Meine neue Liebe ~ Weil es dich gibt von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 28: Misaki-sama ----------------------- „Woher du wen kennst?“, fragte Sasaru Itoki. „Den Namen Tamura. Ein Freund von Misaki an der Uni heißt so und mir kam der Name die ganze Zeit so bekannt vor.“, sagte Honda und durchblätterte die Mappe. „Er ist Autor. Dann muss Misakis Freund der Sohn sein.“ „Hier, ich habe ihn letztens mit seinem Sohn auf einer Veranstaltung getroffen. Ist er das?“ Itoki gab Honda ein Foto. „Ja! Das ist er. Darf ich das behalten? Ich will es Usami-san zeigen.“ „Sicher… Was Usami-Sensei angeht…“, begann Itoki und nahm die Tageszeitung in die Hand. „Da gab es heute einen Artikel über ihn.“ „Was?“ Honda sah den Älteren perplex an. „Er wurde wohl gesehen wie er sich mit jemanden getroffen hat. Nun dichten sie ihm etwas Neues an und behaupten dies sei der eigentliche Grund für die Trennung mit Misaki.“ „Oh Mann. Zeig mal her.“, meinte Honda und las sich den Artikel durch. „Ich muss Haruhiko anrufen...“ „Dann mach.“, erwiderte Itoki. „Wir kommen schon klar. Das hat Priorität. „Danke...“ Honda nahm sein Handy in die Hand und rief Usami Haruhiko an. „Haruhiko! Hör zu...“ „Wenn sie nicht bald etwas essen werde ich sie zwingen müssen… Wollen sie das wirklich?“ Ein etwas älterer Mann betrat den Raum, um das Geschirr vom Mittag abzuräumen welches wieder einmal nicht angerührt worden war. „Es ist auch im Interesse des Herren, dass sie selbst essen, Misaki-sama.“ „Hören sie auf mich so zu nennen und verschwinden sie“, sagte Misaki mit lauter Stimme. „Natürlich, bitte entschuldigen sie.“, sagte der Mann und ging auf Misaki zu. „Ich gehe nur meinen Aufgaben nach welche mir aufgetragen wurden. Wie auch ihnen dies hier zu geben.“ Er legte eine Zeitung auf das Schränkchen neben dem Bett. „Der Herr dachte es würde sie eventuell interessieren. Wenn sie mich dann entschuldigen.“ Nachdem der Butler, so benahm er sich zumindest, den Raum verlassen hatte richtete Takahashi Misaki sich langsam auf. Da er seit Tagen kaum etwas zu sich genommen hatte war er schwach und wacklig auf den Beinen. Er hatte einfach keinen Hunger. Inzwischen war er in einem normalen Zimmer welches ein Bett, einen Tisch mit Stuhl, einen Schrank und eine Hygieneecke beinhaltete. Misaki hatte keine Ahnung wie lange er nun schon hier gewesen war, sein Zeitgefühl war weg. Der Raum hatte keinerlei Fenster, so wusste er nie wann Tag oder Nacht war. Misaki nahm sich die Zeitung und setzte sich damit an den Tisch. Als er beim durchblättern auf das große abgebildete Bild stieß konnte er es nicht glauben. Sein Usagi-san war darauf ganz deutlich zu erkennen. Er saß vermutlich in einem Café und hielt mit jemanden Händchen. Dieser Jemand schien anscheinend auch noch ein Mann zu sein. Dann fiel sein Blick auf die Artikelüberschrift: „War das der wirkliche Grund der Trennung?“ Nachdem Misaki sich alles durchgelesen hatte, konnte er die Tränen kaum noch zurückhalten. Es tat weh seinen Usagi-san so lächeln zu sehen bei jemand anderen. Aber er konnte es ihm nicht verübeln denn schließlich war er selbst einfach verschwunden gewesen und alle dachten er hätte den Autor verlassen. Niemand wusste, dass er hier war und festgehalten wurde. Wie er inzwischen erfahren hatte, hatte man ihm eine Droge gegeben gehabt welche ihn gefügig machte und er alles tat was man von ihm verlangte. Er hatte vorgehabt den Erpresser durch einen Trick zu fassen jedoch wurde daraus am Ende leider nichts. Inzwischen liefen ihm die Tränen über das Gesicht und er vergrub es in die verschränkten Arme welche auf dem Tisch lagen. Auch wenn er tief im Inneren wusste, dass der Autor ihn liebte und dieses Bild sicher eine andere Bedeutung hatte wie sie hier dargestellt wurde. So war dieses Wissen im Moment irgendwo dort, wo es ihn nicht erreichen konnte. Er war allmählich mit seinen Nerven am Ende und dies machte sich langsam bemerkbar. Als leise Geräusche zu hören waren öffnete er langsam seine Augen. „Wa… warte.“, flüsterte Misaki. „Du solltest etwas essen...“, sagte die Silhouette und schloss dann die Tür hinter sich. Misaki richtete sich langsam auf. Er lag im Bett und hatte stechende Kopfschmerzen. Vermutlich war er am Tisch eingeschlafen und wurde dann ins Bett getragen. Wie lange er geschlafen hatte wusste Misaki nicht. Jedoch stand auf dem Tisch Essen, was darauf schließen ließ, dass es irgendwann am Abend sein musste. Doch er hatte einfach keinen Appetit. Allerdings wusste er auch selbst, dass er es nicht mehr lange durchhalten würde ohne irgendwas Nahrhaftes zu sich zu nehmen. Was sollte er also machen? Vermutlich war es am besten wenigstens ein wenig zu essen. Was vermutlich besser wäre, wenn er an die Worte des Butlers dachte, denn wer weiß, was sie sonst mit ihm anstellen würden. Misaki setzte sich also an den Tisch und fing an zu essen. Es schmeckte gut. Während er aß dachte er an seinen Usagi-san. Ob er wohl vernünftig aß und er allein zurecht kam, ohne ihn. Oder ob da jetzt vielleicht jemand anderes war der Misakis Platz eingenommen hatte. Erneut schossen Misaki Tränen in die Augen. Er konnte den Gedanken, dass jemand anderes bei seinem Geliebten Usagi-san war einfach nicht ertragen. „Freut mich, dass du etwas gegessen hast.“, ertönte es plötzlich neben ihm. Misaki erstarrte. Er erhob sich und sah sein Gegenüber mit Tränen erfüllten Augen an. „Komm, ich bring dich ins Bad.“ „Fass mich nicht an!“, sagte Misaki und zog seinen Arm weg. „Lass mich in Ruhe!“ „Haha, wie war das?“ „Ich sagte: Lass mich in Ruhe! Verschwinde!“ Misaki lief los und schob sein Gegenüber zur Tür hinaus, schloss sie und setzte sich davor. „Mi… Misaki! Was soll das!? Geh von der Tür weg!“, hörte Misaki ihn rufen. Doch er hielt sich die Ohren zu und dachte gar nicht daran sich vom Fleck zu bewegen. Er wollte seine Ruhe. Wieso musste es nur soweit kommen. Warum musste er nur immer so ein Sturkopf sein und konnte mit seinen Problemen nicht zu anderen gehen. Sollte er jemals hier raus kommen musste er dies aufjeden Fall ändern. Vielleicht würde er nun nicht hier sitzen wenn er dem Autor alles gesagt hätte. Misaki umklammerte seine Beine und legte seinen Kopf auf die Knie. Inzwischen war es ruhig geworden. Misaki lauschte, konnte jedoch nichts mehr von draußen hören. Gerade als er vom Boden aufstehen wollte klopfte es an der Tür. „Misaki-sama, darf ich rein kommen?“, fragte die vertraute Stimme des Butlers. „Nein… bleib draußen.“ „Wie sie wünschen.“ Misaki hörte wie sich Schritte entfernten. Er stand auf und ging zum Bett hinüber um sich darauf fallen zu lassen. „Usagi-san… hol mich hier raus… Usagi-san.“, schlurzte er in das Kissen. „Ihr? Gibt es irgendetwas neues?“, fragte Usami Akihiko, als er die zwei üblichen Besucher sah. „Noch keine Zeitung gelesen?“, fragte Haruhiko und sah ihn mit ernster Miene an. „Nein, sollte ich etwa?“, gab der Grauhaarige als Antwort. „Da steht doch eh nur Müll drin.“ „Hier, sieh es dir an.“, meinte der Schwarzhaarige und drückte seinem Bruder die Zeitung in die Hand. Während Usami Akihiko auf das Bild starrte welches von ihm in der Zeitung abgebildet worden war, gingen sie in die Wohnung hinein und setzten sich auf die Couch. „Das… das Stimmt nicht!“, sagte der Autor perplex. „Wie kommen die nur immer auf solche Geschichten?“ „Wenn sie nichts interessantes finden dichten sie sich eben etwas zusammen.“, erwiderte Honda Shouta. „Wer ist das da auf dem Bild mit ihnen?“ „Das… das war wohl an dem Tag als ich mich mit dem Fan getroffen habe. Das ist Tatshiban-san...“, sagte der Autor. „Er wollte nur nett sein und hat mir zugehört.“ „Moment.“, warf Haruhiko ein. „Er weiß von Misaki?“ „Ja. Ich meine nein. Er weiß nicht mehr wie die anderen. Aber er weiß ein bisschen mehr über meine… Gefühle, denke ich.“ „Hmn. Verstehe. Solange sie den Namen nicht öffentlich nennen, werden sie zumindest ihn in Ruhe lassen.“, meinte Haruhiko. „Aber sag mal, hast du schon länger mit diesem Fan Kontakt, dass du dich einfach so mit ihm triffst und vor allem so viel über dich preis gibst? Sonst flüchtest du doch regelrecht vor deinen Fans.“ „Das würde mich auch interessieren.“, sagte Honda. „Nein, so lange noch nicht. Also er war immer bei Vorlesungen dabei und wir haben uns irgendwann angefangen mehr zu unterhalten. Bis er dann mal fragte ob ich nicht Lust hätte mit ihm einen Kaffee trinken zu gehen.“ „Hat das angefangen, als dass mit dem Erpresser angefangen hat?, fragte Honda. „So in dem dreh, ich glaube es war vorher schon.“, antwortete der Autor und überlegte. „Wieso? Ihr glaubt doch nicht etwas, dass…?“ „Wir gehen nur jeder Spur nach.“, sagte Haruhiko. „Es kann auch einfach nur Zufall sein.“ „Genau. Um die Sache mit der Zeitung sollte sich Aikawa kümmern und das Ganze niederschmettern.“, meinte Honda. „Ja...“ Usami Akihiko wusste nicht so recht, was er sagen sollte. So weit hatte er gar nicht gedacht. Jedoch konnte er nicht glauben, dass Tashibana-san vielleicht hinter der Sache stecken sollte. „Ach ja.“, warf Honda in die Stille hinein. „Mir ist wieder eingefallen woher ich den Namen Tamura kenne. Tamura Yôsei. Er ist Autor...“ „Jetzt wo sie den Namen erwähnen erinnere ich mich auch. Ich habe ihn schon mal bei einer Veranstaltung getroffen.“, meinte der Grauhaarige. „Hier, ein Foto mit seinem Sohn Kazuya. Haben sie ihn auch schon mal gesehen?“ Honda reichte dem Autor das Foto welches er von Itoki bekommen hatte. „Hmn, möglich, dass ich ihn schon mal gesehen habe als ich Misaki abgeholt habe, aber so kommt er mir nicht bekannt vor.“ „Also hat er wohl auch nichts damit zutun.“, meinte Honda. „Bleibt nur der Fan.“ „Ich werde den Detektiv mal darauf ansetzen. Auch wenn ich nicht glaube, dass er etwas damit zutun hat.“ „Niemand kann in Menschen hinein schauen und wissen, was in ihnen vorgeht.“, sagte Haruhiko mit ernstem Unterton. „Das ist bisher die erste Spur die wir überhaupt haben und dieser sollten wir, meiner Meinung nach, nachgehen.“ „Das stimmt wohl.“, erwiderte der Autor. „Dann werde ich gleich den Detektiv und auch Aikawa anrufen.“ „Machen sie das.“, sagte Honda und überlegte kurz. „Uhm, sagen sie diesem Tatshibana nichts. Warten sie darauf bis er sie auf den Artikel anspricht und tun dann so als hätten sie es noch nicht gewusst. Mal sehen wie er darauf reagiert.“ „Ok… Wie sie meine.“, erwiderte der Autor. „Gut, wir müssen dann wieder.“ Honda erhob sich. „Husai-Sensei warten auf uns.“ „Ich melde mich soweit ich etwas weiß.“, sagte Akihiko und begleitete beide zur Tür. „Bis dann.“ Nachdem der Autor Aikawa und den Detektiv angerufen hatte saß er nun wieder Still schweigend auf der Couch. Das mit der Zeitung war bereits geklärt. Aikawa wollte den Autor nicht mit solchen Dingen belasten weshalb sie ihm nichts gesagt hatte und alles in die Wege geleitet hatte. Dem Detektiv hatte er den Auftrag erteilt Details über seinen Fan Tatshibana-san sowohl auch über Tamura Kazuya in Erfahrung zu bringen. Nicht weil er Kazuya in Verdacht hatte, sondern weil Misaki nie über ihn gesprochen hatte. Er wollte wissen mit wem Misaki da zutun hatte. Plötzlich klingelte sein Handy und Akihiko wurde aus seinen Gedanken gerissen. Es war der Detektiv. „Ja, hallo? - Haben sie schon etwas herausgefunden? - Etwas, dass ich wissen sollte? - Huh? Können... können sie das bitte wiederholen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)