Vertraue niemandem! von Co_Okies-for-Conan (Takagi-Familie) ================================================================================ Kapitel 1: Vertraue niemandem! ------------------------------ Vertraue niemandem! Donnerstag. Nachmittag. Es war ein recht ruhiger Mittag im Hause der Takagis. Die Kinder, sowie auch die beiden Erwachsenen saßen am Tisch und aßen den Kuchen, den Miwako vom Einkaufen mitgebracht hatte. Wataru schmeckte der Kuchen so gut, dass er die ganze Zeit nicht aufhören konnte zu lächeln. Aber nicht nur das Oberhaupt der Familie fand diesen schmackhaft einfach unglaublich, sondern jeder. Selbst Tatsuya, der meist nur Blödsinn im Kopf hatte, genoss die Stille und den Geschmack des Kuchens. Suri hatte sich nur ein kleines Stück genommen und blätterte in ihrem Buch herum, wenn sie eine weitere Seite fertig gelesen hatte. Miwako und auch Wataru waren erstaunt, an was sich deren Tochter schon versuchte, mit zarten 12 Jahren. Kiko, die jüngste der Familie mit 2 Jahren, interessierte die Ruhe nicht. Sie wollte eher Unruhe stiften. Sie klopfte mit der Hand auf den Tisch und wollte nach der Teetasse von Miwako, die neben ihr saß, um sie im Auge zu behalten, greifen. Aber sie kam nicht dran. Doch das ließ Kiko nur noch ehrgeiziger werden. Sie streckte sich und stützte sich ab, doch dran kam sie immer noch nicht. „Und? Wie war die Schule?“ fragte das Oberhaupt der Familie und sah seine Tochter und seinen Sohn abwechselnd an. „Ich hab eine Eins für mein Referat erhalten...Eigentlich wie immer.“ gab Suri teilweise gelangweilt von sich. Miwako staunte nicht schlecht und lobte ihre Tochter, ehe sich die Aufmerksamkeit auf den Mittleren Spross der Takagis richtete. „Tatsuya, wie war es in der Schule?“ fragte seine Mutter ihn und wartete auf eine Antwort. Tatsuya seufzte. „Langweilig. Wie Suri gesagt hat. Wie immer.“ er schob den leeren Teller zum Kuchen, um sich noch ein Stück zu nehmen. Nachdem er auch das nächste Stück Kuchen verputzt hatte, brachte Miwako einen Tee zum Tisch und schüttete allen etwas in eine Tasse. Sie hatte einen neuen Tee entdeckt, der zuerst gar nicht geschmeckt hatte, doch als sie einige Verfeinerungen ausprobierte, schmeckte der Tee einmalig. Die besondere Zutat war allerdings eine simple Flüssigkeit. Zitrone. Da Miwako, doch versuchte auch optisch den Tee hochzuwerten, da er in einem dunklen Grün, doch ziemlich an Schimmel erinnerte, hübschte sie es mit einer Zitronenscheibe auf. „Aber Mama, ich hab gehört, wie du gesagt hast, dass der Tee absolut unwillkömmlich ist.“ sagte Tatsuya und guckte seine Mutter verwirrt an. „Das heißt unbekömmlich, nicht unwillkömmlich!“ wies Suri ihren kleinen Bruder zurecht. „Nein, ich meine, dass der Magen und der Mund es nicht willkommen heißt und deswegen unwillkömmlich.“ Tatsuya hatte die Schnauze voll, ständig am laufenden Band von seiner Schwester, dem Eierkopf, korrigiert zu werden und für besonders bescheuert und blöd gehalten zu werden. Manchmal konnte Suri mit ihrer Schlaumeierart richtig nerven. Miwako und Wataru sahen es als wunderbare Erziehung an. Ein Kind, dass jetzt schon so viel weiß, trifft man nicht immer an. Plötzlich kam es ihnen wie in einem Deja Vu vor. Als hätten sie schon mal jemanden getroffen, der so schlau war, als wäre er eigentlich viel älter gewesen. Sie wurden aus ihren Gedanken gerissen, als sie das Streiten der Geschwister mitbekamen. „Du Eierkopf!“ rief Tatsuya wütend, doch Suri lächelte nur. „Du Blödmann!“ schrie sie zurück. Miwako ging dazwischen und schon herrschte Stille am Tisch, die mal wieder durch Kiko gebrochen wurde. Sie haute mit der Hand auf ihren kleinen Tisch am Hochstuhl und zeigte auf die Tasse, die sie nach wie vor immer noch haben wollte. Miwako das Telefon hörte, sprang sie auf, rannte zu diesem und nahm ab. Wataru war allein mit den Kindern. Suri fing eine Unterhaltung mit ihrem Vater bezüglich der Schule und einem Aufsatz an. Kiko und Tatsuya völlig unbeobachtet von den Erwachsenen und der Möchte-gern-Erwachsenen. Er guckte zu Kiko und sah, wie sich sich immer noch die Teetasse greifen wollte. Würde er ihr diese geben, könnte er in nur wenigen Sekunden nach Timbuktu flüchten, um den Ärger zu entgehen, den er bekommen würde, wenn die Tasse am Boden ankommen und in Tausend Teile zerspringen würde. Es war eine Tasse, die Miwako von Watarus Mutter zu Hochzeit bekommen hatte und die schon sehr sehr alt ist. Es war ihre Lieblingstasse. Tatsuya aber überlegte sich etwas anderes. Kurz darauf, kam Miwako wieder und wollte gerade gute Neuigkeiten verkünden, als sie das Gesicht ihrer jüngsten betrachtete. Das Gesicht zu einer Grimasse verzogen. Die Lippe gedehnt und gezogen total schrumpelig im Gesicht hängend, den Kopf nach ein wenig nach hinten gehalten, dass sich ein Doppelkinn gebildet hatte, die Wangen ein wenig aufgepustet, was man gut an den Beulen erkennen konnte. Die Nase rümpfte sich. Ein Auge war zu und krampfhaft zusammen gekniffen, doch das andere Auge war nur zur Hälfte geöffnet und man sah nur das Augenweiß. Nicht minder faltig wie das andere. Die Stirn hatte sich gerunzelt und auch die Hände und Arme sahen nicht sehr Gesund, an den Körper gezogen, aus. Wataru konnte davon noch auf die Schnelle ein Foto mit seinem Handy machen, ehe sich Kiko wieder etwas beruhigte. „Was war denn mit der kleinen los?!“ fragte Miwako besorgt und Wataru, sowie Suri, als auch Tatsuya wussten keine Antwort drauf. Das Telefonat war vergessen. Einige Stunden später, als Kiko auf dem Wickeltisch lag und fröhlich mit den Beinen strampelte, während sie das Mobile mit großen Augen ansah und danach griff, konnte Miwako ein kleinen Rest von etwas entdecken. Es war Fruchtfleisch einer Zitrone. Und ab da wusste sie, dass es Tatsuyas Verdienst war, dass sie so geguckt hatte. Und plötzlich kam ihr eine Idee. Eine geniale und zurecht extrem fiese Idee. Der nächste Tag, der Freitag, war demnach nicht mehr so ruhig gewesen, wie der gestrige Tag. Es war Wochenende und Tatsuya wollte unbedingt mit Freunden im Garten und auch auf dem Spielplatz, der nicht allzu entfernt war, spielen. Doch erst einmal musste er essen, wie es seine Mutter angeordnet hatte. Miwako stellte jedem das Essen hin, doch bevor sie loslegen konnten, warnte Miwako die hungrigen vor. „Vorhin wollte ich nur ein wenig Zitrone aufs Essen machen, doch leider, glaube ich, habe ich ein wenig zu viel rein gemacht. Wenn es also etwas sauer schmecken sollte, dann tut's mir leid, aber ich konnte ja nicht noch einmal von vorne beginnen.“ „Schon gut, Mama. Sauer macht lustig!“ rief Tatsuya fröhlich hatte immer noch das Gesicht von Kiko in seinem Gedächtnis. Er freute sich schon, wenn auch Suri, sowie sein Vater, als auch seine Mutter diese Gesichter machen würden. Aber davon sah er nichts. Er beobachtete die anderen genau, doch niemand verzog das Gesicht. „Ist wirklich ein wenig sauer.“ gab Suri zu. „Aber es schmeckt echt gut.“ Suri verzog das Gesicht nur minimal, dass man das noch nicht mal als Grimasse deuten konnte. „Iss, Tatsuya, oder willst du nicht mehr mit deinen Freunden spielen?“ fragte Miwako und gute ihn fragend an. Innerlich grinste sie so breit, dass sogar ihr geliebter Ehemann es sehen konnte, ohne, dass sie äußerlich eine Miene verzog. Aber auch er konnte ein wenig grinsen. „Ja, doch! Auf jeden Fall!“ sagte Tatsuya und nahm direkt ein großen Berg voll Gemüse und schaufelte es in den Mund, als er plötzlich auf geplusterten Backen das Gesicht verzog und das ähnliche Gesicht wie Kiko hatte. Suri schaute ihren kleinen Bruder mit großen Augen. Miwako guckte verwirrt und Wataru var überaus überrascht, über die Reaktion seines Sohnes zum Essen seiner Frau. Es war still am Tisch und sogar Kiko betrachtete ihren Bruder mit voller Aufmerksamkeit. Tatsuya krallte sich in sein Besteck und dann hörte man nur noch das laute Schlucken. Der Junge ließ die Zunge heraushängen, legte den Kopf schief und schmatzte ein wenig. „Das ist nicht ein wenig sauer...Das IST absolut sauer!“ rief er angewidert. Sofort nahm er sich das Glas Wasser, dass er dort stehen hatte und wollte spülen, doch er verzog das Gesicht immer mehr und immer weiter. „Du isst bitte auf. Wir essen alle auf, obwohl es überall so sauer ist, oder?“ sagte Wataru und alle stimmten zu. Den restlichen Teller aß er mit Murren, Knurren und Gesichtsmuskelkrampf auf. Er hatte immer noch den sauren Geschmack im Mund und den wurde er, egal, was er aß nicht los. Als Tatsuya einige Minuten später das Haus verließ, bekam er das schallende Gelächter seiner Familie nie mehr mit und begann sich mit Freunden um einen Ball zu streiten. Miwako und Suri hauten auf den Tisch, den Bauch haltend vor Lachmuskelkrämpfe und Wataru ging es nicht minder amüsiert. Er lag schon fast am Boden. „Mama, das war der genialste Einfall, den du jemals hattest!“ gab Suri zu und lobte ihre Mutter. „Ja, ganz toll, Miwako, ich hätte nich gedacht, dass er wirklich alles isst!“ keuchte Wataru zu seiner Frau. Miwako wunk ab. „Ach was, so schwer war das gar nicht. Wenn ihr alle mitspielt, ist es doch alles angenehmer.“ lächelte sie und trank einen Schluck aus ihrer Tasse. „Immerhin musste ich nur sein Essen, mit einiges an Zitrone geschmacklich verderben, und eures so servieren, wie es eigentlich geplant war.“ Wataru stand auf und ging zu einer Pflanze im Topf. Er holte eine Kamera hervor und beendete die Aufnahme. Sie hatten nun Tatsuyas angewidertes Gesicht auf Video und das wollten sie bei Tee und Kuchen feiern. Alle saßen noch am Tisch und verzehrten den Kuchen voller Genuss. Der Tee war eine sehr tolle Ergänzung... Und was war die Moral an der Geschicht? Traue niemandem! Besonders deinen Eltern nicht! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)