Broken Soul von Silwyna ================================================================================ Kapitel 14: Keine Diskussionen! ------------------------------- Kapitel 14 – Keine Diskussionen!       Schweißgebadet fuhr Thor aus einem unruhigen Schlaf hoch und hatte für einen Augenblick keine Ahnung, wo er eigentlich war. Neben ihm regte sich etwas im Bett und er erkannte Jane, die sich unbekümmert in die Kissen kuschelte. Ein sanftes Lächeln stahl sich in sein Gesicht. Jane war schwanger, sie bekamen ein Kind! Dieser kurze Moment der Ruhe und des Glücks verflog jedoch schnell als Thor wieder einfiel, warum er so heftig aus dem Schlaf gerissen worden war. Loki! Er hatte das ungute Gefühl, dass sein Bruder  seine Hilfe brauchte! Wurden sie etwa erneut angegriffen? Erst jetzt bemerkte er den Sturm, der draußen tobte. Wo kam der denn her? Sein Werk war es, soweit er wusste, jedenfalls nicht. Doch, das war jetzt nicht von Belang. Er musste nach Loki sehen. Vorsichtig, um seine geliebte Jane nicht zu wecken, stieg Thor aus dem Bett und schlich den Flur entlang zu Lokis Zimmer. Dort sah er seinen Bruder, unversehrt aber nicht allein. Darcy war bei ihm und die beiden küssten sich, als sei dies der letzte Tag auf Erden. Moment, sie taten was? Thor blinzelte noch einmal, um sicher zu gehen, dass ihm seine Sinne da keinen Streich spielten. Dem war nicht so. Er hätte sich am liebsten leise zurückgezogen und es wäre ihm auch fast gelungen, doch… RUUUMMMSSS!!! „Verdammt, wo kommt denn der Schrank plötzlich her“, rief Thor wütend aus. Loki und Darcy fuhren aufgrund des unerwarteten Geräuschs ruckartig auseinander und starrten Thor entsetzt an.   Darcy hatte geglaubt ihr Herz würde seinen Dienst quittieren, als Loki sie völlig überraschend geküsst hatte, nur um einen Sekundenbruchteil später festzustellen, dass es plötzlich mit dreifacher Geschwindigkeit schlug. Jedoch nicht nur ihres… Aus dem zunächst zurückhaltend, zarten Kuss hatte sich ein regelrechter Sturm entwickelt, der dem Gewitter draußen gehörig Konkurrenz machte. Darcy wurde von Loki noch fester zu ihm gezogen und da hatte sie auch seinen Herzschlag wahrnehmen können, der nicht minder schnell ging. Und dieser Moment hätte noch so viel schöner werden können, wenn nicht ein dumpfer Knall die beiden aus ihrer „Kuss-Trance“ zurück in die Realität katapultiert hätte! Zeitgleich fuhren Loki und Darcy auseinander, als könnten sie sich am jeweils anderem verbrennen und sahen den „Eindringling“ entsetzt an. „Thor…“, kam es von Loki mit ungewohnt rauer Stimme. „Was willst du denn hier?“ Der Gefragte blickte schuldbewusst drein, denn eigentlich war es gar nicht seine Absicht gewesen, die beiden zu stören. Dann sah er kurz entschuldigend zu Darcy, die versuchte den  Raum unauffällig zu verlassen und in ein Kissen zu schreien. Doch Jane, verschlafen und verwirrt, erschien im Türrahmen und vereitelte Darcys dezenten Fluchtversuch. „Was’n hier los?“ Nun sah sich Thor drei fragenden Augenpaaren ausgesetzt, war er doch der Urheber des Krachs gewesen. „Also … ich…“, begann er und setzte sich einfach auf die Couch, wo sich Loki und Darcy vor wenigen Minuten so leidenschaftlich geküsst hatten. „… ich hatte ein seltsames Gefühl und wollte nachsehen, ob bei dir alles in Ordnung ist.“, er sah Loki dabei vielsagend an. So etwas war schon einmal in ihrer Kindheit vorgekommen. Thor war damals krank geworden und Loki hatte nicht schlafen können, weil er sich deswegen seltsam gefühlt hatte. Nun wusste er natürlich, das Thor nicht einfach lockerlassen würde, bis man ihm erzählt hatte was los war. Loki seufzte leicht genervt und begann, zusammen mit Darcy von den Dingen zu berichten, die sich  vor kurzem in dem Zimmer und draußen  abgespielt hatten. Als es schließlich nichts mehr zu erzählen gab, sah Thor wütend und Jane entsetzt drein. Thor ballte die Fäuste. Seitdem er wieder öfter Zeit mit Loki verbrachte, war sein Beschützer-Instinkt ihm gegenüber wieder zu Tage gekommen. Niemand durfte es wagen, seinen Bruder zu bedrohen… außer ihm vielleicht! Dass man ihn, wenn auch nur kurz, gefoltert hatte, machte Thor fast rasend, doch Janes Hand auf seiner Schulter hielt ihn davon ab, nach draußen zu eilen und diese verdammten Dunkelelfenmagier zu Püree zu verarbeiten. Draußen schien der Sturm sich langsam zu legen, denn die Sterne kamen vereinzelt wieder zum Vorschein. „Also…“, meinte Jane behutsam. „… mir kam das wie eine Art Einschüchterungsversuch vor. Vielleicht wollte man uns nur Angst machen?“ „Das kann gut sein!“, betätigte Thor und sah Jane lange an. Dann fasste er einen Entschluss: sie und Darcy sollten New York am besten verlassen. Jane war schwanger und Darcy musste ebenso beschützt werden. Außerdem wären beide schutzlos, sollte sich einer ihrer Feinde dazu entschließen sie anzugreifen. Sofort darüber sprechen wollte er jedoch noch nicht, er war viel zu müde für eine hitzige Diskussion mit seiner Freundin. Als hätte Jane seine Gedanken gelesen, erhob sie sich. „Wir sollten dann langsam wieder ins Bett gehen, findet ihr nicht? Ich wette ausgeschlafen und zusammen mit den Anderen können wir viel besser über die Ereignisse und unser weiteres Vorgehen sprechen!“, ohne eine Reaktion von Loki oder Darcy abzuwarten, schnappte sie Thors Hand und zog ihn regelrecht mit sich. Loki und Darcy waren wieder allein im Raum. Trotz des unerwarteten Besuchs war der Kuss bei beiden noch vordergründig im Gedächtnis, doch weder sie noch er fanden den Mut darauf anzusprechen. Schließlich war er es Loki, der seine Sprache wiederfand: „Darcy, ich…“ „Wenn du dich jetzt dafür entschuldigst, knallt’s!“, unterbrach sie ihn und Loki war verwirrt. Beim letzten Mal, als er sie geküsst hatte, war es danach komisch zwischen ihnen gewesen und nun wollte er dem vorbeugen und jetzt das! „Aber ich wollte doch nur…“ „Ich weiß, was du tun wolltest und wieso! Aber ich werde nur sauer, wenn du dich jetzt entschuldigst, klar?“ Loki nickte. >Versteh einer die Frauen!<, dachte er verbittert und sah, wie sich Darcy immer mehr in Richtung Tür bewegte. „Ich würde sagen, wir folgen Janes Rat und schlafen etwas. Der Abend war anstrengend genug!“, schlug Darcy vor. Loki stimmte dem zu. „Gute Nacht!“, meinte sie und schon war sie verschwunden. Loki ließ sich auf sein Bett fallen und starrte zur Decke. Schlaf fand er erst viel später, dazu waren die Ereignisse zu aufwühlend gewesen. Das, was ihm jedoch am meisten Kopfzerbrechen bereitete, dass es nicht der Angriff auf ihn gewesen war, der ihm die Ruhe nahm, sondern… Darcy. Was hatte dieses Mädchen bloß mit ihm gemacht?   Am nächsten Morgen herrschte beim Frühstück eine heftige Debatte über das, was sich in der Nacht zugetragen hatte. Tony war sauer, weil seine Suchfunktion fehlgeschlagen war und wollte zusammen mit Bruce und einigen Laboren auf den einzelnen Kontinenten einen Akustik-Sucher konstruieren, um ein Warnsystem gegen Dunkelelfen, Chitauri und Anhang zu haben. Thor hatte Jane und Darcy inzwischen von seinen Plänen erzählt und bekam von beiden etwas Kontra. „Jane, denk bitte an deine Sicherheit und an unser Kind! Was ist, wenn man dich angreift? Das kann ich nicht riskieren!“, stellte er klar, doch sie murrte was Unverständliches. Darcy fühlte sich ein wenig, als wolle man sie beide loswerden „Aber nicht doch, Kleines!“ hatte Tony gesagt, nachdem sie diese Vermutung laut geäußert hatte. „Wir können unsere Augen nicht überall haben, wenn wir kämpfen und JARVIS kann euch nur minimal schützen! Ihr beide seid woanders besser aufgehoben!“ Von den beiden Frauen kam nur ein genervtes Schnauben. Jane wollte es nicht einsehen: Sie sollten tausende Meilen entfernt irgendwo Däumchen drehen, bis man so freundlich war, ihnen zu sagen ob sie wieder zurück konnten? „Wartet mal…“, mischte sich nun Bruce ein. „… wenn Darcy nicht hier ist, kann Loki nicht auf den verbliebenen Anteil von Magie zugreifen, sollte er noch mehr brauchen!“ „Ich begleite die beiden, falls sie wider Erwarten Ziel eines Angriffes werden sollten!“ Alle, außer Thor mit dem das Ganze besprochen worden war, sahen ihn aufgrund des Vorschlages verwirrt bis entsetzt an. „Warte mal,…“, begann Clint und sah zwischen Loki und Thor hin und her. „… du lässt Loki allein mit der Frau, die seine Magie bewahrt und deiner Freundin? Nach allem, was passierte?“Thor machte eine zustimmende Geste und meinte: „Ich habe vor dem Angriff auf Washington schon mein Vertrauen in ihm bewiesen, indem er einen Teil seiner Kräfte zurückerhielt. Außerdem glaube ich nicht, dass er uns hier viel helfen kann!“ „Na herzlichen Dank…“, murrte der Magier leise und bekam ein beruhigendes Schulterklopfen von seinem Bruder. „Nichts für ungut Loki, aber die Anderen und ich haben in den letzten Jahren sehr oft gemeinsam gekämpft. Wir sind aufeinander eingespielt, was im Fall eines Überraschungsangriffs wirklich besser ist… Ich meine, wir waren auch mal so ein gutes Team, aber… das braucht ein Weilchen, bis das wieder so wird, denke ich!“ Somit war schon einmal geklärt, dass es nicht ganz unklug wäre, einen von der Gruppe bei den beiden zu lassen. Die meisten stimmten dem Vorschlag nun auch zu und Steve meinte: „Nun, irgendwann muss er sich auch mal beweisen können, oder?“, dann sah er Loki eindringlich an. „Wenn Thor dir nun vertraut, werde ich das auch, … unter Vorbehalt!“ Die beiden Wissenschaftlerinnen hatten nun auch ihren leichten Ärger darüber begraben, dass sie aus der Gefahrenzone sollten. Es war ja im Grunde nur zu ihrem Schutz, oder? „Wohin sollen wir denn? Hast du dir das auch schon überlegt?“, fragte Jane. „In eins meiner Häuser, natürlich!“, rief Tony hinter der Küchentheke. „Wohin wollt ihr? Spanien? Frankreich?...“ „England!“, meinte Jane entschlossen. Wenn sie schon wegmusste, dann wenigstens in die Nähe ihrer Familie, dachte sie sich. Damit war auch diese Hürde genommen und die beiden Frauen machten sich ans packen,… schon wieder! Obwohl, sie hatten ja nicht einmal richtig ausgepackt. Leise vor sich hin murrend schmiss Jane ihre Klamotten in die große Tasche. Viel war es nicht, denn es war ja erst am Vortag gebracht worden. Dieses ewige hin und her störte sie noch ein bisschen, weniger die Tatsache, dass  sie ging. Erst Teneriffa, dann Washington – was für sie gar nicht geplant war- , New York und jetzt schon wieder woanders hin. „So ein Stress!“, sagte sie mehr zu sich als zu sonst jemanden, da sie glaubte allein zu sein. Plötzlich fand sie sich in einer tröstenden Umarmung wieder. „Ich werd dich vermissen!“, meinte sie und Thor legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. „Das weiß ich! Aber es wird bestimmt nicht lange sein, bis wir das überstanden haben. Wenn Tony und Bruce unsere lieben Freunde mit dem Akustik-Such-Dings gefunden haben, sind wir sie bald los und dann kümmern wir uns um unser Kind.“, sagte er liebevoll. Sie sah zum ihm hoch: „Glaubst du wir schaffen das mit dem Kind? Es wird sicher kein normales Leben haben, oder?“ Thor seufzte. Eigentlich hätte er damit rechnen müssen, dass diese Frage kommen würde „Das kriegen wir schon irgendwie hin! Ehrlich gesagt, ich wollte ohnehin irgendwann Kinder und ich liebe dich. DU bist die Frau mit der ich eine Familie gründen will, Jane!“ Sie lächelte gerührt. Die Vorstellung, dass ein großer Hüne, wie er von sich eine Familie mit ihr vorstellen konnte, fand sie ungemein niedlich. „Du Softie! Aber Thor…“, sie stupste ihn sacht an die Schulter. „…ich möchte ab und zu  was von dir hören! Ich weiß, du magst das Handy nicht besonders…“ „Oh, zum Musik hören ist es toll!“, warf Thor ein und grinste- „Bitte halt mich auf dem laufenden!“, meinte sie und kuschelte sich an ihren Freund. Ein paar Zimmer weiter bekam Darcy gerade unerwarteten Besuch beim Packen. „Loki!“, rief sie erstaunt aus, als sie ihn im Türrahmen lehnen sah. „Was gibt’s?“, fragte sie schließlich und packte unbeirrt weiter. Loki seufzte kurz und hielt ein kleines Gerät hoch: „Kannst du mir sagen, wie man das benutzt?“ Es war ein Handy, noch dazu ein verdammt teures. „Ein Geschenk von Tony?“ „Er meinte, wenn ich sie mit meiner Magie kontaktiere, könnten die Magier der Dunkelelfen das eventuell abfangen oder mithören und zurückverfolgen…und Zweck eurer Abreise ist ja euer Schutz…“ „… was dir wohl ziemlich gegen den Strich geht?“ Loki verdrehte kurz die Augen und ließ sich ungefragt auf Darcys Bett nieder. „Ich bin es nicht gewohnt. Schon vergessen mit wem du hier sprichst? So etwas war nie meine Stärke gewesen, ich war immer der vor dem man beschützt werden musste und nicht andersherum. Es ist… seltsam!“ Darcy nahm Loki das Smartphone ab und sah ihn lange an. Wieder einmal kam ihr „Lie-to-me“-Talent zum Vorschein, denn sie sagte: „Aber, es stört dich wohl doch weniger als du dachtest, oder?“ Höchst unelegant ließ sich Loki nach hinten fallen, so dass er quer über ihrem Bett lag und sah  schweigend zur Decke, während Darcy das Handy inspizierte. „Nicht sonderlich!“, gestand er schließlich und erntete ein Grinsen ihrerseits. Sie ließ sich ebenfalls auf das Bett fallen und so lagen beide quer über Darcys Bett, dabei erklärte sie ihm in aller Ruhe, wie er das Smartphone bedienen konnte. Letztendlich zeigte sie ihm auch, dass er damit Musik hören konnte, was Loki sichtlich zusagte, auch wenn ihm die vorinstallierte Musik nicht gefiel. Daraufhin schnappte sich Darcy ihren Laptop und setzte sich im Schneidersitz neben den noch liegenden Loki. Das Handy stöpselte sie dran, damit sie Musik überspielen konnte. „Okay, dann suchen wir mal Musik, die dem lieben Loki gefällt!“, sie grinste. „Vor einem Jahr habe ich das auch mit Thor gemacht, das war ein Spaß!“, meinte sie und öffnete ein paar Ordner. „Hm… wie wäre es mit Dubstep?“, fragte sie und klickte einen Titel an. Als die ersten Töne des Liedes erklangen, bildete sich eine tiefe Falte zwischen Lokis Augenbrauen. „Nein!“, sagte er schlicht und schon hörte die Musik auf. Anschließend probierte Darcy es mit allen möglichen Musikrichtungen: Pop gefiel ihm nicht, bei Hip Hop hielt er sich die Ohren zu, Klassik fand er ganz in Ordnung. Eigentlich nur als Scherz gedacht, spielte sie ihm etwas von Howard Shore vor, was er schließlich richtig gut fand. Letztendlich landeten sie ihm Ordner Rock und Metal. Diese Kategorie hatte Thor besonders gut gefallen. Darcy hatte jedoch ihre Zweifel, dass hier etwas Passendes für Loki dabei war. Doch sie lag falsch und Loki sorgte für beiderseitiges Verblüffen: ihm gefiel In Flames! Kichernd überspielte sie die Musik auf Lokis Handy und gerade als sie fertig war, kam Natasha herein: „Seid ihr soweit? Es geht bald los?“ Eilig packte Darcy den Laptop wieder in die Tasche –der Rest war schon fertig- und ging mit Loki hinaus. Dort verabschiedeten sich Thor und Jane gerade mit einem langen Kuss, was Loki und Darcy dazu veranlasste demonstrativ voneinander wegzusehen. „Ich bin froh euch in Sicherheit zu wissen!“, sagte Thor als er Jane losließ und Darcy kicherte: „Klar, wir haben Loki, den listenreichen Magier bei uns! Wo könnten wir sicherer sein?“ Loki schnaubte amüsiert und versetzte Darcy einen sachten Stoß gegen die Schulter. „Achte auf deine Worte, Kleines!“, sagte er betont ernst, konnte aber das Schmunzeln nicht verbergen. Thor wandte sich, nachdem er die Frauen ein letztes Mal umarmt hatte, an Loki. „Pass gut auf sie auf und… bau keinen Mist!“, er sah ihn vielsagend an. „Ich?“, fragte Loki gespielte entsetzt. „Fiele mir nicht im Traum ein!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)