In deinen Augen von BlackAmathia (Draco X Hermine =)) ================================================================================ Prolog: Eine nächtliche Begegnung --------------------------------- Eine pechschwarze Nacht. Draco streifte schweißgebadet über die Ländereien des Schlosses. Er hatte schreckliches erlebt. Der dunkle Lord hatte ihn einem kleinen Ritual beiwohnen lassen. Er und die 5 ‚Neuen‘ in ihren schwarzen Kapuzenumhängen. Der Schwur und ein Schrei nach dem anderen, dann gehörten sie alle ihm. Als alles vorbei war wand sich der dunkle Lord an Draco. Er sagte ihm, dass auch er seinen Todessern beitreten würde. Doch bei ihm war es anders. Er müsse sich erst beweisen. Seufzend trat er an eine große Trauerweide und stützte sich mit seinem Arm ab. „Das sollte nicht passieren. Ich will das nicht. So bin ich gar nicht.“, er ließ den Kopf sinken und massierte mit der anderen Hand seinen Nacken. Er hatte es wirklich nicht gewollt. Doch dem dunklen Lord konnte er sich nicht verweigern. Das wäre sein Tod gewesen. Er dachte an seinen Vater. Vom Alkohol gezeichnet hatte er ihn stolz angesehen. War er doch jetzt die Hoffnung der Familie. Dann kam ihm der Blick seiner Mutter in den Sinn. Sie hatte nicht stolz ausgesehen, nein eher ängstlich. Sie hatte Angst um ihn. Sie war die Einzige, die ihm Kraft gab. Sie kannte sein Leid. Sie wusste wie er wirklich war. Gern ein Arschloch, aber Zauberer oder Muggel töten? Nein. Dazu war er nicht fähig. Er hatte Angst vor den Aufträgen, die er vom dunklen Lord bekommen würde. Seine Mutter wusste das. Aber er hatte wenig Hoffnung, dass sie ihn schützen konnte. Wenn er einen Auftrag bekam, dann musste er ihn erfüllen. Schaffte er es, dann wäre er ein Todesser – eine Marionette des dunklen Lords. Wenn nicht…würde er sterben. Noch eine Woche Schule und dann würden die Weihnachtsferien kommen. Die ersten Weihnachtsferien, die er nicht bei seiner Familie verbringen würde. Wie er Potter letztes Jahr damit aufgezogen hatte, dass er immer hier bleiben müsste. Darauf hatte er sich von Granger eine eingefangen. Je älter sie wurde, desto frecher und unverschämter wurde sie. „Die meisten von uns sind nicht so, wie sie zu sein scheinen“, erwiderte eine Frauenstimme aus dem Baum und er wurde ruckartig aus seinen Gedanken gerissen. „Was zum Teufel?!“, erschrocken stolperte er etwas zurück und sah nach oben in die Baumkrone. „Granger! Was machst du hier?“, zischte er wütend, als er die junge Frau erkannte. Das ist so typisch. Wie sagen die Muggel? Wenn man an den Teufel denkt, dann erscheint er oder so. Er kannte sich nicht so gut mit Muggelsprichwörtern aus. Das hatte er nur mal in Muggelkunde gehört. Professor Charity Burbage hatte es mit ihrem gebräuchlichen Sprichwort ‚Wenn man von den Trollen spricht, stehen sie in der Eingangshalle und lauschen‘ verglichen. „Entschuldige bitte, aber du hast meine Privatsphäre gestört. Ich war vor dir hier!“, kam es energisch von Hermine zurück, wobei sie ‚du‘ und ‚meine‘ besonders betonte. „Aber ich bin ja kein Unmensch. Der Baum gehört ganz dir. Scheinst ihn sowieso mehr zu brauchen als ich.“, mit diesen Worten sprang sie vom Baum und landete vor seinen Füßen. ‚Hochnäsig wie immer dieses kleine Schlammblut!‘ dachte er. Doch heute Nacht waren sie allein. Und er hatte eine Menge Frust angestaut. Wieso sollte er diesen also nicht an ihr ablassen? Es hatte ihm schon immer gefallen sie weinen zu sehen. Nun sollte sie ihr blaues Wunder erleben! Blitzschnell reagierte er, drückte sie eng an den breiten Baumstamm und seine Augen funkelten sie böse an. Hermine wusste gar nicht wie ihr geschah. Ihre Augen waren geweitet, ihr Herz raste. Moment. Wieso raste ihr Herz? Sie fand keine Antwort. Und sie hatte auch keine Zeit weiter darüber nachzudenken. „Was soll das Malfoy? Lass mich sofort los!“, sie hatte sich gefasst und sah ihm nun ernst in die Augen. Ein schmales Grinsen umspielte seine Lippen. „Ich bin nicht mehr der, den du kanntest. Von dir kleinem Schlammblut werde ich mir nichts mehr gefallen lassen! Viel zu lange hast du mir auf der Nase herumgetanzt! Damit ist jetzt Schluss!“, seine Stimme klang so eisig, dass sie Hermine unwillkürlich erschaudern ließ. Tatsächlich sah sie in seinem Blick, dass er es todernst meinte. Und das war so gar nicht Malfoy’s Art. Wenn es ernst wurde, dann war er immer ein Mamasöhnchen gewesen und weggelaufen. Irgendetwas musste passiert sein. Und es hatte ihn verändert. Wenn sie nur an ihren Zauberstab käme. Oder war das keine gute Idee? Bei seinem Zustand wusste sie nicht, wozu er nun fähig war. Und es gab noch ein anderes Problem. Sie fühlte sich von ihm gefangen. Nicht etwa durch seinen Griff. Nein. Vielmehr von seinem Blick. Diese sturmgrauen Augen hielten sie gefangen. Es war merkwürdig. Er verachtete dieses dreckige, kleine Schlammblut. Ja er hasste sie sogar. Aber als sie so wehrlos vor ihm stand, nach seiner Drohung war sie doch tatsächlich ganz ruhig geworden. Er konnte ihr rasendes Herz hören und spürte ihren Atem auf seiner Haut. Aber das war es nicht, was ihn verwirrte. Es waren ihre Augen. Diese großen, rehbraunen Augen. Sie starrten ihn an und er konnte einen Funken Angst in ihnen sehen. Bei diesem Anblick empfand er etwas, dass er bislang nicht kannte. Das Gefühl jemanden beschützen zu wollen. Sie beschützen zu wollen. Schockiert wendete er sich von ihr ab. Was war nur mit ihm los? Hermine Granger, nervige Klugscheißerin und Schlammblut. Sie wollte er beschützen? War er noch ganz dicht? Die letzten Ereignisse hatten ihn wirklich fast durchdrehen lassen. Anders konnte er sich das nicht erklären. „Komm mir einfach nicht in die Quere, oder du bereust es Granger!“, und ohne sie eines Blickes zu würdigen stapfte er davon. Er brauchte jetzt ein Bett. Ein Bett und Ruhe. Hermine blieb allein am Baum zurück. Sie rutschte am Stamm hinab und umklammerte ihre Beine mit den Armen. Sie starrte ungläubig in die Richtung, in die Malfoy verschwunden war. Dieser Blick. Erst waren seine sonst so von Kälte und Hass erfüllten Augen fast….liebevoll? Und dann sein schockierter Gesichtsausdruck. Was hatte er in diesem Moment gedacht? Was hatte er empfunden? War ihm ihre Reaktion auf seine Berührung aufgefallen? Sie verstand ihre Reaktion selbst nicht. Es war immerhin Draco Malfoy, der ihr so nahe gekommen war. Wie konnte ihr Herz bei ihm so schnell schlagen? Vielleicht war es einfach die Nähe gewesen. Eine körperliche Nähe, die sie schon lange nicht mehr zuließ. Schlussendlich seufzte sie, denn eine plausible Erklärung blieb ihr verwehrt. So rappelte sie sich auf und trat den Rückweg zu ihrem gemütlichen Bett im Griffendorturm an. Wahrscheinlich sollte sie diese Begegnung einfach vergessen. Malfoy tat es bestimmt. Kapitel 1: Das Opfer -------------------- Als er in seinen smaragdgrünem Bett in den Slytherin-Kerkern aufwachte, fühlte er sich als hätten die ganze Nacht ein paar Gnome auf seinem Kopf wild umhergetanzt. Er hatte wirklich schlecht geschlafen, sich fast nur umhergewälzt. Ein Albtraum nach dem anderen hatte ihn gequält. Und alle endeten sie mit seinem Tod. „Alter Draco. Was‘ denn mit dir passiert? Du siehst ja aus wie ‘ne Leiche!“, kam es von Blaise Zabini. „Danke Blaise. Solche Worte brauch ich zum frühen Morgen.“, gab Draco missmutig zurück. Blaise ließ sich auf seinem Bett nieder. „Also schön. Dann ein anderes Thema. Ich hab mir ein neues ‘Opfer‘ gewählt. Es wird Hermine Granger!“, erklärte er ihm breit grinsend. Augenblicklich viel Draco die Kinnlade runter. „Nicht dein Ernst?!“, er sah ihn entgeistert an. Seinen Freund schien das nur zu amüsieren. Opfer, so hatte Draco die Mädchen getauft, die auf Blaise‘ Masche hereinfielen und mit ihm im Bett landeten. Manchmal schlief er öfter mit ihnen, aber die meisten waren nach dem ersten Mal Geschichte. Er servierte sie ab und sie heulten sich bei ihren Freundinnen aus. Und trotzdem gingen auch die ihm immer wieder ins Netz. Draco hatte zwar auch die eine oder andere schon im Bett, aber er hatte immer mit offenen Karten gespielt. Er wollte keine Beziehung. Nicht bei dem ganzen Scheiß, der bei ihm abging. „Ich scherze nicht, Draco.“, holte ihn Blaise aus seinen Gedanken zurück. „Hat man dir einen fehlgeschlagenen Liebestrank untergejubelt, oder was? Granger?! Ganz ehrlich Blaise. Du hast hier doch die freie Auswahl! Wieso das Schlammblut?“, er verstand es einfach nicht. Was bitte fand Blaise an dem Bücherwurm? Er erinnerte sich an die letzte Nacht und schnaufte entrüstet. „Oh man. Ich seh‘ schon wo dein Problem liegt. Du bist fixiert darauf, dass sie dein Feind ist. Das kleine, graue Mäuschen, das du im ersten Jahr hier kennengelernt hast. Aber hast du sie dir mal richtig angesehen? Sie ist richtig heiß geworden! Schlank, klug und sexy. Und eine gute Hexe.“, lobte er sie in hohen Tönen. „Pah!! Selbst wenn Blaise. Sie ist ein Schlammblut und eine Zicke!“, brummte er. Blaise lachte darüber. „Ach meinst du, weil du dir öfters mal eine von ihr einfängst?!“, fügte er grinsend hinzu. Das reichte. Draco stand wortlos auf und verschwand im Bad. Er hörte Blaise draußen noch feixen. Manchmal wollte er ihm auch gern eine reinhauen. Andererseits war das alles nicht seine Schuld. Das Problem war Granger. Immerhin war sie es, deren Ohrfeigen er eingesteckt hatte und an ihre Faust in seinem Gesicht, wollte er gar nicht erst denken. Bloß wegen diesem Federvieh. Unter der Dusche konnte er endlich in Ruhe nachdenken. Er genoss die Wärme auf seiner Haut, die Tropfen, die an ihm gen Boden rannen und ein wohliges Kribbeln auf seiner Haut hinterließen. Blaise‘ Worte wollten ihm nicht aus dem Sinn. Granger und schlank, sexy und klug? Das waren nun nicht gerade die ersten Eigenschaften, die ihm zu ihr einfielen. Eher nervig, penetrant und angriffslustig. Und so genau hatte er sie sich auch nicht angesehen. Zumindest dabei hatte Blaise Recht. Bis eben war das ja auch noch nicht nötig gewesen. Doch das würde er jetzt definitiv nachholen. Er würde sie ganz genau unter die Lupe nehmen. Vielleicht konnte er so auch ein paar kleine, dreckige Geheimnisse herausfinden, die er gegen sie verwenden konnte? Er musste seiner Drohung vom Vorabend immerhin nachkommen, sollte sie sich nicht aus seinen Angelegenheiten raushalten. Und das würde sie sicher nicht. Er war Potters Erzfeind und sie sein Groupie. Ob sie zu Potter rennen und petzen würde, wenn er ihr etwas tat? Oder vielleicht würde auch ein schnaufendes, keifendes Wiesel ankommen. An dem konnte er getrost seinen Frust auslassen. Vielleicht der Schneckenfluch, den er sich selber im 2. Schuljahr verpasst hatte? Der war wirklich witzig. Mit diesem Gedanken stieg er aus der Dusche. Er fühlte sich tatsächlich besser. Jetzt, da er erfrischt war, konnte er sich auf Granger konzentrieren. Er würde Blaise nicht nur beweisen, dass sie nicht mal einen One Night Stand wert ist, sondern sich auch ein bisschen von seinen Sorgen ablenken. Fertig angezogen wendete er sich zu dem riesigen Badspiegel und betrachtete sein Spiegelbild. Es sah sehr viel lebendiger aus als das von gestern Nacht. „Also schön. Denk dran du bist ein Malfoy. Und niemand wird hinter deine Fassade sehen!“, machte er sich selbst Mut. Und mit gleicher Miene, wie immer trat er zu seinem Freund in den Schlafraum. Dieser blickte ihn an und nickte. Auch ihn konnte er wohl mit seinem Aussehen täuschen. „Ich habe über deine Worte nachgedacht.“, brachte er langsam hervor. „Und?“, wollte Blaise nur wissen. „Ich denke du hast Recht. Ausnahmsweise. Ich werde sie mir also mal genauer ansehen. Aber selbst wenn sie körperlich attraktiver geworden ist, ist sie immer noch eine Nervensäge!“, ganz wollte er ihm nicht zustimmen. Immerhin ging es um Granger. „Du weißt, dass mich dein „Urteil“ nicht abhalten wird?“, erwiderte Blaise. „Ist mir schon klar. Du vögelst ja sonst auch mit wem du willst! Da ist ein Schlammblut keine Ausnahme.“, meinte er abschätzend. „Jetzt lass uns gehen. Ich hab Hunger.“ Hermine saß in der großen Halle. In einer Hand hielt sie eine Brötchenhälfte mit Marmelade, mit der anderen die Seiten des Tagespropheten. „Lächerlich. Einfach lächerlich, was sie wieder über Harry und Dumbledore schreiben. Das diesen Mist überhaupt noch jemand liest…und glaubt!“, schimpfte sie, verdrehte ihre Augen und schlug die Zeitung empört zu. „Man Hermine. Lies den Scheiß doch nicht. Das zieht dich nur runter. Das gilt übrigens auch für dich Harry.“, meine Ron und stopfte sich sein Rührei in den Mund. „Je mehr Informationen wir haben – und dazu zählen auch die Lügen, die sie verbreiten – desto besser für uns, Ron. Und etwas mehr zu lesen würde dir nun wirklich auch nicht schaden!“ Verblüfft sahen die beiden sie an. Harry war es, der das Wort ergriff „Hermine. Ist alles ok mit dir? In letzter Zeit wirkst du wirklich sehr angespannt. Wenn wir dir bei irgendwas helfen…“ „Danke Harry, aber es ist alles ok. Ich hab nur ein bisschen schlecht geschlafen.“, schnitt sie ihm das Wort ab und stand auf. „Ich geh schon mal vor Jungs. Macht euch keine Sorgen, ja? Mir geht es gut!“, und damit verschwand sie auch schon in Richtung Ausgang. Harry und Ron sahen ihr nach. In ihren Augen lag Besorgnis. Egal, was sie ihnen erzählte, sie sahen doch, dass etwas nicht mit ihr stimmte. „Wenn sie sich uns nur anvertrauen würde…“ Draco und Blaise hatten das Drama nicht mitbekommen. Blaise war gerade zu sehr mit lautem Gelächter über den neusten Potter-Artikel des Tagespropheten beschäftigt. Draco lies sein Brötchen wieder auf seinen Teller fallen. Kaum 2 Bisse hatte er gemacht. „Ich hab keinen großen Hunger. Lass dir Zeit, ich geh schon mal.“, Blaise hatte gar keine Chance noch etwas zu sagen, da war er auch schon weg. Pansy dagegen rannte ihm nach. Sie stand immer noch auf Draco, obwohl er keinerlei Interesse mehr an ihr zeigte. „Man wie sie ihm nachrennt. Einfach peinlich.“, Blaise sah sich zu der Mädchenstimme um. „Daphne Greengrass du kleine blonde Zicke. Bist du etwa neidisch?“, grinste er seine Mitschülerin an. „Neidisch? Nicht auf die! Außerdem weißt du doch, dass meine Interessen eher körperlicher Natur sind. Genauso wie bei dir, Blaise-Schätzchen!“, konterte sie. „Uhhh~ erwischt Baby. Aber mich nennt hinter meinem Rücken wenigstens niemand ‘Schlampe‘!“, zwinkerte er ihr neckisch zu. „Da wär ich mir an deiner Stelle nicht so sicher, BABY!“, gab sie süß lächelnd zurück. Die beiden nahmen sich wirklich nicht fiel. Daphne, wie auch Blaise stiegen mit denen ins Bett, mit denen sie wollten. Egal aus welchem Haus, egal welcher Herkunft. Nur hatte sich Daphne nicht nur auf Männer begrenzt. Früher lief zwischen den Beiden sogar eine Wette, wer welches Mädel zuerst rumbekam. Hermine war allein in Snape‘s Klassenzimmer. Gleich würden die 2 Stunden Zaubertränke beginnen. Dieses dunkle, stickige Kabuff hatte sie schon immer verabscheut. Heute hatte sie das Gefühl es wäre noch dunkler und stickiger als sonst. Wenigstens war Professor Slughorn ein sehr viel angenehmerer Lehrer für Zaubertränke. Auch wenn er unter den Schülern mit seinem Zaubertrank Amortentia viel Chaos verbreitet hatte. Viele Mädchen hatten den Trank bei Ihrem Schwarm angewandt. Aber auch ein paar Jungs bei den Mädchen. Das Liebeschaos war also komplett. Professor Dumbledore hatte alle in der großen Halle versammelt und gebeten damit aufzuhören. Sie hoffte, dass damit auch Ron wieder zur Vernunft kam, aber anscheinend hatte ihm etwas anderes das Hirn vernebelt. Sie war so sauer auf ihn. Erst machte er einen auf eifersüchtig, wegen der Sache mit Victor Krum und jetzt bandelte er einfach mit Lavender an! Diese Kuh. Wie konnte er nur auf sie hereinfallen? So wenig Zeit wie möglich wollte sie mit ihm verbringen, denn jedes zweite Wort drehte sich nur um seine ach so tolle Freundin. „Habe ich vielleicht damals so viel über Victor geredet? Nein!“, sauer schnaufte sie in ihr Buch. „Über die Durmstrang-Hohlbirne gibt es ja auch nicht viel zu sagen, außer dass er ein super Quidditch-Spieler ist.“, Draco hatte Ihren letzten Satz mitbekommen und musste einfach seinen Senf dazugeben. Hermine fuhr aufgeschreckt herum. „Malfoy! Be-belauschst du mich jetzt etwa?“, schon wieder schlug ihr Herz schneller. Das konnte jetzt nur sein, weil sie sich ertappt fühlte. Was auch sonst? „Das war gar nicht nötig. Du warst laut genug.“, er ließ sich auf dem Stuhl schräg hinter ihr nieder und packte sein Lehrbuch aus. „Von mir aus. Dann war ich eben etwas lauter. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich von dir eine Antwort brauche!“, sauer sah sie ihn an und war auch ein wenig verdutzt, dass er sich so nah zu ihr setzte. Eigentlich kam er ganz gelegen um ihren Unmut ein wenig Luft zu machen. „Schon klar, Granger.“, nun sah er ihr fest in die Augen. „Was ich allerdings nicht verstehe, was will ein Mädchen wie du von dem Wiesel? So ein einfältiges Mädchen wie die Brown passt doch super zu dem hirnlosen Affen.“ Sie wusste gar nicht, was sie darauf antworten sollte. Ein Mädchen wie sie? Was meinte er denn damit? „Das…ich wüsste nicht, was dich das angeht?!“, erwiderte sie nach einer kleinen Weile. Schnell wendete sie sich von ihm ab und sah in ihr Buch. Sie spürte noch ein paar Minuten seinen Blick, bis auch er von ihr abließ. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Seit wann interessierte sich Draco Malfoy für ihr Privatleben? Und wieso kam kein abfälliger Kommentar über sie? Normalerweise hätte sie etwas wie ‘Ihr beiden passt zusammen. Abschaum bleibt Abschaum.‘ oder ähnliches erwartet. Sie hatte keine Zeit weiter darüber zu grübeln, denn der Unterricht begann. Doch heute Abend würde sie wieder zur Trauerweide gehen. Da hatte sie genug Zeit ihre Gedanken zu ordnen. Allein. Kapitel 2: Die Aufgabe ---------------------- Slughorn hatte für den Abend ein kleines Treffen angesetzt. Zum besseren Kennenlernen wollte er am Wochenende eine kleine Party organisieren und heute alles mit den Schülern abstimmen. Trotz dass jeder von ihnen einen Freund oder eine Freundin ihrer Wahl mitbringen durften, sollte die Party natürlich exklusiv bleiben. Sie sah auf die Uhr. Noch eine Stunde. Damit hatte sie genug Zeit um ihren Aufsatz über Mondkälber zu vollenden. In der Bibliothek würde sie hoffentlich die Antworten auf ihre verbliebenen Fragen bekommen. „Oh tut mir leid, Liebes. Das letzte Exemplar von Newt Scamanders magischen Zoologiebuch ‘Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind‘ hat sich eben ein Junge ausgeliehen. Aber ich glaube er sitzt dort hinten in der Ecke. Vielleicht könnt ihr es euch teilen?“ „Dankeschön. Ich werde es mal versuchen.“, sagte Hermine freundlich und verabschiedete sich von der Bibliothekarin. Langsam schlug sie den Weg zum hinteren Teil der Bibliothek ein. Dort gab es viele Leseecken mit Sofanischen, gemütlichen Sitzkissen und schweren Vorhängen. Wollte man ungestört sein, so musste man nur die Vorhänge zuziehen. Hermine hatte sie schon oft genutzt. Einerseits zum Lesen, aber in letzter Zeit auch um allein zu sein. Ja um sich sogar etwas vor den anderen zu verstecken. Sie blieb abrupt stehen, als sie sah, wer sich das Buch ausgeliehen hatte. Der ‘Junge‘ saß im Schneidersitz in der Mitte einer großen Sofanische. ‘Nicht schon wieder. ‘, dachte sie, wollte schon umdrehen und gehen, doch da fixierte sie bereits ein Augenpaar. „Granger. Was gibt es? Komm näher, wenn du was willst.“, Draco ließ sie nun nicht mehr aus den Augen. Eine gute Gelegenheit sie hier zu treffen. Es war kein anderer Schüler in der Nähe und die Bibliothekarin war sehr weit vorne hinter ihrer Theke beschäftigt. Leise seufzend gab sie sich ihrem Schicksal hin. Heute war wirklich nicht ihr Tag. „Ich wollte mir nur das Buch ausleihen. Mir fehlt noch etwas für meinen Aufsatz. Aber ich werde mir einfach ein anderes Exemplar besorgen, also…“, sie wollte so schnell wie möglich wieder weg von ihm. „Granger. Wir wissen beide, dass du nicht vor mir stehen würdest, wenn es noch ein anderes gäbe. Alle sind wegen der Aufsätze ausgeliehen. Dieses ist das Einzige, dass noch in der Bibliothek zu finden ist.“, meinte er mit leichtem grinsen. Er wusste, dass er sie damit hatte. Sie brauchte das Buch. „Ich gebe es dir.“, verblüfft sah sie ihn an, als er ihr das Buch entgegen hielt. Malfoy wollte ihr das Buch überlassen? Einfach so? Das konnte sie beim besten Willen nicht glauben, aber da sie es nun einmal brauchte, griff sie nach dem oberen Ende des Buches. Doch so leicht bekam sie das Buch nicht. Er zog daran und eh sie sich versah, landete sie neben ihm in dem weichen Sofapolster. „Granger, Granger, Granger. So egoistisch kenne ich dich gar nicht. Ich habe immerhin auch noch meinen Aufsatz über Sumpfkrattler zu schreiben. Denkst du wirklich da gebe ich dir das Buch einfach?“, machte er sich offenkundig über sie lustig. Vor Wut errötet sah sie ihn an. „Und ich hätte nicht denken sollen, dass du mal etwas großherziges tust!!“, langsam rappelte sie sich auf. Auf Knien kam sie ihm näher. „Jetzt gib mir kurz das Buch! Ich brauche es ja nicht lange!“, sie packte das Buch und zog. Doch sie war nicht stark genug. Mit Leichtigkeit konnte er das Buch bei sich behalten. Sie musste sich weiter und weiter strecken um es überhaupt noch fassen zu können. Doch da passierte es. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel mit einem kurzen, aufgeschreckten „Ah!“ direkt auf den neben ihr sitzenden Malfoy. Dieser wiederum, vollkommen überrumpelt, lies nicht nur das Buch fallen, sondern kippte mit ihr nach hinten und sie landeten zusammen in den weichen Kissen. Es dauerte einige Momente bis beide begriffen, was eben geschehen war. Wie ein herumtollendes Liebespaar waren sie, wegen eines einfachen Buches, in dieser Situation gelandet. Langsam richtete sich Hermine auf, indem sie sich mit ihren Händen abstützte. Erst etwas weiter oben angekommen bemerkte sie, dass sich ihre linke Hand in seiner Rechten befand. Mit diesen Händen hatten sie um das Buch gekämpft. Malfoy indes hatte eine weitaus komfortablere Sicht auf die Dinge. Er konnte von oben in Hermines Bluse sehen. Sogar ihren BH erkannte er. Er musste zugeben, dass sie diesen besser ausfüllte, als er bislang vermutet hatte. Er beobachtete, wie sie sich langsam aufrichtete. Das sie seine Hand festhielt war ihm nicht entgangen. Sie schien sich im Moment nur darauf zu konzentrieren und da er das gern noch etwas länger ausnutzen wollte, verschränkte er seine Finger in den ihren. Und es hatte noch einen weiteren Vorteil. Sie konnte nicht weiter hoch und einfach abhauen. Und so wanderten seine Blicke tiefer. Wie sie da breitbeinig auf seinem Schoß gefangen war, hatte schon etwas. Etwas, dem er nicht abgeneigt war, wie er nun feststellen musste. Er hatte einfach zu lange keinen Sex mehr, anders konnte er sich nicht erklären, wieso er plötzlich die Vorstellung hatte, mit Granger in die Kiste zu springen. Oder es war Blaise mit seinem Gelaber über sie. Obwohl er nun zugeben musste, dass Blaise Recht hatte und Granger tatsächlich sexy war. Wie würde sie wohl nackt aussehen? Er könnte es herausfinden. Hier und jetzt. Er musste sie nur überwältigen, was bei ihrem Gewicht nicht sehr schwer sein würde, und den Vorhang schließen. Hinter dem schweren Stoff hätten sich alle Geräusche verloren und vor neugierigen Blicken hätte er sie auch geschützt. Doch zu lang fantasiert. Durch die Rufe seines Namens wurde er aus seinem Tagtraum gerissen. Als er mit seinen Fingern die ihren ergriff, war sie wie paralysiert. Sie schaffte es erst nach einer gefühlten Ewigkeit ihren Blick von den Händen abzuwenden. Bewusst in welcher Situation sie sich befand und vor allem mit wem, begann sie sich weiter aufzurichten. Sie sah seinen Blick, der ihren Körper abzutasten schien und es jagte ihr ein kalter Schauer über den Rücken. War da Begierde oder gar Wollust in seinem Blick? Sie musste etwas tun. Sie musste hier weg. Und zwar schnell. Augenblicklich fing sie an zu zappeln und seinen Namen zu rufen, bis er sie endlich ansah. „Du bist ja knallrot Granger! Gefällt es dir etwa auf meinem Schoß?“, lachte er höhnisch. „Halt den Mund Malfoy! So wie du mich anglotzt könnte man meinen der feine Herr Reinblüter würde etwas von mir…“, doch sie verstummte. Sie konnte es nicht aussprechen. Auch wenn ihr Herz so schnell schlug, dass sie glaubte einen Marathon zu rennen, konnte sie darauf nicht hören. Das war einfach zu absurd. Ein Draco Malfoy und sie? Niemals. Ihr Satz schien ihn wachgerüttelt zu haben, denn er ließ sie los und schubste sie zudem noch von sich runter. „Behalt das dumme Buch.“, schon war er auf seinen Beinen, hatte seine Tasche geschnappt und eilte Richtung Ausgang. Sie sah ihm nur verwirrt nach. Was war da eben zwischen ihnen passiert? Wie so oft, wenn es um Draco ging, fand sie keine Antwort. So schrieb sie ihren Aufsatz zu Ende und ging dann hoch zum Slug-Club. Draco musste dort weg. Ihre Worte hallten in ihm wieder. Was hatte ihn da geritten? Das dreckige Schlammblut! Er hatte ihre und seine Abstammung in diesem Moment komplett vergessen, ja sogar ihre Feindschaft. Irgendetwas musste ihm das Hirn vernebelt haben. Unter normalen Umständen wäre ihm das niemals passiert. Er war in den dunklen Kerkern angekommen, als sein Arm anfing zu schmerzen. Er zuckt zusammen und presste seine andere Hand auf seinen Unterarm. Dann hörte er sie. Seine Stimme. Die Stimme des dunklen Lords. Er erhielt seine erste Aufgabe. Er sollte Dumbledore töten. Dumbledore - überaus mächtiger Zauberer, Schulleiter Hogwarts und er stand ohne Einschränkung zu Harry. Natürlich wollte er ihn loswerden. Er war ihm ein großer Dorn im Auge. Als die Stimme erlosch, verschwand auch der Schmerz. Hermine saß allein in Gedanken versunken an dem großen, runden Tisch. Die anderen waren bereits gegangen. Alle, bis auf einen. Blaise ließ sich neben ihr nieder. „Hermine. Du siehst erschöpft aus, vielleicht solltest du auch langsam schlafen gehen.“, säuselte er in ihr Ohr. Hermine war bei seinem Flüsterton etwas zusammengeschreckt. Trotz, dass seine Worte so leise waren, hatten sie sie aus ihrer Gedankenwelt geholt. „Danke für dein Mitgefühl, aber mir geht es gut. Und ich kann auf mich selbst aufpassen, Blaise.“, antwortete sie mit ungewollter Härte in ihrer Stimme. Sie konnte an seinem Gesicht erkennen, dass sie auch ihn damit überrascht hatte. Ruckartig stand sie auf. „Entschuldige Blaise. Aber ich habe heute keinen Nerv mehr, mich mit noch einem Slytherin rumzuschlagen.“ „Hey, hey Hermine! Hier im Slug-Club zählt unser Haus nicht! Und ich wollte dir nur einen gut gemeinten Rat geben. Schließlich ist der Club dafür da neue Kontakte zu knüpfen und Freunde zu finden. Wir könnten Freunde werden!“, im gleichen Moment hatte er sich erhoben. „Wie wäre es, wenn ich dich zum Griffentorturm begleite? Nicht, dass du mir noch umkippst?“ Langsam sah sie ihm in die Augen. Er meinte es tatsächlich ernst, aber konnte sie ihm vertrauen? Ein durchgedrehter Slytherin reichte ihr für den Tag. Dennoch war Blaise ja nicht Malfoy und sie fühlte sich wirklich nicht so gut. „Also schön.“, ergab sie sich seufzend. Er begleitete sie bis zum Turm und trug darüber hinaus auch noch ihre Bücher. Viel redeten sie nicht. Nur etwas über den Abend und über die anstehende Party. „Wen wirst du mitbringen, Hermine?“, wollte er am Portrait der fetten Dame wissen. „Ich weiß es nicht. Und du?“, stellte sie die Gegenfrage, doch war sie sich sicher er würde irgendein Slytherinmädchen nennen. Hoffentlich nicht Pansy. Doch er griff sich nur mit der Hand in seinen Nacken und massierte ihn etwas. „Tja ich weiß auch noch nicht so Recht. Die meisten Mädchen aus meinem Haus kommen nicht in Frage und mit einem Kerl werd‘ ich da auch nicht auftauchen. Schon gar nicht aus meinem Haus. Wenn ich also kein nettes Mädchen aus einem anderen Haus dazu bringen kann, dann werd‘ ich vielleicht lieber allein kommen.“ Die Antwort überraschte sie nun doch. „Naja…das wird doch für dich kein Problem sein, oder? Du bist ja sehr aufgeschlossen, was die Häuser angeht. Immerhin hast du sogar mich hierher begleitet.“, sie war unsicher. Sie kannte ihn nicht gut, aber er galt als Mädchenschwarm. Und wenn sie ihn so im Mondlicht betrachtete. Groß, muskulös, er hatte schon einen verboten gut aussehenden Körper. „Hermine.“, er kam ihr sehr nah, legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und hob es leicht an. „Du rückst dich selbst in ein viel zu schlechtes Licht. Dabei könntest du wie ein Stern strahlen, so schön bist du.“, vergnügt sah er wie sie rot wurde. Er verbeugte sich etwas und wandte sich zum Gehen, doch sie hielt ihn zurück. „Gute Nacht! Blaise. Und danke.“ Ein kleines Lächeln war es, was sie dafür bekam. „Dir auch eine gute Nacht, Hermine. Träum was Schönes!“, und schon war er verschwunden. Blaise schlenderte vergnügt in den Slytherin-Gemeinschaftsraum. „Draco, mein Bester. Du bist ja noch wach? Uh…und dein Gesichtsausdruck verheißt nichts Gutes.“, tatsächlich wollte er direkt Richtung Schlafsaal abbiegen, aber Draco bereitete ihm doch etwas Sorgen und so setzte er sich zu ihm. „Was’n los? Fliegt dir ein Irrwicht im Magen rum? Du siehst furchtbar aus.“, und er hatte Recht. Nicht nur, dass Draco die Begegnung mit Hermine noch nicht verdaut hatte. Nein, schlimmer war die Aufgabe, die ihm Voldemort stellte. Wie sollte er Dumbledore töten? In einem direkten Kampf war er ihm definitiv unterlegen. Er musste es also mit einer List versuchen. Die silberne, mit schwarz-magischen Flüchen belegte Opalhalskette bei Borgin & Burke's kam ihm in den Sinn. Wenn er jemanden dazu brachte sie Dumbledore zu geben, könnte es vielleicht funktionieren. Blaise fuchtelte mit seiner Hand vor seinem Gesicht rum. „Ja, ja. Ich hab dich bemerkt. Hab nur was Falsches gegessen oder so. Lass uns schlafen gehen.“, und so gingen die beiden in ihre Betten. Er spürte den besorgten Blick seines Freundes, aber würde er ihm nicht davon erzählen. Er würde es niemandem erzählen. Lange lag er in dieser Nacht noch wach, dachte über den Tag nach und über vergangene Geschehnisse. Er spürte, wie er sich zu verändern begann. Wie sich alles veränderte. Kapitel 3: Party im Slug-Club ----------------------------- Die Tage vergingen und Hermine wünschte sich, dass alles nur ein Traum gewesen war. Sie hatte tatsächlich gleich mit zwei Slytherin geflirtet! Und einer davon war ihr Erzfeind. Zudem kam, dass sie mit ansehen mussten, was mit Katie Bell geschah. Sie wurde durch eine schwarz-magische Kette verflucht. Den Anblick würde sie so schnell nicht vergessen. Und auch, dass Harry Draco Malfoy dieser Tat bezichtigte. Er hatte sich in letzter Zeit wirklich verändert, so wie er es ihr in dieser einen Nacht sagte, aber war er zu so etwas fähig? Seufzend erhob sie sich aus ihren Kissen. Zum Glück hatte sie heute nur ein paar wenige Stunden und danach würde sie mit Harry im Tropfenden Kessel ein Butterbier trinken gehen. Darauf freute sie sich sehr, auch wenn er ihr wahrscheinlich eine Standpauke halten würde. Er wusste, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Sie reagierte häufig angespannt und gestresst. Ob sie es auf Ron's Beziehung zu Lavender schieben konnte? Auch ihrem besten Freund konnte sie nicht die Wahrheit sagen. „Hermine! Du siehst schrecklich aus. Was ist nur los mit dir?“, ihre besorgte Freundin Ginny stand vor ihr und tätschelte ihre Stirn. „Ginny, mir geht es gut. Ich habe nur nicht so gut geschlafen. Bei dem, was alles in letzter Zeit passiert ist…“, antwortete sie sanft und schob ihre Hand beiseite um aufzustehen. Aus ihrem Schrank kramte sie sich ihre Winteruniform heraus und zog sich an. „Ach Hermine. Wie lange willst du deinen Schlaf noch als Ausrede benutzen?“, sie verschränkte ihre Arme ineinander und sah ihre Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich weiß, du machst dir Sorgen, aber das musst du nicht. Ich komme klar.“, damit umarmte sie Ginny kurz um und verschwand auch schon aus dem Zimmer. „Wieso nur frisst du alles in dich hinein?“, etwas verzweifelt stand Ginny allein gelassen da und überlegte, was sie noch für Ihre Freundin tun konnte. Zum Mittag eilte Hermine schnellen Schrittes in Richtung große Halle, als sie plötzlich am Arm gepackt um die nächste Ecke gezogen wurde. Sie blickte in die Augen von Cormac McLaggen. Wie hatte er es geschafft sie zu überholen? „Granger. Man könnte meinen du bist auf der Flucht?!“, sagte er mit seinem schmierigen Lächeln. „Ach wirklich? Nun ich habe einfach Hunger.“, log Hermine. Natürlich war sie auf der Flucht. Nämlich vor ihm. Seit dem Abend bei Professor Slughorn, rannte er ihr nach und es nervte. Hatte sie nicht schon genug Probleme? „Dann will ich dich gar nicht lange aufhalten. Die Party ist bald. Du weißt schon. Professor Slughorn‘s Party.“, tatsächlich hatte sie die schon wieder verdrängt. „Es wäre doch zu schade, wenn so eine wunderschöne Hexe nur mit einem niederen Zauberer dort auftauchen müsste. Wie wäre es also, wenn du mit –“, doch er konnte den Satz nicht beenden, eine Hand an seiner Schulter zog ihn von Hermine weg. „Ey McLaggen. Für mich sieht es nicht so aus, als ob sich Hermine in deiner Gegenwart wohl fühlt. Wie wär‘s, wenn dein gigantisches Ego ihr ein bisschen Platz zum atmen lässt?!“, und mit einem keinen Schubs landete Cormac noch ein paar Meter weiter hinten. Dieser funkelte seinen Angreifer wütend an „Hat dich wer gefragt, Zabini?!“ Blaise war unterdes zu Hermine gegangen und beachtete Cormac gar nicht mehr. „Hey. Ist alles ok bei dir, oder hat der Typ mehr gemacht, als dich dumm anzugraben?“, ein verschmitztes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Du bist im richtigen Moment gekommen, mir geht es gut. Vielen Dank, Blaise.“, auch sie musste Lächeln, wenn er sie so ansah. Sie war ihm wirklich dankbar. Aus eigener Kraft hätte sie Cormac nicht von sich stoßen können. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie dieser aufbrausend davon stapfte und fast ein paar Erstklässler umrannte. „Werdet ihr heut noch fertig mit Schmusen? Sonst geh ich schon vor, wenn du dich noch als großen Helden von Granger feiern lassen musst.“, mürrisch stand Draco hinter Blaise und tippte nervös mit den Fingern auf seinen Arm. Hermines Augen weiteten sich. Hinter Blaise‘ breiten Schultern hatte sie Draco überhaupt nicht bemerkt. Sie schluckte hart, als sich Blaise von ihr abwandte und die Sicht auf Draco freigab. Seit dem Zwischenfall in der Bibliothek ging sie ihm geschickt aus dem Weg. Und auch er schien sich etwas von ihr fern zu halten. Doch nun da sie sich gegenüberstanden, kamen alle Bilder zurück. Als hätten sie einen Petrificus Totalus abbekommen, sahen sie einander wie versteinert an. Die Zeit stand still. Erst als Blaise wieder zwischen die beiden trat, brach ihre Verbindung ab und die Uhr lief weiter. Sofort errötete Hermine und lief beschämt und ohne ein weiteres Wort davon. Draco sah ihr starr nach. „Ach Draco. Wenn du sie selbst retten wolltest, dann hättest du eben schneller sein müssen.“, feixte er und stieß seinem Freund leicht den Ellenbogen in die Seite. „Red nicht so einen Blödsinn! Ich will rein gar nichts, was mit Granger zusammenhängt.“, erwiderte er ihm sauer, doch dieser grinste nur. Er dachte er hätte seinen Freund nur ein bisschen geärgert, wusste er doch nichts von deren Begegnung und dass er einen Konkurrenten in ihm hatte. Hermine wollte einfach nur im Erdboden versinken. Erst musste sie von Blaise gerettet werden und dann dieser Moment mit Draco? Was war nur mit ihr los? Stand sie unter einem Fluch oder Zaubertrank? Diese Gefühle waren definitiv nicht normal für sie. Sie fühlte sich zu beiden hingezogen, während ihr Herzklopfen in Ron’s Nähe immer leiser wurde. Sollte ihre Liebe für Ron etwa schwächer werden? Ein Teil von ihr wünschte es sich. Hermine ertrug ihr schmerzendes Herz nicht länger, wenn sie die beiden miteinander sah. Die Hoffnung, dass Ron zur Besinnung kam und sie endlich als Frau anerkannte, war schon längst verflogen, aber die Liebe war geblieben. Der restliche Tag verlief ruhig. In der letzten Stunde hatten sie bei Professor Sprout Weinrautenessenz gesammelt, damit Madame Pomfrey bei Bedarf Langzeitfolgen und Nachwirkungen lebensgefährlicher Vergiftungen vorbeugen konnte. Überhaupt war ihr aufgefallen, dass das Lager der Krankenstation beachtlich aufgestockt wurde. Sicherlich auf Anweisung Dumbledore‘s, als würde er den Krieg jederzeit erwarten. Dabei war sie sich sicher, dass Voldemort Hogwarts nicht angreifen würde, solange Dumbledore auf die Schule und ihre Schüler aufpasste. Auf dem Pfad nach Hogsmeade lief sie Harry bereits in die Arme und zusammen ließen sie sich im 'Drei Besen' zu einem Butterbier nieder. Sie würden sich nur noch dieses Wochenende sehen, bevor es dann nach Slughorn’s Party in die Winterferien ging. „Hermine…weswegen ich eigentlich in Ruhe mal mit dir reden wollte –“, fing Harry an, doch Hermine schnitt ihm das Wort ab. „Ich weiß, dass du dir Sorgen machst Harry, aber mir geht es gut. Ich habe das mit Ron einfach noch nicht verkraftet.“, sie sah ihm direkt in die Augen um jeden Zweifel bei ihm zu ersticken, doch er schüttelte nur den Kopf. „Darum ging es mir nicht. Ich merke doch, dass dich noch etwas anderes belastet, aber ich weiß das du zu mir kommst, wenn du darüber reden willst. Was ich dich eigentlich fragen wollte war, ob du in den Winterferien nicht auch ein paar Tage zu mir in den Grimmauldplatz kommen willst?“, erstaunt sah sie ihn an. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet. Ihre Ratlosigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben, daher wollte er seine Bitte auch begründen. „Weißt du für jemanden, der als Muggel aufgewachsen ist, kann die Familie Weasley schon mal ganz anstrengend sein. Während mein letztes Weihnachten mit Sirius noch so schön war, habe ich Angst vor dem Kommenden.“, ein schiefes Lächeln lag auf seinen Lippen, aber in seinen Augen spiegelte sich die Trauer. Ein kleines Seufzen entwich ihr, doch schließlich nickte sie. „Wir können die Ferien dazu nutzen einen Plan zu machen und zu üben. Immerhin steht uns ein schwerer Kampf bevor.“, sie lehnte sich an seine Schulter. Ihr war es in diesem Moment egal, dass sie wir ein Paar wirkten. „Harry?“, sie wartete das kurze ‚Hm‘ von ihm ab. „Danke, dass du immer für mich da bist, wenn ich dich brauche!“, für einen kurzen Moment schloss sie ihre Augen und genoss die Geborgenheit. „Du bist meine beste Freundin. Ich werde dich niemals im Stich lassen! Und ich weiß, dass du für mich dasselbe tust.“, er hatte Recht. Die beiden hatten ein besonderes Verhältnis zueinander. Vergleichbar mit Geschwistern. Wie ein großer Bruder wachte er über sie und wie eine kleine Schwester wollte sie nur das Beste für ihn. Draco saß mit ein paar anderen Slytherin in einer dunkleren Nische des Wirtshauses. Sein Blick haftete auf Hermine und Harry seit sie das ‚Drei Besen‘ betreten hatten. Aus ihm unerklärlichen Gründen wurde er wütend vor Eifersucht, als sie sich an ihn schmiegte. Diese rehbraunen, naiven Augen, die zu Potter als ihren großen Helden aufsahen, machten ihn verrückt. Seit ihrer Begegnung auf dem Flur gingen ihm diese Augen nicht mehr aus dem Sinn. Wie konnte sie in aller Seelenruhe dort mit Potter sitzen, während sich seine Gedanken nur um sie drehten? Dabei hatte er wirklich andere Sorgen. Immerhin musste er noch irgendwie Dumbledore töten. Seine Aufmerksamkeit galt sofort wieder den beiden, als diese aufstanden um das Wirtshaus zu verlassen. Mit einem ‚Ich hab noch was vor‘ ließ er seine verdutzten Mitschüler allein und machte sich daran die beiden zu verfolgen. Er konnte hören, dass Potter noch das trottelige Riesenbaby von Waldhüter besuchen wollte. Anscheinend begleitete Hermine ihn nicht, denn sie verabschiedeten sich am Steintor. Er würde den dunklen Lord sicher beeindrucken, wenn er Informationen über Potter’s Pläne herausfand. Aber wollte er das? Hermine erschien ihm jetzt interessanter, also lief er ihr bis in die Eulerei nach. In der Mitte des Turmes saß sie mit einer winzigen Posteule, doch er sah keinen Brief. Was tat sie dann hier? „Ach Pigwidgeon. Was soll ich nur tun? Harry ist mein bester Freund, aber trotzdem weiß ich nicht, wie ich ihm von meinen Ängsten erzählen soll.“, die kleine Eule fiepte vergnügt. Ihr schien es sehr zu gefallen, dass Hermine kam und sie streichelte. Und auch Hermine lachte vergnügt. „Mein kleiner. Ich bin froh, dass ich immer zu dir kommen kann und du mich wieder glücklich machst!“, Draco wurde sogar auf die kleine Eule eifersüchtig. Er ärgerte sich so sehr über sich selbst, dass er nicht bemerkte, wie ihn seine Füße immer näher zu ihr trugen. Erst als Pigwidgeon wütend um ihn herumflog und sein Uhu zu seiner Verteidigung eilte, bekam er wieder das Geschehen mit. Hermine fing die kleine Eule ein und sein Uhu landete auf seinem Arm. „Dein kleiner Piepmatz sollte sich nicht mit den richtigen Posteulen anlegen. Er hat keine Chance gegen meinen Uhu.“, lachte er überheblich. Sein Uhu war tatsächlich 3 Mal größer als der kleine Fratz. „Halt den Mund! Pigwidgeon ist eine super Posteule!“, erwiderte sie ungehalten. Oh ja, das war die Hermine, die er kannte. Kämpfte ständig für die Gerechtigkeit der Schwächeren. Dobby hatte sie ja auch diese Flausen in den Kopf gesetzt. „Ist ja gut, reg dich ab.“, er hob seinen Arm etwas an und der Uhu flog zu seinem Platz zurück. Unaufhaltsam näherte er sich ihr, dem konnte sie auch nichts entgegenwirken, als sie zurückwich. „M-Malfoy…was soll das? Was willst du?“, begann sie zu stottern. Er stellte fest, dass er es genoss sie so verwirrt und nervös zu sehen. Er legte seinen Daumen und Zeigefinger an ihr Kinn, hob ihren Kopf leicht an und zwang sie ihn anzusehen. Diese Augen. Ja in ihre Augen wollte er schauen. Getrübt wurde sein Blick nur von ihren schnellen Atemstößen, die in der kalten Luft kleine, halbdurchsichtige Wölkchen hinterließen. Er war fasziniert von diesem Anblick. Noch nie hatte ein Mädchen so vor ihm gestanden und verzaubert. Wie automatisch näherte er sich ihren Lippen. Ihr Herz schien einige Schläge auszusetzen. Draco Malfoy kam ihr immer näher und sie konnte nicht weg von ihm. Wollte sie es überhaupt? Nein. In diesem Moment beschloss sie, alles zu vergessen, ihre Alarmglocken zu ignorieren und es einfach nur geschehen zu lassen. Langsam schloss sie die Augen und ihre weichen Lippen trafen auf seine. So einen sanften Kuss hatte sie von ihm nicht erwartet. So einen Kuss hatte sie sich von Ron gewünscht. Ron. Ruckartig stieß sie Draco von sich und eilte zum Ausgang. Dort blieb sie kurz stehen und wand sich zu ihm um. „Ich…es tut mir Leid!“, und mit diesen Worten rannte sie bis ins Schloss. Sie blieb nicht stehen, sie sah sich nicht um. Unsicherheit und Reue machten sich in ihr breit. Nur noch Slughorn’s Party überstehen, dann konnte sie zu ihren Eltern. Weit weg von alledem hier. Draco war sichtlich überrascht. Er hatte Hermine geküsst, sie hatte ihn weg geschubst und sich danach bei ihm entschuldigt. Wieso hatte sie sich entschuldigt? Ein Lächeln machte sich auf Draco’s Lippen breit. Es hatte ihr gefallen. Nun musste er nur noch herausfinden, wieso sie den Kuss so rüde beendet hatte. „Kleine Schlampe. Niemand lässt einen Draco Malfoy einfach so stehen. Ich werde Blaise beweisen, dass sie es nicht wert ist.“, natürlich konnte er sich nicht eingestehen etwas für Hermine zu empfinden und so tat er es als Freundschaftsdienst für Blaise ab. Der Abend kam schneller als erwartet. Hermine war ganz und gar nicht in Partystimmung, aber sie hoffte ein bisschen Ablenkung für ihre Gedanken zu finden. Der Kuss hatte sie sehr beschäftigt. Einerseits bereute sie den Kuss, andererseits ihn weggestoßen zu haben. Es war Ron’s Schuld! Während er ungeniert mit der blöden Zicke herumknutschte, ließ er sie mit gebrochenem Herz zurück. Natürlich war sie da verwirrt, was ihr Gefühlsleben anging. Jetzt wollte sie das alles erst einmal vergessen. Sie konnte sich noch genug Gedanken über ihre Gefühle machen, wenn sie daheim bei ihren Eltern war. So atmete sie tief durch und öffnete die Tür zu dem kleinen Partysaal. Dummerweise bemerkte Cormec sie sofort und eilte an ihre Seite. „Wärst du bitte so nett und würdest mir etwas zu trinken holen? Ich habe das Gefühl ich verdurste gleich.“, ihr Trick funktionierte und Cormec dackelte los um ihnen etwas zu trinken zu besorgen. Jetzt musste sie so schnell wie möglich Blaise finden. Vor ihm hatte er Respekt und würde sie in Ruhe lassen. Sie reckte sich so gut es ging um über die Köpfe der anderen zu sehen, doch nirgendwo fand sie Blaise. Ob er noch nicht da war? Zu allem Übel kam erspähte sie Cormec, der ihr entgegeneilte. Nun half nur eins. Klein machen und verschwinden. Gesagt, getan. Hinter einem der Vorhänge fand sie vorerst ein Versteck, doch lange würde er nicht brauchen, um sie hier zu finden. „So habe ich mir das nicht vorgestellt.“, sie lehnte an der Wand und schloss einen Moment lang die Augen. Blaise hatte sich auf ein Sofa in der Lounge verzogen. Alle prahlten mit ihren Verwandten und er hasste es. Was hatte er schon groß vorzuweisen? Eine Mutter, die er zwar liebte, die aber eher einer männerfressenden Gottesanbeterin glich. Von seinem Platz erspähte er eine Lockenmähne. Das konnte nur Hermine sein, besonders als er bemerkte, wie sich McLaggen auf den Wuschelkopf zubewegte. Er duckte sich etwas und sah, wohin Hermine verschwand. Ein perfekter Augenblick um ihr zu Hilfe zu kommen. Er rettete die Jungfrau vor dem Tölpel und stand als ihr großer Held da. Er hatte das kleine Kätzchen schon fast im Sack, da war er sich sicher. „Was hast du dir denn vorgestellt?“, stand er lächelnd dicht neben ihr. Natürlich erschrak sie leicht bei seinem Auftauchen. So hatte er es auch geplant. „Oh mein Gott, Blaise! Bitte erschreck mich doch nicht so, ich-“, doch er nahm ihr die Antwort vorweg. „Du flüchtest grade mal wieder vor McLaggen.“, grinste er. „Hermine. Du bist so eine tolle Hexe. Vor dem Idioten solltest du keine Angst haben müssen. Aber sei ’s drum, jetzt bin ich ja da um dich zu beschützen!“, sein Charme war entwaffnend. Sofort hob sich ihre Laune deutlich an und sie lächelte. „Na dann, lass uns dem Abend genießen, großer Beschützer!“, kicherte sie. Tatsächlich zeigte Blaise‘ Anwesenheit in ihrer Nähe die erhoffte Wirkung. Cormec starrte ihn sauer an, aber wandte sich um und ging. Er hatte eben nicht genügend Arsch in der Hose um sich mit Blaise anzulegen. Hermine war darüber auch ganz froh. Heute noch eine Prügelei ihretwegen ertrug sie nicht. Sie fragte sich, was jetzt mit ihr los war, dass sie so viele Jungs anzog? Die beiden unterhielten sich über allerlei belangloses Zeug, als plötzlich Filch mit Malfoy auftauchte. Man unterstellte ihm herumgeschnüffelt zu haben, als Blaise mit einem „Warte kurz.“ aufsprang und zum Geschehen eilte. Doch Hermine wollte nicht warten. Langsam schlich sie sich an die Streitenden heran, als sie Blaise‘ Stimme vernahm „Wie ich schon sagte. Er ist mit mir auf der Party. Sicher hatte er sich nur nach oben verirrt. Schließlich sind die Gänge des Schlosses schon dunkel!“. Malfoy sah sie nur eifrig nicken und dann riss er sich von Filch los. „Also kein Grund mich so anzutatschen, Sie Kreatin!“, das war so typisch Malfoy. Merkwürdig. Blaise wollte doch niemanden aus seinem Haus mitbringen. Und auch keinen Jungen, wenn sie sich recht erinnerte. Andererseits waren die beiden befreundet. Sie hätte für ihre Freunde dasselbe getan, auch wenn sie sich bei Ron nicht so sicher war. Die Anwesenden beruhigten sich und die Party ging weiter. Mit Malfoy. Schnell huschte Hermine wieder auf ihren Platz zurück und wartete, bis Blaise zurückkam. Natürlich brachte er Draco mit. War ja nicht anders zu erwarten. Ihre Stimmung kippte schlagartig, was auch Blaise bemerkte. „Hermine? Hast du Lust ein bisschen frische Luft zu schnappen?“, da war er wieder, ihr Retter in der Not. Sie nickte, nahm seine Hand und ließ sich mitziehen. Draco’s Blick entging ihr nicht. Was er wohl jetzt von ihr dachte? Doch hoffentlich nicht, dass sie ihn wegen Blaise von sich gestoßen hatte? Eigentlich wollte sie ja nichts von Blaise. Aber eigentlich wollte sie auch nichts von Draco. An der frischen Luft atmete sie tief ein und seufzte über das ganze Chaos. „Hermine?“, seine Stimme klang so nah an ihrem Ohr, dass sie erschauderte. Doch sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn schon landete sie an der nächsten Wand. Blaise stütze sich rechts und links von ihr mit seinen Händen ab. Schon wieder gefangen. Wieso nur geriet sie immer wieder in diese klischeehaften Situationen. Fehlte nur noch, dass Cormec auftaucht und doch noch eine Prügelei startet. „Du siehst wunderschön aus, Hermine! Es tut mir Leid, dass ich es nicht geschafft habe dich zu fragen, ob du heute mit mir auf die Party gehst. Ich hatte es wirklich vor, aber ich hab dich nicht noch mal erwischt.“, ein schiefes Lächeln breitete sich auf seinem Mund aus. „Du musst dich nicht entschuldigen. Immerhin hast du mir ja mit Cormec geholfen. Schon das zweite Mal.“, sie fühlte sich unbehaglich in dieser Position. Hatte sie doch mit Draco die Erfahrung gemacht, dass so was hier schnell in einem Kuss enden konnte. Und auch Blaise schien ihr immer näher zu kommen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, doch anders als bei Draco behielt sie ihren klaren Verstand. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten schob sie ihre Hand dazwischen und sah ihn entschuldigend an. Kapitel 4: Besitzansprüche -------------------------- Natürlich war er den beiden heimlich gefolgt. Es gefiel ihm nicht zu sehen, wie er ihr immer näher kam. Er raspelte Süßholz und sie schmolz wie Eis in der Sonne. Wut machte sich in seinem Magen breit. Als er sah, wie er sie küsste und sie sich nicht mal wehrte, setzte irgendetwas bei ihm aus. Zähneknirschend lief er auf die beiden zu und stieß Blaise von ihr. „Finger weg!“, donnerte er und zwei verwirrte Augenpaare richteten sich auf ihn. Blaise‘ Miene verfinsterte sich, als er Hermine beschützend hinter sich schob. „Was soll denn das Draco?!“, langsam erhob er sich wieder zu voller Größe, sein Blick starr auf seinen Angreifer und besten Freund gerichtet. „Lass die Finger von ihr und verpiss dich einfach, Blaise.“, seine Augen verengten sich. Er wollte seinem besten Freund nichts tun, eigentlich war der Schubs schon außer Kontrolle geraten, aber wenn Blaise auf ihn losging würde er sich verteidigen. Doch Blaise gab nach, als er Hermines angsterfüllte Augen sah. Wenn er jetzt auf Draco losging würde er nicht nur einen Freund verlieren, sondern könnte es sich abschminken bei ihr zu landen. Er ging an ihm vorbei, doch auf gleicher Höhe mit ihm machte er eine kleine Pause. „Wir werden darüber noch reden. Das hier ist nur ein kleiner Rückzug. Ich werde noch nicht aufgeben.“, flüsterte er, sodass es nur Draco hörte. Hermine stand teils schockiert, teils fasziniert da und sah Blaise nach. Was war da eben passiert? Draco hatte sie beschützt, oder? Aber von Blaise ging ja gar keine richtige Gefahr aus. Sie hätte einfach mit ihm sprechen können, hätte es ihm erklären können. Wütend stapfte sie um ihn herum. „Was bitte sollte das grade?!“, als sie sein Blick traf, zuckte sie zusammen. „Das könnte ich dich fragen! Du benimmst dich wie eine dahergelaufene Schlampe!“, nun machte er seinem Ärger Luft. Was fiel ihr auch ein, sich einfach so von Blaise küssen zu lassen? Bei seinen Worten zog sie scharf die Luft ein. „Ich bin keine Schlampe! Er hat mich nicht geküsst. Meine Hand war dazwischen! Und du…du…hast mich nur überrumpelt.“, versuchte sie sich zu rechtfertigen und wusste gar nicht warum. Malfoy war doch nicht ihr Freund. Nicht mal ein Freund. „Und das soll ich dir glauben?! Überrumpelt hab ich dich vielleicht, aber du wolltest es auch!“, hielt er dagegen. Hermine wusste, dass er Recht hatte. Sie hatte den Kuss wirklich genossen und im nach hinein wünschte sie sich, dass er länger gedauert hätte. Das würde sie ihm aber auf keinen Fall unter die Nase reiben. „Das…war ein Moment der Schwäche, oder denkst du wirklich ich würde von dir geküsst werden wollen? Ausgerechnet von dir?“, eigentlich war sie schon wieder soweit und wollte ihm eine scheuern, doch er kam ihr zuvor. Draco packte sie mit einer Hand im Nacken und mit der anderen hielt er ihre bebende Faust zurück. „Wollen wir mal schauen, ob du wieder schwach wirst!“, funkelte er sie an. Seine Lippen senkten sich schnell auf die ihren. Dieses Mal war der Kuss nicht sanft, sondern eher verlangend. Hermine wehrte sich mit Kräften, aber war sie wieder nicht stark genug. Er pinnte sie wie eine Stecknadel an die Wand und ließ sie nicht mehr entkommen. Doch das wäre gar nicht nötig gewesen. Spätestens mit dem Eindringen seiner Zunge war ihr Widerstand gebrochen. Sie ergab sich ihm, dem Kuss, dem Gefühl. Als er den Kuss endlich löste, rang sie mit sich. Er hatte definitiv eine Ohrfeige verdient, aber der Kuss war auch so schön gewesen. „Tja da hatte ich wohl Recht. Doch Granger, lass dir eins gesagt sein. ICH bin der Einzige, dem du diese Schwäche zeigst, klar?! Wenn ich erfahre, dass du einen anderen küsst, dann mach ich ihn fertig.“, er meinte es wirklich ernst. Da konnte es Blaise oder sonst wer sein. „Ich glaube du spinnst, Malfoy? Was glaubst du denn, wer du bist? Und wer ich bin?“, das Feuer loderte noch in ihren Augen. Sie würde sich nicht einfach in Malfoy’s willenlose Puppe verwandeln! „Du gehörst jetzt mir, kleine Wildkatze!“, er legte ihr seinen Mantel um und ließ sie sprachlos zurück. Geistesabwesend mussten sich ihre Füße allein den Weg durch das Schloss bahnen. Sie wurde einfach nicht aus Draco schlau. Sie sollte ihm gehören? Niemals. Sollte er sich ein anderes Spielzeug suchen, sie wollte es jedenfalls nicht werden. Und dann dieser Kosename. „Kleine Wildkatze.“, murmelte sie gedankenverloren vor sich hin. Wie kam er denn auf so einen Namen? Sie errötete, als sie an ihren missglückten Vielsafttrank denken musste. Da sah sie wirklich wie eine Katze aus, aber davon konnte Draco keinesfalls wissen. Vielleicht erinnerte sie ihn einfach an Krummbein. Ihrem Kater war er ein paar Mal über den Weg gelaufen und hatte es jedes Mal bereut. Ihr kleiner Liebling wusste eben, wie man mit einem Malfoy umzugehen hatte. Vielleicht hatte er sich das von ihr abgeschaut. In diesem Moment wünschte sie sich, dass ihre Gefühle so eindeutig wären, wie noch vor ein paar Wochen. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Draco jemals Gefühle für sie entwickelte. Sicher war es nur eines seiner Spielchen. Er wollte sie verunsichern, wollte sie von ihren eigentlichen Aufgaben ablenken. Und dennoch war da diese Ungewissheit, die sie quälte. Er war sogar seinen Freund Blaise wegen ihr angegangen. Zum Glück musste sie ihn in den Winterferien nicht sehen. Keinen von ihnen. Als Draco den Gemeinschaftsraum der Slytherin betrat, traf ihn ein strafender Blick. „Hallo Blaise.“, gelassen streifte er seine Jackett von den Schultern. „Ist das alles, was du zu sagen gedenkst?! Was läuft da zwischen Hermine und dir?!“, donnerte er wütend drauf los. Immerhin hatte er ihm mächtig die Tour versaut. „Was hast du denn? Hermine sagte, sie hätte sich eh nicht von dir küssen lassen. Ich hab die Situation einfach genutzt um bei dem kleinen Schlammblut gut dazustehen.“, er ließ sich in einen Sessel fallen und öffnete ein paar seiner Hemdknöpfe. „Wie bitte? Das sah aber ganz anders aus Draco!“, er erntete dafür einen finsteren Blick des anderen. „Draco…sieh mich nicht so an. Du hast erst Interesse an Hermine, seit ich mit ihr schlafen will!“, meinte er unverdrossen. „Was ich immer noch nicht nachvollziehen kann.“, warf Draco dazwischen ein. „Ach wirklich? Selbst wenn das vorhin von dir gespielt war, sah es sehr echt aus. Also wozu das ganze? Oh~ und ist dir mal aufgefallen, dass du sie nur noch beim Vornamen nennst und nicht mehr so abfällig ’Granger‘?“, Blaise war der festen Überzeugung, dass das vorhin echt war. So etwas konnte man nicht spielen, sein Verhalten ihr gegenüber hatte sich definitiv geändert. Außerdem hatte er es in Draco‘s Augen gesehen. „Wieso? Ich mache mir einen Spaß daraus. Die Kleine werde ich als Schlampe bloßstellen und dir zeigen, dass sie es nicht wert ist, ihr so wie du hinterher zu rennen. Oder denkst du etwa wirklich ich bin ein Blutverräter, wie die Weasley's?!“, mit einem innerlichen Grinsen bemerkte er, wie Blaise die Worte schluckte. Natürlich tat er das. Es wäre ja auch nicht zu erwarten, dass ein Malfoy mit einer Muggelstämmigen anbändelt. Und er hatte es auch nicht vor. Egal, was die letzten Male mit ihr passiert war, er begrub es. Er war ein Reinblüter und er würde nur mit ihr spielen. Mehr nicht. ~Am nächsten Morgen~ Es waren Winterferien, doch keine Schneeflocke fiel vom Himmel. Hermine schloss ihren Koffer und sah kurz in die aufgehende Sonne. Noch wusste sie nicht, ob sie Harry’s Angebot, in den Winterferien zu ihm zu kommen, annehmen sollte. Sie mochte es bei ihren Eltern zu sein und so war sie fernab der ganzen magischen Welt. Sie konnte lesen, lernen, ausspannen. Aber vor allem konnte sie in Ruhe nachdenken und nichts Neues, Merkwürdiges würde passieren. Ginny umarmte sie von hinten. „Schade, dass du nicht zu uns kommst! Ich werde dich echt vermissen!“, sie lächelte sie freundlich an. „Wir sehen uns schon bald wieder. Die Zeit ist schneller vorbei, als du denkst. Außerdem hast du doch noch deine Familie…und Harry.“, gab Hermine lächelnd zurück und sah amüsiert, wie Ginny rot wurde. Beide traten mit Ihren Koffern den Weg zur Bahnstation der Schule an. „Was bei Merlin’s Bart?!“, Draco wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen. Blaise rüttelte wie ein Verrückter an ihm. „Man Draco! Du verpasst noch den Zug! Hast du überhaupt schon gepackt?!“, Draco musste sich schnell eine Ausrede einfallen lassen. „Gib endlich Ruhe. Ich fahr erst später. Meine Mutter ist noch unterwegs und ich treffe mich erst in 3 Tagen mit ihr. Kannst mich also weiter schlafen lassen.“, antwortete er mürrisch und versuchte möglichst überzeugend zu klingen. „Oh, verstehe. Weißt du wegen gestern-“, fing er an, doch Draco fiel ihm ins Wort. „Ja, ja, schon vergessen. Mach dich los, sonst fährt der Zug ohne dich.“, meinte er nur kurz. „Das meinte ich nicht. Wie wäre es, wenn wir eine Wette draus machen? Wer es schafft Hermine zu erobern, der bekommt sie auch. Der andere wird sich dann zurückziehen. Was sagst du?“, Blaise hielt ihm die Hand hin. „Auf so einen Scheiß lass ich mich nicht ein. Ich will Hermine schließlich nicht haben. Wenn ich mit ihr fertig bin, wird sowieso nicht mehr viel von ihr übrig sein.“, er setzte zur Untermalung seiner Worte ein diabolisches Lächeln auf. „Ich glaube du unterschätzt Hermine gewaltig, aber wir werden ja sehen.“, und damit verschwand er aus dem Zimmer. Draco starrte an die Decke und wünschte sich, dass sich die Dinge anders entwickelt hätten. Er hatte immer noch eine Aufgabe und die Winterferien würde er nutzen, um sich weitere Gedanken darüber zu machen. Unendlich glücklich fühlte sie sich, als sie ihre Eltern in ihre Arme schlossen. „Ich hab euch so sehr vermisst!“, ein paar Tränen sammelten sich in ihren Augen und auch ihre Mutter war den Tränen nahe. „Wir dich auch, mein kleiner Engel! Du musst uns alles erzählen!“, ihre Mutter gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie verabschiedete sich schnell von den anderen und fuhr mit ihren Eltern nach Hause. Sie erzählte ihnen sehr viel über die Schule, ihre Freizeit und was noch alles passiert war. Allerdings verschwieg sie ihnen die unerwünschten Ereignisse, wie z.B. das mit Katie Bell. „Und mein Schatz, wie sieht es mit der Liebe aus?“, wollte ihr Vater wissen. „Ach Papa. Für so was hab ich gar keine Zeit. Ich muss viel lernen und- “, ihre Mutter seufzte. „Immer das Gleiche. Wenn das so weiter geht, dann werden wir nie Großeltern. Engelchen, es gibt auch etwas anderes, als deine Bücher. Diese magische Welt, von der du immer erzählst, du musst auch mal etwas in ihr erleben und nicht nur davon lesen. Du hast die Möglichkeit dazu! Wir werden doch immer stolz auf dich sein.“, traurig sah Hermine aus dem Fenster. Das war einfacher gesagt als getan. Ihr Herz schmerzte, wenn sie an Ron dachte. Bei Draco schlug es zwar schneller, aber selbst wenn aus ihnen etwas werden würde, wie sollte sie ihn ihren Eltern vorstellen? Er hasste Muggel. Und damals hatte sie ihren Eltern genug von seinen Hänseleien erzählt. Sie konnten ihn also auch nicht leiden. Die Tage vergingen und alles war ruhig. Hermine genoss die warme Sonne im Wintergarten ihrer Eltern. „Hermine, Schatz. Da ist gerade eine weiße Eule mit einem Brief für dich gekommen!“, ihre Eltern waren zwar an Eulenpost gewöhnt, doch fanden sie es jedes Mal aufregend. „Oh das ist Hedwig, die Eule von Harry.“, klärte sie ihre Eltern auf und nahm ihr den Brief ab. Krummbein sprang sofort aus dem Haus und versuchte den Baum zu erklimmen, auf dem Hedwig saß. Leider hatte er ein bisschen Winterspeck angelegt und kam nicht weit. Hedwig schien vor ihm keine Angst zu haben. Sie saß still auf ihrem Ast und lies sich von Hermine den Kopf kraulen. „Was schreibt er denn?“, wollte schließlich ihre Mutter wissen. „Er läd mich nach Weihnachten zu sich ein. Sein Pate ist ja gestorben und er will nicht so allein sein.“, unentschlossen sah sie ihre Eltern an. „Aber Schatz, was gibt es da noch zu überlegen? Geh zu deinem Freund und sei für ihn da. Wir werden ihm ein Geschenk kaufen gehen und deine Mutter backt euch bestimmt auch noch ein paar Plätzchen.“, sofort wurde ihr wieder bewusst, wie sehr sie ihre Eltern doch liebte. Am zweiten Weihnachtsfeiertag machte sie sich zu Harry auf. Der Grimmauldplatz war gut mit dem Bus zu erreichen. Es dauerte nur 2 Stunden, bis sie bei ihm war. Freudig umarmten sie sich an der Tür. Doch im Flur wurde ihre Freude getrübt, als laute Stimmen und Gelächter an ihr Ohr drangen. „Harry? Wen hast du denn noch alles eingeladen?“, wollte sie zögerlich wissen. „Ähm…naja weißt du die Weasley's sind hier. Wir wurden zu Weihnachten von Todessern angegriffen.“, sofort machte er sich auf ihre Standpauke gefasst, doch diese blieb aus. Als er sich zu ihr wandte, blickte sie ihn verstört an und er wusste, dass er etwas tun musste. „Hey ganz ruhig. Allen geht es gut! Nur der Fuchsbau wurde in Mitleidenschaft gezogen.“, versuchte er sie zu beschwichtigen. Sie kam nicht zu Wort, da klingelte es ein weiteres Mal. „Ah. Das wird Ron sein. Er war ein paar Sachen aus dem Fuchsbau holen.“, Harry ließ ihren Koffer neben ihr stehen und öffnete die Tür. Eine glockenhelle Lache erklang und Hermine musste gar nicht lang darüber nachdenken, wer das war. „Oh~ Hermine Granger ist auch hier?! Ach Won-Won, dann wird das wohl nichts mit friedlichen Tagen…“, Hermine biss die Zähne zusammen. Nein, DAS wollte sie sich nicht antun. Langsam sah sie über ihre Schulter. „Keine Angst, Lavender. Ich bin nur auf der Durchreise und wollte Harry sein Weihnachtsgeschenk geben.“, mit diesen Worten drückte sie ihm ihr Geschenk, das ihrer Eltern und die Plätzchen in die Hand. „Tut mir Leid, Harry. Wir sehen uns dann in Hogwarts!“, sie umarmte ihn zum Abschied und ließ sowohl den sprachlosen Harry, als auch einen sprachlosen Ron zurück. Als sie vom fahrenden Ritter abgeholt wurde bedachte Harry Ron mit einem wütenden Blick. Er wollte über Weihnachten nicht Ron’s nervige Freundin, sondern Hermine in seinem Haus. Ob sie wieder nach Hause fuhr? Draco staunte nicht schlecht, als er Hermine allein in der großen Halle erblickte. Die Halle war weitestgehend leer. Nur vereinzelt hatten sich ein paar Schüler zusammengefunden und waren in Gespräche vertieft. Niemand würde die beiden zusammen bemerkten. So schlenderte er beruhigt auf sie zu und ließ sich neben ihr nieder. „Hey Granger. Hast mich wohl vermisst, dass du schon wieder da bist?“, das hämischen Grinsen konnte sich Draco nicht verkneifen, doch es verging ihm ganz schnell. Anscheinend hatte er Hermine in einem ganz schlechten Moment erwischt. Ihre Augen waren gerötet und ihre Wangen glänzten. Sie hatte geweint - und das nicht wenig. Nicht einmal Kraft um Draco die Stirn zu bieten, konnte Hermine aufbringen. „Was willst du?“, war das Einzige, was sie mit leicht kratziger Stimme hervorbrachte. Hermine so zu sehen, brachte selbst ihn aus der Fassung. Draco wusste nicht was er tun sollte. Auf der einen Seite hatte er sich geschworen, dass er sie nur ärgern und ihr nicht näher kommen würde. Doch jetzt hatte er den Drang sie zu umarmen und zu beschützen. Was sie doch mittlerweile für eine Wirkung auf ihn besaß. Lang fackelte Draco nicht, bis er seinem inneren Drang nachgab. Er packte Hermine und zog sie in seine Arme. Kurz versuchte sie sich zu wehren, aber die ohnehin schon dünnen Arme erbebten und sie sank in seine Arme. Leise hörte er sie weinen, strich ihr die Haare aus dem Gesicht und streichelte ihren Kopf. Das seidene Hemd wurde von ihren Tränen durchtränkt. Hermine war es in diesem Moment egal, dass es Draco Malfoy war, der sie da im Arm hielt und tröstete. Sie war nur froh, dass sie nicht allein war. Die Zeit verging, aber für sie schien sie still zu stehen. Das Essen, indem sie herumgestochert hatte, war inzwischen kalt. Ihre Augen waren nur halb geöffnet und sie fühlte sich unendlich erschöpft. „Hermine. Ich weiß, dass es schwer fällt, aber du solltest noch etwas essen. Ich werde die Hauselfen eine Suppe für dich machen lassen, ok?“, seine Stimme klang so unendlich ruhig, fast wie ein Flüstern. Schwach schüttelte Hermine den Kopf, doch Draco ließ keine Wiederworte zu. Unfreiwillig musste sie die schützende Umarmung verlassen und stützte sich stattdessen am Tisch ab. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie er verschwand. Warum tat er das für sie? Und wollte sie ihm nicht eigentlich die Stirn bieten? Ihm sagen, dass sie niemals sein Eigentum sein wird? Und, dass sie ihn nicht liebte? Vor ein paar Tagen noch, war sie sich dessen sicher gewesen. Jetzt wünschte sie sich nichts sehnlichster, als dass er in ihrer Nähe blieb. Gefühlte Sekunden später öffnete Hermine die Augen und Draco war wieder an ihrer Seite. Er hatte eine Gemüsebrühe mit einem Brötchen und einen Tee besorgt. „Danke, aber…wieso?“, mit ihren Händen umschloss sie die Tasse Tee. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie eiskalt waren. Draco setzte sich wieder und beobachtete jede ihrer Bewegungen. „Das habe ich dir doch schon gesagt. Du gehörst mir. Und auf meinen Besitz gebe ich Acht.“, er sprach es langsam und mit Bedacht aus, dennoch fiel Hermine bei diesen Worten der Löffel aus der Hand. „Das ist nicht dein Ernst? Du kannst doch nicht wirklich denken, dass ich dir gehöre? Ich dachte, du hättest deine Einstellung mir gegenüber geändert, weil du…weil du mich geküsst hast. Das du denkst ich wäre irgendein Ding, das man besitzen kann, ist menschenunwürdig! Ich bin doch kein Gegenstand oder Tier! Hör auf so von mir zu denken, oder such dir ein anderes Spielzeug!“, sie sprang auf und wollte zur Tür, doch kam sie wahrlich nicht weit, bis es ihr schwarz vor Augen wurde. Draco ließ sie reden, er wusste ja wie gern sie das tat. Nur änderte das rein gar nichts an seiner Einstellung. Er hatte beschlossen, dass sie sein war und davon ließ er sich nicht abbringen. Er reagierte schnell, als sie das Gleichgewicht verlor. Mit Leichtigkeit fing er ihren Sturz ab und hob sie auf seine Arme. Jetzt erst erkannte er, wie rot ihr Gesicht war. Ob sie sich erkältet hatte? Draußen war es kälter, als es aussah. Vorsichtig fühlte er mit seiner Hand auf Ihrer Stirn ihre Temperatur und erschrak. Bei der Hitze, die ihre Stirn ausstrahlte, hatte Hermine definitiv Fieber. Schnell packte er sie fester und trug sie eiligen Schrittes in die Krankenstation zu Madame Pomfrey. „Ich brauche Hilfe, bitte!“, er klang abgehetzt. Kein Wunder, er war fast durchgängig gerannt. Und das mit ihr auf dem Arm. Madame Pomfrey deutete auf ein Bett. Hermine wurde sofort untersucht. „Stehen Sie nicht herum, Mr. Malfoy. Packen Sie Ms. Granger in die Decke ein. Ich werde ihr einen Tee zubereiten.“, sagte sie und eilte davon. „Einen Tee?!“, er hatte sich mehr erwartet, tat aber was sie sagte und wickelte Hermine in eine dicke Decke. Kurze Zeit später kam Madame Pomfrey zurück und er sah sie erwartungsvoll an. „Jetzt schauen Sie nicht so. Das ist ein magischer Tee. Es wird ihr in ein paar Stunden wieder gut gehen. Allerdings müssen wir sie wecken, damit sie ihn trinkt.“, sie stellte die Tasse auf das kleine Nachtschränkchen neben dem Bett. Draco streichelte Hermines Wange. „Hermine. Bitte wach auf. Du musst einen Tee trinken, dann wird es dir wieder besser gehen!“, er klang immer noch reichlich besorgt, obwohl eine schnelle Heilung ja in Aussicht gestellt wurde. Hermine öffnete schwach die Augen und er erkannte, dass sie es alleine nicht schaffen würde. Bestimmt ergriff er den Tee, nahm einen Schluck in den Mund und verabreichte ihn ihr mit einem Kuss. Madame Pomfrey erkannte, dass sie bei dieser Aktion nur störte und ließ die beiden allein. Draco wiederholte den Teeaustausch, bis die Tasse leer war. Danach schlief Hermine ein, aber er wachte an ihrer Seite. Die ganze Zeit. Epilog: Vollendete Tatsachen ---------------------------- Keine Albträume. Nur ein tiefes Schwarz und unendliche Ruhe. Sie wollte hier nicht wieder weg, doch sie musste. So öffnete sie die Augen. Als erstes fiel ihr der Blondschopf neben ihr auf. Draco schlief mit dem Kopf neben ihr auf dem Bett. Er hielt ihr Hand. Draco Malfoy. Wie war das denn passiert? Hermine musste feststellen, dass sie im Krankenflügel war. Warum? War sie umgekippt? Sie wusste noch, wie sie sich mit Malfoy gestritten hatte. Dann wollte sie doch gehen. Es half nichts. Nach dem Streit hatte sie einen Blackout. Madame Pomfrey trat an ihr Bett. „Hermine, wie geht es dir?“, da sie öfters hier aushalf, nannte sie Madame Pomfrey beim Vornamen. „Gut, danke. Aber was ist passiert?“, dabei strich sich Hermine das Haar zurück. „Mr. Malfoy hat dich hergebracht. Du hattest hohes Fieber. Ein Glück, geht es dir besser.“, freundlich lächelte sie Hermine an und ging dann zu einem anderen Schüler, der ganz grün im Gesicht war. Merkwürdig. Sie konnte sich nicht erinnern. Weder wie sie herkam, noch das sie Medizin nahm. Mit etwas schmerzendem Rücken wachte Draco auf. Er streckte sich und bemerkte, wie er angestarrt wurde. „Na Süße? Auch wieder wach? Gefällt dir, was du siehst?“, was für ein Spruch. Hermine zog die Augenbraue nach oben. „Ist das dein Ernst?!“, was erwartete er denn von ihr? Das sie ihm um den Hals fällt und ihn anhimmelt, wie toll er ist? Niemals. „Schon gut. Hab ich von Blaise den Scheiß. Wie geht es dir?“, er klang merkwürdig aufrichtig. „Es geht mir gut, danke. Aber warum bin ich hier? Was ist passiert?“, Hermine wollte endlich eine Antwort. „Naja du bist umgekippt. Ich hab dich aufgefangen und her getragen. Kannst du dich nicht mehr erinnern? Auch nicht, wie ich dir den Tee eingeflößt habe? Schade eigentlich.“, vergnügt beobachtete er, wie sie rot wurde. Sie sah so süß aus. Moment. Süß?! Er fand Hermine Granger tatsächlich süß? Irgendwas stimmt doch nicht mit ihm. Er hasste sie doch. Warum tat er das alles noch mal? Eigentlich für Blaise. Das hatte er sich zumindest eingeredet, aber es ging viel weiter, als er sich eingestehen wollte. Hermine schluckte hart. Er hatte ihr den Tee eingeflößt? Etwa von Mund zu Mund? Oh Gott, dann hatte das ganz sicher Madame Pomfrey gesehen. Wie peinlich. Kein Wunder, dass sie rot anlief. Draco schien in Gedanken, daher nutzte sie die Gelegenheit und stieg aus dem Bett. „Nun, ich danke dir. Aber denk nicht, dass das irgendetwas ändert! Nur weil du mir geholfen hast, werde ich dir jetzt noch lange nicht hörig sein!“, das hatte gesessen. Draco saß mit offenem Mund neben dem Bett und starrte sie an. '1 zu 0 für mich!', dachte Hermine. Auf dem Absatz machte sie kehrt und ging. Im Griffindorturm lümmelte sie sich in einen großen Sessel am Kamin und schloss ihre Augen. Nach einigen Minuten kam die Erinnerung zurück. Es kam ihr wie ein Fiebertraum vor. Malfoy, der ihr Tee einflößte. Wieder so ein Moment, den sie nur in Groschenromanen geglaubt hatte. Mit der Hand auf der Brust wollte Hermine ihr rasendes Herz beruhigen, was ihr nur mit Mühe gelang. Sie seufzte schwer. Es stand nun außer Frage, dass sie sich in Draco Malfoy verliebt hatte. Nur sollte sich Hermine nun darüber freuen, oder war das noch schlimmer, als Ron zu lieben? Ron. Wie konnte sie ihn nur vergessen? Egal wie sehr er ihr mit Lavender auf die Nerven ging, sie hatte ihn dennoch immer geliebt. Aber jetzt? Wenn sie an ihn dachte, fühlte sie einfach nichts. So wie früher, als sie noch klein waren. Wie Hermine diese Zeit vermisste. Die Präsenz von Voldemort war schon da, aber sie waren sich der Gefahr noch nicht so sehr bewusst. Zumal sie als Team alles schaffen konnten. Heute war alles anders. Ständig gab es einen neuen Angriff, einen neuen Kampf, einen neuen Verlust. Es waren so viele gestorben und sie hatte Angst, dass sie die Nächste war und den Frieden nie miterleben würde. Harry würde sicher um sie trauern. Nur würde sie jemand vermissen? Mit einem Knall erschreckte er einige Mitschüler. Draco hatte vor Wut gegen einen Schrank getreten und einige Bücher waren unter Getöse zu Boden gefallen. Nun ging er im Zimmer auf und ab. Seit Hermine ihn angefahren hatte, war er am überlegen. Was hatte es zu bedeuten, dass er sie süß fand? Wieso war ihm ihre Meinung so wichtig? Und wieso wollte er sie nicht unglücklich sehen? Es hatte ihm doch immer so viel Spaß gemacht sie zu quälen. Draco dachte an alle Momente mit ihr. Am liebsten wäre er sofort zu ihr gegangen. Er wollte sie sehen, doch seine Füße rührten sich nicht mehr. Sein Körper verkrampfte sich. Und dann war sie wieder da. Die Stimme in seinem Kopf. Der dunkle Lord wollte endlich Ergebnisse und Draco hatte nichts vorzuweisen. „Bald, mein Lord! Bitte...geduldet euch noch etwas. Mit meinem Plan gelangen eure Todesser hier in die Schule und Dumbledore wird fallen!“, angestrengt kamen die Worte über seine Lippen. Er wusste, dass ihn keiner würde hören können. Als die Stimme und die Schmerzen verschwanden wurde ihm schmerzlich bewusst, dass er viel größere Probleme als seine Gefühle hatte. Wenn er seine Aufgabe nicht erledigte, war er des Todes. Und das war schlimmer als Gefühle für Hermine Granger zu entwickeln. Gedankenverloren aß sie ihr Müsli. Die Ferien waren bald vorbei. Sie sollte aufhören zu grübeln und lieber üben gehen. Der Raum der Wünsche bot dafür die richtigen Gegebenheiten. Hermine würde ihn gleich nach dem Frühstück aufsuchen. Vorsichtig sah sie zum Tisch der Slytherin's, doch kein Draco weit und breit. Naja es war früh, vielleicht schlief er noch und Hermine war ganz froh, ihn nicht sehen zu müssen. Mit etwas Obst in der Tasche machte sie sich auf den Weg, doch alle Stellen, an denen der Raum der Wünsche sonst immer erschienen war, blieben karge Mauern. Seufzend stützte sie sich gegen die Wand. Einen kurzen Moment musste sie wieder an Draco denken und sie spürte, wie sich das alte Gemäuer unter ihrer Hand veränderte. Es formte eine Tür. Vorsichtig trat sie ein. Natürlich erwartete sie nicht der Übungsraum, den sie gebraucht hatte. 'Was ist das denn hier? Die Abstellkammer?', dachte sie bei sich. Wieso hatte der Raum sie hier hergeführt? Eine bekannte Stimme holte sie aus ihren Gedanken. War das Draco Malfoy? Was machte er hier? Hatte sie der Raum der Wünsche etwa zu ihm geführt? Behutsam schlich sie sich näher, doch als sie sich an einem großen Rollschrank voll mit Reagenzgläsern festhielt, fiel versehentlich eines zu Boden und zerbrach. Vor Schreck und Angst nahm sie die Beine in die Hand und lief weg. Das Verschwindekabinett war Draco's einzige Hoffnung. Er musste lernen es zu beherrschen und er war kurz davor. Ihm fehlte nur mehr Konzentration. Wenn er doch nicht immer an Hermine denken musste. Ein klirrendes Geräusch hinter ihm lies ihn zusammenfahren. Hatte ihn jemand beobachtet? Wenn sein Plan raus käme...nicht auszudenken. Ohne weiter darüber nachzudenken rannte er den Schritten nach, die er hörte und er hatte schon bald Glück. Das Mädchen war in eine Sackgasse gerannt und stand mit dem Rücken zu ihm. „Also schön. Dreh dich um, damit wir reden können!“, forderte er sie auf, doch Hermine rührte sich nicht. Langsam kam er ihr näher. Ihr Haar war nicht schwarz, wie er durch das schwache Licht erst vermutet hatte, sondern braun. Mit jedem Schritt erkannte er mehr, wer da vor ihm stand. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Hermine Granger. Natürlich, der neugierige, kleine Bücherwurm. Er packte ihre Schultern und presste seinen Körper gegen ihren. „Du schon wieder. Man könnte meinen, dass du mir nachläufst!“, er strich ihr Haar beiseite und küsste sanft ihren Nacken. „Das hättest du wohl gern! Ich bin nur aus Zufall hier ah-“, ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken. Draco's Kuss hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Ihr Herz stieß schmerzhaft gegen ihre Brust, so hatte er sie zwischen sich und einem alten Kleiderschrank eingequetscht. Auch dessen Holz ächzte unter dem Druck. „Aus Zufall also? Welch merkwürdige 'Zufälle' uns doch immer zusammenführen!“, nun biss er leicht und verführerisch in ihr Ohrläppchen. Das war zu viel für Hermine. Ein sehnsüchtiger Seufzer verließ ihre Lippen und sofort färbten sich ihre Wangen in tiefes Rot. Irgendwie schaffte sie es die Hände gegen den Schrank zu pressen und sich davon abzustoßen. Doch war die Aktion von weniger Erfolg gekrönt, als sie vermutet hatte. Draco war wie gewollt nach hinten gestrauchelt und fiel. Doch hielt er sich an ihr fest und riss sie mit zu Boden. „Wow, soviel Kraft hätte ich dir gar nicht zugetraut! Hm. An was erinnert mich das hier nur?! Achja! Unsere erste intime Begegnung in der Bibliothek!“, das höhnische Grinsen in seinem Gesicht wurde immer breiter. „Ich geb dir gleich 'intime Begegnung'! Lass mich sofort los!!“, zappelnd wand sie sich auf ihm, doch sein Griff um ihre Hüfte lockerte sich keinen Millimeter. „Sorry, Süße! Aber ich kann dich nicht gehen lassen. Sicher wirst du deinem großen Helden Potter sofort erzählen, was du gesehen hast. Das kann ich nicht zulassen, verstanden?!“, er meinte es ernst, auch wenn das hieße Hermine irgendwo einzusperren. „W-Was denn gesehen? Ich weiß überhaupt nicht, was du hier drin gemacht hast! Hast du irgendwas versteckt oder gesucht? Ich verstehe nicht-“, tatsächlich hatte sie ihn nur vor einem verhängten Schrank gesehen und war, als das Glas zerbrach schnell weg gerannt. „Richtig! Du verstehst es nicht. Und ich kenne dich Hermine! Wenn du eine Eigenschaft besitzt, dann ist es Neugierde! Du wirst solange hinter mir her spionieren, bis du alles weißt!“, mit einer Hand lockerte er den Griff, aber nur um ihren Hinterkopf zu schützen, als er sich mit ihr drehte. „Du hast Recht. Ich bin neugierig, aber bitte! Ich verspreche dir, dass ich niemandem etwas sagen werde! Ich wah-“, verängstigt sah sie zu ihm auf, als sie unter ihm landete. Ihre Hände drückte sie leicht gegen seine Brust. Diese Position war noch unangenehmer als auf ihm, denn unter ihm fühlte sie sich noch hilfloser. „Bei Merlin's Bart! Hör auf mich so anzusehen! Ich werde dir nicht weh tun, ok? Sagte ich dir nicht, du bist Mein und ich passe auf dich auf?“, letzteren Satz sagte er ungewöhnlich sanft. „Wenn du das so sagst, dann klingt das ganz anders, als gestern noch. Man könnte meinen, du hättest deine Einstellung geändert.“, Hermine hob ihre Hand und strich ihm sanft über die Wange. „An meiner Einstellung hat sich nichts geändert. Ich habe meine Worte nur so wiederholt, dass du sie endlich richtig verstehst!“, und damit packte er ihre Hand und küsste sie. Draco hatte nun es eingesehen. Er hatte sich eingestanden, dass Hermine für ihn mehr war, als er vorgab. Verliebt in ein Schlammblut. Wenn das sein Vater wüsste, er würde ihn wohl enterben, wenn nicht sogar umbringen. Dennoch übte sie auf ihn diese Faszination aus. Die Faszination einer ehrlichen und aufrichtigen Liebe. „Hermine. Ich weiß, wir haben unsere Differenzen. Doch wenn du versprichst mein zu sein, dann werde ich alles für dich tun!“, er war sich nicht sicher, ob dieses Versprechen zu abgedroschen klang, oder er es überhaupt halten konnte. „Draco. Versprechen muss ich dir gar nichts mehr. Nur bei dir schlägt mein Herz so schnell. Ich gehöre dir schon längst, ohne das ich es bemerkt hatte. Allerdings denke ich, dass du mehr Hilfe von mir gebrauchen könntest, nicht wahr?“, liebevoll strich sie ihm durch sein Haar. Mit einem langen und unendlich sehnsüchtigen Kuss lies er von ihr ab und verschwand. Bevor er ging sagte er ihr, dass sie auf ihn warten solle. Er hätte noch einiges zu klären. Hermine runzelte darüber die Stirn. Meinte er damit seine Familie? Sie sollte es nicht mehr erfahren. Nach diesem kurzen Moment der Zweisamkeit und Liebe verschwand Draco. Es hieß er hätte sich Lord Voldemort's Todesser-Gefolgschaft angeschlossen, sei aber nirgendwo aufgetaucht. Ob sie ihn wohl je wieder sehen würde... 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