Ice Bucket Challenge - Malia von Idris ([Kira/Malia]) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- „Hab keine Angst vor dem Wasser“, ruft Stiles aufmunternd hinter der Kamera hervor. „Es ist viel kälter als es aussieht.“ „Psst. Meinst du nicht eher umgekehrt? ,Es sieht viel kälter aus als es ist‘?“ souffliert Kira leise. „Nope.“ Stiles schüttelt den Kopf. „Ok~ay…“ Zu Malia gewandt befreit Kira ihre Hände aus den langen Ärmeln ihres Wollpullovers, nimmt beide Daumen hoch und wirft ihr ein zuversichtliches Lächeln zu. „Du schaffst das schon!“ „Es ist nicht das Wasser“, wiederholt Malia. Sie trägt nur ein dünnes T-Shirt und eine geblümte Leggins. Schon vom zugucken wird Kira ganz kalt. „Es ist die Kamera! Ich weiß nicht mal, was ich sagen soll…“ Sie rauft sich die goldbraunen Haare und murmelt Worte vor sich her, als ob sie einen Text auswendig lernt. ‚…Name ist Malia’, hört Kira raus. Und etwas, das klingt wie ‘auf die Nase hauen’, aber das kann sicher nicht stimmen. Sie stehen zu viert auf dem Deck hinter Lydias Haus, direkt vor dem See. Lydia ist drinnen im Haus und hält Decken und Handtücher bereit. Und heiße Getränke, hofft Kira, denn sogar als Zuschauer ist es hier draußen verdammt kalt. Sie reibt ihre Hände aneinander. „Hey, willst du meinen Pullover haben?“ fragt Scott besorgt und beginnt an den Ärmeln zu ziehen. „Nein, alles okay.“ Kira wirft ihm ein Lächeln zu, das wie automatisch zu Stiles weiterwandert, der schon längst in Scotts Schal und seine dicke Jacke gehüllt ist. Stiles erwidert ihr Lächeln. „Du weißt nicht, was du verpasst, Foxy“, sagt er. „Alles vorgeheizt von seiner Alphaheit persönlich.“ Zu Malia gewendet, schwenkt er vielsagen die Kamera: „Bist du soweit?“ Malia nickt unwillig. „Von mir aus.“ Der Eimer für ihre Ice Bucket Challenge steht zu ihren Füßen bereit. Stiles filmt und Scott und Kira sind mehr als eine Art moralische Unterstützung mitgekommen. Aber offensichtlich hat Malia das auch nötig. „ALS ist beschissen! Spendet oder ich werde euch hauen. Auf die Nase.“ Malia schüttelt ihre Faust. „Ähm…“ Stiles lässt die Kamera sinken. „Mal, das… das war schon sehr gut. Aber vielleicht… eine Spur weniger aggressiv und mit weniger Androhungen körperlicher Gewalt?“ Malia verzieht schuldbewusst das Gesicht. „Sorry?“ „Ist nicht schlimm“, versichert Scott. „Wir probieren es einfach nochmal.“ Niemand ist so unglaublich lieb und zuversichtlich wie Scott. Malia nickt in seine Richtung, ihr Gesichtsausdruck entschlossen, als ob sie sich gerade innerlich vorgenommen hat, ihrem Alpha keine Schande zu machen. „Hallo, ich bin Malia. Spendet für ALS und dann seht ihr gleich Brüste.“ „Nicht das T-Shirt, warte, warte…!“ Stiles lässt hastig die Kamera sinken und wedelt mit den Armen. Scott hat höflich eine Hand vor die Augen gelegt. Kira merkt, dass ihr Mund offen steht und sie klappt ihn hastig zu. Sie ist sicher, dass sie gerade einen Ausschnitt von Malias Brüste gesehen hat. Es war ein sehr schöner Ausschnitt. Von sehr schönen Brüsten. Kira atmet tief durch. Als sie verlegen den Blick zur Seite wendet, ertappt sie Scott dabei wie er vielsagend ansieht. „Was?“ flüstert sie, heftig errötend. „Nichts.“ Er lächelt. Verwirrt blickt Kira zurück nach vorne. Malia seufzt und lässt den Stoff ihres dünnen T-Shirts wieder sinken. „Ich hab keinen BH an“, sagt sie hilfreich. Mit einem Mal ist Kira gar nicht mehr kalt. Wenn sie so darüber nachdenkt, ist es eigentlich sogar sehr warm. Um nicht zu sagen, heiß. Ist das schon die Klimaerwärmung? Sie hält sich mit Mühe und Not davon ab, sich Luft zuzufächeln und ist innerlich dankbar, dass sie nicht auf Scotts Angebot zurückgekommen ist, noch einen Pullover drüber zu ziehen. „Oh“, sagt Stiles. „Das ist… das ist okay. Das ist dein gutes Recht, Mal. Deine Brüste, deine Entscheidung. Aber überleg dir ob du willst, dass jeder eklige Grabscher in der Schule die zu sehen kriegt, ja? Überleg dir ob du willst, dass Greenberg sie zu sehen kriegt!“ „Ich weiß nicht.“ Malia verschränkt die Arme vor der Brust. „Nein. Aber die gucken sowieso alle nur, weil sie Brüste sehen wollen.“ „Das ist nicht…“ „Ist doch wahr.“ Sie zupft unsicher am Saum ihres T-Shirts. Für einen Moment sieht sie so durcheinander aus und so jung, dass Kira wieder einfällt, dass Malia… technisch gesehen noch nicht allzu lange siebzehn Jahren ist. Oder ein Mensch. Ohne Nachzudenken, läuft sie nach vorne. „Ich finde du machst das gut“, versichert sie, aus einem ernst gemeinten Wunsch heraus sie zu unterstützen. Malia wirft ihr einen überraschten Blick zu und kaut auf ihrer Unterlippe. „Nein“, seufzt sie schließlich. „Ich mach das nicht gut. Stiles und Scott haben das viel besser gemacht.“ „Doch, du…“ „Ich hab nicht mal verstanden wie ALS genau funktioniert und ich kann mir nicht mal merken, wofür die Abkürzung steht“, platzt es aus ihr heraus und sie sieht aufrichtig unglücklich deswegen aus. „Und Stiles hat einen tollen Vortrag dazu gehalten und Scott hat sich in den See geschmissen und ich…“ Sie zuckt mit den Schultern. „Ich bin nicht gut mit Kameras“, murmelt sie und wirft einen Blick in Stiles‘ Richtung. „Ich bin dumm“, stellt sie nüchtern fest. „Du bist nicht dumm!“ protestieren Stiles und Scott gleichzeitig. „Das stimmt wirklich nicht.“ Kira schüttelt den Kopf. „Ich hab noch nie erlebt, dass jemand in so kurzer Zeit so viele Sachen in seinen Schädel gehauen hat wie du. Du hast drei Jahre Geschichte und vier Jahre Mathe in zwei Monate gepresst und dir über die Hälfte davon gemerkt!“ „Da hatte ich ja auch Hilfe“, widerspricht Malia, aber um ihre Lippen spielt ein winziges Lächeln. „Hey“, sagt Kira und greift nach ihrer Hand. „Ignorier die Kamera“, schlägt sie vor. „Stiles macht sie jetzt wieder an und du… du erzählst mir einfach was du weißt, okay?“ Malia nickt. „ALS ist richtig schrecklich, und es tötet dich viel grausamer als ein Bär“, sagt sie folgsam, ihr Blick fest auf Kiras Gesicht gerichtet. „Ein Bär würde dir gleich das Genick brechen und dich nicht erst lange leiden lassen. Der Bär, mit dem ich letzten Winter…“ „Genau“, sagt Kira rasch. „Gut. Sehr gut.“ „Und Leute könnten wirklich mehr dafür spenden, dass das erforscht wird, sie geben immerhin auch für jeden anderen Scheiß Geld aus“, fährt Malia fort. „ALS Forschung ist viel wichtiger als… als Nagellack der glitzert.“ Sie klingt aufrichtig empört und wendet sich direkt zur Kamera. „Wenn man im Wald Glitzernagellack trägt wird man im Dunkeln viel schneller von Raubtieren gefunden und aufgefressen“, sagt sie hilfreich. „Also tragt keinen Glitzernagellack im Wald! Gebt es lieber für was Sinnvolles aus und spendet!“ Kira nickt eifrig. Aus den Augenwinkeln kriegt sie mit wie Scott vor die Kamera springt und die Infoschilder mit Kontodaten hochhält. Ein wenig überrascht stellt sie fest, dass sie immer noch Malias Hand hält, als Malia den Blick senkt. Sie betrachtet ihre ineinander verschlungenen Finger nachdenklich und Kira wird wieder ein wenig warm. „Und ich mag dich und finde, wir sollten Eis essen gehen“, sagt Malia aus dem Nichts heraus. „Genau.“ Kira nickt und bricht mitten in der Bewegung ab. „Äh… was?“ „Willst du Eis essen gehen mit mir?“ fragt Malia hoffnungsvoll. „Es ist November“, stammelt Kira, vollkommen überrumpelt. „Ja, aber ich… ich meinte doch…das war…“ Malia zuckt verlegen mit den Schultern und zieht ihre Hand zurück. „Ach schon gut, vergiss es. Wo bleibt das Wasser?“ ruft sie und wedelt energisch mit den Armen. „Wasser, los! Scott!“ Kira ist wie erstarrt. Aus den Augenwinkeln bekommt sie mit wie Scott angelaufen kommt, den Eimer Wasser in den Händen. Vermutlich sollte man nicht unbedingt auf Kamera festhalten wie übernatürlich mühelos er ihn hochheben kann, aber… an dieser Stelle verknoten ihre Gedanken sich. Hat Malia gerade…? Hat sie gerade wirklich…? „Kira?“ fragt Scott. „Willst du etwa auch?“ „Ja“, sagt sie perplex und ohne richtig zuzuhören. „Ja, mach ruhig.“ „Okay.“ Eiskaltes Wasser wird ruckartig über sie beide ausgekippt. Kira zuckt zusammen und gibt ein quietschendes Geräusch von sich. Sogar Malia schnappt hörbar nach Luft. „Oh mein Gott…“ haucht Kira atemlos und hüpft bibbernd auf der Stelle auf und ab. „Kalt, kalt, oh Gott, ist das kalt.“ Malia keucht und blinzelt, und sie wischt sich mit beiden Händen nasse Haare aus dem Gesicht. „Cut, aus, Ende!“ ruft Stiles aus dem Hintergrund. „Danke für die wunderbare Mitarbeit, meine Damen.“ Danach werden sie unzeremoniell ins Haus geschoben, so schnell, dass Kira es nicht einmal schafft einen Gedanken richtig zu Ende zu denken, und Lydia verteilt warme Decken und Handtücher, während Scott und Stiles vor dem Computer darüber diskutieren wie man die Kamera am besten anschließt. Irgendwo köchelt eine Kanne Kakao vor sich hin und verteilt warmen Schokoladeduft im ganzen Haus. Vor der Dusche stehen sie sich plötzlich wieder gegenüber. „Hi“, sagt Malia. „Oh“, sagt Kira verlegen. Malia ist, genau wie Kira in eine riesige Decke gehüllt, die sie vor der Brust mit einer Hand zusammengerafft hat. Ihre Haare tropfen feucht auf ihre bloßen Schultern und sie blickt zuerst überall hin, außer auf Kiras Gesicht, bevor schließlich ein sichtbarer Ruck durch ihren Körper und sie tief ausatmet. „Ich meinte nicht ‚Eis essen‘ mit ‚Eis Essen‘. Ich meinte, ich würde dich gerne küssen“, sagt sie und schafft es beinah grummelig zu klingen. Nur ihr Blick ist unsicher und flackert nervös zwischen Kira und dem Boden hin und her. „Stiles hat mir gesagt, dass ‚Eis essen‘ eine Metapher ist, die jeder versteht.“ Sie wirft einen skeptischen Blick in seine Richtung, als ob er sie nicht doch reingelegt hat. „Oh“, wiederholt Kira sprachlos. Wasser tropft ihr in die Augen. „Ich mag ‚Eis essen‘“, bringt sie hervor. Malia furcht ihre wunderschönen Augenbrauen. „Ist das ein Metapher?“ „Ich… also…“ Kira schluckt und blinzelt und dann denkt sie sich ‚ach Scheiß drauf‘. Worte sind nicht unbedingt ihre Stärke. Sie stolpert darüber wie über Treppenstufen in der Schule. Ohne abzuwarten lehnt sie sich nach vorne und presst ihre Lippen auf Malias. Zuerst ist es ungeschickt, die Lippen nicht ganz genau aufeinander, vermutlich weil Malia perplex zurückstolpert und weil sie beide klatschnass und triefend sind und beide damit beschäftigt mit einer Hand eine Decke davor zu bewahren, dass sie zu Boden geht. Das war definitiv keiner ihrer besseren Pläne. Aber dann schlingt Malia die Arme um ihre Taille und küsst zurück und ihre Decke landet unzeremoniell auf dem Boden und das… okay, das war definitiv einer von Kiras besseren Pläne. „Okay“, stammelt Kira. „Okay. Eis Essen. Morgen. Und… bitte zeig deine Brüste nicht Greenberg.“ Malia grinst. „Ich würde Greenberg nie meine Brüste zeigen. Davon kann er lange träumen.“ Sie beugt sich vor und flüstert direkt in Kiras Ohr: „Aber dir…“ Und es ist definitiv viel zu warm für einen November, denkt Kira benebelt, ernsthaft, es ist richtig heiß hier… das… das muss die Klimaerwärmung sein. Outtake: „Aber was ist wenn sie mich nicht mag?“ „Sie mag dich, Mal. Glaub mir.“ Malia kaut nervös auf ihren Fingernägeln. „Und ich kann sie nicht einfach fragen, ob sie mich küssen will? Du bist sicher, dass das nicht geht?“ „Versuch vielleicht erst mal ‚Kaffee trinken‘“, sagt Stiles hilfreich. „Das funktioniert immer. ‚Lass uns Kaffee trinken gehen‘ ist… das ist eine allgemein anerkannte Metapher für ‚Ich mag dich und finde dich hot und würde gerne rumknutschen in der näheren Zukunft‘.“ Malia rümpft ihre Nase. „Aber ich mag Kaffee nicht mal.“ „Dann… dann sag eben…“ „Eis? Ich mag Eis. Eis ist gut.“ „Äh… ja okay. Ich meine…“ Stiles nickt. „Klasse Idee.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)