Meine neue Liebe ~ Weil es dich gibt von abgemeldet
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Kapitel 13: Regen
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Usami Haruhiko stand wie versteinert auf dem Flur. Vor einigen Sekunden hatte
er noch mit Honda gesprochen und plötzlich war da diese Unbekannte Stimme
gewesen. Er hatte keine Ahnung wer da mit ihm geredet hatte geschweige denn,
was diese Person eigentlich sagen wollte. Der Dunkelhaarige sammelte seine
Gedanke und sah auf die Uhr welche ihm sagte, dass er zum nächsten Termin
musste.
„Und, was meinte Minami-Sensei? Bekommt ihr das hin?“, fragte Honda, als er
zurück kam und Misaki seine Sachen packen sah.
„Es wird knapp, aber wir sollten es schaffen.“, antwortete Misaki und
seufzte. „Das hätte denen echt früher einfallen können.“
„Ja, dass ist wirklich etwas kurzfristig.“, meinte der Blonde und ging zu
seinem Schreibtisch hinüber. „Wann ist der Termin denn jetzt?“
„In einer Woche! Und einen Tag später mündlich...“
„Da bleibt ja nicht viel Zeit zum lernen.“
„Also, ich versteh den Sinn dahinter.“, sagte Misaki und schloss seine
Tasche. „Nur hätte man es nicht so kurzfristig machen müssen.“
„Dahinter gibt es einen Sinn?“ Honda sah den jüngeren irritiert an.
„Natürlich gibt es den Shouta.“, mischte sich nun Itoki ein. „So etwas
kann eben immer mal vorkommen. Also wollen die Prüfer sehen, was am Ende dabei
herauskommt wenn sie unter solchen Druck stehen.“
„Genau.“, sagte Misaki.
„Ah, ja, dass macht wohl Sinn.“, meinte der Blonde und setzte sich. „Na
dann gebt mal Gas. Und Itoki, du siehst zu, dass Misaki morgen Ruhe hat. Ihn
wirklich nur bei Notfällen mit einspannen.“
„Das sollte ich hinbekommen.“, erwiderte Itoki und machte sich wieder an die
Arbeit.
„Gut, ich bin dann mal weg.“, sagte Misaki und nahm seine Sachen.
„Ja, viel Erfolg und bis Donnerstag.“, meinte Honda.
„Bis dann.“, erwiderte er und verließ den Raum.
Honda sah Misaki noch einen Moment lang nach bevor er sich eher unkonzentriert
wieder an die Arbeit machte.
„Hey… danke.“, sagte Honda, als er sah, dass sein Kollege seine Sachen zum
gehen einpackte. Doch Itoki gab keine Antwort. Er lächelte nur und hob seine
Hand zum Abschied.
„Hiroshi, du kannst das auch morgen fertig machen. Geh lieber nach Hause zu
deiner Frau und deiner Tochter.“
„Aber ich wollte doch unbedingt heute noch-“, begann Hiroshi Takeru und
wollte protestieren.
„Hey!“, unterbrach Honda ihn. „Du solltest jetzt jede freue Minute
nutzen. Kinder werden so schnell groß. Und das da ist wirklich nicht
dringend.“
„O… okay. Ich danke dir.“, erwiderte Hiroshi dankend und kramte seine
Unterlagen zusammen.
„Dafür brauchst du mir nicht danken.“, meinte Honda.
Nachdem nun auch der letzte Kollege gegangen war saß der Blonde nun alleine in
dem großen Raum. Langsam wanderte sein Blick von rechts nach links und er
lächelte dabei leicht. Dies alles hatte er sich aufgebaut und er wäre dumm
wenn er sich das alles von seiner Vergangenheit und Gefühlen kaputt machen
ließe. Auch er packte seine Sachen zusammen nachdem er einige Zeit lang
einfach so da gesessen und nachgedacht hatte.
„Ich bin wieder da!“ Misaki eilte durch den Flur um in den Wohnraum zu
gelangen. Er wurde langsamer und stoppte. „Hier sieht es ja aus.“
„Misaki?“, kam es von weiter oben.
„Ja?“ Der Braunhaarige sah sich um.
„Misaki! Wo warst du denn so lange? Ich habe mir Sorgen gemacht!“, meinte
Usami Akihiko, dessen Stimme jetzt ziemlich nahe war.
„Ich habe mich mit Minami-Sensei getroffen. Der Termin für die Abgabe wurde
vorverlegt, darum haben wir etwas länger gemacht.“, sagte Misaki und sah sich
erneut um. „Aber sag mal, wo bist du?“
„Na hier!“, gab der Autor als Antwort.
„Wo ist hier?“
„Na hier! Über dir!“
„Über mir?“ Der angehende Editor sah nach oben. Und tatsächlich stand
der Autor oben am Geländer. „Ah. Und, wie sieht es aus?“
„Naja.“, begann der Grauhaarige und begab sich nach unten zu Misaki. „Es
ist fast alles eingepackt und es sind schon einige Sachen in der neuen
Wohnung.“
„Die sind aber schnell.“, meinte Misaki und lief zur Küche.
„Ja, es waren aber auch genug Leute.“, sagte Akihiko und folgte seinem
Geliebten. „Wie war es heute? Irgendetwas seltsames vorgefallen?“
„Nein… war alles ganz normal.“
„Na dann bin ich ja beruhigt.“
„Ja… Vermutlich wartet man erst mal ein paar Tage ab und schaut, was ich
mache. So würde ich es zumindest machen. Oder man plant schon grausame Dinge
die passieren werden wenn ich es nicht mache...“
„Misaki…“ Der Autor nahm seinen Geliebten in den Arm. „Es wird
niemanden etwas passieren. Dafür werde ich schon sorgen.“
„Usagi-san...“, sagte Misaki mit weinerlicher Stimme und vergrub sein
Gesicht in dessen Brust.
Es war kurz nach acht Uhr morgens. Honda Shouta seufzte und starrte in den
Himmel.
„Um 10 Uhr hab ich gesagt… und nun sitze ich hier...“ Da der Editor die
Nacht kaum ein Auge zu gemacht hatte und es irgendwann auch nicht mehr in seiner
Wohnung aushielt war er schon in den Park gegangen. Er war den ganzen Weg
gelaufen.
Nun saß er da und überlegte wie er Usami Haruhiko am besten alles erklärte.
Oder lieber doch nicht alles? Honda war sich unsicher. Wer weiß, ob es
Haruhiko überhaupt interessieren würde, was er ihm erzählen wollte. Aber
erst einmal musste er ja hier auftauchen. Also konnte er jetzt nur warten.
„Vielleicht sollte ich mich irgendwo unterstellen...“, sagte Honda zu sich
selbst und sah nach oben. Nach einiger Zeit hatte es angefangen ganz leicht zu
regnen, doch es war immer mehr geworden. Inzwischen war Honda völlig
durchnässt. Er hatte Angst nicht da zu sein wenn Haruhiko auftauchte. Wenn er
dies denn überhaupt tat. Inzwischen war es kurz vor 11 Uhr. Honda wartete auf
gut Glück, denn er wusste nicht einmal, ob er seine Nachricht überhaupt
abgehört hatte. Also konnte er nicht einfach so von hier weggehen nur weil er
etwas nass war. Ihm gingen viel zu viele andere Dinge durch den Kopf.
Erinnerungen seiner Vergangenheit. Denn damit Haruhiko sein Verhalten an dem
Abend verstehen konnte musste er ihm davon erzählen. Er war sich noch nicht
sicher inwieweit er dazu in der Lage war. Doch er wollte es versuchen. Auch
wenn er ihn gerade erst etwas kennengelernt hatte und an sich ein Fremder war,
so hatte er das Gefühl es ihm erzählen zu können.
14 Uhr. Von Usami Haruhiko war noch immer nichts zu sehen. Dafür war jedoch
der Regen noch stärker geworden. Die Menschen, die an ihm vorbeiliefen und
anstarrten dachten sicher, dass er ziemlich armselig aussah. Doch, dass war ihm
egal. Er hatte gesagt er würde warten. Also tat er dies auch und wenn er
umsonst warten würde, dann war das eben einfach die Antwort für sein Verhalten
der letzten Tage. Verstehen würde er es sogar, doch er wollte es nicht. Er
wollte, dass Haruhiko irgendwann hier auftauchte.
„Ich sehe sicher aus wie ein Idiot...“ Der Blonde sah sich um. Der Regen
hielt die Menschen vom Park fern. Es war nichts außer dem Regen zu hören.
Honda fühlt sich mit einem mal allein. Er stand auf und ging einen Schritt
nach vorn, um sich dann auf den Boden zu setzen und an die Bank zu lehnen.
„Hah… Ich bitte dich...“
„Du bist schon wieder zurück?“, fragte Sasaru Itoki, als er Misaki sah.
„Wolltest du heute nicht den ganzen Tag bei Minami-Sensei bleiben?“
„Ja.“, erwiderte der Braunhaarige. „Bis wir fertig sind oder es zu spät
geworden ist.“
„Das heißt… ihr seid fertig?“ Itoki sah Misaki etwas überrascht an.
„Ja, sind wir.“, meinte er und ordnete weiter seinen Papierstapel.
„Minami-Sensei hat weiter daran gearbeitet, so, dass es am Ende nur noch
Kleinigkeiten waren. Und jetzt werde ich es gleich zur Druckerei bringen.“
„Nicht schlecht. Dann kannst du dich ja jetzt aufs lernen konzentrieren.“
„Ja, ich bin froh wenn es vorbei ist.“, seufzte der angehende Editor.
„Und wie klappt es bei euch?“
„Alles bes-“ Itoki verstummte, sein Blick verfinsterte sich. „Suchen sie
wen?“, fragte er dann den Mann, der seinen Kopf durch die Tür gesteckt hatte
und sich umsah.
„Äh ja, diesen kleinen Knirps hier.“, antwortete er und wuschelte Misaki
durchs Haar, als er ihn entdeckt hatte.
„Hey!“, kreischte Misaki und flüchtete. „Was soll denn das?“ Er
drehte sich um und wollte weiter meckern, als er Usami Haruhiko vor sich stehen
sah. „Haruhiko? Was machst du hier?“
„Dich besuchen? Hast du einen kurzen Moment?“ Haruhiko zeigte nach
draußen.
„Sicher, wir können auf dem Weg zur Druckerei reden.“, sagte Misaki und
sammelte schnell alle Unterlagen ein.
„Gut, danke.“ Der ältere Usami hielt dem angehenden Editor die Tür auf.
„Also, was gibt es denn.“, fragte Misaki, nachdem sie einige Schritten
gelaufen waren.
„Nun, wie soll ich sagen...“, begann er zögernd. Er wusste nicht wie er es
Misaki sagen sollte ohne zu viel zu sagen. „Es geht um Honda-san.“
„Honda-san?“ Misaki sah den älteren fragend an.
„Ja… Er verhält sich seit kurzem so komisch.“
„Das ist uns auch schon aufgefallen…“
„Wirklich?“ „Ich würde gern mit
ihm reden, aber er rennt jedes mal davon.“
„Hmn, ehrlich gesagt hatte ich auch mit dem Gedanken gespielt dich darauf
anzusprechen, da es seit dem Abend ist, wo dieses Essen war. Aber wenn du auch
nicht weißt, was los ist dann weiß ich auch nicht mehr weiter.“ Misaki
seufzte. „Er ist am Montag total ausgerastet, so was habe ich bei ihm noch
nie erlebt.“
„Weißt du… weißt du wo er ist?“, fragte Haruhiko dann.
„Nein, er hat sich heute frei genommen.“
„Frei?“
„Ja.“, erwiderte der angehende Editor. „Du hast doch seine Nummer, ruf
ihn doch einfach mal an.“
„Du hast recht… Danke Misaki.“
„Da gibt es nichts wofür du mir danken musst Haruhiko. Du hast mir auch
immer zugehört…“
„Misaki…“
„Also, ich muss jetzt hier rein und einiges klären.“, meinte Misaki, als
sie am Ziel angekommen waren.
„Und ich werde mal mein Glück am Telefon versuchen. Bis bald Misaki.“
„Ja, tschüss.“, sagte der Braunhaarige und verschwand hinter der Tür.
Haruhiko suchte sich eine ruhige Ecke und suchte sein Handy in der Tasche.
Nachdem er es gefunden hatte wählte er sofort Hondas Nummer, doch es ertönte
lediglich die Ansage, dass der Teilnehmer zur Zeit nicht erreichbar sei.
„Sicher wegen des Wetters.“, seufzte er. „Was ist das? Eine ungelesene
Nachricht?“ Haruhiko öffnete die Textnachricht und las. „Wer hat mir
denn… Wieso habe ich das nicht früher gesehen?“ Er hielt sich sein
Telefon erneut ans Ohr und rief die Nachricht der Mailbox ab auf die in der
Nachricht hingewiesen wurde. Seine Augen weiteten sich. Nachdem er die
Nachricht zu Ende gehört hatte starrte er sein Handy an. „Das… Zeit, wie
spät ist es?“ Total verwirrt kramte Haruhiko nach seiner Uhr die er
Vormittags in seine Tasche gesteckt hatte. Der Gedanke einfach auf sein Handy
zu schauen existierte nicht. Er fand sie und schaute nach der Zeit. 16:39 Uhr
zeigten die Zeiger. Usami Haruhiko rannte. Er lief durch das Verlagsgebäude
und durfte sich einiges an Gemecker von den Leuten die er anrempelte anhören.
Doch es war ihm egal, er nahm es nicht mal wirklich wahr. Draußen angekommen
stieg er eilig in sein Auto und fuhr los.
Zehn Minuten waren bereits vergangen und noch immer stand er im Verkehr der
Stadt. Haruhiko wurde ungeduldig. Er wartete die nächste Einfahrt ab und fuhr
hinein. Er suchte sich einen freien Parkplatz in der Nebenstraße und ging zu
Fuß weiter. Nach einigen hundert Metern erreichte er den Park. Nun musste er
nur noch ein Stück geradeaus laufen dann war er da.
Der Regen war inzwischen so stark, dass es so aussah, als würde es die
nächsten Tage nicht aufhören. Erneut fing er an zu rennen, seine Beine
bewegten sich von allein. Dann nach einem kurzen Augenblick sah er die Uhr und
nach einigen Metern mehr konnte er sehen, dass dort jemand war. Als ihn dann
nur noch ein Blumenbeet von der Uhr trennte erkannte er die Gestalt.
„Honda-san!“, rief er und lief zu ihm hinüber. „Honda!“ Doch Honda
Shouta reagierte nicht.
„Shouta?“ Langsam ging er auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. „Shou…
Shouta!“
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