Sweet As(s) von sissyphos (Erwin x Levi) ================================================================================ Kapitel 1: Boldness - Levis View -------------------------------- Zweiunddreißig Grad im Schatten. Backofen in der Sonne. Die Hitze zwirbelt in Wellenbewegungen durch die stehende Luft; seit einer halben Stunde weit und breit keine Spur von einem gehauchten Windstößchen, das einem diese widerlichen Schweißperlen aus der Fresse wischen könnte. Perfektes Wetter, um ein Spiegelei auf der Motorhaube zu braten. Konsequenz: Alle dreißig Sekunden selbst zum Taschentuch greifen und die Klimaanlage hochdrehen. Wow, hoffentlich verbringe ich den ersten Urlaub des Jahres mit einer fetten Grippe im Bett. Das wäre natürlich hervorragend. Schniefend und schwitzend im Hotelzimmer flachzuliegen, während andere braun gebrannt und mit ein paar Cocktails bewaffnet die Sonne am Meer genießen. (Sarkasmus Ende.) „Erwin, dein Auto ist scheiße“, grummle ich und kurble quietschend das Schiebefenster wieder hoch. „Wie alt ist die Karre? Jedes anständige Auto ist heutzutage im Besitz von automatischen Seitenhebeln, nur deine Schrottmühle nicht.“ Zwei Sekunden Stille. „Freu dich, dass es wenigstens eine funktionstüchtige Klimaanlage hat.“ Ungeduldig trommelt Erwin mit den Fingerkuppen auf dem brühend heißen Lenker herum. Seine genervt zusammengezogenen Augenbrauen kann ich hinter den fetten Pornobrillengläsern zwar nicht erkennen, aber dennoch erahnen. Eigentlich ein schieres Wunder bei seinen dunkelblonden Monsterbrauen; er muss lange nach einem übergroßen Modell wie diesem gesucht haben. Einen entscheidenden Vorteil haben seine dicken Brauen allerdings: Ihm tropft der scheiß Schweiß nicht direkt in die Augen hinein, weil seine riesen Büsche alles vorher auffangen und aufsaugen. Ob ich neidisch bin? Nicht besonders. Das Geld für diese überflüssige Spezialanfertigung von Sonnenbrille hätte er mal lieber in eine ordentliche Karre stecken sollen. So ein Egoarsch. Kaum zu glauben, aber ich gehe ihm schon den ganzen Tag ordentlich auf den Sack - eine (von mir) genervte Visage dürfte heute seinem fortwährenden Dauerzustand entsprechen. Da wir laut Navi eh noch ein paar Stunden unterwegs sind bis wir endlich in unserem Hotel in Norditalien ankommen und ich ansonsten keine sinnvolle Beschäftigung habe, bleibt mir noch genügend Zeit, um meine Grenzen spielerisch auszutesten. „Du kannst mir gern die Kohle geben, dann kaufe ich sofort ein neues“, bemüht sich mein blonder Freund um einen freundlichen Tonfall. „Ich muss dich ja wohl nicht auch noch finanziell aushalten. Acht Stunden mit dir in einem Auto zu sitzen, reicht mir vollkommen aus“, brummle ich und lehne meinen Kopf gegen die Fensterscheibe. „Dann halt die Fresse, Levi“, murmelt Erwin und konzentriert sich offensichtlich auf den dichten Urlaubsverkehr. Oh, ist da etwa ein Nervchen gereizt, huh? „Halt selbst die Fresse, Shitwin“, kontere ich wenig einfühlsam und… Mit einem ordentlichen Knall rummst mein Kopf gegen die Scheibe, ein lautes ‚Plong‘ ertönt, dann ist es wieder still; Shitwin hält wieder Kurs. Mit einem fetten, zufriedenen Grinsen in der Fresse. Fuck, dieser Wichser! „Pass auf, dass ich dir dein Grinsen nicht aus dem Gesicht prügle“, zische ich und reibe mir unauffällig über die übel pochende Stelle. „Der Fahrer darf nicht geschlagen werden“, belehrt mich Erwin mit der goldenen Regel - immer noch grinsend. „Irgendwann geht dir der Sprit aus“, grinse ich diabolisch zurück und sein Schmunzeln erhält prompt einen leichten Dämpfer. „Und irgendwann… wirst du schlafen und ich… werde wach sein.“ Schwupp, weg ist das lästige Grinsen. Geht doch. Triumphierend lehne ich mich zu ihm herüber und raune ihm ein paar versöhnliche, nur leicht bedrohliche Worte ins Ohr: „Und dann werde ich über dich und deinen wehrlosen Körper herfallen.“ „Hmmm“, macht er nur; straft mich mit gekünsteltem Desinteresse. Als ob ich keine Mittel und Wege kennen würde, um seine volle Aufmerksamkeit zu gewinnen - selbst beim Autofahren und auf die Gefahr hin, dass er kurz vom Kurs abkommt. Ein plötzlicher, dumpfer Klang von billigem Plastik, das auf noch viel billigeres Plastik trifft, sorgt dafür, dass meine nächste - etwas fiesere und miesere - Stichelei unausgesprochen in meinem Mund verbleibt. Da ist doch allen Ernstes das Scheißding von Navi von der Scheibe geploppt. Angewidert rümpfe ich die Nase, als ich das erblicke, was sich hinter dem Saugnapf gebildet hat: Viele alte, kreisrunde Abdrücke. Spuren von Spucke… Urghs. Ist ja widerlich. „Kannst du deine Drecksschleuder nicht wenigstens mal säubern, bevor du Gäste darin mitschleppst?“, mosere ich wieder drauf los. Das muss ihm echt mal gesagt werden, dass er… ein bisschen zu nachlässig ist. Zumindest in puncto Sauberkeit. Blindlings und kommentarlos fingert Erwin nach seinem Tomtom und… boah, mir wird gleich schlecht. Er leckt einmal großzügig über den durchsichtigen, mit getrockneter Spucke überzogenen Saugnapf und batscht das Teil mit Schmackes wieder an die Windschutzscheibe. Da… O Gott. Da läuft ein dünnes Rinnsal Spucke an der glatten Oberfläche herunter. O Gott, O Gott. Ich bin blind. „Wenn ich kotzen muss, kotze ich dir auf den Schoß, Erwin. Versprochen.“ Mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken als ich mich tiefer in der Lehne versinken lasse - größtmögliche Distanz zur abartigen Windschutzscheibe suchend. „Dann kannst du zu Fuß weiterlaufen, mein Bester“, erwidert Erwin und setzt zu einem ultra lahmen Überholmanöver an. Mein Blick wandert auf die Tachoanzeige. Der Zeiger drückt sich kriechend nach oben, dabei tritt Erwin das Pedal voll durch. „Würde vermutlich schneller gehen.“ Zum ersten Mal seit zwei Stunden dreht Erwin seinen Kopf komplett in meine Richtung. Mit diesen riesigen Gläsern, die sein halbes Gesicht verdecken, sieht er irgendwie aus wie ein Insekt. Oho, gleich sticht die Wespe zu. „Jetzt mach mal langsam halblang, Levi. Also ehrlich, kannst du nicht mal wenigstens für die Dauer des Urlaubs aufhören, dich über alles und jeden zu beschweren? Langsam nervt dein ständiges Gemecker. Ich wollte mich erholen. Nicht stressen. Du bist anstrengender als mein Cousin… und der ist zwölf.“ Sein Tonfall gleicht dem Geknurre einer wütenden Bulldogge, verliert sich zum Ende hin aber immer mehr in selbstmitleidigem Gewinsel. Erwins Blutdruck dürfte die Tachoanzeige seines Fords momentan echt in den Schatten stellen. „Das hat nichts mit nicht können zu tun, sondern mit nicht wollen“, entgegne ich. „Das ist ein entscheidender Unterschied.“ Erwin seufzt. Lang und träge. „Tatsächlich? Ich glaube eher, dass das schlichtweg deiner Natur entspricht. Du kannst gar nicht anders.“ „Glaubst du, ja?“, zische ich; ein leicht gekränkter Unterton ist unvermeidlich. Was hat er denn bitte für ein Bild von mir? „Ich bin mir sogar ziemlich sicher.“ Nachdenklich verschränke ich die Arme vor der Brust, während unser Auto von der Dunkelheit eines Tunnels erfasst wird. Auf dem Weg Richtung Italien gibt es wirklich eine ganze Horde davon. Eigentlich ganz angenehm, nur dann nicht, wenn einem plötzlich wieder die Sonne wie harter Wind ins Gesicht klatscht. „Sicher genug, um eine Wette einzugehen?“ Erwin zuckt mit den Schultern. Er scheint sich seiner Sache ja wirklich ziemlich sicher zu sein. „Klar, aber Wetten erfordern stets ein paar Spielregeln.“ „Fein, ich wette mit dir, dass ich es locker schaffe, die ganze Woche nicht mehr zu ‚meckern‘ wie du es nennst. Meiner Meinung nach sind das eh nur freundliche Hinweise, die du nicht zu schätzen weißt.“ Ein kurzes Lachen erfüllt das Auto mit Leben. Ein unbestreitbar schöner Klang dringt aus seinen faszinierenden, leicht geöffneten Lippen. Oh Mann, er… soll damit aufhören. Sonst verpufft mein Ärger über ihn im Nu wie ein Tropfen Wasser auf heißem Stein. Dafür höre ich sein Lachen doch viel zu gern. Auch wenn ich nur selten mit einstimme, fühle ich mich trotzdem so als würden wir uns gemeinsam amüsieren. Ein beschissen gutes Gefühl. „Abgemacht. Aber wir müssen das ein bisschen erweitern, sonst ist mir die Gefahr zu groß, dass du dich einfach zurückziehst und so jeglicher Konfrontation geschickt aus dem Weg gehst.“ Mist. Wäre auch echt zu einfach gewesen. Vorsorglich schließe ich die Augen, als ich das helle Ende des Tunnels erblicke. Ein gleißender Lichtstrahl trifft auf meine geschlossenen Lider. Wo ist eigentlich meine scheiß Sonnenbrille, wenn ich sie brauche? Vermutlich irgendwo in den Tiefen meines Gepäcks vergraben. „Was schlägst du vor?“ Erwins Grinsen ist mir ein bisschen zu vorfreudig. Warum grinst der jetzt so blöd? Sag bloß, er hat nur darauf gewartet, mir - mit welchen Mitteln auch immer - ordentlich eins auswischen zu können. Mag ja alles sein, aber ob sein Plan aufgeht, werden wir noch sehen. „Nun, am besten wir machen ein kleines Spiel daraus. Immer, wenn ich sage ‚Ich wette…‘ kommt darauffolgend ein Auftrag, den du zu erfüllen hast, um die Wette zu gewinnen. Verweigerst du, verlierst du.“ Skeptisch ziehe ich eine Augenbraue leicht in die Höhe. Ob Erwins Braue bei dieser Gesichtsregung wohl hinter den fetten Gläsern hervorschauen würde? „Aha? Und inwiefern gedenkst du dich daran zu beteiligen? Wenn, dann gelten die Spielregeln für uns beide.“ Das Grinsen meines sommerlich gekleideten Freundes wird noch breiter. Sein rechtes Bein vibriert ganz leicht (ernsthaft, er ist so ein scheiß Spielkind). Das tut es immer, wenn er vor Nervenkitzel und Vorfreude fast platzt. Oh Mann, Erwin - werd erwachsen. „Fantastisch, so machen wir es. Aber immer nur abwechselnd. Du darfst mir nicht zwei oder drei Aufgaben hintereinander erteilen. Und sie müssen immer mit einer anderen Person oder einem anderen Gegenstand stattfinden. Ich dürfte nicht sagen: ‚Ich wette, du massierst mir nicht den Rücken.‘ Das beinhaltet ausschließlich meine Person, deshalb gilt es nicht. Es gibt natürlich ein paar Grauzonen…“ Erwin dreht seinen Kopf mitsamt dem frechen, blutaufwallenden Grinsen direkt in meine Richtung. Unauffällig wende ich den Blick zur Seite ab. Scheiße, sieh mich nicht so an, sonst kriege ich noch einen Hitzeschock und sterbe entweder an plötzlicher Dehydrierung oder einem akuten Herzinfarkt. „Die wären?“, hinterfrage ich ruhig und erblicke den majestätischen Anblick der Bergspitzen und die vagen Umrisse ihrer pyramidenartig verlaufenden Körper, die sich in der Ferne vor uns auftun. Hah, das Ziel rückt immer näher. Gutgelaunt trommelt Erwin auf das schwarze Lenkrad. „Ich springe aus zehn Metern Höhe von den Klippen und rufe: ‚Ich wette, das traust du dich nicht!‘ Prinzipiell hat die Aufgabe auch mit mir als Person zu tun, aber nur entfernt, weil es lediglich darum geht, meine Leistung nachzumachen oder zu toppen, nichts, was direkten Körperkontakt erfordert oder so.“ Mein Blick wandert wieder zum ihm, schweift über seine breiten, gestrafften Schultern und das hässliche, knallbunte Hemd, das er trägt und zu allem Übel auch noch mit einem ultra Augenkrebs erregenden Aufdruck aus Palmenblättern verziert ist. Entschädigend ist nur der Gedanke daran, was sich unter dem Hemd verbirgt. Ich kann sie förmlich unter meinen Fingerspitzen schwitzen fühlen: Harte, unnachgiebige und sonnengeküsste Haut, die in den nächsten Tagen noch um einiges dunkler werden wird. Dazu der unvergleichliche Kontrast von blondem Haar und blauen Augen. Ein wahrer Augenschmaus. Die Frauen werden ihm zu Füßen liegen. Definitiv. Das Bild dazu habe ich schon seit Wochen im Kopf. Er wird wie frisch aus Baywatch entflohen über den Strand laufen und große Trittspuren im heißen Sand hinterlassen. Der Oberkörper frei, die Haut noch feucht von der letzten Abkühlung; die Haare zerzaust und die Abendsonne sanft reflektierend - ein selbstsicheres Grinsen im männlichen Gesicht. Er wird ihnen das perfekte, klischeehafte Bild bieten. Sie werden ihm zuerst nachsehen, ihren Augen kaum trauen und ihm dann hinterherlaufen, aber ich werde höchstpersönlich dafür Sorge tragen, dass jede von ihnen irgendwann in ihrem heiklen Spurt auf die Fresse fliegt. Die ganzen Bitches werden ihm also im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen liegen. Ich kümmere mich wirklich fürsorglich um ihn. Aber er… Er schließt Körperkontakt zwischen uns also von vornherein ganz bewusst aus. Frech und doch… Mhm, seltsam, dass er… na ja, eine eigentliche Selbstverständlichkeit zwischen zwei guten Freunden so rigoros und explizit noch einmal betont. Ist es dir inzwischen also doch aufgefallen, Erwin? Hast du deine Scheuklappen endlich beiseitegelegt und bemerkt, dass ich dich seit ein paar Wochen anders beleidige und trieze als noch vor wenigen Monaten? Tut mir Leid, Kumpel. Ich werde mit der Zeit auch nicht jünger. Nur ganz langsam, Schritt für Schritt immer reifer. Wir zwei sind inzwischen schon Mitte Zwanzig - wie lange soll ich noch darauf warten, dass du mich endlich mit den Augen siehst, die ich mir seit geraumer Zeit wünsche, hm? Dabei dachte ich, dass dein Interesse an mir auch nicht gleich Null sei, Erwin. Du hast immer wieder so… seltsame Andeutungen und Anspielungen gemacht. Hm. Sollte mir das zu denken geben? Oder bist du nur… zu schüchtern, um den ersten Schritt zu wagen? Hattest du vielleicht noch nie was mit einem Kerl, huh? Das ist ja herzallerliebst. Keine Sorge, ich werde dich schon mit Samthandschuhen anfassen. Eventuell. Ach, keine Ahnung. Ich weiß nicht, was ich mit dir machen soll. Was ich mit uns machen soll. Ich kann dich nicht richtig einschätzen; weiß nicht, was du wirklich willst und was nur… freundschaftliche Spielereien sind. Wirst du mich zurückweisen, wenn ich dir zu nahe komme? Wird es mir egal sein oder wird es mir doch… entgegen aller guten Vorsätze unter die Haut gehen, wenn ich ein ‚Nein‘ von dir akzeptieren muss? Wir sind eine ganze volle Woche miteinander allein, um das herauszufinden und uns gegenseitig neu zu entdecken. Gut, dass ich Mike und Nile kurzfristig ausgeladen habe. Sie sind mit Sicherheit immer noch stinksauer über meinen Anruf, aber tja… So spielt das Leben, nicht wahr? (Nile ist mir fast durch den Hörer gesprungen; der Kerl hat mir so lautstark ins Ohr gebrüllt, dass ich gar nicht anders konnte, als aufzulegen.) Wie gut, dass du denkst, sie seien urplötzlich erkrankt und wie gut für mich, dass ich dein Handy klammheimlich ausgestellt habe. Nile hat bestimmt schon zig tausend Nachrichten hinterlassen und rumgeschnauzt wie wir es wagen können, die beiden mit gepackten Taschen einfach zurückzulassen. Ich bin ja schon fürchterlich gespannt, wann die ganze Sache auffliegen wird, mhhhm. „Klingt vernünftig“, erwidere ich schließlich auf seine Spielregeln. „Aber eigentlich selbstverständlich. Als ob ich auch nur das geringste Interesse daran hätte, mich von deinen widerlichen vollgespuckten Händen betatschen zu lassen.“ Wir fahren in den nächsten dunklen Tunnel hinein. Die Luft kühlt sich in einem gefühlten Sekundenbruchteil ab. Obwohl… vermutlich nichts als Einbildung, immerhin rotiert die Klimaanlage lautstark auf Hochtouren. Man kann es sogar riechen, dass sie an ist, kein Scherz. Es mieft dezent nach faulen Eiern, aber… Tja, immer noch besser als langsam vor sich hin zu garen. „Was bekommt am Schluss der Gewinner, Levi?“, will er auf einmal von mir wissen. Mein Blick schweift beiläufig über das rasch vorbeiziehende Notausgangsschild. „Alles, was er will. Ein freier Wunsch, der aber nicht zu teuer sein soll. Mein Budget ist durchaus begrenzt. Liegt nicht zuletzt an den scheiß teuren Materialien für die kack Uni.“ Der Motor jault auf, als Erwin schließlich Vollgas gibt und an ein paar noch schäbigeren Autos vorbeizieht. „Also dann… Top, die Wette gilt?“, murmelt er zwischen grünen Lichtern, die über seine markanten Züge tanzen. Ich imitiere sein schiefes Grinsen von vorhin. „Die Wette gilt.“ Den peinlichen Handschlag schenken wir uns einfach mal getrost. Am Ende des Tunnels warten die ersten fremdsprachigen Schilder auf uns - jedoch stets mit deutscher Übersetzung darunter. Echt ein Witz. Da fährt man ins Ausland, um dem eigenen verkorksten Umfeld zumindest für eine kurze Dauer zu entfliehen und ist sprachlich trotzdem noch im Inland. „Eins kann ich dir versprechen, Levi“, beginnt Erwin mit geheimnisvollem Unterton. Seine Stimme bebt regelrecht. Sie vibriert mit der gleichen latenten Vorfreude wie sein Bein zuvor. „Wenn ich gewinne, wird es dich keinen Cent kosten.“ …Um ehrlich zu sein bin ich mir unschlüssig, ob mich diese Gewissheit nicht eher dezent beunruhigen als beruhigen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)