Zum Inhalt der Seite

My Little Pony: One Last Letter 2

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Dröhnend schlug eine Granate hinter ihnen ein. Instinktiv warfen sich die Ponys in Deckung, als das Erdreich über sie herein prasselte. Die Ohren klingelten, als sie sich wieder aufrichteten. Kaum standen sie wieder auf ihren Hufen, als auch schon ein Surren die Ankunft eines neuen Geschosses ankündigte. Ohne nachzudenken, sprinteten die beiden los. Kurz darauf platzte die Erde da auf, wo sie gerade noch gestanden hatten.

„Schnell, wir müssen das Portal erreichen.“, brüllte das Einhornpony seiner Begleitung gegen den Lärm zu.

Dieser nickte nur und beschleunigte seinen Schritt. Immer wieder wechselten sie die Richtung, da unablässig Granaten vom Himmel herab regneten. So erreichten sie nach einiger Zeit eine Höhle, in der sie Schutz suchten. Sie verschnauften kurz, während draußen weiterhin die Welt in Stücke gesprengt wurde. Immer wieder grollte der Donner durch die Höhle und ließ kleine Steinchen von der Decke fallen. Aber die Höhle hielt stand.

„Wie weit ist es denn noch?“, fragte das Erdpony, „Schließlich sind wir jetzt schon ziemlich weit ins Feindesland vorgedrungen.“

Das Einhorn holte eine Karte aus der Satteltasche. „Hmm. Nach der Karte haben wir es fast geschafft. Wir müssen es nur noch bis in den Garten des Schlosses schaffen. Dort soll es ein Portal geben, was uns nach drüben bringt.“

Das Erdpony schnaufte. „Keine andere Möglichkeit? Schau doch, wie schwer das Abwehrfeuer jetzt schon ist. Wir können von Glück reden, wenn wir es auch nur in die Nähe von Canterlot schaffen. Und du willst in den Garten? Das ist Wahnsinn.“ Es ereiferte sich immer mehr.

Das Einhorn schaute noch einmal auf die Karte. „Vielleicht, wenn wir Glück haben, könnte es mit etwas Magie gehen, das ich ein kleines Portal schaffen kann, durch das einer von uns dann nach Canterlot kommt. Und von da aus ist es dann ja auch recht einfach.“

Das Erdpony schnaubte kurz. „Dann hoffen wir, das du den Trick zweimal hin bekommst.“

Es hatte kaum ausgesprochen, als der Unterschlupf auch schon von einem direkten Treffer erschüttert wurde, so das einige Stalaktiten abbrachen und auf dem Boden zu scharfkantigen Stücken zersprangen.

„Wir müssen weiter.“, sagte das Erdpony und zog den Begleiter mit sich.

Tiefer und tiefer zogen sie sich in die Höhle zurück, die sich wie ein gewaltiger Wurm durch den Berg wand. Vorsichtig trabten sie immer weiter durch die Dunkelheit. Stunde um Stunde. Meter um Meter.

Sie wussten nicht, wie lange sie unterwegs waren, aber irgendwann erreichten sie das andere Ende.

Das Licht, was dort erstrahlte, kam ihnen unwirklich vor, nach all der Dunkelheit, die nur von einem einfachen Lichtzauber des Einhornponys erleuchtet gewesen war. Vorsichtig lugten sie hinter einem Felsen hervor, der vor dem Ausgang stand.

Sie sahen dort, in einiger Entfernung, Canterlot. Sonnenstrahlen ließen die Dächer und Kuppeln des Schlosses glänzen. Vor den Toren waren einige bunte Flecken zu sehen, welche geschäftig hin und her wanderten.

„Durch die Höhle haben wir einen ganzen Tag eingespart.“, sagte das Einhorn, „Sehr gut. So haben wir durchaus eine Chance, unbemerkt dorthin zu gelangen.“

Das Erdpony schaute sich um. „Aber es ist kaum Deckung bis zum Fuße des Berges vorhanden. Das könnte schwer werden.“

Er hatte kaum ausgesprochen, als vom höchsten Turm Canterlots ein gleißender Strahl direkt auf sie gehalten wurde. Geblendet schlossen beide die Augen und hielten ihre Hufe vor das Gesicht.

Ebenso schnell, wie der Strahl gekommen war, verschwand er auch wieder. Irritiert sahen sich die beiden Ponys an.

Was hatte das zu bedeuten?

Aber bevor einer von beiden auch nur im Ansatz reagieren konnte, kamen von oben auch schon einige in blauen Uniformen gekleidete Ponys aus dem Himmel herab und landeten direkt vor ihren Hufen.

„Im Namen ihrer großen Herrscherin, Königin des Tages, Prinzessin von Equestria, Celestia, seit ihr festgenommen. Die Anklage lautet Verrat an der Ponyheit und Kolaboration mit dem Feind, der niederträchtigen Schwester der Nacht, deren Name für alle Zeit aus den Geschichtsbüchern getilgt werden soll.“, schwadronierte auch gleich eines der Pegasi, welches aufgrund der Orden und des Lamettas der Anführer sein musste, „Ihr habt die Wahl, jetzt ohne Widerstand mitzukommen, oder wir werden entsprechende Schritte unternehmen, um euch der gerechten Strafe zukommen zu lassen.“

Das Erdpony schaute nur kurz zu dem Einhorn rüber. „Es tut mir Leid.“, sagte es nur, dann gab es seinem Begleiter einen kräftigen Tritt, so das es zurück in die Höhle flog. Dann trat es noch einmal gegen die Höhlenwand, so das kleine Steine herab rieselten. Und wieder. Und wieder. Benommen richtete sich das Einhorn auf. „Wa … was?“, murmelte es, als auch schon erste größere Brocken vom Rande des Eingangs abbrachen und herab rauschten.

Einige der Steine schlugen auch auf dem Erdpony ein, aber dieses hörte nicht auf, die Höhle zum Einsturz zu bringen.

„Hör auf.“, krächzte das Einhorn, aber es war schon zu spät. Immer größere Steine fielen von der Decke herab. Und mit einem mal gab die Decke vollends nach.

Dunkelheit umfing das immer noch leicht benommene Einhorn.

„Nein.“, hauchte es, „Nein, nein, nein.“

Es rannte auf den verschütteten Eingang zu und begann, an den Steinen zu kratzen.

„Firm Iron.“, rief es nur, „Warum nur?“

Aber es war nur Stille, die antwortete. Für den Augenblick war sie unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. So saß sie dort auf dem kalten Boden und Tränen liefen über ihre Wangen.

Warum nur hatte er das gemacht?

Sie wusste es nicht, aber nach einiger Zeit versiegten die Tränen und in ihrem Gesicht zeichnete sich eine Entschlossenheit ab, die man bei ihr nicht für möglich gehalten hatte.

Langsam erhob sie sich und begann sich zu konzentrieren. Ihr Horn glühte auf und ein Wirbel entstand vor ihr. Sie Atmete noch einmal durch und schritt in den Wirbel hinein. Ein Ziehen erfasste den Körper. Es wurde kurz kalt, und dann war sie im Schlossgarten von Canterlot. Keine zwei Ponylängen von einem Konstrukt entfernt, was grob an ein Portal erinnerte. Es war fünf Ponylängen hoch und drei Ponylängen breit. Edelsteine verschiedenster Farben waren in dem Hufbreiten Material, aus dem es bestand, eingelassen und glitzerten in der Sonne. In dem Raum, der von dem verzierten Bogen umschlossen wurde, war ein leichtes Schimmern zu erahnen. Er erinnerte an einen See, auf dem sich kleine Wellen kräuselten. Langsam trat sie darauf zu. Ihre Nase berührte fast das Schimmern, als von hinten auch schon Hufgetrappel zu hören war.

„Stehen bleiben.“, brüllte man ihr entgegen, „Einen Schritt weiter und wir eröffnen das Feuer.“

Sie blieb stehen. Langsam drehte sie sich um und sah die Wachen, ein Erdpony und ein Einhorn, die auf sie zukamen, mit flammenden Augen an.

„Ihr habt mir schon alles genommen, was ich habe.“, zischte sie gefährlich leise, „das hier werdet ihr mir nicht nehmen.“

Sie richtete sich auf, schloss die Augen und ließ sich nach hinten fallen, direkt in das Portal hinein. Die Wachen warfen einen Speer hinterher und schossen ein magisches Geschoss hinein, aber selber trauten sie sich nicht, hindurch zu schreiten.

Der Erdponyhengst wollte einen Schritt hindurch wagen, wurde jedoch von dem Einhorn aufgehalten. „Lass es, auf der anderen Seite wird sie nicht überleben können. Dort ist der Tartarus. Davon ist noch niemand zurück gekehrt.“

Das Erdpony nickte nur. „Hast recht. Das ist Strafe genug für sie.“

Er spuckte aus, durch das Portal. Dann wandten sich beide ab. Es gab nichts mehr für sie zu tun, so das sie wieder zurück auf ihren Posten gehen konnten.

„Ich frage mich nur, wieso jemand den Tartarus unserer Welt vorzieht. Schließlich haben wir hier doch alles was man braucht.“, er verzog kurz das Gesicht, als hätte er kurz Kopfschmerzen, „Schließlich sorgt unsere Herrscherin dafür, das es uns an nichts mangelt.“
 

Der Fall durch das Portal war ungewohnt und erschreckend. Es wurde abwechselnd heiß und kalt. Ab und zu hatte sie das Gefühl, als würde sich die Schwerkraft umkehren, dann wieder, als wäre sie gar nicht vorhanden. Sie schrie und kreischte, als sie glaubte, auseinandergerissen zu werden. Und dann war es so plötzlich vorbei, wie es begonnen hatte.

Hart schlug sie auf dem Rücken auf und wirbelte etwas Staub auf. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Dunkelheit empfing sie.

„Autsch“, murmelte sie leise.

Ihr Rücken schmerzte.

Hoffentlich habe ich mich nicht ernsthaft verletzt, dachte sie.

Langsam stand sie auf und schaute sich um. Sie befand sich im Schlossgarten von Canterlot. Sofort stieg Angst in ihr hoch. Angst, dass man sie entdeckt hatte und sie in den Kerker warf. Sie hielt die Luft an, als könne sie so einer Entdeckung entgehen. Kurz darauf flog erst ein Speer an ihr vorbei und bohrte sich in den Boden, bevor dieser von einer Energiekugel getroffen wurde, welche den Stiel ansengte. Erschrocken warf sie sich zu Boden. Ihr Atem raste. Dann hörte sie nur ein Tropfen.

Es folgte eine schon fast ohrenbetäubende Stille. Offenbar hatte sie es geschafft. Vorsichtig erhob sie sich und ging vom Portal weg, als von hinten eine Stimme ertönte.

„He. Wer ist da?“, wurde ihr entgegen gerufen.

Mist. Nun ist alles aus, aber ich werde nicht kampflos untergehen.

Sie blieb stehen und ließ den Rufer näher herankommen. Ein Lichtkegel projizierte ihren Schatten nach vorne weg. Sie spannte ihre Muskeln an und bereitete gedanklich einen Schockzauber vor.

Ein Einhorn. Warum kein Pegasus?, ging es ihr durch den Kopf.

„So spät noch unterwegs, Star Breeze?“, kam es von hinten, „ich dachte, du wärst nach Hause gegangen, nachdem du deine Studien in der Bibliothek beendet hattest.“

Diese Stimme. Sie ist so vertraut. Und woher kennt er deinen Namen?, ihre Kampfbereitschaft wich Irritation. Langsam drehte sie sich um und sah das Gesicht der Wache, die sie gerufen hatte.

„Firm Iron.“, keuchte sie, auch als sie sah, das diese Wache nicht alleine war, aber das kümmerte sie nicht.

Der Angesprochene sah sie verwirrt an, da sich in Star Breeze Augen schlagartig Tränen angesammelt hatten. Unvermittelt warf sie sich dem Erdponyhengst um den Hals und schluchzte ungehemmt drauf los.

„Ich dachte … ich würde … dich nie … mehr wiedersehen …“, heulte sie.

Firm Iron legte den Huf auf ihren Rücken und tätschelte ihren Rücken.

„Na na, wir haben uns doch vor einer Stunde erst gesehen.“, sagte der Hengst und sah zu seinem Kameraden rüber, der sich ein Grinsen nur schwer verkneifen konnte.

Vorsichtig schob Firm die Stute von sich und sah in ihr verweintes Gesicht.

„Wie kommst du darauf, das wir uns nicht mehr wiedersehen würden?“, fragte er Star Breeze.

Sie zog den Rotz hoch und sah ihn verwundert an.

„Meinst … du … etwa … ?“, stammelte sie, „ich bin … in der anderen … Welt?“

Jetzt war es an Firm Iron, sie irritiert anzusehen.
 

Twilight gähnte herzhaft, als die Sonne durch das Fenster auf ihr Bett schien. Vögel zwitscherten leise und Spike schnarchte in seinem Körbchen. Sie rieb sich die Augen und wankte langsam ins Badezimmer, wo sie sich erst einmal einen hufvoll Wasser ins Gesicht warf, was ihre Lebensgeister vollends weckte. Nachdem sie ihre Morgentoilette erledigt hatte, trabte sie nur noch leicht verschlafen in die Küche, wo sie sich ihr Frühstück bereitete. Als der Duft von frisch getoasteten Brot durch die Bibliothek zog, vernahm sie nur ein leises Rumpeln, gefolgt von einem unterdrücktem Schimpfen. Twilight konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Offenbar war Spike aus seiner Schlafstatt gefallen. Es folgte ein Rülpsen, was Twilight aufhorchen lies. Dieses Geräusch hatte sie schon lange nicht mehr gehört, seitdem sie Prinzessin geworden war.

„Spike? Was ist denn los?“, rief sie aus der Küche, als der kleine Drache auch schon mit einer Schriftrolle in der Kralle angelaufen kam.

„Ich glaube, da ist etwas schlimmes passiert.“, meinte er, „Celestia hat dir schon lange keinen Brief mehr geschickt.“

Das brachte Twilight ins grübeln.

„Du hast recht. Am besten machen wir uns sofort auf den Weg nach Canterlot.“, meinte sie, „Nur noch ein paar Sachen einpacken. Ich will ja auf alles vorbereitet sein.“

Spike seufzte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück