Meine neue Liebe ~ Weil es dich gibt von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: Glück und Schrecken ------------------------------ ~~~~~~~ Der Blonde junge Mann überlegte, was er mit dem Abend anfangen sollte. Den Park, in dem er über eine Stunde gewartet hatte, hatte er soeben hinter sich gelassen. Er beschloss in irgendeine nette Bar zu gehen und schlug den Weg in die Stadt ein. Auch wenn es ja nur ein Arbeitsessen gewesen wäre war er enttäuscht und traurig. Er hatte sich darauf schon ein wenig mehr, als es vielleicht normal gewesen wäre, gefreut. Denn dies war die erste normale Verabredung die er seit den Ereignissen mit Misaki hatte. Natürlich waren da noch immer Gefühle für ihn, dass war nur selbstverständlich. Gefühle für jemanden den man liebt verschwinden eben nicht so schnell. Honda hatte sich damit abgefunden, dass er nie eine Chance bei Misaki haben würde. Daher war es für ihn auch nicht mehr mit diesem Schmerz verbunden ihn zu sehen. Er war viel eher glücklich darüber, dass zwischen dem Autor und ihm anscheinend wieder alles in Ordnung war. „Hah… und wann habe ich mal Glück?“, fragte sich der Blonde selbst, als er Gedankenverloren durch die Stadt lief. „Willst du dich umbringen oder was?!“, schrie ihm jemand ins Ohr. Doch ehe Honda reagieren konnte wurde er ruckartig nach hinten gezogen und fiel zu Boden. Erschrocken und verwirrt sah er sich um. Er saß vor einem Straßenübergang mit Ampel. Seine Augen weiteten sich, als er sah, dass die Ampel bereits rot war und inzwischen schon Autos fuhren. Mit schrecken stellte er fest, dass dies eben sein Glück gewesen war. Denn wäre er nicht aufgehalten worden wäre er vermutlich nun nicht mehr unter den Lebenden. Noch etwas wacklig auf den Beinen versuchte er aufzustehen, geriet jedoch ins wanken und wurde aufgefangen. „Warte, ich helfe dir.“, sagte die Stimme, die ihm auch das Leben gerettet hatte. „Da… danke. Ich weiß ga-“, Honda Shoute verstummte, als er die Person sah die ihn gerettet hatte. „Sie!“ Mit weit geöffneten Augen sah er sein Gegenüber an. „Wie… wieso? Wieso sind sie jetzt plötzlich da? Ich habe über eine Stunde gewartet!“ „Ich weiß...“, erwiderte Usami Haruhiko und lies nun von Honda ab. „Es tut mir leid. Mein Termin davor hat mich so lange aufgehalten, dann kam ich mit dem Auto nicht vorwärts… Als ich an der Uhr ankam war niemand zu sehen, also bin ich ein Stück gelaufen in der Hoffnung du bist hier noch irgendwo. Und zum Glück habe ich dich ja auch gefunden… Wo warst du nur mit deinen Gedanken? Es hätte wer weiß was passieren können!“, sagte er dann mit ernster Stimme. „Ich… ich hab nur über etwas nachgedacht, dass ist alles.“, erwiderte Honda und wich einen Schritt zurück. „Jedenfalls danke für die Rettung.“ „Nicht der Rede Wert.“, gab Haruhiko zurück. „Wollen wir dann noch etwas essen oder soll ich dich lieber nach Hause bringen?“ „Essen...“ „Gut, dann ähm...“ Haruhiko wurde mit einem Mal bewusst, dass er Honda die ganze Zeit geduzt hatte. Doch er überlegte nicht lange und hielt ihm die Hand hin. „Haruhiko.“ Leicht irritiert nahm der Blonde seine Hand. „Shouta.“ „Okay Shouta-san, dann geh mal voran und führe mich.“ Gute zehn Minuten später betraten die zwei jungen Männer ein nettes kleines Restaurant. „Ich wusste gar nicht, dass es hier so etwas gibt.“, meinte der ältere Usami erstaunt, nachdem er sich umgesehen hatte. „Ich habe es vor einiger Zeit entdeckt, war aber nun eine ganze Weile nicht mehr hier...“, sagte der Blonde und ging weiter hinein. „Guten Abend Honda-san, schön sie wieder einmal begrüßen zu dürfen. Einen Tisch für zwei?“ Ein Mann mittleren alters hatte den Editor angesprochen, als er ihn entdeckt hatte. „Guten Abend Murati-san...“, begrüßte ihn der Blonde. Ja, einen Tisch für zwei bitte. Wenn es geht ein wenig abseits.“ „Verstehe… Natürlich, bitte folgen sie mir.“ Der Mann im Anzug und kurzem roten Haar zeigte ihnen den Weg zu einem Tisch in einer ruhigen gemütlichen Ecke des Restaurants. „Darf es schon etwas sein?“ „Hmn...“ Honda sah seine Begleitung musternd an. „Sake bitte.“ „Sake?“, fragte Haruhiko leicht irritiert nach. „Ist das nicht etwas früh Shouta-san?“ „Ach was, nach dem Schrecken vorhin brauch ich etwas für die Nerven.“, erwiderte der Blonde. „Schrecken? Ist etwas passiert?“, fragte nun Murati nach. „Oh… Entschuldigen sie, dass geht mich natürlich nichts an.“ „Schon gut..“, meinte Honda. Er trat näher an Haruhiko heran und legte einen Arm um seine Schulter. „Dieser Kerl hier hat mir vorhin das Leben gerettet, nachdem ich Gedankenverloren bei rot über eine Straße gehen wollte.“ „Das hätte doch jeder getan.“, sagte der ältere etwas verlegen. „Oh! Dann vielen dank, dass sie ihn gerettet haben.“, sagte Murati und verbeugte sich leicht. „Der Sake kommt sofort.“ „Danke Murati-san.“ Honda ließ von Haruhiko ab und setzte sich an den Tisch. „Na los, setz doch schon hin Haruhiko.“ „Äh, ja...“ Der Ältere setzte sich dem Blonden gegenüber und musterte ihn. „Was ist?“, fragte dieser. „Nichts, was soll sein?“, gab er rasch als Antwort und nahm sich eine der Speisekarten vom Tisch. „Und, kannst du etwas empfehlen?“ „Nun, da generell alles schmeckt kann ich alles empfehlen, also nimm einfach das, was du essen willst.“, sagte Honda lächelnd und nahm sich ebenfalls eine Karte. „Na gut.“, erwiderte Haruhiko. „So meine Herren, hier ist der bestellte Sake.“ , drang es in ihre Ohren und beide richteten ihren Blick auf den Mann im Anzug der ein rundes Tablett in der Hand hielt. „Danke Murati-san.“, sagte Honda. „Nicht dafür…“, erwiderte er. „Haben sie sich schon entschieden?“ „Noch nicht. Können sie etwas empfehlen?“, fragte Honda. „Nun, da gäbe es zum einen flambierte Ente und zum anderen Seelachs mit einer neuen Sauce des Hauses.“, sagte der Mann und hielt Block und Stift bereit. „Hmn, ich denke dann nehme ich den Seelachs.“, meinte Honda. „Und du?“ Er sah sein Gegenüber fragend an. Dieser hatte das Gespräch aufmerksam verfolgt und war bereit zum antworten. „Ich nehme auch den Seelachs.“ „Gute Wahl. Es dauert dann einen Moment.“, sagte Murati und machte sich auf den Weg in die Küche. „Hast du dich schon etwas eingelesen?“, fragte der Editor, als sie wieder alleine waren. „Ja, etwas.“, antwortete der ältere Usami. „Wie findest du es bisher? Denkst du, du kannst mit Husai-Sensei arbeiten?“ „Also, es ist schon… wie soll ich das nur erklären?“ Haruhiko hielt kurz inne. „Ich denke, es wird sehr aufregend und spannend sein. Wir werden ganz sicher gut miteinander auskommen. Beim lesen merkt man, dass er die Architektur genauso liebt wie ich.“ „Das freut mich.“ Honda war glücklich, als er das sanfte Lächeln seines Gegenübers erblickte. Damit wusste er, dass seine Entscheidung richtig war. Während sich die beiden jungen Männer anscheinend prächtig zu unterhalten schienen saß der Kellner an der Bar und beobachtete sie. Da er im Moment niemanden bedienen musste machte er eine kleine Pause. „Was ist denn Mura-chan? Du siehst so geknickt aus.“, meinte der Barkeeper und stellte ihm ein Glas vor die Nase. „Ich sehe immer so aus!“, stellte Murati klar und nahm einen Schluck. „Und ich habe dir schon tausend mal gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst Masao!“ „Ist ja gut, ist ja gut.“, erwiderte der Jüngere. „Man darf sich ja wohl noch Sorgen um seine Kollegen machen dürfen.“ Mit trauriger Miene verschwand der Barkeeper ins Hinterzimmer. „Murati, dass Essen für Tisch L4 ist fertig!“, rief eine dunkle Stimme aus der Küche. „Ja, ich komme.“ Der Kellner sprang auf und begab sich zur Küche. „Hast du nächste Woche einen Termin frei damit wir uns alle zusammensetzen können?“, fragte Honda, nachdem sie sich nun eine Weile über das Buch unterhalten hatten. „Ja.“, gab Haruhiko als Antwort. „Sag mir einfach Bescheid und ich sehe zu, dass ich meine Termine so lege damit es passt. „Großartig, dann werde ich morgen gleich mal Husai-Sensei anrufen und mache einen Termin mit ihm.“, erwiderte der Blonde freudig. „Ihr Essen meine Herren.“, sagte eine bekannte Stimme. Murati stand neben ihrem Tisch und hatte zwei große Teller in der Hand. „Danke Murati-san.“, bedankte sich Honda und betrachtete begeistert seinen Teller. „Das sieht aber gut aus!“ „Da stimme ich dir zu.“, warf Haruhiko ein. „Hier noch eine Falsche Sake.“ Der rothaarige Mann stellte eine weiße Flasche auf den Tisch, verbeugte sich und zog sich wieder zurück. „Shouta-san?“ Der ältere Usami sah Honda irritiert an. „Shouta-san?“ „Ja? Wa… was ist?“, fragte er erschrocken nach. „Das wollte ich dich auch fragen.“, erwiderte Haruhiko. „Ähm, es ist nichts weiter. Lass uns lieber essen bevor es kalt wird.“ „Hmn.“ Er musterte Honda, welcher nun lächelte. „Du hast recht, dann lass es dir mal schmecken.“ „Danke, du dir auch.“ Während des Essens unterhielten sich die zwei jungen Männer wieder über ihre Zusammenarbeit. Honda erzählte ihm einige Details, bis wann die Fertigstellung geplant war und wie der Ablauf eines Buches aussah. Usami Haruhiko schien sehr interessiert zu sein, denn er hörte sehr aufmerksam zu und stellte viele Fragen bei Dingen die er nicht verstand oder mehr erfahren wollte. „Hast du schon mal daran gedacht selbst ein Buch heraus zu bringen?“, fragte Honda, nachdem er eine von Haruhikos Fragen beantwortet hatte. „I… ich?“ Er verschluckte sich. Wie kam Honda denn nun auf die Idee? „Naja, über Architektur.“, meinte der Blonde. „Da gibt es doch sicher viel zu erzählen oder?“ „Ja, dass schon, aber ich und ein Buch?“ Der ältere Usami musste lachen. „Das überlasse ich lieber meinem Bruder.“ „Deinem… Bruder… Ja klar, der hat's ja auch drauf.“, sagte Honda und wandte seinen Blick ab. „Hmn?“ Haruhiko sah ihn irritiert an. „Hab ich etwas falsches gesagt?“ „Nein, hast du nicht.“, erwiderte Honda. „Ich geh mal eben für kleine Jungs.“ Der Editor erhob sich von seinem Stuhl und lief in Richtung eines Durchgangs, wo sich die Toiletten befanden. Usami Haruhiko sah ihm entgeistert hinterher. „Hah...“ Seufzend lief Honda den dunklen Flur entlang. Mit einem Mal wurde er nach hinten um die Ecke gezogen und gegen eine Wand gedrückt. „Wieso ignorierst du mich die ganze Zeit und kommst jetzt mit diesem Anzugstypen her? Bin ich dir so egal Shouta?“ „Ry… Ryota… hng...“ ~~~~~~~ う Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)