Einzigartig von Felicia-Morena ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Prolog „Das schaffen wir nicht allein.“ Es war weniger die Art, wie er es gesagt hatte, als mehr, dass er es überhaupt gesagt hatte, die Asuna ärgerte. Natürlich schafften sie das nicht allein. Vier Plattformen, die von vier Leuten zur selben Zeit besetzt sein mussten. Das war zu zweit unmöglich machbar, das wusste sie genau so gut wie er. Dennoch schien Kirito es für nötig zu halten, das Offensichtliche festzustellen. Sie machte auf dem Absatz kehrt und ihr langes, hellbraunes Haar wirbelte herum. Nachdem sie einige Schritte durch die riesige steinerne Halle gegangen war, wiederholte sie die Prozedur und kam wieder zurück. ‚Klack, klack, klack‘ machte jeder ihrer Schritte auf dem Boden und das Echo hallte von den Wänden wieder. Sechs große Steinsäulen stützten die unscheinbare Deckenkonstruktion, sonst war die Halle leer. „Die Frage ist also, was wir machen. Blasen wir das Ganze ab, oder suchen wir uns zwei weitere Mitspieler“, versuchte sie das Gespräch auf das Wesentliche zu lenken. Kirito sah sie mit seinen dunklen Augen auf seine übliche ruhige und unergründliche Art an. Sie wusste so oft einfach nicht, was in seinem Kopf vor sich ging. In so vielen Belangen war er anders, als alle anderen Spieler denen sie bisher begegnet war. Im Wesentlichen teilten diese sich in zwei Gruppen auf: Diejenigen, die an der Front kämpften, und versuchten das Spiel zu einem Ende zu führen, so wie sie und jene, die aus Angst oder anderen Gründen in den Startgebieten und Anfangsstädten geblieben waren und darauf warteten, dass die Kämpfer das Spiel beendeten. Kirito passte in keine der beiden Kategorien so richtig rein. Zwar kämpfte er an der Front und war auch bei den Bosskämpfen dabei, aber er suchte sich keine Gilde und bevorzugte es meist allein zu bleiben. Auch hatte er kein Problem damit, sich einfach Auszeiten zu nehmen und Tage freizumachen. Trotzdem gehörte er vermutlich zu den Besten Spielern in ganz SAO. Früher hatte sie auch zu den Verängstigten gehört. Hatte eine ganze Woche lang die Anfangsstadt nicht verlassen, aus Angst sterben zu können. Doch dann hatte sie begriffen das in der Stadt zu bleiben und zu warten, was geschah, rein gar nichts ändern würde. Außerhalb der Stadtmauern kämpften und starben die Menschen, damit sie alle eines Tages wieder aus dieser Todesfalle entkommen konnten. Wie konnte sie sich da verkriechen und hoffen, dass schon alles wieder gut werden würde? Nein! SAO war zwar eine Todesfalle, aber es war auch ein Spiel und jedes Spiel konnte man auch gewinnen. Also hatte sie sich geschworen, alles dafür zu tun, um genau das zu erreichen und nicht ehr zu ruhen, bis sie alle wieder frei und zurück in der realen Welt waren. Kirito schaute nun wieder zu dem großen steinernen Tor, das ihnen den Weg versperrte. Neben dem Steintor war eine große Sanduhr in die Wand eingelassen. Noch einmal las er die Worte darauf laut vor. „Haltet die Podeste besetzt, bis der Sand verflossen ist und die Tür wird sich euch öffnen. Doch Vorsicht ist geboten, nicht schutzlos ist die Grabkammer von Hammurabu dem Gierigen. Löst alle Aufgaben und ihr erhaltet, eine Belohnung, wie sie einzigartig ist in ganz Aincrad.“ Er lächelte leicht. „Wäre doch schade, wenn wir uns das entgehen lassen würden, meinst du nicht?“ „Also suchen wir uns zwei weitere Mitspieler. Ich könnte bei meiner Gilde nachfragen.“ Erwartungsgemäß verzog Kirito das Gesicht und Asuna musste kichern. Zumindest dieses Mal hatte sie gewusst, wie er reagieren würde. „Na gut, wir können uns auch zwei Andere suchen. Irgendwelche Ideen?“ Jetzt sah er sie an, als wäre er gerade bei irgendetwas Schlimmen ertappt worden. Kirito hatte also auch noch keinen Plan. „Hm, mal schauen“, sagte er und ging zu einer der in den Boden eingelassenen Plattformen herüber. „Nur drei Mal drei Meter groß. Nicht gerade viel Platz, um zu kämpfen.“ Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. „Kämpfen? Aber hier sind doch überhaupt keine Gegner.“ Kirito wandte den Blick wieder von der Plattform ab und deutete auf das Steintor. „Nicht schutzlos ist die Grabkammer“, wiederholte er die Worte. „Du meinst, wenn alle vier Plattformen besetzt sind und die Uhr anfängt zu laufen, erscheinen auch Gegner?“ „Genau. Keine Ahnung wie viele, aber ganz einfach wird es auf Ebene 70 wohl nicht sein. Wir sollten uns also Leute suchen, die auch auf engem Raum kämpfen können.“ „Hmhm“, Asuna nickte. Sie waren mehr zufällig als absichtlich auf den Eingang der Höhle gestoßen. Eigentlich hatten sie zusammen nur ein paar Gegner töten und etwas Leveln wollen. Aber Kirito hatte nicht unrecht. Wo sie diesen Ort schon mal gefunden hatten, wäre es schade jetzt einfach aufzugeben. „Ich hab da von jemandem gehört, er lebt zurückgezogen im Wald auf Ebene 68. Es heißt, er sei ungemein schnell und wendig. Allerdings soll er Anderen gegenüber wohl recht abweisend sein.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Einen Versuch ist es wert.“ Plötzlich musste sie grinsen. „Ich wüsste da vielleicht auch noch jemanden, aber schauen wir erst mal ob deiner mitmacht.“ „In Ordnung, dann mal los.“ Kapitel 1: Train wreck ---------------------- Train wreck Über ein Jahr ist nun schon vergangen, seit wir 10000 Spieler von Akihiko Kayaba in Sword Art Online gefangen wurden. Wobei ich vielleicht nicht mehr von 10000 Spielern sprechen sollte. Über ein Viertel von uns sind bereits tot, sowohl im Spiel als auch in der realen Welt. Aber was bringt es schon, darüber nachzudenken? Das hilft nicht weiter. Dennoch wandern meine Gedanken immer mal wieder zu dem Thema zurück. Warum hat er das getan? Was hat er davon? Warum mussten all diese Menschen sterben, und wie viele von uns werden noch sterben müssen, bevor es vorbei ist? „Heeeey, hörst du mir überhaupt zu?“ Asunas Stimme riss Kirito aus seinen Gedanken. Die Hände in die Hüften gestemmt, stand sie vor ihm und sah ihn vorwurfsvoll an. Verdammt, er hatte ihr tatsächlich nicht mehr zugehört, war mit seinen Gedanken völlig abgedriftet. Er lächelte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. „Tut mir leid“, sagte er nur und hoffte, dass sie daraus kein Drama machen würde. „Was sagtest du?“ Asuna schüttelte den Kopf. „Manchmal bist du schon echt sonderbar Kirito-kun.“ Er wusste beim besten Willen nicht, was er darauf antworten sollte. Unsicher sah er zur Seite. „Nun, ...“ „Ach ist ja auch egal“, meinte Asuna plötzlich und ging weiter. Erleichtert atmete Kirito aus und folgte ihr. Sie waren auf dem Weg zum einsamen Wald auf Ebene 68 um sich Unterstützung für eine Quest auf Ebene 70 zu suchen. Auf der Spitze eines Hügels blieb Asuna plötzlich stehen. „Sieh nur, der einsame Wald. Wir sind da“, rief sie. Kirito nickte. „Hoffen wir mal, dass wir den Weg nicht umsonst auf uns genommen haben.“ „Moment mal“, protestierte Asuna, „ich dachte, du kennst den Typ.“ „Was? Das hab ich so aber nie gesagt. Ich hab nur ne Menge von ihm gehört, das ist alles.“ Er ruderte abwehrend mit den Armen, aber als ihm bewusst wurde, wie lächerlich er dabei aussehen musste, ließ er sie sofort wieder sinken. Asuna kicherte und hielt sich vergnügt eine Hand vor den Mund. „Aha. Und was hast du von ihm gehört?“ Sie begann, den Hügel in Richtung Wald hinabzugehen. Er dachte einen Moment darüber nach und fasste gedanklich alle Infos, die er hatte, zusammen. Schon etwas überrascht stellte er fest, dass es gar nicht so viele waren, wie er dachte. „Nun, es heißt, er sei sehr geschickt, schnell, mit einer guten Übersicht und sehr guten Bewegungsabläufen. Allerdings ist er auch ein totaler Einzelgänger und versteht sich wohl nicht besonders gut mit Anderen. Trotzdem könnte es sein, dass du ihn bei dem einen oder anderen Bossfight gesehen hast.“ „Und sein Name?“ Kirito blieb stehen und hielt inne. „Ich ... weiß ihn nicht. Alle, die von ihm sprachen, nannten ihn nur Train wreck.“ Sie lachte lauthals auf. „Train wreck? Jetzt im Ernst? Das muss ein Spitzname sein. Aber warum würde man jemandem einen so fiesen Spitznamen geben?“ Asuna hatte den Weg hinab wieder fortgesetzt und sie waren nun schon fast am Anfang des Waldes angelangt. „Keine Ahnung“, musste Kirito zugeben. „Aber vielleicht finden wir es ja heraus.“ Kurz darauf blieben sie am Waldrand stehen. An der Seite des Weges war ein großes hölzernes Schild in den Boden geschlagen worden. Darauf stand in roter Farbe: ‚Hier beginnt der einsame Wald. Betreten auf eigene Gefahr.‘ Asuna schüttelte den Kopf. „Betreten auf eigene Gefahr? Wir sind hier in Sword Art Online. Alles hier kann gefährlich sein und uns das Leben kosten. Jeder weiß das. Was soll also das Schild hier?“ Nachdenklich betrachtete Kirito die Holzkonstruktion und ging langsam darum herum, bis er schließlich wieder am Ausgangspunkt angelangt war. „Lass mich eine Theorie ausprobieren“, sagte er schließlich und zog sein Schwert Elucidator. „Was hast du vor?“, fragte Asuna. Doch Kirito antwortete nicht, sondern holte stattdessen aus und zerstörte das Schild mit einem einzigen kräftigen Hieb. Anschließend befestigte er das Schwert wieder in der Vorrichtung auf seinem Rücken. „Hmhm, wie ich mir dachte.“ Jetzt war Asuna wirklich neugierig geworden und sah ihn scharf an. „Was ist, wie du dir dachtest?“ „Hast du schon einmal auf ein Haus in einer Stadt eingeschlagen?“ „Naja, ein paar Mal vielleicht. Aus Wut oder Frust oder so.“ „Und auf einen Berg?“ „Kann schon sein. In Kämpfen vielleicht, wenn ein Schlag mal daneben ging.“ „Auf Wände oder Säulen in Dungeons?“ „Na klar. Hör mal, erklärst du mir jetzt was die ganzen Fragen sollen, oder nicht?“ Asuna wurde ungeduldig, doch Kirito lächelte nur. „Also schön ist ja gut. Was kriegst du dabei für eine Nachricht angezeigt?“ Sie dachte kurz nach, bis ihr klar wurde, was er meinte. „Immortal Objekt.“ Zur Bestätigung nickte Kirito. „Ganz genau. Es ist feste Spielprogrammierung, die nicht verändert oder zerstört werden kann. Dieses Schild jedoch ...“, er deutete auf die Trümmer am Boden und augenblicklich begriff sie, worauf er hinauswollte. „Du meinst es gehört gar nicht zum Spiel selbst, sondern wurde von einem Spieler aufgestellt?“ „Ganz genau.“ „Aber warum sollte jemand so etwas tun?“ Doch Kiritio konnte nur mit den Schultern zucken. „Keine Ahnung“, musste er zugeben. „Vermutlich um Leute davon abzuhalten, den Wald zu betreten.“ „Aber warum?“ „Wie gesagt, er ist ein ziemlich Einzelgänger und meidet andere Spieler.“ Kirito ließ die Reste des Schildes hinter sich und betrat den Wald. Schnell wurde klar, dass der einsame Wald bei Weitem nicht so einsam war, wie es der Name vermuten ließ. Zum einen gab es eine Menge jagbares Wild, zum anderen aber auch einige anspruchsvolle Monster, die schwächere Spieler sicher vor Probleme gestellt hätten. Für Kirito und Asuna war es jedoch mehr wie eine Art härteres Training, das sie vor allem aufhielt und einige Zeit kostete. Trotzdem schlugen sie sich nach und nach immer weiter in den Wald hinein, bis sie schließlich eine Lichtung erreichten. In der Mitte der Lichtung lag eine kleine Holzhütte, an die sich eine noch kleinere Arbeitsstation anschloss. Am Rand der Lichtung stand ein weiteres Warnschild. ‚Privatbesitz. Betreten verboten‘. Nachdenklich betrachtete Kirito das Schild. Eine weitere, von einem Spieler aufgestellte Attrappe, vermutete er. „Das sieht wie eine Jagdhütte aus“, stellte Asuna fest. „Ja, macht auf jeden Fall diesen Eindruck.“ Asuna wollte schon darauf zugehen, als Kiritio sie stoppte. „Warte!“ „Hm? Was ist denn?“ Er deute auf einige Stolperdrähte und andere Fallen, die den Boden bedeckten und die kaum zu erkennen waren. „Wir sollten besser sehr vorsichtig vorgehen. Wer auch immer die aufgestellt hat, hat sich sehr viel Mühe damit gegeben, dass man sie nicht sieht.“ Asuna nickte. „Absolut. Jetzt wo du es sagst, seh ich sie auch, aber vorher sind sie mir wirklich nicht aufgefallen.“ Langsam bahnten sie sich einen Weg durch die Fallen hindurch bis zur Hütte. Drei hölzerne Stufen führten zu einer Art Veranda herauf. Kirito ging vor und die Stufen knarrten unter seinem Gewicht. Plötzlich stieß Asuna ihn beiseite. „Vorsicht!“, rief sie. Nur knapp zischten die Pfeile über ihn hinweg. „Danke“, sagte er und rappelte sich langsam wieder auf. An der Tür angekommen zögerte Kirito einen Moment. War es das wirklich wert? Wer auch immer dieser Train wreck war, er wollte offensichtlich nicht gestört werden. Machte es also überhaupt Sinn noch weiter zu machen? Auf der anderen Seite waren sie nun schon so weit gekommen, da konnten sie es auch genau so gut versuchen. Er klopfte an und wartete, doch es geschah nichts. „Vielleicht ist er nicht da“, stellte Asuna fest. „Ja, vielleicht.“ Trotzdem klopfte er noch ein weiteres Mal an. Dieses Mal etwas kräftiger. „Kannst du keine Schilder lesen und Hinweise verstehen? Verschwinde!“, tönte eine raue männliche Stimme aus dem inneren der Hütte. Kirito sah zu Asuna und wusste nicht so recht, wie er reagieren sollte. Einfach so abhauen? Der Gedanke gefiel ihm immer noch nicht. „Bist du der, den man Train wreck nennt?“, rief Asuna zurück. „Hörst du schlecht? Ich sagte: Verschwinde!“ „Wenn du es bist, haben wir ein Angebot für dich.“ Asuna klang noch immer erstaunlich ruhig, fand Kirito, insbesondere wenn man die ganzen Fallen und den scharfen Tonfall des Mannes in der Hütte bedachte. „Ich kaufe nichts.“ „Gut, wir verkaufen auch nichts. Es geht um eine Quest.“ Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und vor ihnen stand ein junger Mann, der fast einen ganzen Kopf größer war als sie beide. Er trug einen langen, zerschlissenen, braunen Ledermantel. Langes, fettiges, dunkelbraunes Haar fiel ihm ins Gesicht und ließ nur teilweise sein Gesicht erkennen. Ein merkwürdiger, strenger Geruch ging von ihm aus. Augenblicklich verstand Kirito, warum man ihn Train wreck nannte. Aufmerksam musterte der Mann sie beide und hielt dabei weiterhin den Türrahmen mit der linken Hand fest. „Ich bin auch an keinen Quests interessiert“, sagte er schließlich ruhig. „Hört mal, ich will weder Ärger machen noch welchen haben. Wenn ihr also einfach wieder dahin verschwinden würdet, wo ihr hergekommen seid, wäre ich euch sehr verbunden.“ Erst jetzt viel Kirito der merkwürdige Akzent auf, mit dem der Mann sprach. Er überlegte, wie er Train wreck vielleicht doch noch davon überzeugen könnte mitzumachen, doch noch, bevor er überhaupt eine Idee hatte, kam Asuna ihm zuvor. „Lass uns gehen. Der Typ ist das reinste Wrack. Er wäre uns sowieso keine Hilfe und stünde nur im Weg.“ Sie drehte sich um und ging zwei Schritte, dann stoppte sie die Stimme des Mannes. „Wer glaubt ihr eigentlich, dass ihr seid? Erst dringt ihr ungebeten in mein Zuhause ein und jetzt beleidigst du mich auch noch? Vielleicht sollte dir mal jemand eine Lektion erteilen.“ Asuna wirbelte wieder herum, ging die zwei Schritte zurück und starrte ihn trotzig an. „Wer ich bin? Ich bin die stellvertretende Kommandantin der ‚Knights of the blood oath‘ und ich glaube kaum, dass du in der Lage wärst, mir eine Lektion zu erteilen.“ Der Mann strich sich das Haar hinter die Ohren zurück und erstmals konnte Kirito wirklich sein Gesicht sehen. Es war zwar ungewaschen, aber nicht unschön. Seine Augen waren ebenso braun wie sein Haar. Er mochte 22, vielleicht aber auch nur 20 Jahre alt sein. All der Dreck machte es schwer das genau zu sagen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Du bist die Kleine, die sie auch ‚Flash‘, nennen?“, fragte er sichtlich amüsiert. „Irgendwie hätte ich da doch mehr erwartet.“ Kirito gefiel ganz und gar nicht, in welche Richtung sich die Sache entwickelte, wusste aber auch nicht so recht, was er dagegen tun konnte. Die beiden redeten sich mehr und mehr in Rage. „Jetzt reicht´s mir aber mit dir!“ Asuna versuchte so selbstbewusst wie sie konnte zu wirken und stemmte ihre Hände in die Hüften. Bei jemand so viel größerem machte das allerdings nur wenig Eindruck. „Ich fordere dich zum Duell heraus!“, rief sie entschlossen und Kirito zuckte zusammen. Er rekapitulierte die vergangenen Minuten und versuchte vergeblich dahinter zu kommen, wie es nur so weit hatte kommen können. „Schöner Mist“, murmelte er. „Einverstanden“, erwiderte Train wreck und ein breites Grinsen zog sich über sein Gesicht. Kapitel 2: Duell ---------------- Duell "Da du mich herausgefordert hast, bestimme ich die Bedingungen." Asuna nickte. "In Ordnung." Rowan trat zu den beiden Eindringlingen auf die Veranda und schloss die Tür hinter sich. "Wir kämpfen bis zum ersten Blutvergießen, nicht weiter. Und wir kämpfen gleich hier auf der Lichtung." "Auf der Lichtung? Zwischen all den Fallen?" Der ganz in schwarz gekleidete Junge klang nervös. Zu Recht. "Ganz genau. Oder ist das etwa ein Problem?" Er sah Asuna herausfordernd an. "Nein, kein Problem." Er lächelte. Sie hatte sich so sehr in dieses Duell verrannt, dass sie kaum noch vernünftig darüber nachdachte. Sehr gut. "Wenn ich gewinne, seht ihr zu, dass ihr Land gewinnt." "Und wenn Asuna gewinnt?" "Bin ich bereit, bei eurer Quest mitzumachen." Doch Asuna schüttelte nur energisch den Kopf. "Ich denke auf jemanden wie dich, können wir auch gut verzichten", sagte sie trotzig. "Na immerhin seid ihr zu mir gekommen, nicht umgekehrt. Aber soll mir nur recht sein." Er griff mit beiden Händen seitlich unter seinen Mantel und holte zwei Dolche hervor, die zwar überraschend unauffällig aussahen, aber dennoch sehr gute Werte hatten. "Nein, wir nehmen das Angebot an. Wenn du verlierst, machst du die Quest mit." Der schwarze Typ sah ihn entschlossen an. "Klar ...", plötzlich fiel ihm auf, dass er den Namen des Jungen noch gar nicht wusste. "Wie heißt du eigentlich?" "Kirito." Er legte den Dolch aus der rechten Hand zur Seite und reichte sie Kirito. "Rowan", sagte er nur. Und tatsächlich ergriff Kirito seine Hand. Noch während sie sich die Hände reichten, blickte er zu Asuna. "Aber keine Sorge Süße, soweit wird es eh nicht kommen." Er grinste sie breit an, in dem Wissen sie noch weiter provoziert zu haben. "Fangen wir endlich an", knurrte sie. "Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit." Sie zog das Rapier, das sie an ihrer Seite trug, und ging die Stufen der Veranda hinab. Als sie auf die Lichtung mit den Fallen trat, sah sie sich unsicher um. Rowan gefiel, was er sah. Er hatte es schon vor dem eigentlichen Duell geschafft, sie völlig aus der Balllance zur bringen. In aller Ruhe folgte er ihr, ohne auch nur darauf zu achten, wo er hintrat. Er wusste ganz genau, wo jede einzelne seiner Fallen lag und entsprechend auch, wo er hintreten konnte und wo nicht. Sie nahmen Aufstellung, aktivierten die Duellfunktion und der Countdown begann. Kirito war auf der Veranda zurückgeblieben und sah ihnen von dortaus zu. "Das hier wird schnell vorbei sein", sagte Asuna selbstbewusst, als der Countdown bei zehn angekommen war. Doch Rowan lächelte nur entspannt. "Das kommt ganz auf dich an." Wie erwartet, stürmte Asuna sofort auf ihn zu, als der Countdown bei null angekommen war. Sie war schnell, soviel musste er zugeben. Er war sogar ein wenig überrascht, wie schnell sie war. Trotzdem konnte er ihrem Stoß ausweichen, indem er im letzten Moment einen Schritt zur Seite machte. Anschließend machte er noch zwei Schritte zurück, nur um etwas Abstand zu gewinnen und wartete ihren nächsten Angriff ab. Dieser ließ nicht lange auf sich warten. Der Umgang mit einem Rapier war nicht ganz leicht, das wusste Rowan und die rasche Angriffsfolge mit der Asuna gegen ihn vorging erforderte ein nicht unerhebliches Skill Level. 800 oder 900, vielleicht sogar nochmehr, vermutete er. Es folgte eine lineare Angriffsfolge von Asuna und er konnte einigen der blitzartigen Stößen nur knapp entkommen. Als Reaktion darauf begann er damit, leicht um sie herum zu tänzeln. Gleichzeitig versuchte er sie noch etwas weiter auf die Lichtung zu ziehen, um ihre Bewegungsfreiheit durch die Fallen noch weiter einzuschränken. In ihrem Offensivdrang folgte sie ihm, ohne zu zögern. Nach gut einer halben Stunde, lief das Duell noch immer. Eigene Angriffe hatte Rowan noch keine versucht. Nicht, weil er es nicht gekonnt hätte, sondern viel mehr, weil er derzeit noch keine guten Erfolgschancen sah. Stattdessen konzentrierte er sich weiterhin darauf, Asunas Stößen und Schlägen auszuweichen und sie zu verunsichern. Als sie schließlich einen Fehltritt machte und fast in eine Falle stolperte, war seine Chance gekommen. Sofort schnellte seine rechte Hand nach vorne und die Dolchspitze Asuna entgegen. Gerade noch rechtzeitig konnte sie sich unter dem Schlag hinwegducken und machte einen Satz nach hinten, noch bevor er mit der linken Hand nachsetzen konnte. Zornig versuchte sie wieder nachzusetzen und attackierte ihn mit einer Star Splash Kombination, die ihm alles abverlangte. Als die Spitze des Rapiers zum finalen Stoß auf seine Brust zuschoss, beugte er sich so weit nach hinten, wie er nur konnte und tatsächlich ging der Stoß über ihn hinweg. Fassungslos starrte Asuna ihn an. Ihre Atmung ging schwer und es war offensichtlich, dass sie mit ihren Kräften am Ende war. Dieser letzte Angriff war gleichzeitig auch ihre letzte Hoffnung gewesen. Mit einer einzigen schnellen Bewegung war Rowan neben ihr und ergriff ihre Schwerthand. Erschöpft, wie sie war, stellte es kein großes Problem mehr da, sie zu entwaffnen. Als er schließlich mit seinem Dolch die Haut ihres Handrückens kurz anritzte und damit das Duell beendete, lächelte er sie dabei an. "Du bist gut", sagte er und achtete bewusst darauf freundlich zu klingen. "Bin wirklich beeindruckt." Über ihnen erschien die Anzeige, die ihn zum Sieger des Duells erklärte. Asuna starrte ihn noch immer so an, als könnte sie nicht wirklich glauben, was gerade passiert war. Als sie wieder etwas zu Atem gekommen war, fragte sie: "Wieso bist du so schnell?" Er lächelte. "Du bist auch schnell, also Kopf hoch. Um mit Dolchen Erfolg zu haben, muss ich allerdings noch etwas schneller sein, als du mit deinem Rapier. Trotzdem, ein paar Mal hättest du mich fast gehabt. Mein Kompliment, das können nicht viele behaupten." Kirito war zu ihnen auf die Lichtung getreten und sah Asuna tröstend an. "Du hast toll gekämpft", versuchte er sie aufzumuntern. Sie nickte zögerlich und verneigte sich anschließend vor Rowan. "Du hast gewonnen und wir werden unser Wort halten und dich nicht weiter belästigen." Ihr Blick wandte sich Kirito zu. "Lass uns gehen." Er nickte zustimmend. Als sie den Rand der Lichtung schon fast erreicht hatten, rief Rowan ihnen nach. "Wartet!" Die beiden blieben tatsächlich stehen und drehten sich wieder zu ihm um. Schnell war er wieder bei ihnen. "Ich habe über euer Anliegen nachgedacht." "Nachgedacht? Wann denn?" Kirito sah ihn verwirrt an. "Na während des Duells." Asunas Augen weiteten sich. "Du hattest während des Duells noch die Zeit, an andere Sachen denken zu können?" Verlegen sah er zu Boden und kratze sich dabei am Hinterkopf. "Naja, erst als du müder und langsamer wurdest. ... Jedenfalls wenn ihr mich noch für diese Quest wollt, wüsste ich da einen Weg, wie wir uns einig werden könnten." "Und der wäre?", hakte Kirito nach. "In diesen Wäldern hier gibt es eine Menge hochstufiges Wild. Gut zum Kochen, gut zum Essen, gut zum Verkaufen. Ich habe sogar die Fertigkeiten es zu fangen. Dummerweise fehlt mir jedoch die Ausrüstung dafür. Die Fallen hier", er deutete im Kreis, "haben alle eine zu niedrige Stufe. Der Laden für Jagdzubehör in der Stadt verkauft entsprechende Sachen, allerdings nur an Gilden." Rowan sah zu Asuna. "Wenn du für mich einkaufst, helfe ich euch bei eurer Quest. Oh und ich bezahle natürlich für das Jagdzubehör." Asuna tauschte einen Blick mit Kirito aus, sah dann wieder zu ihm und nickte. "Einverstanden." Sie grinste. "Aber nur wenn du dich vorher wäschst." Sein Gesicht musste ziemlich alberne Züge angenommen haben, denn Kirito und Asuna begannen laut zu lachen. "Wir müssen zuerst noch einen vierten Spieler rekrutieren und geben dir dann bescheid, wenn es losgeht", verabschiedeten sie sich. Kapitel 3: Ein Abend in der Stadt --------------------------------- Ein Abend in der Stadt Train Wreck war schon ein echt komischer Kauz und Asuna wusste noch immer nicht so recht, was sie nun eigentlich von ihm halten sollte. Eines war jedoch klar geworden: Er konnte sich verdammt schnell bewegen und in einem Kampf auf engstem Raum problemlos auf sich selbst aufpassen und schließlich war es ja genau das gewesen, wonach sie gesucht hatten. „Wir könnten uns ein Zimmer auf dieser Ebene mieten und uns damit eine Menge Rumgereise ersparen“, unterbrach Kirito ihre Gedanken. „Ein Zimmer?“, fragte sie verwirrt und wurde das ungute Gefühl nicht los, dass sie die Hälfte der Unterhaltung, gar nicht mitbekommen hatte. Sie hatten gerade den Ausgang des Waldes wieder erreicht und vor ihnen erstreckten sich weite Flächen von Grün, mit nur vereinzelten, harmlosen Gegnern darauf, die man auch problemlos umgehen konnte. Am Horizont ging die virtuelle Sonne langsam unter und tauchte alles in ein goldenes Braun. Kirito, der gemütlich neben ihr hergelaufen war, zuckte plötzlich zusammen und war wie angewurzelt stehen geblieben. „Das ... äh ... ich meine in einem Hotel.“ Sie grinste innerlich. Es amüsierte sie ungemein, wenn er so verlegen wurde und sich unbewusst immer mehr verplapperte, also provozierte sie es noch ein wenig weiter. „Wir sollen uns zusammen ein Hotelzimmer nehmen?“ Dabei sah sie ihn scharf an. „Ja, genau. ... Ähhh, nein, nicht zusammen ein Zimmer. So war das nicht gemeint. Nur zusammen im Hotel die Nacht verbringen.“ Nervös kratze er sich am Hinterkopf, wie er es häufiger tat, wenn er die Kontrolle über ein Gespräch verlor. Asuna stemmte ihre Hände in die Hüften und sah ihn vorwurfsvoll an. „Kirito-kun! Wie kannst du es nur wagen!“, protestierte sie lauthals. „Du willst mit mir zusammen eine Nacht in einem Hotel verbringen? Ich denke nicht, dass wir uns schon so gut kennen.“ Der Angeklagte hatte doch tatsächlich einen kleinen Satz zurückgemacht und jetzt konnte Asuna nicht mehr anders und fing an zu kichern. Das Kichern wuchs schnell zu einem lauten Lachen an, während sie den verdutzten Kirito musterte. „Du hast mich auf den Arm genommen, richtig?“, stellte er schließlich fest. Sie nickte zur Bestätigung, und als sie sich endlich wieder beruhigt hatte, sagte sie immer noch grinsend: „Ja, aber nur ein ganz klein wenig.“ Sie führte Daumen und Zeigefinger zusammen, bis nur noch eine kleine Lücke zwischen ihnen verblieb. „Zimmer nehmen. Können wir machen, ja. Ich muss dann nur der Gilde Bescheid geben, damit sie sich keine Sorgen machen. Sie sind da etwas ... überfürsorglich.“ Kirito war inzwischen wieder weiter gegangen. „Was du nicht sagst.“ „Ja, sie wollen jetzt sogar so was wie eine Leibwache für das Führungspersonal einführen. Kannst du dir das vorstellen?“ „Eine Leibwache? Für dich?“ Das zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht. „Und wer beschützt sie vor dir?“ Er grinste breit. Asuna boxte ihn leicht in die Schulter, zuckte selbst aber nur mit diesen. „Naja, mal schauen, was daraus wird. Der Nachteil wenn jeder etwas mitbestimmen kann ist, dass man sich selbst als stellvertretende Kommandantin manchen Entscheidungen beugen muss.“ Kirito nickte nur. Vermutlich wusste er gar nicht so recht, was er darauf antworten sollte. Woher auch? Soweit sie wusste, war er immer nur Solospieler gewesen. Was verstand er also schon von Gildenangelegenheiten? Aber das war nichts, was sie ihm in irgendeiner Weise verdenken konnte, auch wenn sie sich manchmal fragte, warum er sich so sehr dagegen sträubte, einer Gilde beizutreten. Als sie schließlich die Tore der Stadt durchschritten, war die Sonne schon fast völlig verschwunden. Asuna seufze laut. „Endlich Ruhe.“ Als ihr bewusst wurde, dass das ein für sie völlig untypischer Satz gewesen war, erklärte sie: „Hey, selbst ich brauch mal Pause.“ Kirito lächelte sie an. „Kein Problem. Bei mir brauchst du dich sicher nicht dafür zu rechtfertigen.“ Auf der Suche nach einem geeigneten Hotel gingen sie die Straßen der kleinen Stadt ab. Viel zu sehen gab es hier nicht, dennoch war die Ortschaft durch ihre fehlende Größe gleichzeitig gemütlich und liebenswert. Hütten wechselten sich mit richtigen Wohnhäusern und Läden für allerlei Waren ab. Am Ende des Weges ging er fließend in eine größere Straße über, die nach links und rechts abzweigte. Auf der einen Seite säumten einmal mehr Wohnhäuser die Straße, aber auch kleine Stände mit vielen Waren fanden sich hier. Auf der anderen Seite gab es lediglich eine niedrige Mauer, die den Blick auf den dahinter gelegenen riesigen See und das weite Land freigab. Sie hatten die Stadtgrenze erreicht. Die auf dieser Seite niedrig wirkende Mauer fiel auf der anderen Seite steil ab, in Wahrheit war es die Stadtmauer. In regelmäßigen Abständen waren kleine Laternen aufgebaut, die ein ungewohntes violettes Licht abgaben, das aber zum gemütlichen Gesamteindruck beitrug. Ohne Eile gingen sie weiter die Außenmauer entlang und Asuna kam nicht umhin sich zu fragen, ob sie wirklich noch auf der Suche nach einem Hotel waren, oder sie eigentlich nur den Spaziergang genossen. Bei Kirito konnte man sich da nie wirklich sicher sein. Er hatte schon so einige merkwürdige Angewohnheiten. Plötzlich blieb er, wie zur Bestätigung stehen, und stützte sich mit den Handballen auf die Mauer. „Was machst du da?“ Er lächelte. „Die letzten Sonnenstrahlen genießen.“ Tatsächlich verschwand gerade die Sonne am Horizont und tauchte noch ein letztes Mal den Himmel in ein faszinierendes Rot. Selbst Asuna kam nicht umhin den Anblick zu genießen, doch schüttelte sie schnell den Kopf. Nichts als eine weitere ausgefeilte Täuschung in der virtuellen Welt von Sword Art Online. „Du solltest dich wirklich nicht immer von diesen Dingen ablenken lassen.“ Überrascht sah er sie in. „Warum nicht?“ „Es ist nicht echt. Das weißt du auch.“ Sie bemühte sich, zwar selbstsicher, aber nicht schnippisch zu klingen. Kirito nickte verstehend. „Wenn wir in dieser Welt sterben, sterben wir auch in der realen Welt. Das ist so echt, wie es nur sein kann. Wenn wir ein Labyrinth betreten und uns einem Boss stellen, dann sind unsere Leben wirklich in Gefahr. Warum sollten also nur die schlechten Dinge real für uns sein? Nur die Gefahr.“ Er drehte sich um und betrachtete die kleine, in Warmes Violette getauchte, Stadt. „Warum kann nicht auch ein schöner Anblick, ein angenehmer Geruch oder ein leckeres Essen real sein?“ Etwas in Asuna versteifte sich. Im Grunde wollte sie ihm recht geben, wollte es wirklich, doch konnte es nicht. „Weil es nicht echt ist. Die Gefahr unseres Todes ist immer präsent und hier genau so real wie ... in der Realität. Aber ein schöner Anblick? Oder ein leckeres Essen? Das ändert rein gar nichts. Es hat keinen Einfluss auf unsere Körper. Ist nur eine Illusion.“ Das brachte Kirito für eine Weile zum Schweigen. Nachdenklich sah er zu Boden. Zu ihrer Überraschung ging er nicht mehr weiter darauf ein, sondern wechselte einfach das Thema. „Hast du mal darüber nachgedacht, was in der realen Welt gerade geschieht? ... Ich meine nicht jetzt in diesem Augenblick, sonder allgemein. Was glaubst du, was mit unseren Körpern geschehen ist? Denkst du, dass sie versuchen, uns hier wieder herauszuholen?“ Asuna schuckte. Das hatte sie jetzt völlig unvorbereitet getroffen. Ja, sie hatte schon oft über diese Dinge nachgedacht, vor allem zu Beginn. Doch in letzter Zeit war es immer weniger geworden. Sie konnte nicht einmal wirklich sagen, warum. Missmutig, ob des Themas, zuckte sie mit den Schultern. „Ja, früher“, sagte sie knapp. „Unsere Körper werden vermutlich in Krankenhäusern künstlich am Leben erhalten.“ Auf den letzten Teil der Frage ging sie bewusst nicht ein, doch Kiritos Blick schien unnachgiebig auf ihr zu ruhen. Fast so, als warte er darauf, dass sie weitersprach, doch das würde sie nicht tun. Wollte es nicht tun. Sie kannte die Antwort und verstand nun, dass auch Kirito sie kannte. Aber es war eine Sache, es irgendwo unterbewusst zu wissen, jedoch eine ganz andere, es laut auszusprechen. Ohne Vorwarnung liefen ihr zwei Tränen über die Wangen. „Wenn sie es könnten, hätten sie uns schon vor langer Zeit hier herausgeholt“, sagte sie leise. „Es wird keine Hilfe für uns kommen.“ Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. Kirito ergriff ihre Hände und drückte sie sanft. Er gab ihr einige Augenblicke um sich wieder zu beruhigen. „Ja, genau“, sagte er dann. „Das heißt gleichzeitig, dass die einzige Chance für uns darin besteht, das Spiel zu besiegen. Aber wir wissen weder wann, noch ob das passiert. Welchen Sinn hätte es also, eine unbestimmte, lange Zeit, ... vielleicht sogar den Rest unseres Lebens, in dieser Welt zu verbringen, ohne Freude, ohne Genuss, ohne ... „ er stockte, „irgendwas“, sagte er schließlich. Das war nicht gewesen, was er ursprünglich hatte sagen wollen, da war sich Asuna ganz sicher. Aber sie wusste es zu schätzen, dass er ihr das Wort erspart hatte, welches ihm ursprünglich auf der Zunge gelegen hatte. Ohne Hoffnung. Nein, er hatte nicht unrecht. Es war nicht einfach, jeden Tag aufs Neue nicht die Hoffnung zu verlieren, sondern weiterzumachen, nach vorne zu schauen und das Licht am Ende des Tunnels zu sehen und sei es auch noch so klein und schwach. Wenn sie tatsächlich alles ausblenden würde, was schön war und Freude bereitete, wenn sie nur noch für den Kampf lebte ... wie lange würde sie dann überhaupt noch durchhalten? Woraus würde sie Kraft schöpfen? Nach einem Moment nickte sie schließlich und wischte die Tränen hinfort. „Es ist bereits spät geworden“, stellte sie fest. „Lass uns nach einem Hotel suchen. Ich glaube, ich hatte da vorhin im Vorbeigehen eins gesehen, das einen gemütlichen Eindruck gemacht hat.“ Sie lächelte unsicher. Kirito jedoch grinste sie breit an. „Na dann los.“ Kapitel 4: Quinn ---------------- Quinn Die ruhige, gemütliche Stimmung, welche die Stadt noch am Vorabend verbreitet hatte, war dem völligen Chaos gewichen. Von überallher drangen Schreie an Kirito`s Ohren. Hektisch liefen Menschen hin und her und das Getrappel der verschiedensten Schuhe auf dem Steinboden war fast schon ohrenbetäubend. Etwas weiter entfernt hörte er noch ganz schwach ein Kind weinen, doch in dem großen, alles verschluckenden Gewirr aus Stimmen, Geräuschen und Getrampel, konnte er nicht ausmachen, aus welcher Richtung es kam. Kirito schloss die Augen, atmete einige Male tief durch und versuchte, sich nur auf ein einziges Geräusch zu konzentrieren. Wenn er es schaffte, alles andere einfach auszublenden, würde er bestimmt wieder besser zurechtkommen. Ganz ruhig, es ist alles in Ordnung, sagte er sich. Rechts von ihm ertönte plötzlich ein lautes Krachen und der Schwertkämpfer drehte sich blitzartig und kampfbereit in die entsprechende Richtung. Sofort analysierten seine wachsamen, dunklen Augen die Situation und er entspannte sich wieder. Nur ein Karren mit Achsenbruch, an einem ganz gewöhnlichen Markttag. „Jetzt sag nicht, dass dich der Markt so nervös macht.“ An seiner linken Seite kicherte Asuna vergnügt und hielt sich dabei eine Hand vor den Mund. „Ich ... was? Nein!“ Brachten seine Proteste überhaupt etwas? Oder hatte Asuna sich ihre Meinung längst gebildet? „Ich bin nicht nervös.“ Versuchen musste er es zumindest. „Ich mag nur den ganzen Lärm und die Hektik nicht so. Das ist alles.“ „Hmhm, na klar. ... Und warum hast du dann dein Schwert in der Hand?“ Verdutzt blickte er auf Elucidator, das tatsächlich in seiner Hand ruhte. Er hatte nicht einmal bemerkt, dass er das Schwert gezogen hatte. Es war keine bewusste Handlung gewesen. Was sollte es auch für einen Sinn machen? Sie waren in einer Stadt, in einer sicheren Zone. Außer in einem Duell gab es hier kaum eine Verwendung für ein Schwert. Es war einfach nur ein Reflex gewesen. Das Kichern neben ihm war inzwischen zu einem richtigen Lachen angewachsen. Natürlich. Er musste aber auch wirklich sehr dämlich aussehen. Peinlich berührt steckte er Elucidator wieder in seine Scheide auf dem Rücken. Er suchte nach einem schlagfertigen Konter, nach irgendetwas, das ihn nicht wie einen völligen Trottel wirken lassen würde. Schließlich wurde ihm klar, dass es dafür bereits zu spät war. „Du solltest dich gerade wirklich mal sehen.“ Asuna wirkte so vergnügt und entspannt, wie er sie nur selten zuvor gesehen hatte. Vielleicht war es ja gar nicht so schlecht, für den Moment mal der Trottel des Tages zu sein. „Ich kann`s mir vorstellen“, gab Kirito lächelnd zurück. Er sah sich um und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass die ganze Hektik und das ganze Chaos, eigentlich nur von NPC`s verursacht wurde. Nur vereinzelt war der eine oder andere Spieler zu sehen. Es faszinierte ihn einmal mehr, wie realistisch die Welt von Sword Art Online sein konnte. „Wo sollen wir deine Freundin treffen?“, wechselte er endlich das Thema. Vehement schüttelte Asuna den Kopf. „Sie ist nicht meine Freundin.“ „Aber du hattest sie doch vorgeschlagen.“ „Weil sie dem Anforderungsprofil entspricht, das ist alles.“ „Oh“, Kirito wollte noch etwas nachhaken, doch Asuna kam ihm zuvor. „Quinn ist ... sagen wir mal, sie ist nicht ganz einfach. Wir hatten in der Vergangenheit unsere Differenzen, haben aber auch schon mehrfach zusammengearbeitet.“ Kirito nickte. „Und du bist dir sicher, dass du wieder mit ihr zusammenarbeiten möchtest?“ Als Reaktion wog ihm eine Welle des Schweigens entgegen. „Nein“, sagte Asuna letztlich. „Aber mir fällt sonst niemand ein. Dir etwa?“ Daraufhin konnte er nur den Kopf schütteln. „Nein.“ „Also gut, pass auf, ich werde dir ein paar Dinge über Quinn erzählen, damit sie dich nicht völlig unvorbereitet überrascht.“ Sie hielt einen Moment lang inne und schien zu überlegen, wo sie anfangen sollte. „Es gibt Personen mit einem gesunden Selbstbewusstsein und dann gibt es Quinn. Sie ist so von sich selbst überzeugt, dass es schon abstoßend ist. Hinzu kommt, dass sie eben auch wirklich nicht gerade schlecht ist. Darüber hinaus sieht sie auch noch verdammt gut aus und ist sich dessen vollkommen bewusst. Es gibt Gerüchte, die besagen, dass sie nicht in den Spiegel gesehen hat. ... Aber ob das stimmt, weiß ich nicht.“ „Stopp mal“, unterbracht Kirito sie. „Sie schaut nicht in den Spiegel?“ Asuna verdrehte die Augen. „Ich meine keinen normalen Spiegel, sondern Akihiko Kayabas Spiegel. Du weißt schon. Der dafür gesorgt hat, dass wir alle ... naja, wie wir selbst aussehen.“ Überrascht sah Kirito sie an. Meinte sie das ernst? Ging das überhaupt? Erinnerungen durchfluteten ihn, an jenen schicksalhaften Tag, an dem das Spiel begann. Kayaba hatte davon gesprochen, dass er ein Geschenk im Inventar eines jeden Spielers platziert hatte. Sie alle hatten nachgesehen und den Spiegel gefunden, der das Aussehen ihres Avatars in ihr reales Aussehen umgewandelt hatte. Sie alle hatten in den Spiegel gesehen. Oder etwa nicht? War es tatsächlich möglich, dass jemand erst einmal abgewartet hatte, was passiert? Und sich anschließend entschlossen hat, nicht hineinzusehen? Aber selbst wenn es so war, hätte man das System wirklich so einfach austricksen können? Offenbar waren ihm seine Gedanken nur all zu deutlich anzusehen. „Ich weiß genau, was du jetzt denkst. Hab mir dieselben Fragen gestellt und wenn ich deinen Blick richtig deute, kommst auch du zu keinen Antworten.“ Er nickte nur. Asuna zuckte mit den Schultern. „Ist ja eigentlich auch egal. Quinn kämpft gut, sieht gut aus, ist arrogant ohne Ende, manipulativ und ... „ Sie sah verlegen zur Seite. „Sie benutzt ihre Reize, um zu kriegen, was sie will. Speziell bei Jungs.“ Plötzlich sah Asuna wieder auf und ihm direkt in die Augen. „Nimm dich vor ihr in acht. Quinn geht es nur um sich selbst, andere sind ihr völlig egal. Was sie dir auch vormacht, wie sehr sie dir auch schmeichelt, wenn sie erst mal hat, was sie will, lässt sie dich fallen, einfach so.“ Etwas verwundert nickte Kirito. „In Ordnung, verstanden.“ Sie gingen weiter über den belebten Marktplatz und ihm fiel auf, dass Asuna seine anfängliche Frage, wo sie Quinn treffen, eigentlich nie beantwortet hatte. Natürlich spielte es auch keine wirkliche Rolle, da es eh nur als Themenwechsel gedacht gewesen war. Er würde schon sehen, wo ihr Weg sie hinführte. Am Ende des Markplatzes angekommen, waren sie wieder auf der Promenade mit den Laternen, wo sie am Abend noch entlangspaziert waren. Jetzt, bei Tageslicht, konnte man unglaublich weit schauen, sogar bis hin zum Wald, wo sie Train wreck, Rowan, begegnet waren. Nach einem kurzen Stück kamen sie auf einen wundervoll verzierten Marmorbrunnen zu. Schwäne schienen in einem Kreis zu tanzen und spuckten dabei Wasserfonteinen in die Luft, die schließlich auf der zweiten Ebene des Brunnens landeten. Hier saßen wiederum kleinere Vögel am Rand, die das Gleiche taten. Ein großes Becken bildete die dritte Ebene. Auch hier saßen kleine Vögel am Rand, diesmal jedoch nicht aus Marmor. Sie tranken Wasser, ruhten sich aus und ließen sich von dem Trubel um sie herum nicht stören. Vor dem Brunnen standen zwei große, breitschultrige Schwertkämpfer, die so aussahen, als würden sie etwas bewachen. Hinter ihnen saß eine junge Frau auf dem Rand des Brunnens und fuhr, scheinbar verträumt, mit einer Hand durchs Wasser. Als sie sich dem Brunnen näherten, verstellten die beiden Kleiderschränke ihnen den Weg. „Namen und Anliegen?“, fragte der etwas kleinere der beiden. Seine Stimme war ein tiefes Brummen. Er hatte eine flache Stirn und Augen, die eng beisammenstanden, dazu ein kantiges Kinn. Perfekt zur Abschreckung, dachte Kirito sich. „Asuna und Kirito. Wir möchten mit Quinn sprechen, sie erwartet uns.“ Der Kleinere nickte bei Asunas Worten. Sie wollten schon weitergehen, doch die beiden gaben den Weg noch immer nicht frei. „Keine Waffen“, sagte der größere Mann. Verdutzt sah Kirito ihn an. Eigentlich unterschied er sich nicht so sehr von dem ersten Typen, mal von der merkwürdig schiefen Nase abgesehen, die aussah, als wäre sie schon mehrfach gebrochen gewesen. Die Stimme jedoch hätte genauso gut auch einem kleinen Mädchen gehören können. Er grinste und versuchte krampfhaft sich ein richtiges Lachen zu verkneifen. „Wir sind in einer Stadt, die Waffen nutzen uns hier eh nichts“, klärte Asuna ihn auf. „Ist mir egal“, fiepte er zurück, „Vorschrift ist Vorschrift! Legt eure Waffen im Inventar ab, dann könnt ihr passieren.“ Asuna seufzte und war bereits dabei, ihr Inventar aufzurufen, doch Kirito hakte noch einmal nach. „Und was machst du, wenn wir es nicht tun?“ Der überraschte Blick des Gorillas wanderte von Asuna zu Kirito. Er musterte sein wesentlich kleineres Gegenüber sorgfältig und schien seine Möglichkeiten abzuwägen. „Dann ... dann ...“ Fast konnte man die Zahnräder in seinem Kopf rattern hören. Doch zu einer Lösung seines Problems kam er nicht. Stattdessen starrte er Kirito wütend an. „Leg die Waffen ab, sonst ...“, quiekte er verheißungsvoll, doch gleichwohl wenig imposant. Asuna neben ihm begann zu kichern, sodass es auch für Kirito schwer wurde, sich noch länger zu beherrschen. Er presste seine Lippen mit aller Kraft aufeinander und verzog das Gesicht, um nicht laut loszuprusten. „Jetzt lass sie schon endlich vorbei, du Idiot“, erklang hinter den beiden Männern die melodische Stimme der jungen Frau. Der große Typ sah sich zu ihr um und wollte wohl etwas erwidern, doch als er ihren genervten Blick sah, verkniff er sich seine Worte und macht stattdessen den Weg frei. Quinns Blick war noch immer auf das Wasser des Brunnes gerichtet, sodass Kirito ihr Gesicht nicht sehen konnte, da es von ihrem schulterlangen, dunkelblauen Haar verdeckt wurde. Sie trocknete sich in aller Ruhe, ihre zart wirkenden Hände hab, legte das Handtuch beiseite und erhob sich langsam, fast wie in Zeitlupe. Kiritos Blick wanderte über ihre langen, mit schwarzen Stiefeln und einer ebenso schwarzen, eng anliegenden Lederhose bedeckten Beine, über ihren freien, gut trainierten Bauch, bis hin zu ihren mit einer elegant verzierten, leichten Brustplatte geschützten, üppigen Brüsten. Am Rand des Brunnens lag noch ihr Mantel, doch sie machte sich keine Mühe, ihn aufzuheben. Ihr Augenaufschlag traf Kirito wie ein Blitz. Ihre dunkelblauen Augen waren wie tiefe Seen, in denen man sich problemlos verlieren konnte, ihr Gesicht war wie gemalt und dazu diese vollkommene, mandelfarbene Haut. Ihre vollen roten Lippen bewegten sich, doch für einen Moment war Kirito zu abgelenkt, und überhörte das Gesagte komplett. „Hallo Asuna, schön dich wiederzusehen.“ Etwas stimmte nicht, an der Art wie Quinn die Worte sprach. ... Es war nicht ehrlich gemeint. „Quinn“, antwortete Asuna nur knapp. „Das hier ist Kirito“, stellte sie ihn vor. „Hey“, sagte dieser nur. „Ah. Hast du dir also endlich auch jemanden für die Drecksarbeit gesucht. Wurde aber auch Zeit.“ Sie lächelte verspielt. Asuna schüttelte heftig den Kopf. „Nein, so ist das nicht. Wir ... arbeiten nur hin und wieder zusammen.“ Ein verächtliches Schauben war Quinns Antwort. „Was für eine Verschwendung. Mit einem so gut aussehenden Jungen wüsste ich eine ganze Menge mehr anzufangen, als nur ab und zu mit ihm zu arbeiten.“ Sie leckte sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Kirito war nicht entgangen, dass sich Asunas Körperhaltung immer weiter versteift hatte und während ihre Miene wie Eis war, hätten ihre Augen Selbiges zum Schmelzen bringen können. „Geht dich nichts an“, brachte sie aus zusammengebissenen Zähnen hervor. Quinn verdrehte die Augen. „Ist ja schon gut.“ Sie hob ihren schwarzen Mantel mit blauen und silbernen Verzierungen auf und zog ihn an. Unmerklich atmete Kirito auf. „Du sprachst von einer Quest. Worum geht es, warum braucht ihr unbedingt mich und am wichtigsten: Was ist die Belohnung?“ Es überraschte Kirito, wie plötzlich Quinn von verspielt auf ernst und konzentriert gewechselt war, als wäre es das Leichteste auf der Welt. Sie schien tatsächlich Übung darin zu haben, fast so, als sei sie es gewohnt, ihre Stimmungen quasi auf Knopfdruck zu ändern. Asuna erklärte worum es in der Quest ging, dass sie Rowan bereits rekrutiert hatten und das die Belohnung „einzigartig“ sein solle. Quinn hörte ihr aufmerksam zu und unterbrach sie kein einziges Mal. Sie war ein klein wenig größer als Kirito selbst und schien auch etwas älter zu sein, vielleicht zwei Jahre oder so. Aber natürlich konnten all diese Beobachtungen völlig wertlos sein, überlegte er. Wenn Asuna recht hatte und Quinn tatsächlich nie in den Spiegel geschaut hatte, nie verwandelt worden war ... dann konnte sie im Prinzip Alles und Nichts sein. Vermutlich wäre es besser, ihr Aussehen nur als eine schöne Illusion abzutun, aber das das war natürlich leichter gesagt als getan. „Einzigartig ... interessant. Etwas Genaueres weist du nicht?“ Asuna schüttelte den Kopf. „Hm.“ Quinn sah sie nachdenklich an. „Ich weiß nicht. Könnte eine große Mühe für etwas gänzlich Wertloses sein.“ Hilfe suchend sah Asuna zu ihm hinüber. „Schon möglich“, reagierte er prompt, „aber was wenn nicht? Was wenn die Belohnung nicht nur einzigartig, sondern auch wirklich außergewöhnlich ist?“ Er machte eine kurze Pause und gab ihr etwas Zeit zum Nachdenken, nur um dann noch einmal fortzufahren. „Wenn wir etwas weiter suchen, finden wir bestimmt auch jemand anderen, der bereit ist, uns zu helfen.“ Unwahrscheinlich. Zumindest niemanden mit den gesuchten Fähigkeiten. Aber das wusste Quinn schließlich nicht. „Willst du dich später wirklich darüber ärgern, dass dir jemand vor der Nase weggeschnappt hat, was hätte dein sein können?“ Dieses Mal lächelte er verspielt. Forderte sie heraus, provozierte sie, köderte sie und hoffte. Das Spiel schien ihr zu gefallen, jedenfalls lächelte sie ebenfalls. „Gut gepokert“, antwortete sie vergnügt. „Ich werde entsprechende Vorbereitungen treffen. Wir sehen uns dann morgen. Schickt mir eine Nachricht mit Treffpunkt und Zeit.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und stolzierte davon. Die beiden Kleiderschränke folgten ihr, ohne noch ein einziges Wort zu sagen. „Und, was denkst du?“, fragte Asuna ihn. Sein Blick war noch immer auf den Rücken Quinns gerichtet, die sich immer weiter entfernte und dabei verführerisch mit dem Po wackelte. „Ich weiß nicht“, gab er zu. „Sie macht ne Menge Show und das gar nicht Mal schlecht. Sie weiß, was sie tut. Das ist alles Kalkül und berechnet. Nichts davon ist Zufall, davon bin ich überzeugt. Dummerweise macht es das auch schwer, sie wirklich einzuschätzen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir werden sehen.“ Asuna nickte zustimmend, aber glücklich sah sie dabei nicht aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)