Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 13: Seele 13 -------------------- Zwischen zwei Seelen Seele 13 Ich erwachte durch ein sanftes Streicheln an meiner Wange. Gar einer federleichten Berührung gleich, tröstlich meine Haut umspielend und wohlig zogen sich meine Augen fester zusammen. Nein, erwachen wollte ich noch nicht wirklich. Nicht von meinem tiefen Schlummer, der mich die ganze gestrige Nacht in einem erholsamen Schlaf gefangen gehalten hatte und mir mehr ruhende Stunden bescherte, als ich wahrlich angenommen hatte. Als ich mir jemals erträumt hätte und wieder wollte mein Geist in einer ihm tröstlichen Schwärze versinken, doch wieder war jenes eine Streicheln zurück. Brachte mich erneut an den Rand des Erwachens und gequält drehte ich mich auf den Rücken. Mehr denn je die Härte der Couch auf meinem ganzen Körper spürend, denn hier hatte ich meine Nacht verbracht. Auf Vegetas Couch, stehend in seinem ehemaligen Zimmer und wieder wurde mein erwachender Geist durch eine weitere Regung geweckt. Was zum.... Was... war da los?!? Es fühlte sich so an, als würde irgendetwas, oder - jemand auf mir liegen und verwirrt zog ich geschlossene Lider erneut zusammen. Zog abermals die Stirn kraus und versuchte meinen noch schläfrigen Geist an diesem mir neuen Morgen zu ordnen. Mich zu gewöhnen an jene einen Sonnenstrahlen, die sich nun spielerisch durch den halb herunter gelassenen Rollo zogen und diesen ruhenden Morgen in mehr als nur sanftes Licht tauchte. Langsam zuckten meine Lider. Entrang sich gar ein schwaches Gähnen meiner Lippen und endlich öffnete ich verwirrt die Augen. Doch an dieses eine Bild, was sich mir nun bot, konnte ich mich einfach nicht gewöhnen. Denn dazu war es einfach zu neuwertig. Hätte ich niemals in meinem menschlichen Leben damit gerechnet und aus Angst gar jenen einen friedfertigen Moment zu zerstören, blieb ich einfach reglos liegen und starrte auf den Saiyajin, der meinen Körper wohl mit einem Kissen zu verwechseln schien. Ja sich gar nun eng an meine Seite schmiegte und ein Loskommen schier unmöglich machte. Doch das... wollte ich gar nicht. Vegetas flammenartiges Haar musste mich wohl geweckt haben, den wild und unbändig stand dunkelbraunes bis rötliche schimmerndes Haar zu allen Seiten und ohne, dass ich anders konnte, hob ich langsam meine Hand. Jedenfalls jene Eine, die noch nicht durch seinen Muzuhara in ihrer Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt wurde. Denn fast schon besitzergreifend wie gar tröstliche Nähe suchend, hatte sich Vegetas saiyanisches Anhängsel um einen meiner Unterarme gewickelt. Es erschien mir fast so, als hätte er inmitten der Nacht mehr denn je meine Nähe gesucht, denn eigentlich hatte ich mich extra für ihn für den einzigst freien Platz (...den letzten wohlgemerkt...) im Zimmer entschieden, sodass er seine Ruhe hatte und erholsam schlafen konnte. Ganz alleine wollte ich ihn nun aber auch nicht lassen, so unbeaufsichtigt in dem ihm immer noch fremden Zimmer. Was, wenn er inmitten der Nacht aufwachen, Panik verspüren und abermals abhauen würde?!? Nein, soweit wollte ich es dann doch nicht kommen lassen und nachdem ich mich gestern Abend über Vegetas weiteren Schlaf vergewissert hatte, legte auch ich mich zu `Bett´. Nur das meines aus einem läppischen Federrahmen und alten dicken Kissenhüllen bestand und wieder spürte ich jeden einzelnen Knochen in meinem Körper höllisch schmerzen. Oh ja... Die Couch war definitiv keine gute Wahl gewesen und dennoch hatte sie Vegeta wohl der Einsamkeit mir gegenüber vorgezogen. Wenn ich das denn mal so interpretieren konnte, denn wieder wurde er unruhig, schmiegte sich enger an mich und kurz hörte ich auf, verspielte Muster mit meinen Fingern durch seine Haare zu ziehen und sah auf ihn herab. Er sah so schrecklich müde aus und ohne dass ich es merkte, zog ich ihn enger in meine Arme. Spürte die sanften Strähnen seiner Haare meine Haut streifend. Fühlte das leichte Schlängeln seines Schweifes, gar verträumte Muster in einem tröstlichen Singsang an meinem Arm ziehend, sodass es mir abermals eine Gänsehaut bescherte und mich diesen Morgen nur noch in Schleiern wahrnehmen ließ. Einen Morgen, mit dem ich niemals so gerechnet hätte, doch wie immer sah in meinem Leben alles so u ziemlich anders aus und ohne es zu wollen passte sich meine Atmung Vegetas Herzschlag an. Oder seine dem meinen, wie man es auch drehte. Uns schien wohl doch mehr zu verbinden, als eine läppische Erinnerung und wieder ertappte ich mich bei dem Gedanken, wieso er eigentlich zu mir gekommen war. Wieso er gerade meine Nähe suchte, anstatt mich von sich zu stoßen, war ich doch so eine völlig Fremde für ihn. Da musste doch mehr sein, als ein Hauch von etwas Altem. Mehr als der Schatten einer einst gelebten Person, die ich niemals für ihn sein wollte. Weder noch es wirklich jemals konnte und wieder wurde das Lächeln auf meinen Lippen breiter. Ja, er musste etwas spüren. Irgendetwas. Ganz tief in sich drinnen, dort wo auch seine liebende Seele und sein gutes Herz hauste und wieder zog ich den Jungen fester an meinen Körper. Ihm somit Wärme und Geborgenheit schenkend, nach der er sich wohl in dieser Nacht so sehr gesehnt hatte. Eher die ganze Nacht, wie ich nun mit einem Schmunzeln feststellte und langsam flüsterte ich seinen Namen. Mein schwacher Atem die dünne Haut an seinem Nacken streifend und wieder zuckte der Junge in meinen Armen kurz zusammen.  Schwach sah ich auf die Uhr. 7 Uhr am Morgen. Noch wirklich keine Zeit um richtig wach zu werden, aber trotzdem stand heute so einiges an. Wieder schien sich der Junge in meinen Armen zu regen und verdutzt sah ich abermals auf ihn herab, als er schwach die Augen öffnete. Meine weitere Neckung an seinem Nacken, ausgeführt durch zarte Fingerstreiche, schienen ihn erweckt zu haben und kurz fühlte ich abermals mehr als nur Bewunderung für diesen kleinen Saiyajin, den ich einst schon nun so lange Jahre kannte, doch nun auf ganz andere Art und Weise neu kennenlernte. Es war, als würde ich Vegeta nun von einer ganz anderen Seite betrachten und liebevoll war nun das Lächeln, das ich ihm schenkte, als sich schwache Lider langsam öffneten. Müdes Blau in ebenso gleichfarbige Opale blickten und immer noch war ich von der Farbe seiner Augen mehr als nur fasziniert. Darüber... hatte er mit nie etwas erzählt. Auch dann nicht, als ich die Wahrheit damals schon längst in meinem Golden Eye gesehen hatte. Es war, als würde Vegeta dennoch alles verschweigen, was mit seiner Vergangenheit zu tun hatte und wieder fragte ich mich, wieso mein Gefährte all diesen Schmerz nur auf sich nahm. Wieso er mich immer noch im Dunkeln ließ, obwohl ich doch schon längst einen Weg in seine Welt gefunden hatte. Doch das musste warten. Wieder mal. Ich seufzte und sah dem kleinen Jungen in meinen Armen abermals zu, wie er sich müde die Augen rieb und wohl noch etwas orientierungslos zu sein schien. Mein lächerliches Menschenleben reichte wohl nicht aus, diesen mir so wundervollen Saiyajin jemals wirklich zu verstehen, aber... vielleicht musste ich das ja auch gar nicht. Denn Vegeta tat dies ebenso wenig. Er begleitete mich, ohne Fragen zu stellen, sondern akzeptierte was ich war. Ohne gar uns Menschen als etwas ihm Abwertendes zu sehen, hatte er doch jeden Grund dazu. Gar sah er uns eher, jetzt und da er sein Leben hier auf der Erde akzeptiert hatte, als eine Art gleichnamige Rasse an und dafür war ich ihm sehr dankbar. Sehr sogar. „Hey...“, flüsterte ich leise und spürte sofort, wie er sich verkrampfte. Abermals der kurze Ausdruck der Freude durch den der langwierigen Trauer ersetzt wurde, aber immerhin schien er keine Angst mehr vor mir zu haben. Na wenigstens etwas... Wohl schien Vegeta wieder jemand anderen erwartet zu haben und in diesem Moment war es sehr schwer für mich den Kloß in meinem Hals zu schlucken, der sich dort manifestierte und wohl nie wieder so schnell loskommen würde. Nein... Diese eine Person würde ich niemals für ihn sein und auch, wenn Vegeta sie vielleicht ein Mal in mir gesehen und so sehr gesucht hatte, so hatte er sich dennoch und trotz all der Qualen für mich entschieden. Und nur für mich, doch... was dachte ich da eigentlich bitteschön?!? Verwirrt schüttelte ich den Kopf und fuhr mir abermals zornig durch die Haare. Ein wütendes Knurren in meiner Kehle haltend, doch dennoch entwischte es mir so leichtfertig wie noch nie und augenblicklich sahen mich blaue Augen neugierig an. Ich war nicht ernsthaft eifersüchtig auf eine Tote, oder? So makaber wie das jetzt auch klang, aber... wieso nahm mich all dies dann jetzt so mit?!? Damals wie heute hatte mir Fayeth´s Existenz nichts ausgemacht. Doch nun und nur weil ich sie ein Mal leibhaftig vor mir in dieser Illusion gesehen hatte; ja gar all ihre Liebe meinem Saiyajin gegenüber, benahm ich mich so... so... verrückt?!? Schäm dich, Bulma. Schäme dich wahrhaftig. Du weißt genau, wie wichtig sie ihm gewesen war, also stell deine selten dämlichen wie menschlichen Gefühle hinten an. Ist ja nicht zum aushalten. Egoismus hatte einen neuen Namen und er trug definitiv – den Meinen. „Du bist wütend. ...Wieso?“ kam es schwach von der Seite und panisch schreckte ich auf. Nicht wirklich damit rechnend, dass mein kleiner Nebenmann das mitbekommen hatte und Wort ergriff. Wie den auch, meine Gedanken behielt ich ja schön bei mir und fragend, nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, sah ich Vegeta an. „Woher weißt du das?“, sprach ich über zitternde Lippen und setzte mich dann langsam auf. Nicht wirklich wissend, ob so viel Nähe jetzt schon gut für meinen kleinen Saiyajin war, doch er war doch derjenige von uns beiden, der mich in mitten der Nacht aufgesucht hatte. Er schien irgendetwas in mir zu sehen, was ihm die Einsamkeit nicht wirklich geben konnte und kurz huschte abermals ein schwaches Lächeln über meine Züge. Ja. Irgendetwas...Wichtiges. „Ich weiß nicht...“, sprach Vegeta wieder zögernd und zuckte kurz mit den Schultern. „Nur so ein Gefühl...“, war alles was er dazu sagte und setzte sich dann unbeholfen in den Schneidersitz. Löste seine Muzuhara mit einem schwachen Murmeln von meinem Arm und fuhr sich kurzerhand durch wild zerzaustes Haar, dabei ein weiteres Gähnen unterdrückend, so gut er eben konnte. Eine altbekannte Geste, die mir nichts Fremdes war und wieder schmerzte mein Herz so sehr. Wissend, dass mir mein Saiyajin irgendwie genommen wurde. An diesem einen Tag, der bis dahin mein Leben komplett veränderte und nun neuen Mutes gefunden, stand ich langsam auf. Spät hatte ich am Abend noch wach gelegen und über unser weiteres Vorhaben nachgedacht. Eher mein Vorhaben um genau zu sein, denn es gab nur eine Person, die dieses Geheimnis lüften konnte.  Das war mir jetzt klar geworden. Eine Einzige und diese würde meine Lösung sein. Selbst wenn das bedeuten sollten, dass ich dafür leiden musste. Wie eine Art von... Dejavue. ~*~ „Vegeta, ich möchte dir jemanden vorstellen.“, begann ich meinen kleinen Plan in die Tat um zusetzten und verwundert sahen blaue Augen nach oben. Direkt in die Meinen. Jener eine skeptisch fragende Blick wurde durch eine hochgezogene Augenbraue nur noch verstärkt und abermals konnte ich ein sanftes Lächeln nicht in seinen Schranken halten und ließ es hinaus. Wahrlich, mein Sohn hatte den gleichen Gesichtsausdruck auf seinen Zügen thronen wie die kindliche Version seines Vaters jetzt und wieder sah ich zu Trunks, der unsicher im Türrahmen der Küche stand. Ja, in diesen Plan hatte ich ihn nicht eingeweiht, hatte ich mich eher kurzfristig dafür entschieden und mit einem weiteren Lächeln legte ich Vegeta nun beide Hände auf die Schultern, als ich hinter ihn trat. Vor einigen Tagen hatte ich noch Angst vor diesem Treffen gehabt, doch nun empfand ich es als so dringend notwendig. Denn ich brauchte eine Ablenkung. Ich konnte nicht in Vegetas Vergangenheit suchen, wenn er die ganze Zeit um mich herum war und auch wenn es sich mehr als falsch anfühlte meinen eigenen Sohn hierfür zu gebrauchen, so sah ich leider keinen anderen Weg. Bis jetzt vertraute Vegeta nur mir.  Son-Kun konnte ich keineswegs mit dieser Aufgabe befassen, sah Vegeta immer noch einen Verräter in ihm und die Anderen musste ich erst gar nicht erwähnen. Blieb nur noch unser eigen Fleisch und Blut und ich hoffte doch Mal sehr, dass dieser kleine Racker hier, der mich nun abermals aus einem seiner berühmt berüchtigten und skeptischen Blick betrachtete, die Ähnlichkeit zu sich nicht bemerken würde. Oder zu uns.... wie immer man das jetzt auch nannte. „Darf ich vorstellen? Mein Sohn, Trunks....“, begann ich die Situation einzuleiten und beinahe wäre aus dem Mein ein Unser geworden, doch konnte ich mir gerade noch rechtzeitig auf die Zunge beißen. Das wäre sicherlich mehr als nur verwirrend für Vegeta geworden und nun warf jener auch sofort neugierige Blicke auf seinen Vordermann. Doch eben dieser schien besagte Neugierde nicht zu teilen und geschockt sahen mich die großen Augen meines Sohnes an. Ich seufzte und nickte Trunks langsam merklich zu. Versuchend ihm durch stumme Blicke klar zu machen, dass dies hier durchaus Okay war und unsicher trat er nach langem Zögern in die Küche ein. Sich eigentlich sein erstes Frühstück an diesem Morgen gönnen wollte und natürlich hatte ich ihm etwas auf dem Küchentisch zurecht gerichtet, nachdem Vegetas eigener Hunger sich dazu entschieden hatte doch bitte gnädigerweise den halben Kühlschrank befüllt zu lassen und nach weiterem langen Zögern trat mein Sohn unsicher an uns her ran. „Ha...Hallo...“, hörte ich ihn schüchtern sagen und sah mit einem Schmunzeln, wie er dem kleinen Saiyajin no Ouji die Hand zum Gruß erhob. Es war verzwickt, keine Frage und nur alleine die Götter wussten, was ich Trunks da abverlangte. Denn seinen eigenen Vater wie einen Fremden zu behandeln obwohl man ihm dennoch so nahestand, glich einer unlösbaren Aufgabe, doch mein Sohn hielt sich wacker. Wahrlich, wenn ich später Zeit dazu finden sollte, musste ich mich wohl für einiges bei ihm entschuldigen, doch nun galt es diese wundersame Begegnung nicht eskalieren zu lassen. Vegeta rümpfte die Nase und schien seinen Gegenüber aus einem strengen Blick zu beobachten. Was er gänzlich wirklich dachte, wusste ich nicht, denn sein Geist schien mal wieder auf Hochtouren zu arbeiten, doch anstatt die Hand meines Sohnes entgegen zu nehmen, starrte er sie einfach nur an. Weiterhin mit diesem eiskalten Blick, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ und sicherlich jeden Außenstehenden denken ließ, Vegeta würde alles und jeden verabscheuen. Doch ich, die ihn besser als alle anderen kannte, wusste es besser. Wusste um diese Ahnungslosigkeit, die er nur so durch sein perfides Schauspiel zu verstecken versuchte, denn bis dato kannte mein Saiyajin no Ouji die Gebräuche der Menschen noch nicht. Ein simpler Handschlag konnte für ihn schon den Untergang der Welt bedeuten und das versuchte ich nun meinem Sohn durch einen entschuldigenden Blick klar zu machen, als dieser unsicher seine Hand zurück zog und mich hilfesuchend anstarrte.  Doch dann... „Wusste ich es doch...“, kam es schließlich von unten und überraschend sah ich auf einen dunkelbraunen Haarschopf. Mürrisch riss sich Vegeta von mir los und erschrocken brachte ich nicht ein Mal mehr ein stummes Keuchen zu Stande. Was... Was war denn nur auf ein Mal los mit ihm?!? Wieso war er sauer?!? „...dass dir dieser Verrätersaiyajin näher steht als du behauptet hast.“, brachte er schließlich seinen Verdacht ans Tageslicht und wieder konnte ich nicht anders als verdutzt zu blinzeln. Das... Das meinte er jetzt nicht wirklich ernst oder?!? Natürlich sah er den Saiyajin ebenso in Trunks Zügen aufblitzen, so wie er meine menschliche Seite sehen konnte, aber.... Das er soweit gehen würde, hätte ich niemals von ihm gedacht. Gar soweit denken würde noch weniger und damit war das ganze Chaos perfekt.  „Von wegen dein Gefährte ist nicht hier. Vielleicht ist er es die ganze Zeit. Direkt vor meiner Nase und du hast mich nur angelogen.“, kam es wieder mehr als nur zornig von unten und dieses Mal konnte ich mich einfach nicht mehr halten und brach in ein amüsiertes Lachen aus. Wahrlich...  Ich und Son-Kun?!? Vegeta, auch wenn du noch ein Kind bist und von all dem keine Ahnung hast – das ist der dümmste Gedanke dieser Welt. Wieder versuchte ich verzweifelt zum Wort anzusetzen, doch stand mir mein eigenes Lachen im Weg und schon bald liefen mir die ersten Tränen die Wangen hinab.  Bei Gott... Wahrlich... man sagt ja, in jeder Lüge steckt ein Funke Wahrheit. Kinder sagen immer das, was sie ehrlich fühlen und da mein Vegeta irgendwo da drinnen in diesem Kinderkörper gefangen war.... Dachte... Dachte er das etwa wirklich?!? Schien doch mehr zwischen Rivalität und Freundschaft zu stehen, als ich zu Anfang gedacht hatte? Oh du Riesen-Dummkopf eines Saiyajins. Wenn er wieder der Alte war, würde ich da wohl näher nachforschen müssen. Dabei gab es doch dafür gar keinen Grund. Für diese sinnlose Eifersucht seinerseits, die mir erst jetzt aufgefallen war. Hmn, wer hätte das gedacht... „Tzz...anò Níngen darò!“, fluchte es wieder von unten und endlich hatte ich mich soweit unter Kontrolle und wischte mir müde die Tränen von den Augen. „Vegeta...“, sprach ich sanft und kniete mich dann zu ihm herunter. Unsicher sahen mich blaue Opale an und mit einem Lächeln erwiderte ich seinen sturen Blick. „...Ich war in allen Dingen immer ehrlich zu dir. Mein Gefährte ist wirklich momentan nicht... hier und ja... Er ist ein Saiyajin. Aber nicht der, den du vermutest.“ Spielerisch tippte ich dem Jungen vor mir auf die Nasenspitze und entrüstet wandte er sich ab. War ja klar, dass er mir nicht glauben würde und seufzend stand ich schließlich auf. Wenn er so drauf war und die beleidigte Leberwurst spielte, egal ob Kind oder nicht, kam nicht ein Mal ich an ihn heran und damit entschied ich mich, die Sache einfach so stehen zu lassen. Vorerst. Es hatte keinen Sinn nach zu hacken, ich würde ja doch nur auf Granit stoßen. Vegeta wollte nur hören wenn er dies auch wirklich wollte, also ließ ich Ruhe einkehren. Vielleicht würde sich ja alles von selbst klären und mit einem entschuldigenden Lächeln wandte ich mich letzten Endes an Trunks. „Ich muss einige wichtige Sachen klären und da habe ich mich gefragt... wieso zeigst du ihm nicht das Haus?“, stellte ich meinem Sohn diese Idee vor und abermals sah er mich einfach nur aus großen Augen an. Völliges Unglauben stand in seiner Mimik und entschuldigend trat ich an meinen Sohn heran. „Ich dachte mir.... es wäre an der Zeit und vielleicht... kannst du Vegeta helfen sich hier nicht wie ein völlig Fremder zu fühlen.“ Das war nur die halbe Wahrheit. Denn um ehrlich zu sein wollte ich den Saiyajin nur aus der Schusslinie haben. Aus dem Mittelpunkt der Geschehnisse, denn wenn ich das Orakel von Zountek abermals benutzte um in seiner Vergangenheit zu suchen und dann noch in seinem Beisein... Oh ja... Dann wäre das Chaos perfekt und das wollte ich nicht verantworten müssen. Nicht wirklich und wieder sah ich meinen Sohn durchdringend an, als ich mich zu ihm herunter kniete. Nun ihn beidseits an den Schultern fasste und ihm dann etwas ins Ohr flüsterte. „Aber nur soviel, wie er vertragen kann. Kein Wort über seine wahre Identität, verstanden?“, warnte ich meinen Sohn eindringlichst, doch immer noch sah er mich einfach nur aus großen Augen an. „Trunks! Versprich mir das, okay? Sonst wird das nichts.“ Wieder lenkte ich meinen Blick kurz zu Vegeta, der abseits von uns stand und neugierig aus dem Fenster starrte. Nun Berührungsängste schien dieser kleine Racker wohl nicht zu haben und abermals seufzte ich aus. Eine Eigenschaft, die sein größeres Ich nicht mit in sein Erwachsenenleben nehmen würde, soviel stand schon Mal fest. Was war nur geschehen, dass sich Vegetas normal kindlicher Geist so... entfremdet hatte? Doch eigentlich wusste ich die Antwort doch schon längst. „Versprich mir das, okay Trunks?“, fragte ich ihn wieder und diesmal erntete ich von meinem Gegenüber ein zustimmendes Nicken. Ich seufzte. Zufrieden über meinen kleinen Plan, der hoffentlich noch große Früchte tragen würde und langsam erhob ich mich vom Boden. Streckte abermals meine müden Knochen und sah erneut auf den kleinen Saiyajin no Ouji, der immer noch aus dem Fenster starrte und wohl das Treiben auf den Straßen der westlichen Hauptstadt viel zu aufregend fand, als unseren Worten Gehör zu schenken. Ach Vegeta. Bald wird all das hier wieder vorbei sein. Das verspreche ich dir. Diesmal bin ich an der Reihe, dir zu helfen. Also... lass dir auch helfen. „Und... was soll ich mit ihm machen?“ Das... fragte er doch nicht wirklich oder? Lächelnd wandte ich mich erneut meinem Sohn zu, der mich immer noch eher hilfesuchend anstarrte und wieder konnte ich nicht anders als zu Schmunzeln. „Du warst doch derjenige, der mit ihm Zeit verbringen, gar ihn etwas besser kennenlernen wollte.“, grinste ich ihm spitzbübisch zu und stupste ihm dann mit dem Finger spielerisch in die Seite. „A...Aber ich dachte nicht so schnell...“, hörte ich nun den weiteren Vorwurf und wieder lachte ich kopfschüttelnd. Hatte da etwa jemand Panik? Das musste er nicht... „Du wirst es schon richtig machen, Trunks.“, ermutigte ich ihn von neuem und nahm in dann bei der Hand. Bereit dieses wundersame Treffen endlich einzuleiten und auch wenn ich anfangs noch dagegen war, so hatte ich nun einfach keine andere Wahl. Denn mir bleib nichts anderes übrig. ~*~ Mit mehr als nur gemischten Gefühlen sah ich beiden Saiyajins hinterher und lehnte mich dann an die kühle Wand des Flures neben mir. Es sah mehr als nur merkwürdig aus, wie Trunks voraus lief und die nun kleinere Version seines Vaters regelrecht im Schlepptau hatte.  Wobei...  Schlepptau nicht richtig, immerhin trottete der Saiyajin no Ouji seinem ihm neu auferzwungenen Genossen gelangweilt, aber immerhin aus freien Stücken hinterher und warf dann doch ein allerletztes Mal einen fragenden Blick auf mich, bevor sie um die Ecke bogen und nicht mehr zu sehen waren. Ernüchternd hob ich eine Hand. Wie zum Gruß und auch wenn mein Herz schon jetzt vor Sehnsucht schrie; ja gar vor lauter Trauer weinte, so schaffte ich es dennoch ein kleines, schwaches Lächeln auf meine Lippen zu zaubern. Ja... Trunks würde alles richtig machen.  Das musste er einfach und es dauerte noch einige Zeit, bevor ich mich endlich von der Wand lösen und mein eigenes Vorhaben in die Tat umsetzten konnte. Keine Katakomben, hatte ich meinem Sohn in einem Flüstern zu verstehen gegeben. Auch das Wohnzimmer war für ihn tabu, denn das war nun mein eigentliches Ziel. Doch davor musste ich noch etwas wichtiges erledigen. Na ja, eher besorgen. Ohne das Orakel würde es nicht gehen und widerwillig setzte ich mich in Bewegung. Den Weg Richtung meines alten Zimmers einschlagend, denn dort hatte ich das Mitbringsel des Kaioshins verwahrt. Sicher in einem Tresor verschlossen, dessen Code nur ich alleine kannte und nach einigen Minuten, die mir doch wie endlose Stunden vorkamen, erreichte ich mein ehemaliges Zimmer. Hier, wo alles begonnen hatte. Das Ende unseres Anfangs und mit einem mulmigen Gefühl trat ich ein. Alles stand noch so, wie ich es einst verlassen hatte, als ich mit Vegeta in unser jetziges Schlafzimmer zog. Ich schmunzelte, denn eigentlich hatte keiner von uns diese Idee so richtig ausgesprochen, sondern hatte es sich von alleine irgendwie ergeben. Es ereignete sich nachdem Cell besiegt und Vegetas eigentliche Aufgabe mit meinem besten Freund gestorben war. So genau konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, denn die Zeit in der wir noch getrennt voneinander in jeweils eigenen Zimmern geschlafen hatten, wollte ich einfach nur vergessen. Seitdem Vegeta damals aus dem All zurückgekehrt war, gar diesen einen Sprung errungen hatte und zum Super Saiyajin wurde, schien etwas in ihm verändert zu haben. Irgendetwas... kaltes. Irgendetwas abstoßendes, sodass er mich und seine kleine neugewonnene Familie nicht mehr akzeptieren konnte und somit kapselte er sich mehr denn je von mir ab. Sicherlich, Trunks war damals noch ein Baby gewesen und spürte nichts von all dieser immensen Kälte, die sein Vater uns gegenüber ausstrahlte. Doch... wie immer sah ich über jene einen Dinge, die Vegeta so ins Dunkel zogen und ihn manchmal von seinem Weg abkommen ließen. Er wusste es damals einfach noch nicht besser und wie immer, wenn ich Vegetas Verhalten entschuldigen wollte, schob ich all seine plötzliche Abneigung mir gegenüber auf die neuen Feinde, welche uns damals erwarteten. Auf die Androiden und genauso wie auf Cell natürlich, doch wie immer sollte ich um meinen Saiyajin Recht behalten haben. Denn nach Cell´s Tod wurde Vegeta ein völlig anderer. Schien irgendwie Frieden mit sich und seiner Welt gefunden zu haben und somit war es auch nicht verwunderlich, dass er eines Nachts einfach so in meinem Zimmer auftauchte. Damals war es eine schwüle Nacht gewesen.  Mitten im Sommer und an richtigen Schlaf in keinster Weise zu denken. Wir hatten gestritten, wiedermal. Den wirklichen Grund hierfür wusste ich nicht mehr, doch war es auch nicht minder von belang. Wichtig war nur, dass er meine Nähe zu suchen schien und somit stieß ich ihn nicht von mir, als er sich wortlos zu mir ins Bett legte. Mich eng an seinen Körper zog. Somit keinen Widerspruch duldete und genau konnte ich mich an die damalige Verwunderung zurückerinnern, die mich damals beflügelt hatte. Ja...  Dieser Saiyajin ist und blieb mir auf ewig ein Rätsel, doch genau das war es, was ich so sehr an ihm liebte. Ja... In dieser Nacht schliefen wir zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in einem gemeinsam Bett. Gemeinsam die Nähe und Wärme des jeweils anderen spürend und jede weitere Nacht verlief wie ihr stummer Zwilling zuvor. Doch ich, ließ ihn nicht abstoßen. Denn kein Wort wurde gesprochen. Keine Fragen von mir gestellt, wieso Vegeta sich so plötzlich für mich entschieden hatte und für ein gemeinsames Leben, dass ich so sehr von ihm wollte. Denn nur alleine der Moment zählte. Nur diese stummen Gesten der Nacht, wenn er mir sanft durch die Haare fuhr. Ich das wohlige Seufzen seinerseits in meinem Rücken spüren konnte, als er mich behutsam in die Arme zog und kein Loskommen mehr möglich machte. Doch das wollte ich auch gar nicht. Wenn ich erneut das Schlagen seines Herzens spüren konnte. Dicht an meinem Eigenen und irgendwann hörte ich auf mich selbst zu fragen, wieso Vegeta sich dafür entschieden hatte, mich nicht mehr von sich zu stoßen, sondern nahm es einfach so hin. Unser gemeinsames Leben akzeptierend, nämlich als das, was wir waren: Gefährten, Lebenspartner, ja gar... ...Seelenverwandte und somit wurde aus einem Zimmer ein gemeinsames Zimmer. Etwas, was normale menschliche Paare auch hatten und irgendwie brachte mich dieser Gedanke doch glatt erneut zum Schmunzeln, als ich nun an den Tresor trat und verträumt den Zifferncode eingab. Ein normales Paar. War das denn überhaupt jemals möglich? Mit diesem Sturkopf, der meine kleine Welt Tag ein Tag aus auf den Kopf stellte, aber sie dennoch im Gegenzug mit seiner ganz eigenen Art und Weise so besonders für mich machte?!? Ja, das war es. Das war es definitiv und wieder wischte ich mir aufkeimende Tränen aus den Augen. Ja Vegeta, ich verspreche es dir. Ich werde alles mögliche, mir in der Macht stehende tun um dir zu helfen. Um dich aus dieser Dunkelheit zu holen, welche dich schon viel zu lange einschließt. Dich zerfrisst, innerlich und mehr denn je keine Ruhe finden lässt. Denn das spüre ich. Das werde ich immer spüren, so lange wie ich lebe. Fast schon ehrfürchtig nahm ich das Orakel in meine Hände und betrachtete es von Neuem. Kaum zu glauben, dass so ein kleines Ding solch eine große Macht besaß und mit einem mulmigen Gefühl nahm ich das Wertvollste Hab und Gut der Kaioshins schließlich in meinen Besitz. Was würde ich sehen?, dachte ich verzweifelt, während ich schimmerndes Golde in meinen Hände hob und verträumt über die blauen und rötlichen Opale des Griffes strich. Was finden, in einer Vergangenheit, die nicht die meine war, aber dennoch ein Teil von mir? Wieder kannte ich die Antwort, noch ehe ich richtig danach suchen musste und nun neuen Mutes geschöpft, steckte ich das Orakel in die Tasche meines weißen langen Laborkittels und machte mich auf den Weg. Auf den Weg erneut Licht ins Dunkel zu bringen und um meine Antwort sich endlich bestätigen zu lassen. Denn sie lautete: Das wesentlich Wichtige. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)