot! Rothaarige Elfen waren sehr selten und dieser hier, der den Namen Aglaron trug, war früher ein sehr enger Freund Lokis gewesen, bis er schließlich helfen musste, den abtrünnigen Magier gefangen zu nehmen. Aglaron hob die rechte Hand und die Reiter stoppten. Er schob das Visier zurück und lange sahen er und Loki sich schweigend mit Blicken an, die kaum einer deuten konnte. Dann, fast gleichzeitig, begannen beide zu lachen. Der Hauptmann der Schwertkämpfer, Aglarons Stellung in der Elfenarmee, stieg von seinem Pferd und sagte kurz etwas in der Sprache seines Volkes, woraufhin sich die meisten Elfen, bis auf eine knapp dreißig Mann starke Truppe, wieder in Bewegung setzten um Thor und seine Leute in der Stadt zu unterstützen, damit die Asen mehr von ihren Leuten in die Luftschiffe schicken konnten. Erynor war mit den Magiern und eigenen Heilern bei Loki geblieben. Dieser stand nun vor Aglaron der ihn seinen Arm entgegen hielt. Loki ergriff seinen Unterarm und so hielten sie die Arme eine Weile, bis beide wieder lachten. "Ich störe dieses scheinbar sehr putzige Wiedersehen echt ungern ...", begann Tony und entfernte den Teil seines Helmes, der das Gesicht verdeckte. "…Aber erstens, wird Asgard immer noch angegriffen und zweitens... wer zum Teufel seid ihr denn jetzt?" Die Elfen schauten sich verblüfft an, solch einen metallenen Mann hatten auch sie noch nie gesehen und ein loses Mundwerk hatte er auch noch! Erynor ergriff zuerst das Wort und stellte sich vor: "Ich bin Erynor, der Berater des Königs der Elfen von Alfheim. Ich sah den Angriff auf Asgard und unser König schickte einige seiner Krieger, Magier und Heiler zur Unterstützung!"Aglaron wollte sich gerade ebenfalls vorstellen, allerdings wurde ihm das von Loki abgenommen:  "Er hier ist Aglaron, einst mein enger Freund und der Mann dem ich meine Gefangenschaft vor mehr als einem Monat verdanke!" Im starken Gegensatz zum dem Gesagten, war Lokis Miene, denn er lächelte froh. Damals war er natürlich wütend gewesen, dass sein Elfenfreund ihm in den Rücken gefallen war, doch die Reue Aglarons hatte er deutlich gesehen und mit der Zeit auf Midgard war auch sein Zorn auf den Schwertkämpfer verraucht. "Bitte verzeih mir. Die Rolle, die ich bei deiner Verfolgung spielte, war alles andere als rühmlich, ich...", begann der Elf zerknirscht, doch Loki legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn eindringlich an. "Denk nicht mehr daran, mein Freund! Du hattest kaum eine Wahl und ich hätte an deiner Stelle genauso gehandelt!" Clint und Tony standen mit ungläubiger Miene daneben, so gefühlsoffen zeigte sich Loki selten. Ein dumpfes Krachen lenkte die Aufmerksamkeit aller nach oben: das Chitaurischiff wurde getroffen und sank mit brennender Flanke auf die Barriere zu. Einzig ein gebündelter Lichtstrahl, von einem Dunkelelfenschiff, hielt es von der Zerstörung ab. Um die beiden großen Schiffe schwirrten die kleinen Luftgefährte Asgards wie Bienen und beschossen sie eifrig, bekamen aber auch kräftig was um die Ohren geschossen. Erynor begab sich mit seinen Heilern auf den Weg zu den Heilkammern, wo Jane, Darcy und Pepper bereits kräftig mit halfen. So bewandert in Medizin waren die Frauen zwar nicht, doch Ersthelferkurse hatte jede von ihnen belegt und die Heiler erklärten ihnen die wichtigsten Sachen.     Inzwischen hatten Thor und seine Leute alle Hände voll zu tun, die Angreifer am Boden zurückzudrängen und  die Leute zu schützen. Fandral war mit seiner Gruppe zu ihm vorgedrungen und lachte auf. "Fast wie in alten Zeiten, oder?", rief er und versetzte beim Reden einem angreifenden Dunkelelfen einen tödlichen Schwertstreich durch die Kehle. Doch das war nur einer von vielen und der Strom von Angreifern wollte einfach nicht abreißen. Thor hatte auf Fandrals Kommentar hin breit gegrinst und mit Mjöllnir einen weiteren Chitaurischädel zum Bersten gebracht. "Ich weiß genau was du meinst!", antwortete der Donnerkrieger vergnügt, bevor er sich erkundigte: "Wie geht es bei den Anderen voran?" "Der Mann im blauen Anzug hilft den Leuten die Fluchttunnel zu erreichen, Sif und Hogun wüten wie Bilgenschweine in der Unterstadt und die rothaarige Schönheit müsste hier auch irgendwo sein!" Ein helles aufleuchten und ein plötzlich aufkommender starker Wind ließ sie aufblicken: die angreifenden Luftschiffe schwankten in dem Sturm der weiter oben tobte und waren so zum Rückzug gezwungen, wenn sie nicht abstürzen wollten. Thor suchte nach dem Ursprung des Sturmes und fand ihn schon in wenigen Sekunden: auf dem Bifröst konnte er sechs Gestalten ausmachen, die nebeneinander am Rand der Regenbogenbrücke standen, mit gekreuzten Armen und leuchtenden Augen. Einer davon war zweifelsohne Loki und wenn er sich nicht völlig irrte, war eine der Personen Lyneth... "Die Elfen sind hier?", fragte er sich laut und Fandral lachte auf. Er hatte die Lichtelfe auf der Brücke nicht bemerkt und meinte deshalb scherzhaft: "Mein Freund, du wirst alt... wir kämpfen die ganze Zeit gegen die Dunkelelfen!" Thor verdrehte die Augen, das hatte er sich von Tony abgeguckt und deutete zum Bifröst. "Ich meine die Lichtelfen, du Spezialist!" Die beiden waren so in ihre Diskussion vertieft, dass sie die Horde Chitauri übersahen, die auf sie zustürmten. Der erste der Angreifer wurde von einer Kugel in den Kopf niedergestreckt. Durch den entstandenen Knall sahen sich Fandral und Thor um und entdeckten Natasha, die auf dem flachen Dach eines Hauses in der Nähe stand und auf sie hinabgrinste. "Konzentration, Jungs!", meinte sie und zielte schon auf den nächsten Alien. Das ließen sich Thor und Fandral nicht zweimal sagen. Sie nickten sich kurz zu, gaben ihren Kriegern ein Zeichen und schon stürzten sich alle auf die Angreifer. Thor mähte zwei von ihnen gleichzeitig mit seinem Hammer um und rief zu der ehemaligen Auftragskillerin hoch: "Wo hast du denn deine Krieger gelassen?" Die rothaarige Russin zuckte mit den Schultern und schlitterte elegant vom Dach. Sie landete neben Fandral und zwinkerte ihm zu, bevor sie letztendlich sagte: "Da kamen so spitzohrige Leute auf Pferden und haben meiner Gruppe gesagt, sie sollen bei den Schiffen Odin helfen und..." Thor und Fandral nickten bloß und gingen weiter gegen die Angreifer vor, die sich jedoch nach und nach zurückzogen. Irgendwas verunsicherte die Chitauri!       Ungefähr zur selben Zeit kamen Erynor und seine Leute in den Heilkammern an. Darcy hatte gerade einem jungen Asen eine Schnittwunde verbunden als sie den ersten Ausruf hörte: "Die Lichtelfen sind gekommen!", rief eine etwas ältere Heilern, die am Fenster stand und die Neugier der Studentin war geweckt. Die Dunkelelfen kannte sie ja dank der Sache in London zur Genüge. Umso gespannter war sie auf die anderen Elfen! Pepper wusch gerade Blut aus einer Wunde als die Elfen letztendlich in den Heilkammern ankamen. Der hochgewachsene blonde Elf, der zuerst die großen Räume betrat, besprach sich kurz mit der Heilerin, die die Aufsicht führte und gab seinen Leuten mit einer Geste zu verstehen den anderen zu helfen. Das bekamen Jane und Darcy nicht wirklich mit, denn sie hörten sich gerade an, wo der ältere Mann Schmerzen hatte. Umso überraschter waren sie, als sich dann ein Elf zu ihnen gesellte. Nun zumindest war Jane bloß überrascht, Darcys Gesicht war eine Maske aus Unglauben. "Aaron???" Ihr Ausruf hallte durch den ganzen Raum und alle drehten sich zu ihnen um. Jane wunderte sich, warum Darcy so einen Aufriss machte, bis ihr bei dem augenscheinlichen Elfen ein besonderes Detail auffiel: er hatte keine spitzen Ohren! Bei genauerer Betrachtung des Gesichts stach noch etwas heraus...helle blaue Augen, umrahmt von langen, dunklen Wimpern. Darcys Augen! Darcys sah den Mann, den sie Aaron genannt hatte noch immer fassungslos an. Jane sah fragend zwischen den beiden hin und her. Woher kannte sie ihn? Wie standen sie zueinander und wie zur Hölle kam er hierher? "Was tust du hier, wir dachten alle, du wärst in Frankreich?" Frankreich? "Das... war gelogen!", gab der junge Mann bedrückt zu. Pepper hatte den mittelschweren Tumult von der anderen Seite des Raumes mitbekommen und gab ihren "Patienten" in die Obhut der Elfe, die gerade dazugekommen war und schloss sich Jane im Fassungslos-zu-Darcy gucken an. Darcy hingegen schnappte empört nach Luft: "GELOGEN?! Mum hat eine halbe Depression bekommen, als du sagtest du willst in Frankreich leben! Was hast du eigentlich gemacht und wo zur Hölle warst du? " Aaron seufzte resigniert und machte eine auffordernde Geste zu einer der elfischen Heilerinnen in Erynors Gesellschaft, mit hellbraunen, welligen Haaren und dunklen Augen. "Nessanië, kommst du bitte mal?" Die Angesprochene drehte sich um und zur Überraschung der Menschen trug sie ein kleines Kind auf den Armen, nicht einmal ein Jahr alt. Darcys Augenbrauen hoben sich so hoch, als wollten sie ihren Kopf verlassen. "Du ... eine Elfe... Kind...wie?", quietschte sie unartikuliert und gestikulierte herum. Das war ganz schön heftig für die junge Frau, sie begann zu zittern. Jane begann sich um ihre jüngere Freundin zu sorgen und legte einen Arm um sie. "Was hast du denn, Darcy? Woher kennst du ihn?" Darcy holte tief Luft und was sie dann sagte verblüffte Elfen, Asen und Menschen gleichermaßen: "Er ist mein Bruder!"       Kurz nachdem Erynor und seine Leute sich aufgemacht hatten, hatte eine der Elfenmagierinnen ihren Helm abgenommen (auch die Zauberkundigen trugen Rüstungen). Als Loki erkannte, um wen es sich handelte, wurden seine Gesichtszüge hart. "Lyneth", sagte er und legte eine Eiseskälte in seine Stimme, wie sie selbst Clint und Tony sie nie gehört hatten, obwohl sie mal Feinde gewesen waren. Die Elfe hob bloß spöttisch lächelnd eine Braue und meinte: "Was ist los, Loki? Weich geworden auf Midgard? Früher hättest du mich getötet, kaum dass du mich gesehen hättest! Und was ist eigentlich aus deiner Drohung geworden?" Loki schnaubte daraufhin verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust. "Und was brächte es mir, würde ich so handeln? Ich könnte meinen Kopf hoch werfen und wieder auffangen, weil man ihn mir abhacken würde!" Nun war er an Lyneth zu schnauben und die Augen zu verdrehen. "Seit wann liegt dir so viel an deinem Leben, Laufeyson!" Als Loki den Namen seines Erzeugers hörte -es wäre beleidigend ihn "Vater" zu nennen- ballte er seine Hände zu Fäusten und seine Lippen waren zu einem dünnen Strich zusammengepresst. Diese impertinente Elfengöre! Dann spürte er eine schwere Hand auf seiner Schulter und sah Tony der ihm einen Blick zuwarf, der so viel bedeutete wie "Lass es bleiben, es bringt nichts!" Erneut hörte man ein Schnauben von ihm ehe er der Elfe zuraunte: "Das klären wir später, jetzt müssen wir diese verdammten Schiffe vertreiben oder bestenfalls vom Himmel holen. Vieleicht reiß ich dich danach noch in Stücke, wir werden sehen!", er bemerkte sehr zu seiner Genugtuung, wie die so jung wirkende und doch mehrere Jahrhunderte alte Elfe, kurz nervös auf ihre Unterlippe biss. Doch nicht so knallhart! Loki sprach sie erneut an, diesmal laut und deutlich, dass es alle mithörten: "Hast du eine Idee, wie wir gegen die Dunkelelfenschiffe vorgehen, ohne Odins Flotte mit vom Himmel stürzen zu lassen?" Die Elfenmagierin schüttelte ratlos den Kopf, als plötzlich ein wirklich noch sehr junger etwas ausrief: "Der Zauber der sechs Winde!" Natürlich, wieso waren sie nicht gleich darauf gekommen? Es war ein mächtiger Zauber der, wenn er richtig ausgeführt wurde, einen gewaltigen Sturm hervorbrachte, der aus sechs Richtungen her zusammen wehte. Da je ein Wind von einem ausführenden Magier kontrolliert wurde, traf es dabei nur die, die man anzugreifen gedachte und nicht seine Verbündeten. Das war genial! Doch vorher: "Tony, nimm unseren Falken mit und kümmere dich mit um die Bürger, hier oben wird es gleich sehr stürmisch!", meinte Loki an Iron Man gewandt, der vielsagend grinste und schnell mit seinem Freund abzog. Dann stellten sich Loki, Lyneth und vier weitere Magier an den Rand des Bifröst, kreuzten die Arme vor dem Körper und riefen, in einer Sprache so alt wie die Welten selbst: "Sok ven rahgol med gein! *(Sechs Winde sollen tosen wie einer!)" Dann brachen aus den sechs verschiedenen Richtungen Winde los und trafen sich genau dort, wo sich die meisten Luftschiffe der Angreifer trafen. Die Augen der Magier begannen zu leuchten, das war in etwa der Moment, in dem Thor zum Bifröst aufgesehen hatte.       "Verdammt!!!" Durch das dreistimmige Brüllen der Anführer bebte das gesamte Schiff. Surt, Thanos und Malbeth sahen herab auf den Bifröst, wo gerade der Zauber der sechs Winde ausgeführt wurde. Hilflos mussten die Drei mit ansehen, wie ihre Luftschiffe durch den rasenden Sturm immer mehr Schaden nahmen und wahrlich Mühe hatten um nicht weggeschleudert zu werden! "Was tun wir jetzt?", grollte Thanos und ließ seine Faust gegen die Wand des Raumes krachen, in dem sie die Situation beobachteten. Sie brauchten die Flotte noch, wenn sie ihren Plan wie ursprünglich ausgemacht durchführen wollten! Surt atmete tief durch und das folgende fühlte sich wie Säure auf seiner Zunge an: "Gebt den Befehl zum Rückzug!" "WAS?!", rief Malbeth wütend aus und bekam von den beiden anderen einen missbilligenden Blick zugeworfen. Jugend! So impulsiv, so unbedacht… "Jetzt können wir nichts ausrichten und wenn wir weiterkämpfen dann haben wir mehr Verluste in unseren Reihen, als für unseren Plan gut ist!", knurrte Surt ungehalten. Dann also Rückzug! Zähneknirschend zog sich Anführer der Dunkelelfen zurück. Thanos und Surt sahen mit geballten Fäusten zu, wie ihre Krieger abzogen. Doch… es war noch nicht vorbei!  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)