Another world von shadow-queen (Reise in eine andere Dimension) ================================================================================ Kapitel 2: Eine andere Welt --------------------------- Das war also Hyrule. Link und ich standen auf einer großen, weiten Wiese, auf denen vereinzelt ein paar Bäume oder Zäune standen. Ich verstand nicht ganz, warum da Zäune mitten auf einer weiten Ebene standen. In der Ferne nördlich war ein großes Schloss zu sehen. Davor auf der Wiese stand eine hohe Mauer, die aus alten, großen Backsteinen bestand, und irgend etwas, ein Haus oder ähnliches, in seinem Inneren zu verbergen schien. Im Nordosten war ein riesiger Vulkan, um deren oberen Teil weißlich graue Wolken schwebten. Im Osten war ein Fluß zu sehen, der von uns weg zu einem weiteren Gebiet führte. Im Südosten war ein tiefer Wald, der an einen See im Süden angrenzte. Aus dem Westen kam ein heißer Luftzug, und ich vermutete, dass sich dort so etwas wie eine Wüste verbarg. Mir wurde mulmig zumute, als ich über dem großen, prunkvollen Schloss dunkle Wolken aufziehen sah. "Was... Ist das über diesem Schloss...?!", fragte ich verwirrt. Link, der mich die ganze Zeit beobachtet hatte, sah nun Richtung Norden und erschrak. "Oh nein!! Wir müssen schnell zum Schloss Hyrule!!", rief er aus. Er holte eine blaue Flöte aus seiner Tasche und spielte einen dreitönigen Akkord. Aus der Ferne kam ein Pferd angetrabt. Es hatte rostrotes Fell und Schweif sowie Mähne waren ein sehr helles Beige. Link stieg auf. Das Pferd hatte keinen Sattel. "Ist... Ist das sicher?", fragte ich unsicher. "Klar! Vertraust du mir?", erwiderte Link und streckte mir seine Hand hin. "J... ja...", murmelte ich verwirrt und nahm seine Hand an. Mit einem Ruck hob er mich hinter sich auf sein Pferd. "Keine Bange. Epona ist eine ganz liebe. Halt dich gut fest!", rief er mir zu, als er dem Pferd die Sporen gab. Ich erschrak leicht und klammerte mich an ihn. Leise wimmerte ich. Ich war noch nie auf einem Pferd und es war ein wenig ungewohnt, die Muskeln eines Tieres unter mir zu spüren. Ich hörte Link leise kichern. "Bist wohl noch nie geritten, was?", fragte er keck. Ich hatte meine Augen krampfhaft geschlossen. Mit zitternder Stimme flüsterte ich:"Sind wir bald da...?" Ich spürte, wie Epona anhielt. Vorsichtig öffnete ich halb ein Auge, bevor ich beide weit aufriss. Vor Staunen. Wir standen vor einer großen Zugbrücke. Über dem Tor war ein Zeichen eingraviert. Eine dreiteilige Triangel. "Das ist das Triforce.", erklärte Link mir. Er hatte wohl meinen Blick bemerkt. Er gab mir ein Zeichen. Ich stieg mit immer noch zitternden Beinen ab und landete prompt auf meinen vier Buchstaben. Link hüpfte mit einem Salto vom Pferd. "Steigst du immer so ab?", fragte ich ihn leicht grinsend, während ich mir den schmerzenden Hintern rieb. Im Gegensatz zu meinem 'heruntergleiten' ist Link ja schon richtig elegant abgestiegen. "Nie wieder Pferde...", murmelte ich vor mich hin, und Link grinste nur kurz. Allerdings verschwand dieses Grinsen sofort wieder. Er winkte mir zu und ich folgte ihm über die Zugbrücke. Auf dem Marktplatz in der Stadt vor dem Schloss herrschte reges Treiben. Überall waren bunte Stände aufgestellt, vor denen die Leute in Scharen standen. An den Häusern hingen bunte Fähnchen, die alles noch festlicher machten. In der Mitte stand ein Brunnen, in dessen Mitte eine Statue prangte, die eine junge Frau mit einem langen Kleid darstellte. "Wer ist diese Frau?", fragte ich Link. "Das ist die Göttin Hylia. Legenden erzählen, dass sie gemeinsam mit ihren Untertanen Din, der Göttin der Kraft, Nayru, der Göttin der Weisheit und Farore, der Göttin des Mutes das Land Hyrule erschaffen hat. Bei Gelegenheit kann ich sie dir mal erzählen. Aber jetzt müssen wir erst mal zum Schloss. Dort werden wir jemanden treffen, der dir alles genau erklären kann.", meinte er vielsagend. Ich legte nur fragend den Kopf schief. Er musste lachen. "Wart's ab! Komm, lass uns gehen." Der Weg hoch zum Schloss war merkwürdig. Andauernd mussten wir irgendwelchen Wachen ausweichen. Link erklärte mir, dass wenn sie uns fangen, würden wir im schlimmsten Fall wegen 'Einbruchs' im Kerker landen, worauf ich schlucken musste. Irgendwann waren wir am Schloss selber angekommen, wobei wir einmal sogar durch das Wasser, welches das Schloss umgab, schwimmen mussten, um nicht erwischt zu werden. Während ich mir noch das Wasser vom Leib schüttelte, schob Link zwei Kisten, auf denen ein Kuh-Gesicht zu sehen war, ins Wasser, wo sie sich stapelten. "Was wird das?", fragte ich verdutzt. "So kommen wir... ins Schloss...!", keuchte er leicht angestrengt, bevor die zweite Kiste eine Art Brücke zu einem kleinen Loch in der Schlosswand, aus dem seicht Wasser kam, bildete. "Du willst doch nicht etwa...?! Link! Das ist doch ein Abfluss!", hielt ich ihn zurück. "Besser als gar nichts, oder? Das ist der einzige Weg, ungesehen hinein zu kommen.", widersprach er. Ich stöhnte. "Können wir nicht einfach vorne am Tor um eine Audienz bitten?", schlug ich vor, tief im Innern bereits wissend, dass das nicht gehen würde. "Natürlich nicht! Die Person, zu der wir wollen, ist nicht dazu in der Lage. Naja, eigentlich schon, aber... Egal. Bitte, Ladies first!", meinte er und deutete auf das Loch. "Ähmm, ich würd eher sagen, Mann voran...!", erwiderte ich und versuchte ein verschmitztes Grinsen, was jedoch kläglich misslang. Link seufzte einmal kurz auf, doch dann meinte er nur:"Na gut.", und ging voran. Er kletterte auf die obere Kiste und sprang auf den kleinen Vorsprung, an dem das Loch war. Link machte sich klein und krabbelte hindurch. Nachdem er verschwunden war, hörte ich seine Stimme leise von innen:"Los, jetzt du! Es ist ganz leicht!" Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich mich dann irgendwie auf den Kasten hieven konnte. Es war echt schwerer als erwartet. Bei Link hatte es so leicht ausgesehen. Ich versuchte einen Sprung und landete knapp auf jenem Vorsprung. Ich wankte ein wenig und musste erst einmal meine Balance zurückerlangen. Dann machte ich mich so klein wie möglich und quetschte mich durch das Loch. Als ich am anderen Ende wieder heraus purzelte, landete ich in klarem Wasser. Link stand am Rande dieses Beckens und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. "Jaja, lach du ruhig. Du hast bestimmt Übung in so etwas. Ich klettere nicht jeden Tag durch so ein Loch.", murrte ich, während ich durch das ziemlich tiefe (es ging bis zu der Brust) Wasser zum Rand watete. Doch auf einmal hatte ich wieder dieses merkwürdige Gefühl, wie schon, als ich Link das erste Mal getroffen hatte, bloß dass es da sehr heiß war. "Nein... Nicht jetzt...", murmelte ich. Link sah fragend auf, und gleich darauf verwandelte sich sein Blick in blankes Entsetzen. Hinter mir tauchte eine Welle auf, die schon bedrohlich groß über mir herragte. Ich wollte aufschreien, doch das Wasser klatschte schon über mir zusammen. Ich wurde von irgendetwas zu Boden gezogen. 'Der Wassertest!', fuhr es mir durch den Kopf. Ich musste es schaffen! Diesmal konnte ich keine fremde Hilfe erwarten. Ich öffnete meine Augen einen kleinen Spalt. Ich hatte keine Zeit, das Wasser strömte mir bereits in die Lungen. Mit Armen und Beinen strampelnd versuchte ich, an die Oberfläche zu gelangen. Für einen kurzen Augenblick ragte mein Gesicht aus dem Wasser, ich konnte kurz nach neuer Luft schnappen, bevor ich wieder unter Wasser gezogen wurde. Doch dann sah ich verschwommen etwas, was immer näher kam. Sehr schnell sogar. Es war Links Hand, die nach meiner griff und mich wieder hochzog. Mit aller Kraft zog er mich an Land. Ich fühlte eine Kraft meinen Körper durchströmen. War das die Kraft des Wassers? Ich konnte nicht anders, ich musste es ausprobieren! Langsam drehte ich mich wieder um und konzentrierte mich auf das Wasser, welches mich vorhin noch verschlingen wollte. Unter voller Konzentration hob ich meine rechte Hand, langsam, aber stetig. Ich konnte es kaum glauben; aus dem Wasser stieg eine durchsichtig blaue Säule empor! Link sah mir gebannt zu. "Du hast gelernt, eine weitere Kraft einzusetzen. Die Hälfte hast du hinter dir. Bleiben noch Luft und Erde... Wie dem auch sei. Wir müssen weiter. Kommst du?", fragte er mich und bedeutete mir, ihm zu folgen. Wir kamen an eine Art Garten. Überall patrouillierten Wachen, alles war voll von ihnen. "Und wie sollen wir jetzt da durch kommen? Man hat kaum Platz, sich ungesehen zu bewegen!", fragte ich Link nun. "Nun, dann müssen wir wohl etwas härtere Methoden anwenden. Wie praktisch, dass du bereits zwei gute Kräfte gewonnen hast...!", meinte dieser grinsend. Mit einem vielsagenden Blick sah er mich an. Dieses Grinsen war mir unheimlich. Ich hatte eine gute Menschenkenntnis, doch bei Link konnte man sich nie sicher sein... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)